Akzente

Francis Schaeffers apologetische Arbeitsweise (Teil 4: Einführung in die Methode)

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Schaeffer hält es für sehr wichtig, gerade prominente Zeitgeistkonzepte mit der biblischen Grundlage zu vergleichen. Er hat oft erleben müssen, dass Menschen christliche Begriffe mit unbiblischen Konzepten verknüpft haben.

Wir müssen mit den Menschen besonders über Wahrheit, Schuld und Geschichte sprechen. Wahrheit wurde von vielen Suchenden mit Wahrhaftigkeit verwechselt (vgl. Sören Kierkegaard u. Rudolf Bultmann). Sündenvergebung ist etwas anderes als eine Befreiung von Schuldgefühlen (vgl. Carl Rogers). Eine Aufspaltung von Geschichte und Heilsgeschichte, wie sie vom theologischen Liberalismus eingeführt und auch von der Neo-Orthodoxie aufrecht erhalten wurde, ist der Bibel selbst unbekannt (vgl. Rudolf Bultmann u. Karl Barth).

Hier ist der vierte Podcast (ca. 34 Minuten, ca. 15 MB): theoblogpodcast005.mp3.

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Francis Schaeffers apologetische Arbeitsweise (Teil 3: Durchbruch & Isolation)

Schaeffer_Nc.jpgAm 2. Februar 1950 erschien ein Artikel von Francis in der Zeitung The Christian Beacon, in dem er bereits thematisiert, was sich später durch die ganze Arbeit ziehen sollte: Heiligkeit und Liebe. Edith Schaeffer sagt dazu in ihrem Buch The Tapestry:

Francis‘ erste Schrift über »Die Ausgewogenheit der gleichzeitigen Darstellung von Gottes Heiligkeit und Liebe« erschien im The Christian Beacon in einem Artikel mit Datum vom 2. Februar 1950. Darin sprach er von der »Gefahr im Inneren und der Gefahr von außen«, erwähnte dabei natürlich auch die »Separatisten«. Die Gefahr von außen ist die, dass wir entmutigt werden und Kompromisse schließen oder uns vom Kampf zurückziehen würden. Die Gefahr von innen, so sagte er, ist genauso groß. Er verbrachte aber mehr Zeit für diesen zweiten Aspekt. Unter anderem sagte er:

»Wir müssen mit David Brainerd sagen und es auch meinen: ›Oh, dass doch meine Seele niemals Gott einen toten, kalten Dienst biete!‹ … Seelen zu gewinnen, sollte Selbstverleugnung und opferbereite Arbeit bedeuten … Die Arbeit, Seelen aufzubauen, sollte das Aushändigen von lehrreichem Material sowie genauso von andächtigen Material bedeuten … Die zweite Gefahr von innen … ist die Gefahr, die Liebe zu verlieren, von der Gott will, dass wir sie füreinander haben … Es liegt eine Gefahr darin, in unserem Zeitalter des unerlässlichen Wettkampfes, immer gewinnen zu wollen, anstatt es richtig zu machen … Unser tägliches Gebet sollte es sein, dass unser liebender Herr seine Arme so über uns halte, dass wir niemals wanken in dem Kampf noch dem Teufel erlauben, uns von innen zu zerstören.«

Nachdem die Arbeit von L’Abri so richtig in Schwung gekommen war, reiste Schaeffer 1965 nach Nordamerika und hielt Vorlesungen in Boston. Dann fuhr er zum Wheaton College und hielt Vorlesungen, die später die Grundlage für sein Buch The God Who is There (dt.: Gott ist keine Illusion) wurden. Damals schätzten ihn die Studenten ungeheuer, die akademische Welt war jedoch zurückhaltender. Am Wheaton College sprach er zum Beispiel über Themen, von denen die meisten Menschen in evangelikalen Kreisen niemals gehört hatten oder über die sie nicht diskutieren durften, wie etwa die Filme von Ingmar Bergman und Fedrico Fellini oder die Schriften von Albert Camus, Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger. Damals waren die Studenten dankbar, wenn sie Filme wie Bambi anschauen durften.

Hier ist der dritte Podcast (ca. 35 Minuten, ca. 16 MB): theoblogpodcast004.mp3.

