Zeitgeist

Theologin kämpft für das Gender-Konzept

Die Kritiker des Gender-Mainstreaming gerieren sich gern als Opfer. Dabei sind sie doch Täter, die ausschließen wollen, sagt Ruth Hess. Die Theologin und Gleichstellungsbeauftragte der – Achtung – Bremischen Evangelischen Kirche, erklärt in der TAZ den Gender-Kritikern ihre Phobien und Antagonismen. Denn: „Das Geschlecht, nicht die Religion, ist das Opium des Volkes.“

Diese Leute wettern gegen einen angeblichen „Gender-Wahn“, gegen eine „Gender-Ideologie“. Dabei sind sie es, die fanatisch „gendern“, die Rollenklischees und Geschlechtsidentitäten ideologisch festschreiben wollen.

Ich glaube, dass der Streit um Sprache, diese polemisch bis hasserfüllte Auseinandersetzung um Gender nur ein Vehikel ist, um ein reaktionäres politisches Projekt voranzubringen: Dem, dass Antidiskriminierung und Gleichstellung vehement zurückgedrängt werden sollen. Diese Leute wollen einfach nicht, dass es mehr lebbares Leben für möglichst viele Menschen gibt. Sie wollen bestimmte Lebensformen bevorzugen, andere benachteiligen. Das ist der politische Antagonismus, um den es geht. Man muss jenseits der Reflexe viel mehr deutlich machen, was tatsächlich auf dem Spiel steht. Und alle müssen sich fragen: In welcher Gesellschaft wollen wir leben – in einer offenen oder einer ausgrenzenden?

Na dann. Hier mehr: www.taz.de.

In den Köpfen Ramsch und Flickwerk

Für den Philosophen Matthias Gronemeyer ist von der vielbeschworenen Wissensgesellschaft nicht viel übrig geblieben. Er prognostiziert: Künftig haben immer mehr Menschen einen Hochschulabschluss, jeder weiß mit einem Klick alles, aber keiner kann mehr etwas. Zitat aus dem Beitrag für das Deutschlandradio:

Die Logik der Politik tendiert immer zur Vereinfachung: Wer den Menschen etwas abverlangt, macht sich unbeliebt.

Reinhören:

 

Vom Kult der Selbstinszenierung

Essens O’Neil hat Jahre damit verbracht, sich selbst im Internet zu inszenieren. Bis zur Erschöpfung veröffentlichte sie Fotos, die so aussahen, als seien sie rein zufällig entstanden. Tatsächlich waren die Bilder „gestellt“ und enthielten oft versteckte Botschaften. Botschaften, für die eine finanzkräftige Werbebranche genug zahlte. Jetzt ist sie ausgestiegen und erzählt die Geschichte ihrer Abkehr auf der Internetseite: www.letsbegamechangers.com.  Hoffen wir, dass es kein virtueller Ausstieg ist und sie zu dem findet, der/was wichtig ist.

Tatsächlich schwappt die Kultur der Selbstinszenierung leider auch in die christlichen Gemeinden hinein. Erik Raymond hilft uns dabei, diesen Trend wahrzunehmen und „Selfie“-Prediger zu durchschauen:

Es gibt jedoch einiges, was uns Sorgen bereiten sollte in unserem fotografierwütigen Zeitalter. Das eine ist die Häufigkeit. Eine Studie hat festgestellt, dass junge Frauen durchschnittlich eine Stunde pro Tag damit verbringen, sich selbst zu fotografieren. Das weist auf eine ungesunde Beschäftigung mit sich selbst hin. Eine andere Sache ist, dass man sich mehr und mehr in eine Scheinwelt flüchtet. Selfies scheinen die Macht zu haben, eine neue Realität für den zu schaffen, der sich hinter der Kamera befindet. Sie haben die Verantwortung dafür und auch die Macht darüber, was andere sehen. Es geht nur noch darum, eine Sichtweise zu kreieren, die uns im besten Licht darstellt, so dass wir davon profitieren. Wir umgehen die reale Welt. In der realen Welt sieht man auch unsere Fehler und wir werden mit fortschreitendem Alter auch immer weniger fotogen.

Mir geht es in diesem Artikel aber nicht in erster Linie um Selfie-machende Teenager. Ich mache mir vor allem um die Selfie-Kultur auf unseren Kanzeln Sorgen. Der Apostel Paulus fordert uns auf, sich nicht dieser Welt gleichzustellen (Röm 12,2). Wenn es ein Wort gibt, das zusammenfasst, was mit unserer Welt nicht in Ordnung ist, dann ist es wohl Egoismus. Stolz ist die Mutter jeder Sünde. Deshalb müssen wir gerade in Bezug auf unsere Persönlichkeit darauf achten, dass wir uns nicht der Welt gleichstellen. Und gerade in den Ohren von Predigern sollte die Warnung vor Selbstbezogenheit immer wieder laut erschallen. Ich möchte mich vor dem „Selfie-Prediger“ in Acht nehmen.

Mehr bei Evangelium21: www.evangelium21.net.

