Über Jahre hat Margot Käßmann für das Reformationsjubiläum geworben, annähernd eine halbe Milliarde Euro sind für das Ereignis investiert worden. Doch die Zwischenbilanz ist ernüchternd, denn die Interessenten bleiben aus.
Ralph Bollmann hat ein seinem Artikel „Luther ist die Pleite des Jahres“ den Theologen Friedrich Wilhelm Graf zitiert:
Der Münchener Theologe Friedrich Wilhelm Graf glaubt, dass die Kirche ihre Anziehungskraft im Jubiläumsjahr überschätzt hat. „Die sprudelnden Kirchensteuern bilden nicht ab, wie stark die tatsächliche Bindung an die Kirchen abnimmt“, sagte er. „Das sagt etwas über die Schwäche des kirchlichen Protestantismus in Deutschland aus.“ Niemand fahre eigens ins abgelegene Wittenberg, um sich auf einer Wiese einen unbekannten Prediger aus der Dritten Welt anzuhören. „Ich kann nicht erkennen, was die Kirche mit dem Reformationsjubiläum eigentlich will.“ Tatsächlich zeugt das kirchliche Luther-Programm von einem umfassenden Harmoniebedürfnis, das jede Polarisierung vermeidet und damit auch wenig Aufmerksamkeit auf sich zieht.
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Nicht verwunderlich. Polarisieren kann nur jemand, der auch einen Pol (=eigener Standpunkt) hat. Die Kirche ist von der Gesellschaft nicht mehr zu unterscheiden. Daher kann sie nicht mehr polarisieren.
Trotzdem nicht Käsemann sondern Käßmann …
😉
@Uwe: Es war wieder das Korrekturprogramm, versprochen. Danke, habe es geändert.
Liebe Grüße, Ron