Die sexuellen Übergriffe an der Odenwaldschule hatten System, ein Abschlussbericht zählt bislang 132 Opfer. Jahrelang wurde der Skandal vertuscht. Nun belegen Briefe, dass sich der einflussreiche Reformpädagoge Harmut von Hentig gegen eine Aufklärung gewandt hatte. Sein verstorbener Lebensgefährte Gerold Becker gilt als Haupttäter.
Im Fall des vielfachen sexuellen Missbrauchs von Schülern an der hessischen Odenwaldschule hat der Erziehungswissenschaftler und Reformpädagoge Hartmut von Hentig intern für ein »Aussitzen« des Skandals plädiert. Das berichtet die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« (F.A.S.) in ihrer Ausgabe vom 19. Dezember unter Berufung auf Briefe Hentigs vom Frühjahr des Jahres, die der Zeitung vorliegen. So hat Hentig am 14. Mai 2010 in einem Brief an den Sohn eines Weggefährten geschrieben: »Meine (nicht leicht einzuhaltende) Strategie: aussitzen«. In vier Jahren könne man dann »in Ruhe auf all dies zurückblicken und ›lernen‹ – oder wir haben einen neuen Fundamentalismus, der auch die letzten Regungen der Aufklärung beseitigt«, schreibt Hentig weiter.
Möglicherweise muss man Sehnsüchte des Harmut von Hentig, wie z.B.:
Ich wünsche, dass junge Menschen erfahren, was eine Gemeinschaft ist – eine größere als die Familie, in die sie hineingeboren sind, und eine weniger künstliche und zufällige als die Schulklasse, in die man sie hineinverwaltet hat.
nun ganz anders deuten?
Hier der Artikel der FAZ: www.faz.net.
„Fundamentalismus, der auch die letzten Regungen der Aufklärung beseitigt“? Bitte???