Die Infantilisierung der amerikanischen Universitäten

An den amerikanischen Universitäten wird die postmoderne politische Korrektheit allmählich zu einer gnadenlosen Ideologie, die die Meinungsfreiheit bedroht. Verantwortlich sind neben einer linken Politik auch die sozialen Medien. Um Fühlen geht es, nicht mehr um Denken oder Wissen. Anstatt etwas Objektives zu lernen, suchen Studierende Aussagen ihrer Professoren, die emotional verletzen könnten. Lehrende und Kommilitonen werden wegen sogenannter „Mikroaggressionen“ sogar denunziert. Hier ein Beispiel:

Lukianoff und Haiti berichten von einem Fall an der Indiana-Perdue University in Indianapolis. Dort hatte ein weißer Student ein Buch über einen Studentenaufstand gegen den Ku Klux Klan 1924 in Notre Dame gelesen; auf dem Einband war ein Foto einer Klan-Versammlung. Dies glaubte ein Kommilitone nicht ertragen zu müssen. Das „Affirmative Action“-Büro der Universität gab dem vorgeblich Beleidigten recht. Das Buch kam auf den Index.

Uwe Schmitt kommt in seinem außergewöhnlich guten Artikel zu dem Schluss:

Es ist schwer zu verstehen, warum die US-Bundesregierung die massive Einschränkung von freier Meinung und Lehre durch dünnhäutige, gefühlige Studenten an Hochschulen nicht nur duldet, sondern fördert. Darauf laufen jedenfalls die seit 2013 gültigen Antidiskriminierungs-Statuten hinaus, die Belästigung und ungleiche Behandlung wegen dem Geschlecht, der Rasse, der Religion oder der Nationalität an Hochschulen unter Strafe stellen.

Sie bringen die Universitäten unter noch größeren Druck und spielt denen in die Hände, die den Campus als realitätsbereinigte Schutzzone für sensible Seelen verstehen.

Wie diese behüteten Eliten, die gewöhnt sind, stets Recht zu haben und zu bekommen, sich in Amerikas rauer Arbeitswelt zurechtfinden sollen, ist offen. Nicht nur Greg Lukianoff und Jonathan Haidt sollte das Sorgen machen. In anderen Ländern der freien Welt, die Amerikas akademischen Trends traditionell folgen, lohnte es sich, in den eigenen Hochschulen nach neuen Sprech- und Denkverboten zu forschen. Es wäre ein Wunder, gäbe es sie nicht.

Hier mehr: www.welt.de.

Jetzt kommt die Sprachpolizei

Redner werden ausgeladen, Wörter verbannt, Ideen unterdrückt: An amerikanischen Universitäten grassiert eine beängstigende Form politischer Korrektheit. Sie ist – zum Beispiel von Obama – gewollt. Letztlich ist es aber ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheit und leider eben auch eine Steilvorlage für Leute wie Donald Trump.

Martin Killan schreibt für den schweizer TAGESANZEIGER:

Bestimmte Bücher werden als verletzend empfunden und aus den Seminaren verbannt. Die Sprachpolizei patrouilliert den Campus und registriert selbst kleinste «Mikroaggressionen». Lehrende sollen vorsorglich «vor Auslösern» warnen, wenn in Vorlesungen Stoffe behandelt werden, die bei Studenten psychologische Traumata hervorrufen könnten. Und Identitätspolitik wie politische Korrektheit, beides eigentlich alte Hüte, sind wieder da. «Etwas Merkwürdiges passiert an amerikanischen Universitäten und Colleges», melden der Sozialpsychologe Jonathan Haidt und der Anwalt Greg Lukianoff in einem kürzlich im «Atlantic Monthly» publizierten Artikel.

Ideen werden verboten, weil sie womöglich verletzend sind, Professoren beschuldigt, keine Rücksicht auf das emotionale Wohlbefinden ihrer Studenten zu nehmen: Im amerikanischen Elfenbeinturm kracht es vernehmlich. Immer lauter werden die Beschwerden derjenigen, die an den Hochschulen eine gefährliche Mischung von Identitätspolitik und politischer Korrektheit beobachten. Ziel der neuen Bewegung sei es, «den Campus in eine Sicherheitszone zu verwandeln, wo junge Erwachsene vor Ideen und Wörtern geschützt werden, die ihnen Unwohlsein bereiten», so Lukianoff und Haidt.

Mehr: www.tagesanzeiger.ch.

Wie diskutieren Christen in einem säkularisierten „Klima“?

Ravi Zacharias geht in 10 Minuten auf einige Fragen ein, die viele Christen bewegen: Wir können wir in einer Kultur leben, die sich nicht nur von ihren christlichen Wurzeln löst, sondern sich sogar gegen sie auflehnt. Wie können wir so debattieren, dass wir respektvoll miteinander umgehen und zugleich leidenschaftlich für den Wahrheitsanspruch der eigenen Sichtweise eintreten?

Devolution

Jesus Christus:

Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie von Anfang an als Mann und Frau geschaffen hat? Und dass er gesagt hat: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die beiden werden ein Fleisch sein.

