An den amerikanischen Universitäten wird die postmoderne politische Korrektheit allmählich zu einer gnadenlosen Ideologie, die die Meinungsfreiheit bedroht. Verantwortlich sind neben einer linken Politik auch die sozialen Medien. Um Fühlen geht es, nicht mehr um Denken oder Wissen. Anstatt etwas Objektives zu lernen, suchen Studierende Aussagen ihrer Professoren, die emotional verletzen könnten. Lehrende und Kommilitonen werden wegen sogenannter „Mikroaggressionen“ sogar denunziert. Hier ein Beispiel:
Lukianoff und Haiti berichten von einem Fall an der Indiana-Perdue University in Indianapolis. Dort hatte ein weißer Student ein Buch über einen Studentenaufstand gegen den Ku Klux Klan 1924 in Notre Dame gelesen; auf dem Einband war ein Foto einer Klan-Versammlung. Dies glaubte ein Kommilitone nicht ertragen zu müssen. Das „Affirmative Action“-Büro der Universität gab dem vorgeblich Beleidigten recht. Das Buch kam auf den Index.
Uwe Schmitt kommt in seinem außergewöhnlich guten Artikel zu dem Schluss:
Es ist schwer zu verstehen, warum die US-Bundesregierung die massive Einschränkung von freier Meinung und Lehre durch dünnhäutige, gefühlige Studenten an Hochschulen nicht nur duldet, sondern fördert. Darauf laufen jedenfalls die seit 2013 gültigen Antidiskriminierungs-Statuten hinaus, die Belästigung und ungleiche Behandlung wegen dem Geschlecht, der Rasse, der Religion oder der Nationalität an Hochschulen unter Strafe stellen.
Sie bringen die Universitäten unter noch größeren Druck und spielt denen in die Hände, die den Campus als realitätsbereinigte Schutzzone für sensible Seelen verstehen.
Wie diese behüteten Eliten, die gewöhnt sind, stets Recht zu haben und zu bekommen, sich in Amerikas rauer Arbeitswelt zurechtfinden sollen, ist offen. Nicht nur Greg Lukianoff und Jonathan Haidt sollte das Sorgen machen. In anderen Ländern der freien Welt, die Amerikas akademischen Trends traditionell folgen, lohnte es sich, in den eigenen Hochschulen nach neuen Sprech- und Denkverboten zu forschen. Es wäre ein Wunder, gäbe es sie nicht.
Hier mehr: www.welt.de.
[…] manches inzwischen zu weit, weil Reporter ausgeschlossen und Debatten erstickt werden (vgl. dazu Die Infantilisierung der amerikanischen Universitäten). DIE ZEIT […]
https://www.washingtonpost.com/news/volokh-conspiracy/wp/2016/12/26/at-the-university-of-oregon-no-more-free-speech-for-professors-on-subjects-such-as-race-religion-sexual-orientation/?utm_term=.1bd9871c60db
[…] Ich habe im Blog schon mehrfach darauf hingewiesen, dass in den USA verschärfte Antidiskriminierungsrichtlinien die Meinungsfreiheit an öffentlichen Einrichtungen bedrohen. Die postmoderne politische Korrektheit wird allmählich zu einer Gefährdung für die freie Lehre (vgl. z.B. hier). […]
[…] die emotional verletzen könnten. Lehrende und Kommilitonen werden in den USA wegen sogenannter „Mikroaggressionen“ inzwischen sogar […]