Das Leben mit ihren zwei Söhnen hat den Feminismus einer Berliner Autorin Shila Behjat umgekrempelt. Gerade in progressiven Kreisen beobachtet die 41-Jährige eine Abneigung gegen alles Männliche. Das bereitet ihr inzwischen große Sorgen. Zurecht.
Im Interview mit DER WELT sagte sie:
Ich habe gemerkt, dass viele Mütter von Söhnen gerade dieselben Themen haben: Einen Sohn zu haben, ist irgendwie problematisch in der heutigen Zeit. Ich würde wirklich sagen, Jungs sind mittlerweile benachteiligt. Denn es gibt, zumal in unseren „progressiven“ Kreisen in Berlin, nichts, das weniger sexy ist, als ein weißer Mann zu sein. Ich beobachte, dass wir gesellschaftlich keine Antwort gefunden haben, was die Zukunft der Geschlechterrollen betrifft. Und aus dieser Leerstelle entsteht ein Wirrwarr für meine männlichen weißen Kinder. Sie sollen nur nicht. Nicht dominieren. Nicht das Wort ergreifen. Nicht die Ersten sein. Sie sind einfach nicht dran. Und gleichzeitig dreht die Welt sich aber genauso weiter, eine Welt, in der es brutal um Wettbewerb geht. Von einer Mutter von Söhnen zu erwarten, dass sie einfach nur sagt: Na gut, sie sind eben nicht dran. Das macht einfach keine.
Übrigens: Nancy Pearcey, Autorin des Buches The Toxic War on Masculinity, kommt im Juni in die Schweiz und spricht auf der Konferenz Culture Shift: Glaube, Gender und Sexualität in der heutigen Zeit.
Hier geht’s zum Interview mit Shila Behjat: www.welt.de.
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