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Francis Schaeffers apologetische Arbeitsweise (Teil 2: Die Krise)

Schaeffer_Nb.jpg1949 zogen die Schaeffers in das Bergdorf Champéry in der Schweiz. Dort geriet Schaeffer 1951 aus mindestens zwei Gründen in eine tiefe geistliche Lebenskrise. Erstens sah er im Leben derer, die für das historische Christentum kämpften, nicht die Kraft des Evangeliums. Die vielen Streitigkeiten zwischen den konservativen Christen, die er selbst mit durchlitten hatte, spielten dabei eine große Rolle. Zweitens erkannte er, dass die Erfahrung des Herrn in seinem eigenen Leben nicht so pulsierend war wie früher. Tatsächlich war er kein fröhlicher Christ, sondern wurde von belasteten Depressionen geplagt.

Er schrieb selbst rückblickend über diese Zeit:

In den Jahren 1951 und 1952 mußte ich eine geistliche Krise in meinem Leben durchstehen. Viele Jahre zuvor war ich vom Agnostiker zum Christen geworden. Danach war ich zehn Jahre lang Pfarrer in Amerika, und dann nahm ich mit meiner Frau Edith zusammen eine Tätigkeit in Europa auf. In dieser Zeit war ich sehr beflissen, für ein auf geschichtlicher Offenbarung beruhendes Christentum und für die Reinheit der sichtbaren Kirche einzutreten. Allmählich aber stieß ich dabei auf ein bestimmtes Problem: das Problem der Wirklichkeit. Es hatte zwei Seiten. Erstens schien mir, daß man unter den Anhängern der rechtgläubigen Position wenig von den praktischen Folgen sehen konnte, die nach Aussage der Bibel den Christen kennzeichnen. Zweitens gewann ich immer mehr den Eindruck, daß meine eigene christliche Wirklichkeit seit den ersten Tagen meines Christseins merklich verblaßt war. Ich erkannte, daß ich aufrichtig sein und noch einmal an den Anfang zurückgehen und meine ganze Position durchdenken mußte.

Hier ist der zweite Podcast (ca. 21 Minuten, ca. 12 MB): theoblogpodcast003.mp3.

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Francis Schaeffers apologetische Arbeitsweise (Teil 1: Die frühen Jahre)

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Schaeffer lehnte die Idee ab, ein apologetisches System oder gar ein ›Meisterargument‹ zu entwickeln. Da jeder Mensch einzigartig ist, muss sich eine gute Apologetik jeweils ganz konkreten Menschen zuwenden und Flexibilität entwickeln. Er schrieb in einem erst spät erschienenen Anhang zum Buch Gott ist keine Illusion: »Ich glaube nicht, dass es eine Apologetik gibt, welche die Bedürfnisse aller Menschen abdeckt«. Und als er während eines Interviews mit Christianity Today gefragt wurde: »Sie wurden schon auf verschiedenste Weise charakterisiert. Wie sehen Sie sich selbst – als Theologe, als Philosoph oder als Kulturhistoriker?«, lautete seine Antwort:

Mein Interesse gilt der Evangelisation. Um im 20. Jahrhundert zu evangelisieren, muss man innerhalb des ganzen Spektrums der Disziplinen operieren und Antworten auf die Fragen haben. Ich glaube, wir verkaufen das Christentum oft zu billig und stellen den Reichtum, den wir in Christus für unsere ganze Kultur und das gesamte intellektuelle Leben haben, nicht heraus. Evangelisation bedeutet also zweierlei: zuerst, ehrliche Antworten auf ehrliche Fragen geben, um so Blockaden zu lösen, damit Menschen bereit werden, auf das Evangelium als eine lebbare Alternative zu hören, und zweitens, Menschen zeigen, was das Christentum für das ganze Spektrum des menschlichen Lebens bedeutet.

Obwohl Schaeffer also vor allem ein Evangelist war und kein großer Theologe sein wollte, lässt sich bei ihm eine – bis zu einem gewissen Grad durchdachte – apologetische Vorgehensweise ablesen. In einer kleinen Serie mit Vorlesungsmitschnitten werde ich diese vorstellen und erläutern.

Hier ist der erste Podcast (ca. 15 Minuten, 7 MB): theoblogpodcast002.mp3.

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Der logisch perfekte Gottesbeweis

Anselm.jpgMalte Henk hat für das Magazin DER SPIEGEL einen Beitrag über den Gottesbeweis von Anselm von Canterbury geschrieben. Der Artikel ist gut lesbar und ermöglicht auch dem theologisch oder philosophisch wenig trainiertem Leser ein Nachdenken des ontologischen Beweises. Henk resümiert: »Das Verdienst des Anselm von Canterbury aber bleibt bestehen. Als einer der ersten Denker hat er die Christenheit gelehrt, dass Glaube und Vernunft einander nicht ausschließen müssen.«

Zur Ergänzung hier noch einige Notizen aus meiner Vorlesung im Fach Apologetik:

