September 2016

„Ich sehnte mich nach einer normalen Familie“

Wie immer wieder zu lesen ist, hat die Wissenschaft bewiesen, dass Kinder keine leiblichen Eltern brauchen und sie bei schwulen oder lesbischen „Eltern“ auch gut aufgehoben sind. Wichtig seien allein die „behüteten Verhältnisse“ (vgl. hier).

Brandi Walton aus Südkarolina (USA) ist als Kind in einem lesbischen Haushalt aufgewachsen. In einem persönlichen „Schreiben“ erzählt sie, wie schwer es für sie war, im Haushalt gemeinsam mit zwei Frauen aufzuwachsen.

In einem Zuhause ohne Anwesenheit eines Mannes groß zu werden, hat mir persönlich geschadet. Alles, was ich von der Zeit an, als ich ein kleines Mädchen war, wollte, war eine normale Familie. Als ich Abitur gemacht habe, waren meine Gedanken nicht ganz da, wo sie hingehörten. Während meine Freunde vom College begeistert waren, war ein Teil von mir gar nicht anwesend, und ich wusste, dass ich mich vollständig fühlte, bis ich es finde. Anders als die anderen um mich herum, hatte ich den Wunsch, meine eigene Familie zu gründen und Stabilität zu gewinnen. Das führte zu zwei äußerst ungesunden Beziehungen.

Die Studien, die behaupten, uns ginge es genauso gut oder besser als unsere Kollegen, die bei richtigen Eltern aufwuchsen, sind in den meisten Fällen schwerlich wissenschaftlich und repräsentieren nicht alle von uns.

Hier ihre ganze Geschichte: thefederalist.com.

Esoterik in der Kirche

Es ist erfreulich, dass die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen das Thema mal auf den Tisch bringt. Wenn die Kraft des Evangeliums im Raum der Kirche sich mangels Verkündigung nicht mehr entfalten kann, wenden sich die Kirchgänger allen möglichen verschmutzen Quellen zu. Sogar hauptamtliche Mitarbeiter der Kirchen suchen sich Hilfe bei der Esoterik.

Kai Funkschmidt schreibt („Je nach Religion ändert sich der Götterhimmel und die Requisiten und so“, EZW-Texte 244, S. 17–18):

Spannend wird es nun, weil sich zunehmend nicht nur Gemeindeglieder und Bildungseinrichtungen für Esoterik begeistern. Sondern gelegentlich integrieren auch Pfarrer esoterische Themen in ihre Arbeit beziehungsweise in ihre persönliche Frömmigkeit. Damit kommt das Phänomen im institutionellen Kern der Kirche an. Der prominenteste Fall ist der des seit 2010 emeritierten ehemaligen Fernsehpfarrers Jürgen Fliege, ordinierter Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland. Dokumentiert sind außerdem viele weitere Fälle, zum Beispiel der eines sächsischen Pfarrers, der die Genehmigung einer Nebentätigkeit alsTai-Chi-Lehrer beantragte, oder der eines hessischen Studentenpfarrers, der Kundalini-Yoga anbietet. Einige Krankenhausseelsorger bedienen sich schamanischer Techniken oder praktizieren als Geistheiler, Gemeindepfarrer nutzen das auf indianischen Initiationsritualen beruhende „Vision Quest“ in Jugendarbeit und Konfirmandenunterricht, andere beschäftigen sich mit Reiki, einem Angebot der Heilung mit einer kosmischen Energie, das wegen seiner scheinbaren weltanschaulichen Neutralität und seiner niedrigen Zugangsschwelle (meist reichen zwei bis drei Kurse, um den Meistergrad zu erlangen) attraktiv erscheint. In der Evangelischen Kirche im Rheinland gab es einen jahrelangen Streit um die „Tätigkeit einer Pfarrerin als Feng-Shui-Lehrerin, der schließlich disziplinarrechtlich gelöst wurde und mit ihrem Ausscheiden aus dem Dienst endete.

Spätestens in dem Moment, wo sich das Verkündigungsamt einer religiösen Organisation für esoterische Ansätze öffnet, stellen sich die theologischen Fragen nach Identität und Kern der eigenen Botschaft in aller Schärfe. Trotz großer Skepsis von Kollegen und kirchenleitenden Stellen sind kirchenjuristische Herangehensweisen (Disziplinär- und Lehrzuchtverfahren) unbefriedigend und auf eine Handvoll Extremfälle beschränkt. Dennoch bleibt der Weg, esoterische Anreicherungen in die eigene Glaubens- und Berufspraxis aufzunehmen, konfliktbehaftet, insbesondere dann, wenn er nicht im Verborgenen, sondern offen geschieht. Häufig erklären Pfarrer, die sich auf diesen Weg begeben, dass ihr Interesse zunächst im privaten Bereich geweckt wurde, als sie zufällig merkten: „Es funktioniert“ (Geistheilung, Wünschelrutengehen etc.). Auslöser war also nicht ein empfundener Mangel in der Seelsorgepraxis, obwohl später v. a. in diesem Bereich esoterische Vollzüge als Perspektivenerweiterung eingesetzt werden.

ESV wird nicht mehr revidiert

EsvstudybibleDer Verlag Crossway hat bekannt gegeben, dass der Text der beliebten englischsprachigen Bibelübersetzung ESV nach der diesjährigen Revision (es wurden 52 Worte geändert) nicht mehr bearbeitet werden soll. Der Text bleibt ab jetzt also stabil. In der Mitteilung des Herausgebers heißt es:

Beginning in the summer of 2016, the text of the ESV Bible will remain unchanged in all future editions printed and published by Crossway—in much the same way that the King James Version (KJV) has remained unchanged ever since the final KJV text was established almost 250 years ago (in 1769). This decision was made unanimously by the Crossway Board of Directors and the ESV Translation Oversight Committee. All future Crossway editions of the ESV, therefore, will contain the Permanent Text of the ESV Bible—unchanged throughout the life of the copyright, in perpetuity.

Hier die vollständige Pressemitteilung des Verlags: www.esv.org.

Juristen wollen Rechte sozialer Eltern stärken

In dem Beitrag Die Neuordnung der Elternschaft habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass auf dem 71. Deutschen Juristentag in Essen über die Elternschaft gestritten wird. Inzwischen ist die Tagung vorüber und die FAZ informiert über die Beschlüsse zum Familienrecht (FAZ vom 16.09.2016, Nr. 217, S. 4).

Es gibt eine schlechte und eine gute Nachricht:

Im Familienrecht will der DJT vor allem die Rechte von sozialen – also nicht genetischen – Eltern stärken. So soll etwa bei einer Zeugung durch Samenspende schon die Einwilligung des Mannes in die künstliche Befruchtung dazu führen, dass er abstammungsrechtlich als Vater gilt. Gleiches soll für private Samenspenden geregelt werden, wenn Mutter und Vater vor der Zeugung erklärt haben, dass dem genetischen Vater keine Elternposition zukommen soll. Eine deutliche Mehrheit erhielt die Forderung, eingetragenen Lebenspartnern die gemeinschaftliche Adoption von Kindern zu erlauben. Kinder sollen nach dem Willen der familienrechtlichen Abteilung des DJT in Zukunft von Geburt an zwei Mütter haben können. Es sei „die Möglichkeit vorzusehen, dass die lesbische Partnerin der Geburtsmutter bereits bei der Geburt die rechtliche Elternschaft erlangt“, heißt es in einem Beschluss. Zudem sollen auch die übrigen Regeln zur künstlichen Befruchtung auf lesbische Paare anwendbar sein.

Nicht durchsetzen konnte sich der Antrag, auch die Elternschaft von mehr als zwei Personen rechtlich anzuerkennen. Relevant ist das vor allem in Fällen schwuler und lesbischer Paare, die sich zur Zeugung von Kindern zusammen tun. Verfassungsrechtlich wäre dies aber problematisch, da das Bundesverfassungsgericht bisher zu dem Grundsatz steht, dass ein Kind nicht mehr als zwei Eltern haben solle.

