Homiletik

Luther: Träger des Wortes Gottes sein

Martin Luther sagte in seiner Auslegung des Galaterbriefes (Kommentar zum Galaterbrief 1519, Calwer Luther-Ausgabe, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Mohn, 1979, S. 16):

Was ist aber ein »Apostel« anderes als einer, der das Wort Gottes herträgt? Wer aber kann das Wort Gottes hertragen, wenn er nicht Gott gehört hat? Wenn aber einer Lehren daherbringt aus seinem eigenen Kopf oder aus menschlichen Gesetzen und Erlassen oder aus Philosophenweisheit, – ist der wohl ein »Apostel« zu nennen? Nein, der kommt von selbst und ist ein Dieb, ein Räuber, ein Verderber, ein Würger der Seelen … „Er“ — nämlich Gott -„sandte sein Wort und machte sie gesund“ (Psalm 107,20). Es kommt der Mensch und sein eigenes Wort, – und macht es mit dem Blutfluß nur ärger. Das heißt, um es klar zu sagen: So oft das Wort Gottes gepredigt wird, schafft es frohe, weite, ruhige Gewissen zu Gott; denn es ist das Wort der Gnade, der Vergebung, köstlich und süß. So oft Menschenwort verkündet wird, schafft es ein bei sich selbst trauriges, enges, furchtsames Gewissen; denn es ist das Wort des Gesetzes, des Zorns und der Sünde; es zeigt nur, was der Mensch versäumt hat und wie viel er schuldig ist.

Alistair Beggs Predigtvorbereitung

Alistair Begg ist ein Prediger, dem ich gern zuhöre. Das liegt nich nur an seiner rauen Stimme, sondern an der Art und Weise, wie er seine Bibeltexte auslegt. Er spricht mit Klarheit und verliert selten den Kontakt zum Bibeltext.

In diesem kleinen Video erklärt Begg, wie er seine Predigten vorbereitet:

Predigtschule

Zu den Hauptaufgaben eines Pastors oder Predigers gehört die Verkündigung des Wortes Gottes. Die Predigtschule am MBS-Studienzentrum München soll Verkündigern dabei helfen, die Schrift treu und wirksam weiterzugeben. Nächste Woche gehts los. Noch werden Anmeldungen angenommen (siehe Flyer: flyer_clark_3a2.pdf).

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Von den herumbrausenden Theologien lösen

Wilhelm Lütgert schrieb am 26.12.1936 in einem Brief an seinen Freund Adolf Schlatter:

In der gegenwärtigen Krisis ist auch für die Predigt nichts so wichtig wie ein eingehendes Schriftstudium, das von den herumbrausenden Theologien unabhängig macht.

Durch Christus hat er uns erwählt

John Piper meint, dass die kürzlich von Rick Gamache gehaltene Predigt über Epheser 1,4–5 die beste ist, die er über die Vaterschaft Gottes (und den Status seiner Kinder) je gehört hat. Der Predigttext lautet (nach der Neuen Züricher Übersetzung):

Denn durch ihn hat er uns erwählt vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und makellos seien vor ihm, in Liebe. Er hat uns schon seit langem dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden durch Jesus Christus, nach seinem gnädigen Willen, …

Ein Mitschnitt der amerikanischen Predigt kann hier herunter geladen werden: 2010_02_07.mp3.

Brief des Athanasius über die Psalmen (Teil 8: Lob Gottes in der Not)

24. Da unsere Natur ohnmächtig ist, so hast du, wenn du wegen der Bedrängnisse des Lebens gleichsam zum Bettler geworden und einmal verzagt bist und Trost finden willst, den Psalm 101. Und da es sich geziemt, dass wir durch alles und in allem Gott Dank sagen, so kannst du, wenn du Gott preisen willst, um deine Seele anzuspornen, Psalm 102 und 103 vortragen.

Willst du Gott loben und wissen, wie und aus welchem Grunde man ihn loben soll, und welche Worte der Lobpreisende gebrauchen soll, so hast du die Psalmen 104, 106, 112, 116, 134, 145, 146, 147, 148, 149 und 150.

