Mai 2009

»Authentische Lebensbeichten«

Um herauszufinden, was für wen gefährlich sein könnte, lud die »Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten« nun zum Thema »Liebeslieder waren gestern: Zur Jugendschutz-Problematik von Porno- und Gangsterrap« ein. Unter den Referenten waren Soziologen, Psychologen, Pädagogen und Sachbuchautoren, im Publikum saßen Rechtsanwälte, Jugendschützer, Lehrer, Polizisten. Martin Wittmann hat für die FAZ darüber berichtet.

So wie man vom Egoshooter-Spielen nicht zum Amokläufer wird, wird man vom Pornorap-Hören nicht unbedingt zum Sexisten oder gar Vergewaltiger. Aber nichts Genaues weiß man nicht. Einer der Zuhörer, ein Pädagoge, drückte die Verwirrung so aus: »Ich kann die Argumentationen gut nachvollziehen, aber was sage ich nun Eltern, die zu mir kommen und wissen wollen, was sie ihren Kindern erlauben sollen und was nicht.«

Unbestritten ist Rap die derzeit populärste und kommerziell erfolgreichste Jugendkultur. Die in skandalversessenen Medien völlig überrepräsentierten (wie der Leiter des Archivs der Jugendkulturen, Klaus Farin, kritisierte) Unterformen des Rap wurden Pornorap beziehungsweise Gangsterrap getauft. Beide leben von der Härte der Texte, die für Kontroversen sorgt. Eltern und Lehrer wettern gegen die diskriminierenden und gewaltverherrlichenden Aussagen der Lieder, während Musikkritiker dieser Art Rap die Kreativität absprechen. Die Rapper hingegen verweisen auf »authentische Lebensbeichten« und den Markt. Der gibt ihnen recht – Sido ist einer der erfolgreichsten deutschen Künstler, Bushido hat seine chauvinistische Machobiographie millionenfach verkauft.

Nur ein Kommunikationswissenschaftler hat sich für ein Verbot ausgesprochen. Die anderen Fachleute meinten, dass Verbote nur die Eltern beruhigte und die Jungen um so mehr reizte. Vorerst wird also alles so bleiben, wie es ist. Warum? Natürlich fehlen die Studien, an denen abzulesen ist, wie gerappte Verherrlichungen von Vergewaltigungen und vertextete Gewaltphantasien die Entwicklung der heranwachsenden Hörer beeinflussen.

Wer nicht weiß, um was es bei »Gewaltrap« geht, kann gern mal reinhören: youtube.de.

Hier der vollständige Artikel: www.faz.net.

Nachtrag vom 27.10.2010: Hier ein Textauszug aus dem Lied »Drogen, Sex, Gangbang« von Bushido:

Ich hab Aggro gegen die Frauen! Zieh dich nackig aus und fang an zu saugen! Meine Wohnung soll sauber sein! Nutte ich hab Hunger! Nimm dein Kochlöffel und koch mir endlich Hummer! Fotze! Ich ficke dein Arsch während du kochst! Wie siehst du eigentlich aus? Geh ins Bad und mach dich hübsch! Dumme Nutte! Ich bin Frauenfeind! King Orgasmus One Sonny Black Frank White! Ich geh fremd, weil man lebt nur einmal! Scheiss auf Beziehung jede Frau ist eine Hure! Frauen schreien, wenn ich ihr Arschloch ficke! Halt dein Maul sonst gibts gleich ne Schelle! Mach was ich dir sage und zick hier nicht rum! Leg dich hin und nimm mein Schwanz in den Mund!