G. Machens Paulusbuch aus der Sicht von R. Bultmann

Bei Recherchen zur Paulusexegese bin ich auf die Wiederveröffentlichung einer interessanten Buchbesprechung gestoßen. Rudolf Bultmann rezensierte 1924 das Buch The Origin of Paul’s Religion (1921) von Gresham Machen in der Theologischen Literaturzeitung 49, Nr. 1 (1924), S. 14–14. William Dennison hat den Text 2009 neu herausgegeben (Rudolf Karl Bultmann, „Rudolf Bultmann’s Review of J. Gresham Machen’s, The Origin of Paul’s Religion“, Zeitschrift für neuere Theologiegeschichte 16, Nr. 2 (2009): S. 236–240).

Obwohl sich Bultmanns Würdigung des Buches in Grenzen hält und er echte Innovationen vermisst, konnte er der Lektüre durchaus etwas abgewinnen:

„Der Hauptwert des Buches besteht m. E. in der übersichtlichen und ruhigen Darstellung der Entwicklung der Forschung, in der klaren Herausarbeitung von Für und Wider bei den einzelnen kritischen Fragen. Und in dieser Hinsicht hat das klare und durch geschickte Formulierungen ausgezeichnete Buch Anspruch auf Dank.“ (S. 237–238)

Wirklich aufschlussreich finde ich allerdings etwas anderes. Gresham Machen lag viel an dem Nachweis, dass die liberale Theologie mit ihrem Ausschluss des Übernatürlichen auf einem Holzweg war (vgl. Christentum und Liberalismus: Wie die liberale Theologie den Glauben zerstört). In seinem Paulusbuch zeigt er, dass die Religion des Apostels Paulus nicht rein innerweltlich erklärt werden kann. Er behauptet das Paradox, die einzige natürliche Erklärung für Religion des Paulus sei es, zu akzeptieren, dass es – anders als die Naturalisten es annehmen – in ihr übernatürliche Faktoren gebe.

Nachdem Bultmann Machens Sicht kurz skizziert hat, legt er in einer unverhüllten Weise seine eigenen Denkvoraussetzungen offen, die freilich Konsequenzen für die methodische Herangehensweise haben. Bemerkenswert deutlich wird dabei der Grundkonflikt einer Bibelexegese auf den Punkt gebracht, die selbstverständlich davon ausgeht, dass unsere Welt für Gottes Wirken verschlossen bleibt. Die eigenen Denkvoraussetzungen, der Naturalismus also, verbietet es, das, was in den Bibeltexten gesagt wird, zu glauben. Bultmann oder seine Schüler sind gezwungen, Wunder natürlich zu erklären.

Bultmann schreibt:

„Ich kann diese Anschauung [gemeint ist die Anschauung G. Machens; R.K.] nicht teilen, die zum Verständnis der Geschichte des supranaturalen Faktors als eines Faktors neben anderen bedarf, und die das supranaturale Geschehen so gut wie das natürliche der methodischen geschichtlichen Betrachtung unterwirft. Als ‚Naturalist‘ im Sinne des Verf. bin ich der Meinung, daß in der Fragestellung des Historikers schon der Verzicht auf die Annahme supranaturaler Faktoren vorausgesetzt ist; und ich glaube, daß der Konflikt zwischen dem ‚naturalistischen‘ Verständnis der Geschichte und ihrer ‚supranaturalistischen‘ Deutung auf anderem Boden ausgetragen werden muß als dem der methodischen, historischen Erforschung der Quellen und der darauf gegründeten Rekonstruktion des Geschichtsverlaufs.“

Als Einführung in G. Machens Denken empfehle ich den Vortrag von Stephen Nichols (gehalten auf der E21-Konferenz 2016):

 

Was läuft in der Sonntagsschule falsch?

Sowohl in Nordamerika als auch in Europa verlieren Kirchengemeinden viele Jugendliche. Die Ursachen dafür sind zahlreich. Natasha Crain, Mutter von drei Kindern, meint, dass auch die Art und Weise, wie wir unsere Kinder unterrichten, eine Rolle spielt. Sie hat fünf Vorschläge für die Unterweisung der Kinder in der Sonntagsschule.

