Ich hatte mir diese Vorlesungen (zumindest die ersten beiden) vor einigen Tagen erst angehört. Den ersten Teil zur Geschichte der NPP fand ich ja eigentlich noch ganz gut, allerdings haben mich die persönlichen Seitenbemerkungen Carsons mit der Zeit ein wenig genervt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ich finde, es gehört sich einfach nicht, private eMails in Vorlesungen zu zitieren und offenzulegen, dass ein anderer Theologe vor Jahrzehnten angeblich deswegen nichts zu einem Sammelband über die Irrtumslosigkeit beitragen wollte, weil er sich eine Anstellung an einer renommierten Universität erhoffte… Ich kann ja verstehen, dass es nervig sein muss, wenn man von jemandem mehr oder weniger vorgeworfen bekommt, naiv-fundamentalistische Ansichten zu vertreten – und man zugleich weiß, dass die betreffende Person selbst lange Zeit so gedacht hat… Aber trotzdem: Ich finde das nicht so toll. Auf jeden Fall hat es meine Lust am Zuhören deutlich geschmälert und irgendwann bei der Besprechung des antiochenischen Zwischenfalls bin ich dann gedanklich ausgestiegen – naja,… Weiterlesen »
@Christoph: Das hängt, seien wir ehrlich, immer auch vom Forum ab. Ich weiß leider nicht, wo die Aufnahmen entstanden sind. Ich selbst, da will ich ganz offen sein, kann Carson auch nicht so gut zuhören. Er redet meist sehr schnell und springt viel hin und her. Ich zweifle nicht an seinen Kapazitäten, aber er geht mehr in die Weite als in die Tiefe, übrigens auch in seinen Büchern. Es gibt, da stimme ich Dir (indirekt) zu, besseres Material zur NPP. 😉
Liebe Grüße, Ron
Christoph Heilig
13 Jahre zuvor
Also ich habe die Vorträge bei iTunes auf der Seite des „Reformed Theological Seminary“ (2010) unter der Kategorie „Special Seminars in Biblical Studies“ gefunden gehabt.
Schandor
13 Jahre zuvor
Vielleicht auch deshalb, weil er viele andere Personen anführt und deren Meinungen darüber zitiert. Ich hab einige Vorträge lang gebraucht, bis ich seiner schnellen Sprechweise folgen konnte. Aber die Vorträge über den Hebräerbrief zum Beispiel — das ist ganz große Klasse, sowas wirst du in der Freikirche in 1.000 Jahren nicht hören. Garantiert.
lg
Schandor
Christoph Heilig
13 Jahre zuvor
Vortragsstil und Umgang mit Andersdenkenden ist schon ein Unterschied…
Wobei man da sicherlich nicht pauschal Schuldzuweisungen machen kann. Wright tritt teilweise auch recht ’selbstbewusst‘ auf. Der Ton von beiden Seiten in dieser Diskussion ist oft nicht sehr schön: Die einen haben das Gefühl, als Häretiker beschimpft zu werden und reagieren beleidigt, indem sie die anderen in die Traditionalisten-und-Fundamentalisten-Ecke schieben und ihre eigenen Erkenntnisse als ‚offensichtlich‘ darstellen.
Das trifft vor allem für Popularisationstypen zu, zu denen ich auch NTW zähle. Etliche echte NNP-Vertreter wie Dunn oder in Deutschland Michael Bachmann sind sachlicher und selbstkritischer (auf Sanders trifft das allerdings nicht zu). Auch gute Kritiker der NPP sind sachlich, z.B. Stuhlmacher, Schreiner oder G.P. Waters.
Siehe auch:
Ich hatte mir diese Vorlesungen (zumindest die ersten beiden) vor einigen Tagen erst angehört. Den ersten Teil zur Geschichte der NPP fand ich ja eigentlich noch ganz gut, allerdings haben mich die persönlichen Seitenbemerkungen Carsons mit der Zeit ein wenig genervt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ich finde, es gehört sich einfach nicht, private eMails in Vorlesungen zu zitieren und offenzulegen, dass ein anderer Theologe vor Jahrzehnten angeblich deswegen nichts zu einem Sammelband über die Irrtumslosigkeit beitragen wollte, weil er sich eine Anstellung an einer renommierten Universität erhoffte… Ich kann ja verstehen, dass es nervig sein muss, wenn man von jemandem mehr oder weniger vorgeworfen bekommt, naiv-fundamentalistische Ansichten zu vertreten – und man zugleich weiß, dass die betreffende Person selbst lange Zeit so gedacht hat… Aber trotzdem: Ich finde das nicht so toll. Auf jeden Fall hat es meine Lust am Zuhören deutlich geschmälert und irgendwann bei der Besprechung des antiochenischen Zwischenfalls bin ich dann gedanklich ausgestiegen – naja,… Weiterlesen »
@Christoph: Das hängt, seien wir ehrlich, immer auch vom Forum ab. Ich weiß leider nicht, wo die Aufnahmen entstanden sind. Ich selbst, da will ich ganz offen sein, kann Carson auch nicht so gut zuhören. Er redet meist sehr schnell und springt viel hin und her. Ich zweifle nicht an seinen Kapazitäten, aber er geht mehr in die Weite als in die Tiefe, übrigens auch in seinen Büchern. Es gibt, da stimme ich Dir (indirekt) zu, besseres Material zur NPP. 😉
Liebe Grüße, Ron
Also ich habe die Vorträge bei iTunes auf der Seite des „Reformed Theological Seminary“ (2010) unter der Kategorie „Special Seminars in Biblical Studies“ gefunden gehabt.
Vielleicht auch deshalb, weil er viele andere Personen anführt und deren Meinungen darüber zitiert. Ich hab einige Vorträge lang gebraucht, bis ich seiner schnellen Sprechweise folgen konnte. Aber die Vorträge über den Hebräerbrief zum Beispiel — das ist ganz große Klasse, sowas wirst du in der Freikirche in 1.000 Jahren nicht hören. Garantiert.
lg
Schandor
Vortragsstil und Umgang mit Andersdenkenden ist schon ein Unterschied…
Wobei man da sicherlich nicht pauschal Schuldzuweisungen machen kann. Wright tritt teilweise auch recht ’selbstbewusst‘ auf. Der Ton von beiden Seiten in dieser Diskussion ist oft nicht sehr schön: Die einen haben das Gefühl, als Häretiker beschimpft zu werden und reagieren beleidigt, indem sie die anderen in die Traditionalisten-und-Fundamentalisten-Ecke schieben und ihre eigenen Erkenntnisse als ‚offensichtlich‘ darstellen.
Das trifft vor allem für Popularisationstypen zu, zu denen ich auch NTW zähle. Etliche echte NNP-Vertreter wie Dunn oder in Deutschland Michael Bachmann sind sachlicher und selbstkritischer (auf Sanders trifft das allerdings nicht zu). Auch gute Kritiker der NPP sind sachlich, z.B. Stuhlmacher, Schreiner oder G.P. Waters.
Siehe auch:
http://theoblog.de/die-rechtfertigungslehre-von-nt-wright/2994/
http://theoblog.de/was-ist-die-neue-paulusperspektive/10179/
Liebe Grüße, Ron
Ja, bei Waters habe ich gerade vorher erst reingehört. Empfand ich als sehr angenehm, wie er über Wright sprach.