Wie einschlägige (überwiegend christliche) Medien berichtet haben, kam es in Westindien zu Gewaltausbrüchen gegen die christliche Bevölkerung. Da die Bundesregierung in Neu Delhi intervenierte, wurden die Demonstrationen der Hindu-Extremisten inzwischen verboten. Trotzdem bleibt die Lage angespannt. Idea berichtete:
Mit Furcht und Zittern sehen Christen im indischen Bundesstaat Orissa Weihnachten entgegen. Ihren Befürchtungen, dass es über die Feiertage zu weiteren blutigen Ausschreitungen hinduistischer Extremisten kommt, sind staatliche Institutionen entgegengetreten.
Die Bundesregierung in Neu Delhi hat die Landesregierung von Orissa gedrängt, weitere Übergriffe zu verhindern. Orissas Regierung in Bhubaneswar untersagte daraufhin einen von Hindu-Extremisten geplanten Generalstreik am 25. Dezember. Er hätten Anlass zu Ausschreitungen geben können. Orissas Chefminister Naveen Paitnak kündigte am 15. Dezember an, dass keine Demonstrationen über Weihnachten genehmigt würden. Der besonders von antichristlicher Gewalt betroffene Distrikt Kandhamal soll von der Außenwelt abgeriegelt werden. Mit Erleichterung reagierte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die Ankündigung. »Das Einlenken der Regierung Orissas garantiert den Christen zwar kein friedliches Weihnachtsfest, ist aber ein erster wichtiger Schritt, um die Gewalt gegen religiöse Minderheiten einzudämmen«, sagte Asienreferent Ulrich Delius (Göttingen). Hindu-Nationalisten haben allerdings bekräftigt, am geplanten Generalstreik festhalten zu wollen.
Nachfolgend möchte ich gekürzt den Bericht eines Missionars wiedergeben, der mir vor einigen Tagen zugespielt wurde. Ich will die Organisation, für die er spricht, aus verschiedenen Gründen nicht erwähnen (und ich glaube, ähnliche Berichte könnten auch von anderen Christen aus der Region kommen). Es geht vor allem darum: Wir sollten in der Fürbitte an die Christen und ihre Verfolger in Indien denken!
Hier der Bericht:
Wir haben noch nie etwas wie dies gesehen. Wir wussten, dass Orissa im Bezug auf das Evangelium der resistenteste und feindlichste Staat Indiens ist. Und wir haben uns nicht beirren lassen von anhaltenden Drohungen und Schikane/Störungen, die uns begegneten während wir Sein Werk angingen. Aber keiner unsrer Mitarbeiter hat damit gerechnet so ein Blutbad zu erleben … and it seems to be totally under the radar of the Western Media …
Lasst mich erklären … Ein militanter Hindu-Priester und 4 seiner Gehilfen, die eifrig die Dörfer Orissas abklapperten und Menschen zum Hinduismus ›zurückbekehrten‹, wurden letztes Wochenende im Zentrum Orissas von unbekannten Tätern niedergeschossen.
Sofort wurden die Christen beschuldigt … Die Stimmen wurden lauter … ›Tötet die Christen!‹ Und der Horror begann … In den letzten 4 Tagen erfuhren wir von Augenzeugen davon, dass hunderte Kirchen gesprengt oder niedergebrannt wurden, und viele dutzende christliche Stämme abgeschlachtet [er schreibt ›slaughtered‹] wurden. Aus keinem anderen Grund als dass sie den Namen Christi tragen.
Tag und Nacht war ich in Kontakt mit unseren Leitern, die auf 14 ›Dream Centers‹ [ich denke das sind Waisenhäuser] in Orissa verteilt sind … sie befinden sich inmitten von all diesem Chaos. In Tihidi, gerade nachdem die Polizei gekommen war um uns Schutz anzubieten, kam eine Gruppe von 70 blutdurstigen Militanten, um unsren Mitarbeiterstab zu töten und das Heim zu zerstören. Ihnen wurde nicht erlaubt, in das Haus einzudringen, aber sie fügten unserm Dream Center eine Menge Schaden zu, indem sie Steine und Pflastersteine warfen, und unser Tor zerstörten etc.
Sie haben zugesichert zurückzukommen und ›es zu Ende zu bringen‹. Unsre Kinder und die Mitarbeiter sind eingeschlossen und blieben so, mit verschlossenen Fenstern und Türen, schon die letzten 3 Tage. Es war eine Zeit des sehnsüchtigen Anrufens des Herrn im Gebet.
Mehr Polizei kam um uns Schutz anzubieten. In Kalahandi gingen die Polizei und einige örtliche Sympathisanten zu einem unserer Dream Center und gaben unseren Mitarbeitern und den Kindern Bescheid, innerhalb ca 3 Minuten das Gebäude zu verlassen. Niemand hatte Zeit, Wechselklamotten oder irgendwelche persönliche Sachen mitzunehmen. Während sie flüchteten, kam die blutdurstige Meute, um jeden in dem Gebäude umzubringen. Wir hätten eine Massenbeerdigung gehabt dort, aber Dank Seiner Gnade … Die hinduistischen Anwohner, unsre Nachbarn, wimmelten sie ab, indem sie sagten, es wären in dieser Gegend keine Christen … So gingen diese wieder … Wir hatten [Gottes] Gunst … Dasselbe geschah in Balasore.
Alle unsre Dream Center sind abgeriegelt, mit unsren Mitarbeitern und Kindern innen zusammengedrängt, und der Polizei draußen. Die Fanatiker stehen draußen bereit und warten auf ihre Chance zu morden. Anderen entkamen nicht so glücklich. In einem nahegelegenen katholischen Waisenhaus erlaubte die Meute den Kindern zu gehen und schlossen den Priester und einen Computerlehrer in dem Haus ein und ließen sie verbrennen. Viele Gläubige sind ermordet und in Stücke zerhackt auf der Straße zurückgelassen worden … sogar Frauen und Kinder …