Der Philosoph, der der Frühscholastik ihre eigentümliche Prägung gab, heißt Bischof Anselm von Canterbury (1033–1109). Anselm gilt als einer der originellsten christlichen Denker überhaupt und findet nach wie vor innerhalb der Philosophie große Beachtung. Dass er in der Denktradition Augustins aufwuchs, lässt sich schon an diesem wunderschönen Gebet ablesen, das er zum Eingang seines Gottesbeweises niederschrieb:

Ich bekenne, Herr, und sage Dank, dass Du in mir dieses Dein Bild er­schaffen hast, auf dass ich, Deiner eingedenk, Dich denke, Dich liebe. Aber so sehr ist es durch das nagende Laster zerstört, so sehr durch den Rauch der Sünden geschwärzt, dass es nicht bewirken kann, wozu es gemacht ist, wenn Du es nicht wieder neu machst und wieder herstellst. Ich versuche nicht, Herr, Deine Tiefe zu durchdringen, denn keineswegs messe ich meinen Verstand mit ihr; doch ein wenig will ich Deine Wahrheit verstehen, die mein Herz glaubt und liebt. Ich suche ja auch nicht zu verstehen, um zu glauben, sondern glaube, um zu verstehen. Denn auch das glaube ich: Wenn ich nicht glaube, werde ich nicht verstehen (lat. »quia: ›nisi credidero, non intelligam‹«).

Wie Augustinus geht es Anselm um einen verstehenden Glauben (credo ut intelligam). Seine Argumentationen lassen sich sehr gut als Ausdruck des Glaubens verstehen. Als ein Glaubender sucht er das, was er glaubt, vernünftig zu durchleuchten.

Neben dem Proslogion, das dem Dasein Gottes gewidmet ist, verfasste An­selm mit dem Monologium noch eine Schrift über die Weisheit Gottes. Von An­selm stammt außerdem die erste systematische Theorie des Wahrheitsbe­griffs innerhalb der abendländischen Philosophiegeschichte, die den Titel De veriate trägt und ca. 1082–1085 n. Chr. entstand. Eine bedeutende Wirkungsgeschichte entwickelte seine Ausarbeitung Cur Deus homo?, in der er die Auffassung vertritt, die Erlösung durch Christus sei als Befriedi­gung des gerechten Zornes Gottes durch den Tod Christi zu verstehen (Satisfaktionslehre). Dass besonders sein Buch Proslogion (dt. Anrede) für die Apologetik interessant ist, zeigt seine Bemerkung zur Intention des Werkes in der Vorrede:

Auf drängende Bitten einiger Mitbrüder hin hatte ich ein kleines Werk herausgegeben, gleichsam als Beispiel, wie man über den Grund des Glaubens nachsinnt. Dabei hatte ich die Rolle von jeman­dem übernommen, der still bei sich überlegt und dem nachforscht, was er nicht weiß. Da ich sah, dass die Schrift aus einer Verkettung vieler Argumente zusammengesetzt ist, begann ich mich zu fragen, ob sich nicht vielleicht ein Argument finden lasse, das keines anderen als seiner allein bedürfe, um sich zu beweisen, und das allein genüge, um sicherzustellen, dass Gott wahrhaft ist und dass er das höchste Gut ist, das keines anderen bedarf und dessen alles bedarf, um zu sein und gut zu sein und alles, was wir von der göttlichen Wesenheit glau­ben.

Anselm wollte einen Gottesbeweis finden, der alle anderen Gottesbe­weise in den Schatten stellte. Einen Gottesbeweis, der ein für alle Mal si­chert, »dass Gott wahrhaft ist«. Es verwundert nicht, dass dieser Gottes­beweis ihm einen herausragenden Platz in der Philosophiegeschichte ver­schafft hat.

Schauen wir uns die Argumentation seines Beweises etwas genauer an. Anselm glaubt, dass Gott etwas ist, über »das hinaus nichts Größeres ge­dacht werden kann« (Proslogion II, 2). Und weil nichts Größeres als Gott gedacht werden kann, exisitiert Gott nicht ausschließlich im Verstande. Anselm schreibt (Proslogion II, 9–13):

Und gewiss kann das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, nicht allein im Verstände sein. Denn wenn es nur im Verstände allein ist, so kann man denken, es sei auch in der Wirklich­keit, was größer ist. Wenn also das, über das hinaus Größeres nicht ge­dacht werden kann, im Verstände allein ist, so ist eben das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, dasjenige, über das hinaus Größeres gedacht werden kann. Das aber kann mit Sicherheit nicht der Fall sein. Es existiert also ohne Zweifel etwas, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, [und zwar] sowohl im Verstände als auch in der Wirklichkeit.