Glaubst du an das, was der Herr gesprochen hat, und glaubst du, was du im Gebete sprichst, so trage Psalm 115 vor. Fühlst du, dass du in deinen Werken fortschreitest, so dass du sagen kannst: »Was hinter mit ist, vergesse ich, und nach dem, was vor mir ist, strecke ich mich aus« so kannst du für jede einzelne Stufe des Fortschreitens die fünfzehn Stufengesänge singen.

Brief des Athanasius über die Psalmen (Teil 2: Jedes biblische Buch erfüllt eine spezielle Aufgabe)

2. Unsere ganze Schrift, mein Sohn, das Alte und das Neue Testament, ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, wie es geschrieben steht. Das Buch der Psalmen bietet allerdings dem aufmerksamen Leser etwas Besonderes.

Jedes Buch hat eine spezielle Aufgabe, mit der es sich befasst. So befasst sich der Pentateuch mit der Erschaffung der Welt, den Taten der Patriarchen, dem Auszug Israels aus Ägypten und neben der Gesetzgebung auch mit der Anordnung des Zeltes und mit dem Priestertum. Der Triteuch [Josua, Richter und Ruth] beschäftigt sich mit der Landnahme, den Taten der Richter und dem Stammbuch Davids, die Bücher der Könige und Paralipomenon schildern die Taten der Könige, das Buch Esras die Befreiung aus der Gefangenschaft, die Rückkehr des Volkes und den Bau des Tempels sowie der Stadt. Die Propheten schreiben über die Ankunft des Heilands und Erinnerungen an die Gebote und Tafelsprüche gegen die Übertreter sowie Prophezeiungen für die Heiden.

Das Buch der Psalmen aber trägt wie ein Garten in sich die Früchte aller anderen Bücher und spiegelt wider, was ihnen eigen ist, indem es darüber Lieder singt.

Brief des Athanasius über die Psalmen (Teil 1: Marcellinius studiert mit Eifer die Psalmen)

Die Auszüge des Briefes sind wiedergegeben nach der Übersetzung von Josef Fisch. Der Text wurde sprachlich überarbeitet. Auf Nennung biblischer Referenzstellen und erklärender Anmerkungen wird an dieser Stelle verzichtet (sie werden aber irgendwann in einem Buch zu finden sein).

1. Ich bewundere dich, lieber Marcellinius, wegen deiner Festigkeit in Christus. Denn du erträgst nicht nur die gegenwärtigen Prüfungen, von denen du schon so Viele erdulden musstest, in angemessener Weise, sondern vernachlässigst auch die geistliche Arbeit nicht. Denn als ich mich bei dem Überbringer des Briefes darüber erkundigte, was du nach überstandener Krankheit für ein Leben führst, erfuhr ich, dass du dich mit der ganzen göttlichen Schrift beschäftigst. Mit noch größerem Eifer befasst du dich jedoch mit dem Buch der Psalmen und bist besonders darauf bedacht, den in jedem Psalm verborgenen Sinn zu finden. Deshalb spende ich dir nun meinen Beifall, da auch ich mich von diesem Buch wie von der ganzen Schrift außerordentlich angezogen fühle.

In so einer Gemütslage traf ich einmal einen rüstigen Greis. Ich will dir schreiben, was dieser mir mit dem Psalterium in der Hand damals sagte. Das, was er vortrug, war anziehend und scharfsinnig entwickelt. Er sagte Folgendes: …

Bisher unbekannte Predigten von Augustinus entdeckt

Augustinus.jpgForscher der Österreichischen Akademie der Wissenschaften haben in der Universitätsbibliothek von Erfurt sechs bisher unbekannte Predigten des frühchristlichen Kirchenvaters Augustinus (354–430) entdeckt. Dies meldet die EKD unter Berufung auf den Nachrichtendienst epd.

Die Texte seien in einer über 800 Jahre alten Handschrift mit mehr als 70 weiteren Predigten von spätantiken und mittelalterlichen Theologen enthalten. Zu der Sammlung gehörten auch 20 Predigten des Kirchenvaters, die bereits bekannt sind.

Hier geht es zur Meldung der EKD: www.ekd.de.

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