Familienpolitik

Nachhaltige Familienpolitik

Renate Schmidt schreibt in »Nachhaltige Familienpolitik – für eine Zukunft mit Kindern« (Jürgen Flöthmann/Charlotte Höhn (Hrsg.): Wege zu einer erfolgreichen Familien- und Bevölkerungspolitik. Schriftenreihe der DGD, Bd. 1, 2007, S. 14):

Deutschland hat nicht zu viele Alte, wie es häufig postuliert wird, sondern Deutschland hat zu wenige Kinder … Was dies für die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft, für Forschung und Technologie und für uns selbst mit unserem hohen Bedürfnis nach Dienstleistungen bedeutet, haben wir uns bisher zu wenig vorgestellt. Die OECD geht davon aus, dass angesichts des demographischen Trends – vorausgesetzt es werden keine gegenläufigen Maßnahmen ergriffen – in der Europäischen Union die jährliche Wachstumsrate ab dem Jahr 2015 um etwa 0,5 Prozentpunkte reduziert sein wird. Und im Jahr 2025 wird überhaupt nur noch ein halbes Prozent Wachstum erreicht werden können. Der angebliche Rettungsanker Zuwanderung“ wird das Problem nicht lösen können, denn um den heutigen Altersaufbau zu halten, müssten jährlich (netto) 3,5 Millionen Menschen nach Deutschland einwandern. Wer mittel- und langfristig Innovationsfähigkeit und Wachstum sichern will, muss mit dafür Sorge tragen, dass es viele stabile Familien mit mehr Kindern gibt!“

VD: iDAF

Patchwork: Das geheuchelte Familienglück

Ist Patchwork wirklich das Familienmodell der Zukunft? Auf jeden Fall passt es in unsere Unverbindlichkeitswelt. Doch unsere Selbstverwirklichungsmanie fordert ihren Preis. Und den zahlen die Kinder. Melanie Mühl schreibt herausstechend für die FAZ:

Alle sind glücklich. Denn wir haben ein neues gesellschaftliches Ideal gefunden: die Patchworkfamilie. Das Wort klingt nach Sommerferienlager, und die Fotostrecken in den Zeitschriften zeigen fröhliche Menschen, die sicher im Leben stehen und jedes Problem lösen, bevor es überhaupt da ist. Ihr Motto lautet Leichtigkeit. Die Menschen heißen Demi Moore, Heidi Klum oder Boris Becker, sie heißen Christian und Bettina Wulff. Sie wohnen in Hollywood oder im Schloss Bellevue. Sie rufen uns winkend entgegen: Patchworkfamilien sind super!

»Wir können das Leben nicht einfach wieder dort aufnehmen, wo wir es einmal fallengelassen haben«, schrieb die Schriftstellerin Marion Titze einmal in einem wunderbaren Text in der Literaturzeitschrift »Sinn und Form«. In diesem Satz verbirgt sich die einfache Wahrheit, dass unser Handeln immer Folgen hat. Die Folgen können harmlos sein oder katastrophal. Sicher ist, dass irgendjemand immer den Preis dafür zahlen muss.

Mehr: www.faz.net.

VD: EP

Männerrechte

Ob Parkplätze, Scheidung oder Kanzlerposten – fragt man Dr. Eugen Maus, ziehen Männer immer den Kürzeren.

Seit 18 Jahren ist er mit derselben Frau zusammen. In einigen seiner Ansichten unterstützt sie ihn sogar. Geheiratet haben die beiden jedoch nicht. »Die Ehe ist keine Beziehungsform, die ich bedingungslos empfehlen würde«, so Maus. Immerhin werden 75 Prozent aller Scheidungen von Frauen eingereicht. Außerdem hätten es Männer in Sachen Familiengründung sowieso schon nicht leicht: Einerseits sollen sie sich mehr Zeit für ihre Kinder nehmen, um ihrer Frau unter die Arme zu greifen. Andererseits verkörpere der Mann auch heute noch den Ernährer der Familie, da sich viele Frauen im traditionellen Rollenbild sehr wohl fühlten und sich nicht täglich auch noch durch den Karriere-Dschungel schlagen wollten.

Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Cornelia Pieper sagte einmal, dass »Männer von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt worden sind«. Über diesen »populistischen Blödsinn« kann Eugen Maus nur lachen, schließlich sei das keine Kunst, wenn man dazu mit Milliarden-Beiträgen gefördert werde. Allein in Deutschland gebe es jede Menge Frauenförderprogramme und so gut wie nichts Entsprechendes für Männer. Und das, obwohl die Frauen dem Mann durchaus viel zu verdanken hätten. Für Maus offenbart sich das beispielsweise bei den Werken der klassischen Musik, die nun mal überwiegend von Männern geschaffen wurden.

Tja, auf solche Machtkämpfe läuft eine Politik hinaus, die alle und alles gleich berechtigen möchte. Ich vermute, der Verein wird Zulauf bekommen. Hier der Artikel: www.welt.de.

Sieg der Vernunft über den Gleichstellungswahn

Ferdinand Knauß hat in seinem Blog einen Beitrag von Adorján F. Kovács über die Besetzung einer Professur in Oxford veröffentlicht. Der Artikel »In Oxford siegt die Vernunft über den Gleichstellungswahn« eröffnet Einblicke in die reale Gleichstellungspolitik, der sich leider viel zu viele Verantwortungsträger aus Popularitätskalkül verschrieben haben:

Vor etwas mehr als einem Jahr wollte sich die ehrwürdige Oxford-Universität dem Zeitgeist öffnen und setzte einen entsprechend vorgefilterten Wettbewerb um eine der prestigeträchtigsten Stellen, die diese Universität zu vergeben hat, in Gang: die Professur für Poesie. Die Bewerber bildeten einen kuriosen Querschnitt der unter Gleichstellungsgesichtspunkten erforderlichen Ingredienzien. Es musste natürlich auf jeden Fall eine Frau dabeisein (Ruth Padel), dann selbstverständlich ein Schwarzer, Derek Walcott, schließlich ein Ausländer, in diesem Fall ein Inder, Arvind Krishna Mehrotra.

Hier der vollständige Beitrag: www.brainlogs.de.

Geburtenrate

Hier eine faszinierende Grafik, die die Rückläufigkeit der Geburtenrate bezogen auf einzelne Länder zwischen 1800–2009 anzeigt. Einfach unten auf »Play« klicken. Rechts in der Tabelle kann man einzelne Länder auswählen. Lässt man sich die Entwicklung für die U.S.A. anzeigen, wird um das Jahr 1960 ein Phänomen sichtbar, das den Titel »Pillenknick« bekommen hat.

Hier die Grafik: www.gapminder.org.

Zu dieser Statistik passt ein Beitrag von Thomas Schirrmacher.

Gender Forschung: Und sonst? Nichts.

Ferdinand Knauß hat sich auf die Suche gemacht. Er wollte einfach mal wissen, was die Gender Studies über das »Kinderkriegen« zu sagen haben. Knauß:

Ich fand in einer halben Stunde Internet-Recherche sonst keine Publikationen aus dieser Disziplin, die die Fortpflanzung des Menschen (und nicht der Coli-Bakterien) in ihre Theorien der Geschlechtlichkeit zu integrieren versuchen. Die grundlegendste aller anthropologischen Tatsachen, dass nämlich Menschen sich fortpflanzen, und dass sie es auf geschlechtliche Weise tun, dass (nur) Männer zeugen und (nur) Frauen gebären, und dass dies uns Menschen mit unseren nächsten tierischen Verwandten verbindet, ist für die Geschlechterforschung ein blinder Fleck! Ausgerechnet! Da schreiben Geschlechterforscher die Bibliotheken voll über Geschlechterrollen und »Körper« (der »Körper«-Begriff in den Gender Studies wird mein nächster Beitrag, erinnern Sie mich daran!) – und das was doch der existentielle Grund für den Unterschied der Körper und Rollen der Geschlechter ist, spielt offenbar so gut wie keine Rolle. Wie kann diese Geschlechterforschung für ihre Thesen Plausibilität behaupten, wenn sie zum zentralen Urgrund der Geschlechtlichkeit so wenig erhellendes zu sagen hat?

Hier der Beitrag: www.brainlogs.de.

