Das Ende der alten Ordnung

Professor Alexander Demandt lehrte Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin. Er schrieb einen Aufsatz über den Untergang Roms. Die Zeitschrift DIE POLITISCHE MEINUNG lehnte eine Veröffentlichung mit der Begründung ab:

Gerade auch unter dem Eindruck der Ereignisse zu Sylvester in Köln ist mir deutlich geworden, dass Ihr sachlicher geschichtswissenschaftlicher Text, den Sie dankenswerterweise für uns vorbereitet haben, von böswilliger Seite im Kontext unserer politischen Zeitschrift missinterpretiert werden könnte. Aus meiner Perspektive besteht die Gefahr, dass isolierte Textstellen missbräuchlich herangezogen werden könnten, um allzu einfache Parallelitäten zur aktuellen Lage zu konstruieren, die wir uns nicht wünschen können.

Ein Aufsatz wird nicht publiziert, da er falsch verstanden werden könnte. So der Chefredakteur der von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegebenen Zeitschrift.

DIE FAZ hat den Aufsatz nun aber freundlicherweise doch publiziert. Hier kann er gelesen werden: www.faz.net.

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4 Kommentare
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Alexander
6 Jahre zuvor

Ist aber nun auch schon eine Weile her und stammt aus der Hochzeit des Refugee-Welcome-Wahnsinns: Januar 2016.

Andreas Stettner
6 Jahre zuvor

Hat sich seither aber etwas verändert?
Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen nicht im geringsten!

Alexander
6 Jahre zuvor

Es läuft politisch immer noch vieles völlig falsch, aber dass sich seither „nicht im geringsten“ etwas verändert hätte, kann man so kaum behaupten. Die öffentliche Debatte zumindest hat sich definitiv verändert. Das heißt nicht, dass die KAS Demandts Artikel heute zwangsläufig publizieren würde. Aber wenn Du keinen Unterschied siehst im Stand der öffentlichen Diskussion zwischen Anfang 2016 und heute, hast Du einiges verpasst, scheint mir.

gandalf
6 Jahre zuvor

Der Aufsatz ist eigentlic nichts revolutionäres. Im Vergleich z.B. zu Gibbons Klassiker gibt es natürlich andere Schwerpunkte. Der moralische Verfall und die Beurteilung des Einflusses der christlichen Kirche treten bei Demandt eher in den Hintergrund, abgesehen von der christlichen Nächstenliebe als Motiv für Aufnahmebereitschaft. Ansonsten aber voll im Rahmen der gängigen historischen Analyse. Und das kann heute nicht mehr veröffentlicht werden???

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