Zahl der Hassverbrechen gegen Christen in Deutschland verdoppelt

In Europa gibt es eine wachsende Zahl von Hassverbrechen gegen Christen. Das zeigt eine neue Studie von „Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe” (OIDAC). Zehn europäische Staaten haben demnach für das Jahr 2023 insgesamt 1230 antichristliche Hassverbrechen gemeldet. Die FAZ berichtet darüber, was die OIDAC-Direktorin Anja Hoffmann mitgeteilt hat:

Hoffmann fordert, dass in der neuen EU-Kommission ein Koordinator zur Bekämpfung religiöser Hassverbrechen gegen Christen eingesetzt werde, wie es ihn bisher schon für Juden und Muslime gebe.

Die meisten festgestellten Hassverbrechen betreffen Kirchen oder Friedhöfe, die geschändet werden. Die größten Zahlen werden aus Frankreich gemeldet, insgesamt fast tausend Angriffe, davon 84 gegen Personen. Beunruhigend ist die Zunahme von Brandstiftungen. So wurden im Januar 2023 vier Kirchen in Paris in Brand gesetzt, etwa durch Molotowcocktails. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr acht bestätigte Fälle, in den ersten zehn Monaten 2024 bereits 14.

In Deutschland ist die Zunahme am höchsten, nämlich um mehr als das Doppelte auf 277 offiziell registrierte Fälle. Dabei geht OIDAC von einer hohen Dunkelziffer aus, da in Deutschland Vandalismus oder Brandstiftungen überhaupt nur dann in der zentralen Statistik auftauchen, wenn sie als politisch motiviert eingestuft werden. Die Organisation hat daher von den Behörden der Bundesländer Daten über Fälle von Vandalismus gegen Glaubensstätten angefordert, aufgrund derer sie die Gesamtzahl der Sachbeschädigungen auf mindestens 2000 schätzt.

Schwierig einzuordnen sind Fälle, in denen antireligiöse und politische Motive gemischt zu sein scheinen. Wie bei einem Vorfall in Großbritannien, für den ein Islamist in Middlesborough im April dieses Jahres zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Er hat zunächst versucht, mit zwei Messern bewaffnet seinen Mitbewohner zu töten, weil der zum Christentum übergetreten war und es „verdient hat zu sterben“.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

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Stephan
12 Stunden zuvor

Wenn ich den Begriff „Hassverbrechen“ lese, oder alternativ auch „Hass ist keine Meinung“, dann wachsen mir Hasslöckchen. 😉 Gedankenverbrechen kennen wir (bislang) in unseren Gesetzen nicht, und das ist richtig so. Ich darf hassen, oder lieben, wen oder was ich will, und das ist nicht strafbar, aber auch nicht immer lobenswert. Hass mag eine Triebfeder für Verbrechen sein, und vor Gericht mag bei der Urteilsfindung die Motivation für ein Verbrechen vielleicht interessant sein, aber gehe ich jetzt die hier aus der FAZ zitierten Absätze durch, dann finde ich Störung der Totenruhe, Sachbeschädigung, Vandalismus, Mord und Totschlag. Sätze wie dieser sind dann der Gipfel des Nonsens: „Schwierig einzuordnen sind Fälle, in denen antireligiöse und politische Motive gemischt zu sein scheinen.“ Was will man denn aus welchem Grund einordnen? Es ist ein Verbrechen begangen worden, ein Mensch ist erstochen worden. Oder Kirchen wurden abgefackelt, oder … Da muss man nicht „einordnen“, sondern mal offen darüber sprechen, was da gerade passiert, und wer… Weiterlesen »

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