Gender Voodoo

Harald Martenstein meint, die Gender-Politik und Voodoo laufen auf das Gleiche hinaus. In der ZEIT online schreibt er:

Es gibt neue Religionen. Zwischen Männern und Frauen existieren, auch im Verhalten und im Alltag, eine ganze Reihe Unterschiede, die biologisch bedingt sind und nichts mit Gesellschaft zu tun haben, sie können auch nicht wegerzogen werden. Diejenige Strömung der Gender Studies, die diese offensichtliche Tatsache leugnet, hat etwa so viel mit Wissenschaft zu tun wie der Voodoo-Kult auf Haiti. Gender-Professorinnen sollten folglich nicht aus dem Wissenschaftsetat finanziert werden, sondern aus der Kirchensteuer.

Hier mehr: www.zeit.de.

Das Doppelgesicht der Quote

Die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere ist die Lebenslüge der Gleichstellungspolitik. Jeder, der sich im realen Leben ein wenig auskennt, weiß, dass Spitzenpositionen in Wirtschaft und Politik das totale Engagement erfordern – 80-Stunden-Wochen sind keine Seltenheit. Die Verlierer der ideologisierten Gleichstellungspolitik sind die Frauen.

Die stärkste Unterstützung finden die Feministinnen heute bei den Ökonomen, die Frauen als brachliegende wirtschaftliche Ressource betrachten. Alle starren auf die Zahlen bei der Besetzung von Führungspositionen. Wie hoch ist der Anteil weiblicher Professoren an deutschen Universitäten? Wie viele Dax-Unternehmen werden von Frauen geführt? Die Gutmeinenden wollen Gleichheit statt Freiheit – und zwar Ergebnisgleichheit statt Chancengleichheit – und zwar Ergebnisgleichheit nicht für die einzelnen Frauen, sondern für die Gruppe der Frauen als ganze. Als ob Gleichberechtigung statistisch messbar an der Zahl von Frauen in bestimmten hoch bezahlten Berufen und Spitzenpositionen sei.

Hier der ausgezeichneter Kommentarmittschnitt von Norbert Bolz (Audiolink ist über das Lautsprechersymbol erreichbar): www.dradio.de.

Monopolverlust der Ehe

Bis in die 1970er Jahre hinein haben fast alle Erwachsenen geheiratet. Seit der Postmoderne sinken nach Auskunft des Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie die Heiratsquoten deutlich ab.

Das Institut schreibt zu dieser demographischen Entwicklung:

Der »Zweite Demographische Übergang« beendete diese Epoche der bürgerlichen Familiengesellschaft. Ehe und Familie verlieren seitdem sukzessive an sozialer Geltung: Zunächst nahmen Scheidungen zu, dann breiteten sich nichteheliche Lebensgemeinschaften aus und schließlich wuchs die Zahl der Singles. Die Familiengründung verschob sich immer mehr in ein höheres Lebensalter, zuerst wurden höhere Geburtenparitäten seltener und schließlich nahm auch die Kinderlosigkeit zu. Kinder sind längst nicht mehr ein selbstverständlicher Teil der Lebensplanung, sondern konkurrieren mit anderen Optionen (Konsum, Freizeit, Beruf). Im Zentrum der postmodernen Mediengesellschaft steht das autonome Individuum: Sein Selbstverwirklichungsstreben soll nicht durch endgültige Bindungen an Personen (Kinder, Ehegatten), Institutionen (Staat, Kirche) und Moral behindert werden. Die »traditionelle« Familie gilt dem postmodernen Individualismus als überholte Institution und ihr Bedeutungsverlust als emanzipatorische Befreiung. Gerne verdrängt werden die Kosten dieser Emanzipation: Weil die Familie ausfällt, muss immer häufiger der Staat für Kinder und alte Menschen sorgen. Gleichzeitig schwindet das Reservoir junger Arbeits- und Pflegekräfte, Steuer – und Beitragszahler. Diese Kollateralschäden der Emanzipation unterhöhlen die Fundamente des seit dem 19. Jahrhundert aufgebauten Wohlfahrtsstaatsgebäudes. Im Gegensatz zu Deutschland hatten die »neuen Industrieländer« kaum Zeit, eine solche Sozialarchitektur zu errichten: Fast zeitgleich erleben sie den ersten und den zweiten »Demographischen Übergang« – umso härter dürften sie die sozialen Konsequenzen des »exzessiven Individualismus« (E. Durkheim) treffen.

Hier mehr: www.i-daf.org. Interessant ist ausserdem folgender Artikel: www.welt.de.

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