Die Plattform evanglisch.de zieht mal wieder über evangelikale Christen her, die der Meinung sind, dass Gott für Männer ein anderes Design geschaffen hat als für Frauen. Eine Mutter, die sich dafür entscheidet, ihre Kinder selbst zu erziehen, wird schon fast in eine Extremistenecke geschoben. Mindestens soll sie sich schlecht fühlen.
Noch schlimmer aber ist, dass eine feministische Pastorin zitiert wird, die der Meinung ist: „Die Bibel enthält über 3.000 Stellen zum Thema soziale Gerechtigkeit: Das würde ich als Fingerzeig sehen, der auf Geschlechtergerechtigkeit hinweist.“
Ich vermute mal, die Zahl 3000 wurde aus der sogenannten Gerechtigkeitsbibel übernommen, die seinerzeit von der Micha Initiative herausgegeben worden ist. Da ist der Begriff „Soziale Gerechtigkeit“ aus dem 19. u. 20. Jahrhundert mal eben zurück in die Bibel projiziert worden. Hat das Konzept eigentlich schon mal jemand exegetisch untersucht? Fände das sehr interessant.
Hier aber nun ein Absatz auf dem grandiosen (ironisch gemeint) Artikel: „Will Jesus Frauen in der Küche sehen?“:
Die Theologin Mira Ungewitter ist Pastorin einer freien baptistischen Gemeinde. Sie predigt und vertritt feministische Positionen. In ihrem Buch „Gott ist Feministin“ befasst sie sich vor allem mit Frauenfiguren und weiblichen Gottesbildern in der Bibel. „Die ersten Zeuginnen der Auferstehung waren Frauen, Frauen hatten führende Rollen in den ersten Gemeinden und sie waren Apostelinnen“, sagt Ungewitter. Für sie gehören Christentum und Feminismus untrennbar zusammen. „Die Bibel enthält über 3.000 Stellen zum Thema soziale Gerechtigkeit: Das würde ich als Fingerzeig sehen, der auf Geschlechtergerechtigkeit hinweist.“
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Fritz [von der EZW in Berlin] betont, dass jeder Mensch die Bibel selektiv auslege. „Die Bibel ist ein großes Buch, ihre unterschiedlichen Aussagen sind in der Auslegung ideologisch dehnbar. Man hat mit der Bibel auch schon Polygamie und Sklaverei gerechtfertigt.“ Im Grunde sei die Rolle der Frau kein genuines Thema der Bibel, es würden einfach verschiedene Rollenvorstellungen vorausgesetzt. Die moderne Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, die in konservativ-christlichen Kreisen häufig als Ideal hochgehalten werde, finde sich nicht in der Bibel.
@Ron:
Wo soll da die Ironie sein. Der Artikel beschreibt einfach die Spannbreite die in der Evangelischen Allianz vorhanden ist. Und deshalb empfindet dies auch nur eine Minderheit in der EAD als „schlimm .Wenn man dort drin ist und bleiben will Kuss man die Spannbreite eben akzeptieren….
Die Plattform evanglisch.de zieht mal wieder über evangelikale Christen her Wen will die EKD mit dieser Schmutzkampagne überhaupt erreichen? Die eigenen (Noch-)Mitglieder? Meint sie, irgendwelche Nichtmitglieder, welche „verabscheuungswürdige Geschlechterklischees“ (Zitat: Heinzpeter Hempelmann) leben, interessiert überhaupt was in der Einheitsübersetzung 2016 oder Lutherbibel 2017 oder Basisbibel dazu steht? Hier muss mal was grundsätzlich klargestellt werden: Lieber Herr Theologe Fritz, liebe Kirchen, eure deutschen Bibeln kauft und liest niemand. Das gilt insbesondere für den wirtschaftlichen Megaflop Basisbibel. In der liberalen Gesellschaftsordnung macht einfach jede freie Bürgerin im Rahmen der Gesetze das, was sie selbst für richtig hält und ihr Pfaffen habt dabei keinerlei Mitspracherecht! Wenn sich ein heidnisches Milieu dafür entscheidet, dass sich bei ihnen der Mann der Frau unterordnet und zu Hause in der Küche seiner Herrin zu dienen hat, dann habt ihr liebe Kirchen da schlichtweg nichts mitzureden. Dann könnt gern mit eurem „Märchenbuch“ und eurer komplett ausgedachten „Ethik“ kommen, das hat für solche Fragen schlichtweg keine Relevanz. Maßgeblich ist… Weiterlesen »
Am Ende des Tages darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei schlichtweg um die Neuauflage ethnischer Konflikte handelt, die in Mitteleuropa schon seit den Zeiten des Römischen Reiches ausgetragen wurden und zuletzt im 30jährigen Krieg mündeten, der nur an der Oberfläche ein Religionskrieg war. Seit der Reichsgründung 1871 kämpft die vorherrschende Subethnie, die schon maßgeblich an der Revolution 1848 beteiligt war, um richtige Deutung nicht nur des Christentums. Gerade praktische Ausdrucksformen von Religion sind auch immer ethnisch definiert, weshalb Einwanderer-Gemeinden sich regelmäßig nicht indigenen Glaubensgemeinschaften anschließen. Es ist kein Zufall, dass im selben Kirchgebäude dann am Samstag „Ukrainisch-Orthodox“ und am Sonntag „Evangelisch“ Gottesdienst gefeiert wird. Das liegt eben nicht nur an der Sprache. Wenn nun ein aus dem frommen Schwaben nach Berlin einwanderndes ethnisches Milieu sein Kulturverständnis unter Anwendung staatlicher Gewalt auf das Gebiet Sachsen ausweiten möchte, kommt es naturgemäß immer wieder zu Konflikten. Die dort Siedelnden sprechen nicht einmal dieselbe Sprache, auch wenn das hochmobile verengte Bildungsbürgermilieu („Anywheres“)… Weiterlesen »