Fraktionen fordern Schutz des Klosters Mor Gabriel in der Türkei

kloster.jpgDie Bundestagsfraktionen fordern die Bundesregierung in drei Anträgen auf, sich gegenüber der türkischen Regierung für den Schutz des Klosters Mor Gabriel in Südostanatolien einzusetzen. Die fast gleichlautenden Anträge der Linksfraktion (16/12848), der Grünen (16/12867), sowie der gemeinsame Antrag von CDU/CSU, SPD und FDP (16/12866) betonen, das 1.600 Jahre alte Kloster sichere das kulturelle Erbe der syrisch-orthodoxen Christinnen und Christen und stelle heute das geistliche und kulturelle Zentrum Syrisch-Orthodoxer in Südostanatolien dar. Eine Verschlechterung jeglicher Rahmenbedingungen für die Existenz des Klosters würde nach Ansicht der Abgeordneten den Fortbestand dieser Kultur akut gefährden.

Hintergrund sind drei Gerichtsverfahren, in denen das Kloster Mor Gabriel sich derzeit befindet. In einem Verfahren beanspruchen angrenzende Dörfer sowie das Schatzamt des Distrikts Midyat große Teile des Klosterlandes. Das Kloster selbst klagt zudem in zwei Verfahren gegen eine Mitte 2008 durchgeführte Katastererfassung, durch die seine Besitzungen stark beschnitten wurden. Die Linke sowie die Koalitionsfraktionen und die FDP betonen in ihren Anträgen, es müsse davon ausgegangen werden, »dass die gegnerischen Parteien jeweils eine Schließung des Klosters beabsichtigen beziehungsweise das Ziel verfolgen, das klösterliche Leben zukünftig unmöglich zu machen«. Alle Antragsteller verweisen aber darauf, dass sich Vertreterinnen des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien am 27. Februar 2008 ein Bild von der »akuten Gefährdung« des Klosters machen konnten. Die Abgeordneten seien sich nach dem Besuch in der Prognose einig, dass ein Prozessende zu Ungunsten des Klosters »weitreichende Einschnitte in die syrisch-orthodoxe Kultur bis hin zur akuten Existenzgefährdung nach sich ziehen würde«.

Mildernde Umstände für Ehrenmörder?

Die »Internationale Gesellschaft für Menschenrechte« (IGFM) bezeichnete die Entschuldigungen für Ehrenmörder durch den ehemaligen Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Winfried Hassemer, als »unerträglich«.

Hassemer hatte sich in einem Interview mit Spiegel Online vom 13. Mai für mildernde Umstände für Ehrenmörder eingesetzt. Er fände, »bei einer derartigen Tat müssen auch der soziale Kontext und die Sozialisation des Täters bedacht werden. Er lebt vermutlich nach anderen sozialen Mustern. Deshalb muss man auch einen Verbotsirrtum in Erwägung ziehen.« Daher rege er an, »den Blick zu weiten« und versuche, »das entschuldigende Element zu stärken«.

Der Geschäftsführende Vorsitzende der IGFM, Karl Hafen, betonte dazu: »Eine solche Verharmlosung von Ehrenmorden ist unerträglich. In allen uns bekannten Fällen war ein Verbotsirrtum völlig ausgeschlossen. Mildernde Umstände für Ehrenmorde kommen einer Verhöhnung der Opfer gleich.« Hafen unterstrich, dass eine muslimische Frau das gleiche Recht auf Leben und Würde habe wie jeder andere Mensch – unabhängig von der Sozialisation ihres Ehemannes.

25. Todestag von Francis Schaeffer

Freundlicherweise hat mir Justin Taylor erlaubt, die Übersetzung seines Interviews mit Os Guinness auf Deutsch zu veröffentlichen. Peter Burghard hat Hildegund Beimdicke für eine Übersetzung gewinnen können. Ein dickes Dankeschön an alle drei!

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Ein Interview mit Os Guinness anläßlich des 25. Todestages von Francis Schaeffer

Kürzlich konnte ich Os Guinness Fragen stellen, inwieweit sein Leben von Francis Schaeffer geprägt und beeinflusst wurde.

Justin: Wann sind Sie das erste Mal Francis Schaeffer begegnet?