Hier die Zusammenfassung: www.evangelium21.net.

Nadia Bolz-Webers Theologie

Der Lutheraner Chris Rosebrough, bekannt für seine Radiosendung Fighting for the Faith, spricht in diesem Interview über seine Freundschaft mit Nadia Bolz-Weber und ihre postmoderne, erfahrungsorientierte Theologie (siehe auch hier und hier). Das Gespräch mit der Issues, Etc.-Redaktion hilft Einsteigern, den Ansatz der „Sowohl-als-auch-Theologie“ zu verstehen (leider nur in englischer Sprache):

 

Standort-Liberalismus

Seth Frantzman von der Jerusalem Post fragt, weshalb so viele westliche Linke die Extremen in fremden Ländern mögen:

Wenn die Geschichte des Westens geschrieben wird, wird sie lauten: Sie erzogen sich dazu, sich selber zu hassen und am anderen zu lieben, was sie an sich selber hassen.

Von einer ziemlich einheitlichen Basis ausgehend, akzeptieren Menschen im Westen Werte des Auslandes, die sie zu Hause ablehnen würden. Dies zeigt sich besonders merkwürdig und widersprüchlich unter denen, die sich als „links“ oder „liberal“ betrachten und dann aber Bewegungen, Staatschefs, Ideologien und Religionen, die nachweislich intolerant bzw. rechtsextrem sind, gutheißen. So äußerte etwa die amerikanische Philosophin und Gender-Theoretikerin Judith Butler im Jahr 2006, dass es extrem wichtig sei „die Hamas (und) Hisbollah als soziale Bewegungen, die fortschrittlich, links und Teil der globalen Linken sind, zu verstehen.“

Dieser widersprüchliche Blick ist bezeichnend für ein Phänomen, das von Michel Foucaults Akzeptanz der Islamischen Revolution im Iran bis hin zu jenen „Anti-Kriegs“-Aktivisten in Großbritannien reicht, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sowie die russischen Bomben auf Zivilisten befürworten.

Mehr: juedischerundschau.de.

Die Neuordnung der Elternschaft

Das Familienbild verändert sich dramatisch. Volker Beck und  Katja Dörfer haben erst kürzlich gefordert, Kindern bis zu vier soziale Eltern zu gönnen. (Die Zahl Vier dürfte dabei eine willkürliche Setzung sein. Warum nicht sechs Eltern?)

Die SZ stimmt uns nun schon mal auf Debatten ein, die kommende Woche in Essen auf dem 71. Deutschen Juristentag geführt werden.

Die Paragrafen des altehrwürdigen Bürgerlichen Gesetzbuches sind nicht gemacht für Bioväter und Doppelmütter. Weil aber die Frage, was Familie ist und wer dazu gehört, dringend geregelt werden muss – nicht nur, aber vor allem zum Wohle der Kinder -, hat der kommende Woche in Essen beginnende 71. Deutsche Juristentag das neue Familienrecht zu einem seiner zentralen Themen gemacht. Tobias Helms, Rechtsprofessor an der Uni Marburg, hat ein formidables Gutachten geschrieben, das zum Grundstein einer neuen Ordnung werden könnte.

Am augenfälligsten ist der Regelungsbedarf bei lesbischen Frauen, die sich durch eine Samenspende ihren Kinderwunsch erfüllen. Um rechtlich als Co-Mütter anerkannt zu werden, bleibt nur – trotz Lebenspartnerschaft – der umständliche Weg über die Stiefkindadoption. Das ist inkonsequent, weil die Familiengründung via Samenspende inzwischen zunehmend akzeptiert wird, auch in den Kliniken. Zudem sind Doppelmütter keine schlechteren Eltern, sagt die Wissenschaft. Entscheidend sind „die behütenden Verhältnisse“, ob nun in Ehe oder Partnerschaft, befand 2013 das Bundesverfassungsgericht. Helms schlägt daher eine vereinfachte Co-Mutterschaft vor, wie sie in Österreich, England oder den Niederlanden inzwischen möglich ist.

