Thomas Schreiner über Glaubensgerechtigkeit

Thomas R. Schreiner ist Professor für neutestamentliche Exegese am Southern Baptist Seminary in Louisville (Kentucky). Als Neutestamentler hat er sich in einer Vielzahl von Artikeln zum paulinischen Rechtfertigungsverständnis geäußert. In dem folgenden Interview, das bei Evangelium21 erschienen ist, beantwortet Schreiner Fragen zu einem biblischen Verständnis von Rechtfertigung und geht auch auf die Bedeutung dieser Wahrheit für das christliche Leben ein.

Was er sagt, klingt mehr lutherisch als baptistisch. So bekennt er:

Es war auch Luther, der sagte, dass wir erkennen müssen, dass wir niemals Lehrer, sondern immer Schüler dieser Wahrheit sind. Es handelt sich hierbei nicht um eine Formel, die wir einfach auswendig lernen müssen. Wir verstehen die Rechtfertigung durch Glauben allein im Schmelzofen des Lebens. Wir vergessen diese Wahrheit sehr schnell. Wir sind nicht dadurch gerechtfertigt, dass wir diese Wahrheit perfekt verstehen und ausleben. Wir vergessen ständig! Wir versagen immer wieder und dann realisieren wir aufs Neue, wenn der Hl. Geist an unseren Herzen arbeitet, dass wir nichts zu bringen haben, sondern allein auf das Kreuz vertrauen können.

Das tägliche Nachdenken über das Evangelium und die Hl. Schrift wird uns helfen. Es würde uns auch helfen, einmal Luthers Auslegung des Galaterbriefs zu lesen. Das regelmäßige Hören auf die Verkündigung des Wortes Gottes ist eine große Stütze. Wir müssen täglich an diese Wahrheiten erinnert werden. Sollten wir jemals davon ausgehen, in dieser Sache ausgelernt zu haben, befinden wir uns in großer Gefahr. Gott führt uns deshalb manchmal in Anfechtungen, sodass wir mit Luther erkennen, dass wir nichts als Bettler sind.

Mehr hier: www.evangelium21.net.

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