Wolfhart Pannenberg:

Denn eine Kirche, die sich dazu drängen ließe, homosexuelle Betätigung nicht mehr als Abweichung von der biblischen Norm zu behandeln und homosexuelle Lebensgemeinschaften als eine Form persönlicher Liebesgemeinschaft neben der Ehe anzuerkennen, eine solche Kirche stünde nicht mehr auf dem Boden der Schrift, sondern im Gegensatz zu deren einmütigem Zeugnis. Eine Kirche, die einen solchen Schritt tut, hätte darum aufgehört, evangelische Kirche in der Nachfolge der lutherischen Reformation zu sein.

Heinrich Bedford-Strohm:

Für mich ergibt sich aus zentralen biblischen Geboten der Impuls zu einer Öffnung der Kirche gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.

Fragen & Antworten mit Francis und Edith Schaeffer

Der christliche Apologet Francis Schaeffer starb am 15. Mai 1984. Jetzt sind Videoaufnahmen vom März 1984 aufgetaucht und zur Verfügung gestellt worden. Schaeffer spricht in dieser Runde mit  Fragen & Antworten über seine schwere Erkrankung, über den Niedergang des Evangelikalismus (vgl. Die große Anpassung) und die Notwendigkeit der Evangelisation. Edith spricht zum Beispiel über die Wichtigkeit, die Kinder gut zu unterweisen.

Was Schaeffer über den Evangelikalismus sagt, ist so unvorstellbar aktuell, dass ich es erst nicht glauben wollte. Besonders seine Anmerkungen zur Methodologie und zum – wie wir heute sagen würden – postmodernen Wahrheitsverständnis, sind auffallend gegenwartsnah.

Wer will hier die Uhr zurückdrehen?

Hadmut Danisch hat das „Fachgespräch: Wer will die Uhr zurückdrehen? Strategien gegen Anti-Feminismus und Homophobie” der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag besucht.

Vor allem intellektuell haben die überhaupt nichts zu bieten (gleichwohl sie sich für ungeheuer intellektuell halten). Und Selbstkritik oder die Überlegung, was man besser oder richtiger machen könnte, gar die Frage, ob man richtig liegt, gibt es gar nicht. Die sind fest davon überzeugt, dass sie die perfekte und die einzig zulässige Meinung haben, und alles außer ihrer Meinung „Müll” ist, ohne dass das noch irgendeiner Begründung oder Betrachtung bedürfe. Und man jede andere als ihre Meinung auch nur lächerlich machen und auslachen könnte.

Sein Fazit:

Erstens: Es läuft nicht mehr rund. Sie bekommen Gegenwind und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Zweitens: Allianzen zerbrechen. Die Verbindungen zwischen Grünen und Ostblock, zwischen Schwulen und Frauen und zwischen Feministen und Journalisten scheinen massiv zu erodieren.

Drittens: Frauen sind nach Ansicht der Grünen dumm und unselbständig, nicht der eigenen Meinung fähig. Sie haben sich gefälligst einer eigenen Meinung zu enthalten und sich dem sozialistischen-traditionellen Kollektiv-Bündnis zwischen Frauen und Schwulen zu unterwerfen. Haben sie doch eine eigene Meinung, können sie nur von den Russen ferngesteuert sein.

Viertens: Die Leute dort. Widerlich. Arrogant, selbstgefällig, selbstgerecht, narzisstisch, herablassend, dumm, andere verächtlich machend, intrigant, verfassungswidrig, kriminell, mit mehrerlei Maß messend, beliebig den Standpunkt wechselnd, unlogisch, selbstwidersprüchlich, miserables Benehmen. Und unglaublich hässlich angezogen.

Nachtrag: Und weil ein Kommentator s.u. richtig ergänzt:

Fünftens: Maskulisten sind Intellektuelle.

Sechstens: Gender Studies sei das Infragstellen von Mutter-Vater-Kind und Heterosexualität.

Ich empfehle, den gesamten Bericht zu lesen. Nicht nur, dass der Humor köstlich angeregt wird, er eröffnet tiefe Einblicke in eine verlogene Debatte. Auch die Kommentare seien empfohlen!

Hier: www.danisch.de.

Ist Genderpolitik denn nötig?

Birgit Kelle schreibt für das  WaS-Forum:

Das Problem mit der Gender-Politik beginnt schon damit, dass sie auf einer falschen Annahme basiert. Und die lautet: Es gibt keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Alles sei nur Erziehungssache, wir seien alle nur Opfer unserer „gender-unsensiblen“ Erziehung, gefangen in unserer zwangskultivierten Heterosexualität, gefangen in „Rollenstereotypen“, die selbstredend immer zum Nachteil der Frau gereichen und aus denen wir natürlich endlich befreit werden sollen. Eine These, auf deren Beweis wir nun schon über 20 Jahre warten, seit Gender-Mainstreaming bei der UN-Weltfrauenkonferenz in Peking erstmals auf der Tagesordnung stand. Eine Behauptung, die trotz der mehr als 140 Gender-Lehrstühle in Deutschland – Tendenz steigend – nie bewiesen wurde.

Mehr: www.welt.de.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner