Gender Mainstreaming ist Frauenpolitik im neuen Gewand – so lautet die Kritik an der staatlichen Gleichstellungspolitik. Immer mehr Männer wollen das nicht mehr hinnehmen: In Deutschland artikuliert sich eine neue Männerbewegung und verweist auf Defizite in der Theorie und bei der Gesetzgebung.
Susanne Kusicke schreibt für die FAZ:
Schon ein Blick in das Bundesgleichstellungsgesetz nährt diesen Verdacht: „Nach Maßgabe dieses Gesetzes werden Frauen gefördert, um bestehende Benachteiligungen abzubauen“, heißt es in Paragraph eins über die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung und in den Gerichten des Bundes. Paragraph 16 regelt die Wahl der Gleichstellungsbeauftragten: „Aus dem Kreis der weiblichen Beschäftigten (werden) eine Gleichstellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterin … durch die weiblichen Beschäftigten“ bestellt. Nur Frauen dürfen also für die Gleichstellung sorgen.
Auch ein aktueller Fall weist in diese Richtung: die Besetzung der Kommission, die den neuen Gleichstellungsbericht der Bundesregierung erarbeiten soll: „Acht der zwölf Mitglieder kommen aus dem Bereich Gender Studies oder bezeichnen sich selbst als Feministinnen“, kritisiert der Publizist und Mediator Gerd Riedmeier in einem offenen Brief an die zuständige Bundesministerin Manuela Schwesig (SPD), in deren Amtsbezeichnung zwar Frauen, aber nicht Männer erwähnt werden. Es fehlten Vertreter, die die Bedürfnisse von Jungen, Männern und Vätern in die Diskussion bringen, schreiben die unterzeichnenden sieben Männer-Initiativen. Eine Antwort haben sie nicht bekommen.
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