Os: Ich begegnete ihm das erste Mal im Jahre 1965 als Student in London. Durch einen gläubigen Freund und durch das Lesen von Büchern von Dostoevsky, G.K. Chesterton und C.S. Lewis war ich Christ geworden. Fairerweise muss ich sagen, dass es zu jener Zeit in England außergewöhnliche gute Textauslegung und tiefgehende theologische Vorträge zu hören gab. Dennoch fehlte der Anstoß, Christsein zu durchdenken oder es im Kontext der allgemeinen Kultur zu sehen. Man war als Student Teil des »swinging London« und der pulsierenden 60er, aber ich wusste um keinen Christen, der hätte einordnen können, was da wirklich geschah. Schließlich nahm mich ein Freund zu einem Mann in Kniebundhosen mit, so wie es die Schweizer Männer in den Alpen tragen, der mit hoher Stimme eigene Wortschöpfungen wie »Linie der Verzweiflung« in den Raum stellte und dem immer wieder lustige Versprecher und Wortverwechslungen unterliefen. Dennoch, Schaeffer sollte mich erst faszinieren und mich schließlich fesseln. Er war der erste Christ, den ich traf, der mit dem Anliegen und der Gabe ausgerüstet war, Zusammenhänge sichtbar werden zu lassen und uns unsere, für die meisten Zeitgenossen so verwirrende, turbulente Zeit verständlich zu machen. Zwei Jahre später reiste ich selbst in die Schweizer Alpen. Die ersten drei Wochen dort im Sommer 1967 war ich innerlich so aufgewühlt wie kein anderes Mal in meinem Leben. Danach war ich nie wieder der Alte.

Justin: Welchen Einfluss hatte er auf Ihre Persönlichkeit?

Os: Später hatte ich das Vorrecht, drei Jahre im Chalet von Francis und Edith Schaeffer zu wohnen und lernte sie so sehr gut kennen. Wenn ich ehrlich bin, dann verehrte ich Edith Schaeffer. Ich in bin der Tat nie so einer außergewöhnlichen Frau begegnet. Mit Francis Schaeffer war das etwas anders, da war ich nicht immer im Konsens. Aber auch ihm verdanke ich unendlich viel und er hat mich massiv geprägt – trotz unterschiedlicher Positionen. Sein Einfluss war dabei keinesfalls allein intellektueller Art. Hier verdanke ich eigentlich mehr meinem Mentor Peter Berger. Auch habe ich nicht viele seiner Bücher gelesen, weil ich die Inhalte bereits vor ihrer Veröffentlichung in seinen Vorlesungen hören konnte und die anschließenden Diskussionen darüber miterlebte. Schaeffer hat mich auf diese Weise weniger durch seine Worte geprägt, aber ich betone oft, dass ich niemand begegnet bin, dem es so leidenschaftlich um Gott wie auch den Menschen ging und der gleichzeitig leidenschaftlich der Wahrheit verpflichtet war. Dies ist eine sehr seltene Kombination und Schaeffer verkörperte sie. Leider wird das oft nicht bedacht und so werden ihm viele seiner gelehrten Kritiker mit ihrem Urteil , wer er eigentlich war, nicht gerecht und von daher ist das Bild, das sein Sohn kürzlich von ihm gezeichnet hat, derart verzerrt und emotional.

Justin: Wir sind alle in der einen oder anderen Form Vorbilder für andere- entweder positiv oder negativ. Welche wichtigen Punkte im Leben von Francis Schaeffer sind nachahmenswert und was kann zu unserer Warnung dienen?