Es ist schon irgendwie komisch, dass die Anwälte der Biobauern die Bioeltern abschaffen wollen. Und wenn ich schon lese: „die Wissenschaft sagt“! Tragisch. Was wird man wohl rückblickend in 150 Jahren über die „Endnaturalisierung“ der Elternschaft denken?

Ev. Kirche gegen „Marsch für das Leben“

Wer meint, die Evangelische Kirche in Deutschland sei für alles offen, ist nicht ganz dicht. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz distanziert sich nicht nur vom „Marsch für das Leben“, sondern problematisiert einen derartigen öffentlichen Einsatz für das Lebensrecht an sich: „Wir sehen es als höchst problematisch an, die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz – wie zum Beispiel einen Schwangerschaftsabbruch oder die Präimplantationsdiagnostik –  zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen „Marsch für das Leben“ zu machen“, meint die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums, Dr. Irmgard Schwaetzer. Schon 2014 riet die Kirchenleitung Gemeinden von einer Beteiligung am „Marsch für das Leben“ ab, da der Veranstalter des Schweigemarsches seine Positionen in einer „aggressiven Art und Weise“ vertrete.

Wer einmal an dieser Demo teilgenommen hat, dürfte wissen, von welchen Gruppierungen die Aggressionen ausgehen. Auch in diesem Jahr wird wieder kräftig Stimmung gemacht und eine Blockade des friedlichen Schweigemarsches angekündigt:

Für den 17. September 2016 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BVL) zu einem „Marsch für das Leben“ in Berlin. Der “Marsch”, der bereits seit 2002 in Berlin stattfindet, ist einer der wichtigsten öffentlichen Auftritte der selbsternannten „LebensschützerInnen“ (1), bei dem sie sich für ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen einsetzen sowie ein christlich-fundamentalistisches Weltbild zelebrieren. Letzteres beruht auf der patriarchal-bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, einer strengen Sexualmoral und der Ablehnung von Trans*identitäten, Inter*geschlechtlichkeit und Homosexualität.

Beim dem „Marsch für das Leben“ handelt es sich um einen Schweigemarsch, bei dem die Teilnehmenden um abgetriebene Embryonen trauern, die sie als getötete Kinder verklären.Derzeit schließen sich konservative, christlich-fundamentalistische, reaktionäre, rechte und faschistische Kräfte vermehrt zusammen. Dabei dient auch der Antifeminismus als ein verbindendes Thema, über das breite Bündnisse geschlossen werden können. Dementsprechend finden sich unter den TeilnehmerInnen der jährlich stattfindenden “Schweigemärsche” PolitikerInnen der CDU/CSU und AfD, VerschwörungstheoretikerInnen, “LebensschützerInnen” und AkteurInnen der neuen und extremen Rechten. Im letzten Jahr folgten dem Aufruf des BVL ca. 5000 Menschen.

Auch vor dem Hintergrund der Wahlen für das Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September wollen wir in diesem Jahr die Abtreibungs-GegnerInnen nicht ungestört ihre antifeministischen und reaktionären Positionen verbreiten lassen! Wir werden am 17. September für körperliche Selbstbestimmung und eine solidarische Gesellschaft demonstrieren und anschließend den „Marsch für das Leben“ blockieren!

Hartmut Steeb hat hervorragend gekontert:

„Entsetzt“ über die kirchlichen Äußerungen zeigte sich der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Hartmut Steeb (Stuttgart). Die Kirche liefere nicht „ein biblisches Argument, warum der Marsch für das Leben falsch sein soll“, sagte er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Das menschliche Leben stehe von Anfang an unter dem Schutz Gottes. Deshalb könne eine Kirche, die sich diesem Auftrag verpflichtet sehe, nicht für eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung eintreten, sondern nur für ein klares Ja zum Kind. Steeb wies ferner den Vorwurf zurück, dass der Bundesverband Lebensrecht seine Positionen aggressiv vertrete. Aggressionen gingen vielmehr von Gegendemonstranten aus, die den Marsch für das Leben jedes Jahr massiv störten, etwa durch Blockadeaktionen.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner