Queering Trinitatis

Eine queere Perspektive auf die Trinität kann heutzutage dazu ermutigen, die innere Pluralität Gottes wieder stark zu machen gegen jede (Hetero-)Normierung und Vereinheitlichung. Und sie lässt Platz und Freiräume für noch ganz andere Vorstellungen und Gottesbilder, die vielleicht noch gar nicht ausgesprochen worden sind. Das meint die evangelische Theologin und Pfarrerin Dr. Kerstin Söderblom in einem Beitrag, den sie für evangelisch.de verfasst hat. 

Queere Dreineinigkeitslehre klingt da so: 

G*tt ist also nicht starr, unveränderbar und unerreichbar und schon gar nicht ein alter weißer Mann mit Bart. Stattdessen ist G*tt ständig in Veränderung begriffen und in Beziehung mit sich selbst und den Menschen. Für die einen ist G*tt eher als Vater (oder Mutter oder Freund*in) denkbar und ansprechbar, für die anderen ist G*tt eher eine abstrakte Schöpferkraft in der Natur oder das Wort der Heiligen Schrift. Andere brauchen Jesus Christus als Mittler, um Kontakt zu G*tt aufnehmen zu können. Wieder andere sprechen zur Heiligen und nicht geschlechtlich markierten Geistkraft. Sie ermutigt und begeistert und ist für nicht wenige Menschen die einzige Möglichkeit mit G*tt zu sprechen, zu klagen, zu loben oder zu beten, ohne dass schmerzhafte Familienbilder und Familienerfahrungen heraufbeschwört werden. 

Die Zugänge zu G*tt sind so unterschiedlich wie die Menschen. Und die Menschen sind so verschieden wie auch G*tt verschieden ist. Denn G*tt ist in sich selbst plural und divers.

Ehrlich gesagt: Mit Theologie hat das weniger zu tun als mit Pippi Langstrumpf. Realitätsverweigerung, Projektion, letztlich Gottesvertauschung. 

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14 Kommentare
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Johannes
1 Monat zuvor

Es steht nicht umsonst geschrieben und gilt auch hier: Du sollst dir kein Bildnis machen! Viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen..

ErzgebirgsEngländer
1 Monat zuvor
Udo
1 Monat zuvor

Die menschlichen Gottesvorstellungen sind in der Tat so unterschiedlich wie die Menschen, und die menschlichen Ideen, wie Gott sein sollte, scheinen sich auch immer wieder zu verändern. Welchen Gott wollen wir haben? Den stummen Gott, der keine Wunder tut oder den Menschen verliebten Gott, der vor lauter Liebe seine Heiligkeit und seinen Zorn über die Sünde vergessen hat oder den Gott, aus dem man mit bestimmten Techniken die dollsten Wunder heraus leiern kann oder den Gott, der vor allem immer das toll findet, was ich toll finde oder den Gott, der in Wirklichkeit ein Entertainer ist oder den Gott, der in erster Linie dafür da ist, dass ich gesund und wohlhabend bin oder den Gott der … Machen wir uns nichts vor, es ist eine zutiefst im Menschen verankerte Eigenschaft, selbst konstruierte Götzen zu erschaffen. Da hat sich wohl seit dem Tanz der Israeliten um das goldene Kalb im menschlichen Hang zum Irrtum und zur Einseitigkeit nicht viel verändert. Was… Weiterlesen »

Last edited 1 Monat zuvor by Udo
Nik
1 Monat zuvor

Man könnte natürlich den Glauben einer anderen Person, und die Interpretation einer spezifischen Thematik des Glaubens, auch einfach mal stehen lassen. Oder man verfasst einen Blogpost, indem man sich im einzigen inhaltlich selbst verfassten Satz des Blogpost abfällig mit schlechtem Niveau über die Theologie einer anderen Person äußert. Das ist wenig konstruktiv! „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben“

Schlotti
1 Monat zuvor

@Nik Ich erlaube mir einmal, einen ebenso polemischen Kommentar wie sie. Was folgt ist eine Übertragung von 1. Johannes 2,3-6. So, wie Johannes ihn gemäß ihres Kommentars hätte schreiben müssen: 3. „Und hierin erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben; wenn wir nicht zu viel über Gebote und richtig oder falsch reden. 4. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, aber davon ausgeht, es gäbe falsche Lehren, anstatt nur unterschiedliche Interpretationen, ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. 5. Wer aber jegliche Interpretation über ein Thema als legitimen Ausdruck des Glaubens ansieht, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran erkennen wir, dass wir in ihm sind. 6. Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, auch selbst so zu wandeln, wie Jesus es meiner unfehlbaren Interpretation gemäß getan hat. Nein was diese Theologin hier schreibt, ist schlicht und einfach falsch, blanker Unsinn. Und das ist noch nett ausgedrückt. Dass man überhaupt auf den Gedanken kommt,… Weiterlesen »

Last edited 1 Monat zuvor by Schlotti
Nik
1 Monat zuvor

@Schlotti. Das ist anscheinend so ein „Ding“ des Blogs hier aber auch der Kommentatoren hier, anderen Leuten ungefragt zu erläutern wie falsch sie glauben. Lg

PeterG
1 Monat zuvor

Das ist anscheinend so ein „Ding“ des Blogs hier aber auch der Kommentatoren hier, anderen Leuten ungefragt zu erläutern wie falsch sie glauben.

@Nik: Wenn das so schlimm wäre, warum machst du das dann auch? In deinen beiden Kommentaren erklärst du anderen, worin sie falsch liegen.

Viele Grüße
Peter

Stephan
1 Monat zuvor

Es geht wohl nicht um das „falsch Glauben“, sondern hier um (eindeutig und einfach feststellbare) Irrlehren.

Wenn man auf die Homepage der Frau Doktor guckt, dann ist evident, dass Frau Doktor sich einen Gott basteln muss, der zu ihrer Lebensführung passt. Das bei entstehende Gottesbild hat dabei zwangsläufig nur noch geringe Gemeinsamkeiten mit dem in und durch die Bibel beschriebenen Gott, findet aber sicherlich im gleichgesinnten sozialen Umfeld seine Anhängerschaft.

Da bleibt nun die Frage, warum die Kirche derartiges zuläßt. Und gleichermaßen nach Wegen sucht, um das Abstimmen mit den Füßen ( = Kirchenaustritte) einzudämmen.

Matze
1 Monat zuvor

Warum soll man nicht mehr sagen dürfen, wenn jemand theologisch oder aus anderen Gründen falsch liegt. Genau das ist die Einengung des Diskurses und der Meinungsfreiheit, dem wir vielerorts heute begegnen. Wenn wir das nicht mehr aushalten, dass es zur eigenen Ansicht Widerspruch gibt und dies nicht zwingend persönliche Angriffe sind können wir jede demokratisch geprägte Kultur vergessen. Jesus und Paulus waren hierin übrigens keine Leisetreter…..

Udo
1 Monat zuvor

Das im Übrigen wenig passende Zitat „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben“ kommt auch in diesem Fall wie ein Bumerang auf den Verwender zurück.

Matze
1 Monat zuvor

Und wenn wir schon bei Leisetretetei sind: ein gutes Beispieldazu war die Verlautbarung der EAD gegen Hass und Hetze. Es ist schon richtig wenn man sich gegen extreme Aussagen stellt. Richtig ist aber nicht und das macht die EKD und mittlerweile auch die EAD, dass man nicht aufzeigt, wie bei der Bildung beim Wohnraum, bei Ärzten usw. Mangelversorgung auftritt auch wegen einer falschen Zuwanderungspolitik. Es geht auch darum, den Menschen gerecht zu werden die schon da sind. Dann alles konservative abzubügeln und nicht auch die sozialen Themen zu erwähnen, die die Menschen betrifft die schon hier sind. Weiter geht es bei den ganzen Fragen um Ehe und Familie Gender usw. Auch hier wird auch gerade in den Freikirchen leise getreten. Ob das alles der Verkündigung des Evangeliums nützt ist eine andere Frage.

Nik
1 Monat zuvor

@Matze. Ob der Satz „Mit Theologie hat das weniger zu tun als mit Pippi Langstrumpf“, nicht doch ein persönlicher Angriff ist lässt sich mE streiten. Ansonsten fasse ich nochmal zusammen. Ron Kubsch kreiert einen Blogpost (in einen Blog für den er auch Spenden entgegen nimmt) alleine dadurch, dass er einen anderen Beitrag einfach kopiert/zitiert, und 1-2 eigene Sätze einfügt. Wovon einer mE ziemlich abwertend ist. Der Pippi Langstrumpf Satz. Das könnt ihr alle toll finden und beklatschen, weil es eurer Meinung nach die Richtige trifft. Eine liberale, queere Theologin. Unabhängig ob davon Ron Recht hat oder nicht, ist die Methodik, wie dieser Blogpost kreiert wird mE unterirdisch, ohne Niveau. Das ist auch freie Meinungsäußerung. Aber anscheinend könnt ihr das schwierig aushalten oder, wenn das jemand äußert. Auch hier in den Kommentaren scheint mir eine gewisse „cancel culture“ zu herrschen, wenn jemand mal eine Meinung äußert, die nicht der Mehrheit hier entspricht.

Schlotti
1 Monat zuvor

@Nik Aussage: Man wird „ungefragt“ über richtig und falsch belehrt. Antwort: Wurde Nik gebeten, seine Meinung zu Rons Blogpost zu schreiben? Wenn die Antwort „nein“ lautet, dürfen wir ihm dann auch den Vorwurf machen, hier seine Meinung ungefragt weiterzugeben? Aussage: hier wird erläutert, wie falsch jemand glaubt Antwort: Nik scheut sich nicht Ron zu erläutern, wie falsch und unangemessen sein Umgang mit der Theologin ist. Übrigens auch mit deutlichen Worten wie „unterirdisch“ und „ohne Niveau“. Aussage: „Das ist auch freie Meinungsäußerung. Aber anscheinend könnt ihr das schwierig aushalten …“ Antwort: Keiner der Kommentatoren (ich selbst eingeschlossen) vermittelt den Eindruck, die Aussagen Niks schwierig aushalten zu können. Es sei denn Niks Meinung zu widersprechen, ist gleichbedeutend damit, seine Meinung nicht auszuhalten zu können. Wäre es dann aber nicht auch möglich, Nik vorzuwerfen Rons Meinung nicht auszuhalten, da er ihm ja widerspricht? Aussage: „Auch hier in den Kommentaren scheint mir eine gewisse „cancel culture“ zu herrschen, wenn jemand mal eine Meinung äußert, die… Weiterlesen »

Stephan
1 Monat zuvor

Man könnte ja mit Nik diskutieren, wenn er denn inhaltlich anhand der Bibel darlegen würde, warum die Frau Doktor der Theologie da rechtgläubig sei. Oder konkrete Fragen stellen würde, warum die Sicht der Frau Doktor hier nicht auf Gegenliebe stößt, mit dem Ziel des Dazulernens und der Prüfung der eigenen Position.
Nun geht er aber nicht auf Inhalte ein (fehlt es an Wissen, oder weil er schon weiß, dass sein Standpunkt nicht von der Bibel gedeckt ist?), sondern spielt die Opferkarte aus: die arme Minderheit hier, deren Meinung unterdrückt würde.

Es geht ihm also nicht um Wahrheitsfindung, sondern um das Voranbringen eigener weltanschaulicher Überzeugungen mittels strategischer und manipulativer „Diskussions“-Führung.

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