Os: Francis Schaeffers Lieblingsbuch war Geistliches Leben: Was ist das? (R. Brockhaus Verlag, leider vergriffen). Es enthält die Geschichte seiner leidenschaftlichen, ja verzweifelten Suche nach der Realität des Glaubens. Diese Eigenschaft war so großartig bei ihm. Es gab keine Kluft zwischen seinem Gottvertrauen, seinem Gebetsleben, seinem Ringen um Überzeugungen, seinen Vorlesungen, seinen Predigten, seiner Liebe zu den Bergen, seinem Humor, seiner Freude am Schönen etc. Mit all seinen Fehlern, die er auch besaß, war er mit ganzer Seele »Mensch«. Nietzsche pflegte zu sagen: »Alle Wahrheiten sind mir blutige Wahrheiten« und das Gleiche könnte man auch von Schaeffer sagen. In einer Zeit, wo man christliche »Größen« und Bestsellerautoren feiert, die wenig Tiefe zu bieten haben oder gar heuchlerisch sind und viele Christen in Leitungspositionen aus sehr fadenscheinigen Gründen bewundert werden, war Francis Schaeffer im wahrsten Sinne des Wortes authentisch.

Dennoch, obwohl ein brillanter Denker, der analytisch Zusammenhänge deutlich machen konnte und Bedeutungen erkannte, würde ich ihn nicht als Wissenschaftler bezeichnen, da er leider zu viele Fachzeitschriften und zu wenig Bücher las. Aus diesem Grund neigte er vielleicht hier und da zu sehr seinen Schmeichlern das Ohr und folgte zu sehr der Marktschreierei seiner Verleger und anderen.

Das mag dazu geführt haben, dass er am Ende etwas von einer einstigen Demut eingebüßt zu haben schien, da man ihn als den großen Philosophen und Gelehrten darstellte, der er eigentlich nicht war und was ihn angreifbarer werden ließ. Damit meine ich, dass die akademischen Größen und Experten dadurch leichter in der Lage waren, Schwachpunkte bei einigen Ideen Schaeffers zu entlarven.

Justin: Was könnte man bei Schaeffer ihrer Ansicht nach missverstehen?

Os: Um Francis Schaeffers und seinen Ruf ranken heute viele Gerüchte. Was mich am meisten beunruhigt, betrifft seine Apologetik und seine Bedeutung. Viele, die seine Apologetik zitieren, haben eine witzige hölzerne Verstellung, wie er Menschen begegnete, um sie zum Glauben zu führen. Ich warte immer noch auf das Buch, das der Brillanz Rechnung trägt, mit der er das Evangelium nahe bringen konnte.

Was seinen Einfluss angeht, so hatte er gewaltigen Einfluss auf das Leben einzelner Menschen – mich eingeschlossen. Dennoch meine ich, dass seine herausragende Bedeutung und Berufung war, als »Wächter« oder Türöffner, bzw. Pionier zu wirken. Als nahezu keine Evangelikalen über den Bezug von Christentum und Kultur oder allgemeine gesellschaftliche Zusammenhänge aus christlicher Sicht reflektierten, tat Schaeffer nicht nur genau das, nein, er schlug auch eine Bresche, der viele andere folgen konnten. Viele, die heute sehr laut herausposaunen, wo sie kontroverser Meinung mit ihm sind, wurden vor Jahren von ihm persönlich zum differenzierten Denken angestoßen.

Ein kleiner Mann von Gestalt, doch gewaltig im Einfluss und viele sind nur weiter gekommen, weil sie auf seine Schultern steigen konnten. Ich verdanke Francis Schaeffer mehr als ich hier nennen kann. Ja, ich lebe täglich in seiner Schuld.

Das Interview kann hier auch als PDF herunter geladen werden: interview_os_schaeffer.pdf.

Der »Sitz Gottes« im Gehirn

Georg Rüschemeyer grübelt für die FAZ über die Popularität der bunten Hirnbilder:

Der Versuch, die menschliche Psyche und so komplexe Phänomene wie Angst, Trauer, Liebe oder Frömmigkeit mit beobachteten Aktivierungsmustern im Gehirn gleichzusetzen, wird häufig unternommen. Das Gros der rund 20.000 in Fachzeitschriften publizierten Studien, die seit 1992 mit Hilfe der fMRI-Technik die neuronalen Grundlagen von Wahrnehmung und Denken ergründen wollten, versucht es. Während in frühen Experimenten noch einfache Zusammenhänge erforscht wurden, wie etwa die Aktivierung des visuellen Kortex durch blinkende Lichter, ging es ab Ende der neunziger Jahre mehr und mehr um den menschlichen Geist schlechthin. Was Wissenschaftler meist vorsichtig als »neuronale Korrelate« der untersuchten kognitiven Funktionen bezeichnen, wird in den Medien dann schnell zum »Angstzentrum« oder dem »Sitz Gottes« im Gehirn.

Hier der vollständige Artikel: www.faz.net.

Warranted Christian Belief online

Warrant.jpg Warranted Christian Belief ist wahrscheinlich das reifste Buch des Philosophen Alvin Plantinga (siehe auch Ist der Glaube an Gott rational?).

Plantinga geht in diesem 505-Seiten-Werk der Frage nach, ob der christliche Glaube an Gott vernünftig gerechtfertigt und gewährleistet (eng. warranted) ist. Er kommt zu dem Ergebnis, dass dieser Glaube unabhängig von den Argumenten der natürlichen Theologie basal gewährleistet sein kann, wenn er wahr ist.

Der Text dieses bedeutenden Buches steht nun online: www.ccel.org.

Gebäude Evangelischer Einrichtungen im Zusammenhang mit APS-Kongress beschmiert

Tabor-Schaukasten 11.05.09.jpgAm Marburger Ortenberg wurden in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai mehrere Gebäude bzw. Schaukästen und Hinweisschilder der Stiftung Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor sowie der Marburger Mission von Unbekannten mit politisch motivierten Parolen verschmiert und beschädigt.

Die Parolen richten sich eindeutig gegen den in den in Marburg am 20.Mai 2009 beginnenden 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge. Die Stiftung Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor, die zur Evangelischen Allianz Marburg gehört und nicht am APSKongress beteiligt ist, ist damit ins Visier von Kongressgegnern geraten, deren selbst gestecktes Ziel es ist, den Kongress zu verhindern.

Das Bündnisses »Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religösen Fundamentalismus«, hat zur Demontration gegen den Kongress aufgerufen. In einem Flyer des Bündnisses heißt es:

In der Zeit vom 20. bis zum 24. Mai findet in Marburg der „6. internationale Kongress für Psychotherapie und Seelsorge“ statt. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft wollen reaktionäre evangelikale Kräfte einen Kongress veranstalten, gegen den sich breiter Widerstand formiert hat. Organisiert wird der Kongress von der „Akademie für Psychotherapie und Seelsorge“, die sich besonders durch die Verknüpfung von therapeutischer Beratung mit christlich evangelikalen Lebensvorstellungen hervortut. Es sind über 100 Workshops geplant, die sich unter anderem mit Themen aus dem Bereich Sexualität und Identität beschäftigen. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft verbreiten einzelne Referent_innen ein konservatives Bild von der heterosexuellen Ehe als einziges Lebensmodell und stigmatisieren Homosexualität als krankhaft und nicht erwünscht. Insgesamt offenbart die Auswahl der Referent_innen ein erzkonservatives und zutiefst reaktionäres Weltbild. Unser Protest richtet sich auch nicht nur gegen ein, zwei oder drei Workshops oder Referent_innen auf dem Kongress, sondern vielmehr gegen die homophobe und religiös-fundamentalistische Ausrichtung der evangelikalen Bewegung. Deshalb werden wir den Kongress verhindern!

Tief enttäuscht zeigten sich die Verantwortlichen der Stiftung über die Aggression der »selbsternannten Kongressgegner« gegen Evangelische Einrichtungen in unserer Universitätsstadt Marburg. In einer Presseerklärung teilt die Stiftung mit:

Mit solchen Aktionen werden in unserer Stadt Grundrechte unserer Demokratie, wie Meinungs- und Glaubensfreiheit sowie Eigentumsrechte verletzt und letztlich deutlich gemacht, dass es längst nicht mehr um inhaltliche Fragen während eines Kongresses geht. Wir sind enttäuscht und haben kein Verständnis für diese Form der Aggression.

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Foto: Stiftung Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor.

Wer auf den HERRN hart, fährt auf mit Flügeln

fluegel.jpg

Während einer kurzen und gesegneten Retraite nördlich von Amsterdam traf ich einige nette Leute, die ihr Vertrauen fest auf den HERRN setzen. Erstmalig habe ich sogar mit eigenen Augen sehen können, wie eine Verheißung aus dem Propheten Jesaja in Erfüllung geht (ein Click auf das Bild vergrößert die Aufnahme). Es heißt dort (Jes 40,31):

Er gibt dem Müden [o. Ermattenden] Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden [o. Ohnmächtigen]. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln [wörtlich: Schwungfedern] wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Allen Müden und Unvermögenden wünsche ich, dass sie auf den HERRN hoffen und ebenfalls erleben dürfen, wie ihnen Flügel verliehen werden.

Interview mit Os Guinness über Francis Schaeffer

Am 15. Mai 1984 starb Francis Schaeffer in Rochester (U.S.A.) nach schwerer Krankheit.

Justin Taylor hat sich anlässlich seines 25. Todestages mit Os Guinness unterhalten. Guinness, der eine Zeitlang bei Schaeffers wohnte, spürt täglich, dass er Francis viel zu verdanken hat:

A host of misunderstanding swirls around Francis Schaeffer’s reputation today. The two that concern me most are about his apologetics and his significance. Many who cite his apologetic approach have a comically wooden understanding of how he approached people to win them to faith. I have yet to see the book that does justice to the sheer brilliance of his way of presenting the gospel.

As far as his influence, he had a massive impact on the lives of individuals, including me, but his wider significance was as a ‘gatekeeper,’ or a door opener. When almost no Evangelicals were thinking about culture and connecting unconnected dots, Schaeffer not only did it himself but blazed a trail for countless others to follow. Many who trumpet their disagreements with him today owe their very capacity to disagree to his influence a generation ago. A little man in stature, he was a giant in influence, and many who have gone further have done so only by standing on his shoulders. I for one owe far more to Francis Schaeffer than I can ever say, and I live daily in his debt.

Das ganze Interview kann hier gelesen werden: theologica.blogspot.com. Wer sich gern mit dem Leben und Werk von Schaeffer vertraut machen möchte, kann in diesem Blog stöbern oder sich, noch besser, folgendes Buch besorgen:

7b4be78096Zum Buch: Francis August Schaeffer (1912–1984) zählt zu den bedeutendsten christlichen Apologeten des 20. Jahrhunderts. Durch seine Bücher (z. B. Gott ist keine Illusion, Wie sollen wir denn leben? und Preisgabe der Vernunft), Vorträge und das 1955 gegründete Schweizer Studienzentrum L’Abri (›Zuflucht‹) wurden er und seine Frau Edith weltweit bekannt und halfen unzählbar vielen Menschen, ihren Glauben zu festigen sowie intellektuell verantwortbar und kulturrelevant zu bezeugen. Die so genannten »L’Abri-Fellowships« haben bei der Entwicklung gegenwartsnaher Glaubensstile Pionierarbeit geleistet und gezeigt, dass Christen gesunde reformatorische Lehre mit einer aufrichtigen Liebe für die Menschen verbinden können. Die idea-Dokumentation »Wahrheit und Liebe« lädt ein, sich mit dem Leben und Werk von Francis Schaeffer (erneut) auseinanderzusetzen und von ihm zu lernen. Mit Beiträgen von Dick Keyes, Gordon R. Lewis, Udo W. Middelmann, Wim Rietkerk, Thomas Schirrmacher, Stephen J. Wellum und anderen.

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