Archäologie

DLF: Die Kirche von Laodizäa

Anfang Februar hatte ich kurz auf den Fund der Kirche von Laodizäa hingewiesen. Der DLF hat heute in einem Beitrag ausführlich über die spektakuläre Entdeckung berichtet. Laodizäa wurde im 7. Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört und verlassen. Die entdeckte Kirche ist so gut erhalten, dass sogar noch Malereien an den Wänden bewundert werden können. Voraussichtlich 2012 soll das Bauwerk für Besucher geöffnet werden.

Hier der Beitrag:

[podcast]http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/05/13/dlf_20110513_0954_bbbdd45d.mp3[/podcast]

Kreuznägel Jesu?

Filmemacher Simcha Jacobovici behauptet, die Kreuznägel Jesu aufgespürt zu haben – Experten sind skeptisch. Die SZ schreibt:

Die wundersame Geschichte dieses Fundes beginnt seiner Darstellung zufolge im Jahre 1990: Bei Straßenbauarbeiten in Jerusalem wurde in jener Zeit ein Grab mit Sarkophag entdeckt, dessen Inschriften darauf hindeuteten, dass dies das Familiengrab des Kaiphas sein könnte. Das war jener jüdische Hohepriester Jerusalems, der in den Evangelien als der Mann gezeichnet wird, der maßgeblich für die Verurteilung und Auslieferung des Heilands an die Römer verantwortlich war. In der Grabstätte fanden die Archäologen auch noch Münzen, eine Öllampe, ein Parfümfläschchen – und die fünf Zentimeter langen »römischen Nägel«. Manches davon wanderte ins Museum, nur die Nägel verschwanden.

Vor knapp drei Jahren aber nahm Jacobovici ihre Spur auf – und davon handelt sein neuester Film, der pünktlich zu Ostern fertig geworden ist und über die Feiertage unter anderem auf dem History Channel gezeigt werden soll. Aufgespürt hat er die Nägel schließlich in einem Labor in Tel Aviv, und überdies fand er auch noch eine Erklärung, warum sie als Grabbeigabe ausgerechnet bei Kaiphas gelegen haben sollen. Nach der Kreuzigung nämlich habe der Hohepriester eine Läuterung erlebt und erkannt, dass Jesus tatsächlich der Messias gewesen sei. Seine Nachfahren könnten es also für passend erachtet haben, ihm die hochheiligen Nägel mit auf den Weg in die Ewigkeit zu geben.

Was die Nagel-Probe angeht, werden in israelischen Medien bereits Archäologen zitiert, die nicht einmal glauben wollen, dass die Fundstücke aus dem Tel Aviver Labor tatsächlich dem Kaiphas-Grab entstammen – und wenn, dann hätten sie auch ganz profan zum Einritzen der Inschriften verwendet werden können. Auch Jacobovici hat eingeräumt, dass er »nicht 100 Prozent sicher« behaupten könne, dass die präsentierten Nägel vom Kreuz Jesu stammten, schließlich habe kein Zettel daran gehangen, der das bestätigt.

Die Zweifel an der Geschichte sind berechtigt. Die Nachrichtenagentur idea zitiert zwei Experten und einen Journalisten zum Thema:

Nach Ansicht des Archäologen Prof. Gabriel Barkay von der Bar-Ilan-Universität (Ramat Gan bei Tel Aviv) ist weder bewiesen, dass die von Jacobovici gefundenen Nägel tatsächlich aus dem Kaiphas-Grab stammen, noch dass sie bei der Kreuzigung verwendet wurden. Der deutsche Bibel- und Israelexperte Alexander Schick (Westerland/Sylt) wies gegenüber idea darauf hin, dass die Römer zur Zeit Jesu täglich viele Menschen kreuzigen ließen, um den jüdischen Widerstand gegen die Besatzung zu brechen. Deshalb gebe es Tausende Nägel, ohne sie bestimmten Personen zuordnen zu können. In zahlreichen Gräbern habe man Nägel gefunden. Schick hält Jacobovicis Film für »absoluten Blödsinn« und »reine Geschäftemacherei«.
Auch der in Jerusalem wohnende deutsche Journalist Ulrich Sahm sieht die Annahme des Filmemachers kritisch. Der Archäologe Barkay habe Jacobovicis Behauptung widerlegt, dass im Judentum einem Toten nur »Nägel von Gekreuzigten« als Grabbeigabe mitgegeben worden seien, um Seelenheil in der Nachwelt zu bewirken. Laut Barkay hätten Nägel in einem Raum, in dem ein Toter lag, als »unrein« gegolten und seien deshalb nicht in einem Knochenkasten aufbewahrt worden. Man habe Nägel aber verwendet, um die Namen der Verblichenen auf Knochenkästen zu ritzen, und sie dann in der Grabanlage liegen gelassen. Im Internetdienst »Hagalil« schreibt Sahm ferner, dass der Kanadier schon einige fragwürdige Sensationsfilme über Jesus gemacht und sie erfolgreich weltweit vermarktet habe. So habe der Filmemacher die christliche Welt schon einmal mit der »Entdeckung« des Grabes der kompletten Familie Jesu – mitsamt Mutter Maria, Vater Josef, Jesus selber, seiner Ehefrau und einem Sohn – aufgeschreckt. Der Film wurde 2007 an Karfreitag vom privaten Fernsehsender ProSieben ausgestrahlt und von Wissenschaftlern als reine Vermutung kritisiert.

Spektakulärer Fund: Die Kirche von Laodizäa

Verschiedene Medien haben heute gemeldet, dass die »Siebte Kirche« (FAZ, 1. Februar 2011, Nr. 26, S. 29) in der Türkei gefunden wurde. Radio Vatikan teilt mit:

Archäologen haben im Südwesten der Türkei die sogenannte siebte Kirche von Asien aus der biblischen Offenbarung des Johannes entdeckt. Das teilte Kulturminister Ertugrul Günay laut türkischen Presseberichten am Montag beim Besuch der Grabungen mit. Die antike Stadt Laodizäa in der Landschaft Phrygien wird in der rätselhaften Apokalypse am Ende des Neuen Testamentes als Sitz der siebten christlichen Gemeinde erwähnt, die ein Sendschreiben Jesu erhält (Offb 3:14-22). Nach Angaben von Grabungsleiter Celal Simsek wurde die Kirche mit unterirdischen Radarmessungen geortet. Das Bauwerk sei im Wesentlichen im Originalzustand erhalten …

Nachtrag vom 02.02.2011: Bitte Kommentare lesen.

Das Herodion: Eine biblisch-archäologische Spurensuche

Der berühmte israelische Archäologe Ehud Netzer verstarb im Oktober 2010 an den schweren Verletzungen, die er sich bei einem Sturz bei Ausgrabungen am Herodium zugezogen hatte. Der wichtige Herodes-Forscher begann 1972 mit den Arbeiten südlich von Jerusalem. 2007 fand Netzer das Grab des Herodes.

Der DLF sprach mit Martin Fahrenhorst über diese faszinierende Entdeckung:

[podcast]http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/01/10/dlf_20110110_0952_d8c173a9.mp3[/podcast]

Kam der Apostel Matthäus bis nach Kirgistan?

Der See Issyk-Kul war ein frühes Zentrum des Christentums. An seinen Ufern vermuten Archäologen das Grab des Jüngers Matthäus. DIE WELT schreibt:

Insgesamt vermutet der Forscher, der seit 1985 in der Region des Issyk-Kul arbeitet, zwölf städtische Siedlungen rund um den See. Auf eine starke christliche Präsenz lasse sich aus elf Fundstellen sowie einem erhaltenen Katakombensystem schließen, so Ploskych. An zwei Stellen fänden sich konkrete Hinweise auf ein armenisches Kloster. Erste Hinweise auf das Kloster gebe es in einer mallorcinischen Karte des Forschers Kreskes aus dem Jahr 1375, auf der von einem See „Ysicol“ als Ruhestätte der Reliquien des heiligen Matthäus die Rede sei.

Eine erste Suchexpedition im 19. Jahrhundert endete erfolglos. Während der sowjetischen Herrschaft waren keine weiteren Grabungen in dem damaligen militärischen Sperrgebiet möglich. Ploskych wird am Issyk-Kul personell insbesondere durch Studenten aus Deutschland unterstützt. Bei einer internationalen Konferenz 2006 konnte er erste Ergebnisse präsentieren, darunter zahlreiche Funde von Bronzegegenständen und mit christlichen Symbolen gekennzeichnete Keramiken.

Schade, dass der Autor apodiktisch voraussetzt, der Apostel sei jemand anderes als der Evangelist Matthäus.

Hier: www.welt.de.

Geschichte, Prophetie und Gott

Rob Bradshaw Robert hat freundlicherweise das Buch:

  • Robert Rendall: History, Prophecy and God, London: The Paternoster Press, 1954

mit Genehmigung des Verlages im Internet publiziert. Auf dem Buchcover heißt es:

Today’s history was yesterday’s prophecy; to­morrow, today’s prophecy will have become history. Therefore history and prophecy are but different aspects of the same process, and must share a com­mon origin and end. This book seeks to shew that Biblical history and prophecy point to a Divine movement within and behind the flow of human affairs, and have their common origin in the purpose of God as it culminates in Christ.
As this book emphasizes, the authenticity of Biblical history is of vital importance. While myths may be used to illustrate and teach moral truths, they cannot document circumstances of fact. And the Event of Christ in history is an event linked with clearly-stated antecedent circumstances of fact. Consequently, Biblical history and prophecy must be viewed as a coherent whole, or we do but grasp isolated links instead of a chain.
Moreover, the unity of history and prophecy in God presents us with a moral dilemma and a personal challenge. If history be grounded in the decisions of the Divine will: if the structure of events be not fortuitous but deliberate: and if all moves to a culminating purpose—then it behoves all of us, who are the raw material out of which history and prophecy are made, to discover that Divine purpose for each of our lives, and to fulfil it.

Das Vorwort stammt übrigens von F.F. Bruce. Das Buch kann in Teilen oder vollständig hier herunter geladen werden: www.biblicalstudies.org.

Steinbruch aus der Zeit von Jesus gefunden

Israelische Forscher haben einen Steinbruch aus der Zeit von Jesus gefunden. Die israelische Zeitung Haaretz meldet, die 2000 Jahre alte Höhle sei etwa vier Kilometer nördlich der Palästinenserstadt Jericho im Westjordanland entdeckt worden.

n-tv berichtet:

Das unterirdische Gewölbe werde von 22 riesigen Säulen getragen, hieß es. Darauf seien verschiedene Symbole eingeritzt, darunter Kreuze, römische Buchstaben und ein Emblem der römischen Legion sowie ein Bildnis der Tierkreiszeichen.

Der leitende Archäologe Professor Adam Zertal von der Universität Haifa sagte, die Forscher seien von Beduinen gewarnt worden, der Ort sei verwunschen und voller Hyänen und Wölfe. Sie seien jedoch ungeachtet der Warnungen in die Höhle gestiegen und hätten dort eine beeindruckende archäologische Stätte vorgefunden.

Man gehe davon aus, dass der Steinbruch Teil eines antiken Klosters war. Vermutlich handele es sich um den Ort Galgala, der auf der antiken Madaba-Karte des Heiligen Landes erscheine.

Mehr hier: www.n-tv.de.

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