Die FAZ hat einen guten Beitrag über den Einfluss des Smartphones publiziert. Das Smartphone bringt unser Leben zum Leuchten, jeder wird zum Regisseur und spinnt sich sein Netz der Anerkennung. Ein Artikel über die Psychologie einer großen Illusion.
Die Bilder, die von ihren Freundinnen bei Whatsapp täglich auf sie einprasseln, seien eine „Beschränkung der Freiheit“, schrieb die Schweizer Autorin Claudia Mäder kürzlich in der „Neuen Zürcher Zeitung“. Das klang nach einer großen These, war aber ganz einfach gemeint: Sie wolle sich lieber einen schönen Garten vorstellen, als Bilder von kümmerlichen Pflänzchen zu sehen, und auch auf die Impressionen von kaffeetrinkenden Freundinnen oder bergsteigenden Kollegen auf weißen Gipfeln könne sie verzichten. All diese Bilder empfindet sie als „Eindringlinge in die Sphäre der mentalen Imagination“.
Daniel Salber erkennt in dem Prozess der Entwirklichung, den die sozialen Netzwerke mit sich bringen, eine Strukturanalogie zur Spekulationsblase der Finanzkrise von 2008. Der Wunsch, ohne Aufwand reich und glücklich zu werden, werde durch die Struktur der sozialen Medien befördert: Keine Anstrengung, kein Scheitern, permanente Selbstmaximierung und Perfektion nach außen – erwünscht ist das makellose Dasein in einer glatten Welt, die nichts mehr dem Zufall überlässt.
Ich bin, was ich erlebe. Ich zeige, was ich erlebe. Ich erlebe, was ich kaufe.
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