Diese Werbung für den »Wienerwald« haben wir vor zwei Tagen in einer SPIEGEL-Ausgabe aus dem Jahr 1964 gefunden. Meine Frau hat die Anzeige gerahmt und sucht nun nach einem guten Platz im Wohnraum (vorzugsweise in der Küche). Was sagt uns das über die Familienklischees der Nachkriegszeit? Was sagt es über uns?
Hier der Werbetext:
Am Sonntag bleibt die Küche kalt – da geh’n wir in den Wienerwald! Eine prächtige Idee: Mutti hat einmal in der Woche »Ferien vom Herd«! Sie braucht nicht zu braten, nicht anzurichten und abzuspülen. Denn die ganze Familie geht sonntags in den Wienerwald (– das war Vatis Idee!). Und zum Essen gibt es knusprige Hendl, goldbraune pommes frites und pikante Salate, – dazu ein Glas Wein für die Eltern – Ein wahres Sonntagsessen! In mehr als 70 Städten in fünf Ländern Europas bieten über 140 Brathendlstationen freundliche Gastlichkeit – täglich von 11 Uhr vormittags bis in die späte Nacht.
In vielen Haushalten bleibt die Küche ohnehin kalt. Dabei sind Mahlzeiten an sich schon eine wunderbare Kommunikation. Man kann in der Familie so viel an Zuwendung weitergeben – auch an Tagen, wo es sonst schwierig ist.
Ich bin selbst wahrlich kein Gourmetkoch, aber es ist so wichtig, dass Mitschüler und Freunde, mal für einen Teller Spaghetti mitkommen können, weil sie wissen, dass die Küche eigentlich nie kalt ist.
da werden kindheitserinnerungen wach, so hieß es bei uns auch dann u. wann.
das war immer ein erlebnis 🙂 und sooo lecker