In Großbritannien könnte sich eine Wende in der Trans-Debatte abzeichnen. Manche Linke sprechen sich inzwischen gegen eine willkürliche Geschlechtswahl aus und stellen damit die radikale Selbstbestimmung, die in Deutschland auch von der Ampel-Koalition unterstützt wird, infrage. Die feministische Philosophin Kathleen Stock, die wegen ihrer Haltung aus ihrer Universität gemobbt wurde, hat der Zeitschrift DIE WELT ein Interview gegeneben.
Drei kluge Beobachtungen zur Debatte gebe ich hier wieder:
(1)
Es gibt verschiedene Arten, ein Mann zu sein. Eine davon besteht darin, sich einer Operation zu unterziehen, um wie eine Frau auszusehen. Ich bin der Meinung, dass eine solche Veränderung oder die Einnahme von Hormonen nicht automatisch dazu führt, dass man eine Frau wird. Ebenso glaube ich nicht, dass man durch die bloße Aussage „Ich bin eine Frau“ zu einer Frau wird. Das ist lächerlich. In unserer Gesellschaft gibt es eine gewisse Unsicherheit gegenüber Personen, die nicht den traditionellen Geschlechtsnormen entsprechen, seien es Transpersonen, Lesben oder feminisierte Männer. Es ist einfacher zu sagen, dass Transfrauen Frauen sind, anstatt zu akzeptieren, dass es sich um Männer handelt, die anders sind als die Norm. Ich mache lediglich eine klare Unterscheidung zwischen Kategorien.
(2)
Diese idealistische Vorstellung, dass wir uns weiterentwickeln und auf einen perfekten Zustand zusteuern, dass diese Menschen etwas sehen, was wir nicht sehen, ist ein Hauptproblem in dieser Debatte. Letztendlich handelt es sich um eine Jugendbewegung, und wir sollten nicht automatisch alles akzeptieren, was sie sagt. Tatsächlich sehe ich in vielerlei Hinsicht Rückschritte in unserer Gesellschaft. Um auf die Sprache zurückzukommen: Diese neuen Kategorien vermitteln eine Art Pseudo-Autorität, da sie technisch und kompliziert klingen, und viele Menschen glauben machen, dass sie deshalb real sein müssen. Sprache wird hierbei wie Propaganda genutzt, indem clevere Konzepte eingeführt werden, die Menschen verwirren.
(3)
Die Idee der Selbstbestimmung beruht auf einem Konzept von Freiheit, das ein wenig außer Kontrolle geraten ist. Freiheit ist wichtig in einer liberalen Demokratie. Aber sie hat auch Grenzen. Du solltest frei sein, zu sagen, was du denkst, aber du bist nicht frei, andere zu zwingen, eine bestimmte Einstellung dir gegenüber anzunehmen. Das ist nicht liberal.
Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.
Laut Wissenschaft haben trans Kinder, deren Genderidentität man akzeptiert, geringere Depressionslevel als trans Kinder, bei der man sie ablehnt. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4771131/
Frau Stock ist das egal. Sie beharrt auf das Ablehnen von der Genderidentität von trans Menschen allgemein. Und nicht wegen eines bedauerlichen Missverständnisses, sondern mit voller Absicht. Sie nimmt damit unnötiges psychiches Leid in Kauf. Man kann diese Frau nicht Ernst nehmen.
PS: Falls sich einer fragt, was dieses komische Wort »Transphobie« eigentlich immer soll. Bittesehr: https://www.youtube.com/watch?v=yCxqdhZkxCo
“Laut Wissenschaft“?? Die zitierte Studie bezieht sich gerade einmal auf 73 Studienteilnehmer und ist wenig geeignet für eine überzeugende Argumentation. Allein beim Studiendesign gibt es einige Störgrößen (z.B. Design des Fragebogens, Nichtmediziner bewerten „mental health“)
Studienmäßig ist die Thematik auch nicht einfach zu analysieren.
https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0024363919884799
https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-023-02588-5