Auf der 7. E21-Konferenz 2017 hat Dr. Al Mohler, Präsident des Southern Baptist Theological Seminary aus Louisville (Kentucky, USA) einen Vortrag unter dem Titel „Reformation heute – Was wir von den Südlichen Baptisten lernen können“ gehalten. Mohler beschrieb, wie eine große Denomination weg vom theologischen Liberalismus zurück zu einer biblisch-reformatorischen Theologie fand. Die Entwicklung der Südlichen Baptisten ist ein hoffnungsvolles Beispiel dafür, dass sich auch ein großer Bund theologisch erneuern kann.
Mohler teilte unter anderem folgende bemerkenswerte Erfahrung:
Der größte Widerstand gegen eine Reformation kommt aus der Mitte, von denen, die sich nicht genau positionieren wollen, die den Frieden in der Denomination unbedingt wahren möchten. Das sind diejenigen, die den hohen Preis nicht bezahlen wollen. Bei den Südlichen Baptisten war die zentrale Frage: „Wer will wirklich dabeibleiben, bis es zur Abstimmung kommt?“ Durch das ganze 20. Jahrhundert hindurch hatten vor allem diejenigen gewonnen, die den Frieden bewahren wollten. In den späten Siebzigern war jedoch klar, dass die Basisbewegung nicht mehr breit aufgestellt war. Eine deutliche Anzahl von Leuten erschien bei Veranstaltungen, um das auszudrücken. Die größten Helden unserer Reformation sind die Versicherungsverkäufer, die Lehrer und andere, die zu unseren Tagungen gekommen sind und ihre Urlaubstage geopfert haben, um bei Wahlen für konservative theologische Kandidaten, die die Wahrheit bewahren, zu stimmen. Der anglikanische Historiker John Shelton Reed kam eines Tages zu unserem Campus, um über die Reformation der Südlichen Baptisten zu referieren. Er erzählte uns, dass von außen betrachtet die Reform wie ein Bauernaufstand ausgesehen habe. Es seien nämlich nicht die Eliten gewesen, die die Entscheidungen herbeigeführt hatten. „Die Bauern mit ihren Heugabeln machten den Unterschied aus.“ Er hatte völlig Recht. Ich fragte ihn nach seinem Vortrag, warum es in seiner Kirche nicht auch so eine Reformation gegeben habe. Die Antwort, sagte er, sei einfach: „Wir haben keine Bauern.“ Durch Gottes Gnade erschienen die Bauern und verteidigten die Wahrheit.
Der Vortrag wurde inzwischen mit freundlicher Genehmigung von Albert Mohler verschriftlicht und kann als digitales Booklet von der E21-Internetseite heruntergeladen werden. Wer lieber eine gedruckte Ausgabe möchte, kann diese an dieser Stelle ordern.