Die Vernunft findet in sich die Idee des höchsten denkbaren Wesens vor. Existierte dieses Wesen allein im Denken der Vernunft, wäre es nicht das höchste Wesen, weil dann noch ein höheres Wesen gedacht werden könnte, nämlich ein Wesen, dass nicht nur in der Vorstellung, sondern auch in der Wirklichkeit existierte. Deshalb verlangt der Begriff eines höchsten Gottes, dass dieser nicht nur im Denken, sondern auch in der Wirklichkeit existiere.

Der Gedanke ging als der sogenannte Ontologische Gottesbeweis in die Ideengeschichte ein. Schon zu Lebzeiten Anselms wies der Mönch Gau­nilo darauf hin, dass die Existenz kein Merkmal des Begriffs ist. Wenn ich eine vollkommene Insel denke, so folge daraus nicht ihre Existenz. Im 18. Jh. behauptete Immanuel Kant, dass dann, wenn ich an 100 Taler in mei­ner Tasche denke, sie nicht notwendig vorhanden sind. Für Kant können Begriffe allein kein Da­sein des Bezeichneten sichern, da das Dasein kein Merkmal des Begriffs ist.

Analysieren wir den Beweis kurz:

(1) Gott ist das höchste existierende Wesen.

(2) Gott besitzt deshalb alle Eigenschaften.

(3) Existenz ist eine Eigenschaft.

∴ Gott existiert.

Das Problem besteht darin, dass hier Existenz als eine Eigenschaft un­ter vielen verstanden wird, vergleichbar mit einer Farbe, einer Form oder einem Stoff. Innerhalb der Philosophie wird aber zurecht zwischen dem Dasein (existentia) und dem Sosein (essentia) unterschieden. Differenziert man nicht in diesem Sinne, nimmt man einem Gegenstand x seine Exis­tenz, wenn man ihm seine Eigenschaften nimmt.

Für Anselm selbst und viele andere Theologen können solche Argumente den Beweis nicht ent­kräften. Für sie ist Gott ein Sonderfall. Bei einem vollkommenen Wesen gibt es die ontologische Differenz zwischen dem Dasein und Sosein nicht, schon allein aus dem Wesen folgt die Existenz. Der Grund dafür liegt da­rin, dass Anselm einer anderen ideengeschichtlichen Tradition angehört als später Thomas von Aquin oder die Philosophen der Neuzeit. Anselm leitet Begriffe nicht nur aus der sinnlichen Erfahrung, sondern von den vollkommenen Ideen ab. Dort also, wo in der Tradition Platons gedacht wird, erfreut sich der von Anselm vorgetragene Existenzbeweis Gottes weiterhin großer Beachtung (jüngst hat übrigens Friedrich Hermanni eine Rehabilitierung des ontologischen Beweises versucht: »Der ontologische Gottesbeweis« in: NZSTh, Bd. 44, 2002, S. 245–267).

Alan Mann über das Sühneopfer von Jesus Christus

Alan Mann schreibt in seinem Buch Atonement for a ›sinles‹ Society: Engaging with an Emerging Culture (Paternoster, 2005, S. 94):

Ein biblisches Verständnis von Sühne bezieht sich vor allem auf die Wiederherstellung der gegenseitigen, ungestörten, ungetrübten göttlich-menschlichen Beziehung, nicht auf die Beschwichtigung eines Gottes, der über die Missetaten seiner Geschöpfe zornig ist.

Bitte auch den Beitrag Das Sühneopfer von Jesus Christus lesen.

Zwischen Weltflucht und Anpassung

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Chrischona Panorama« widmet sich der Frage: »Was prägt unser Denken und Handeln?«. Das Journal enthält auch einen kurzen Artikel von mir zum Thema »Christsein zwischen Weltflucht und Anpassung« (S. 8–10). Die vollständige Ausgabe 4/2008 kann auf der Internetseite von Panorama herunter geladen werden: www.panorama.chrischona.org.

Wieviel Psychotheraphie verträgt die Seelsorge?

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Noch etwa Mitte der 50er Jahre gab es in evangelikalen Seminaren und Ausbildungsstätten keine Seelsorgemodelle, mit denen man angehende Pastoren auf die seelsorgerlichen Herausforderungen im Gemeindealltag vorbereitet hat. Auch gab es damals kaum Literatur zu seelsorgerlichen Themen (die alte reformatorische Literatur war in Vergessenheit geraten). Seit den 60er Jahren dagegen boomt der Markt und es erscheinen jedes Jahr unzählig viele neue Ratgeber und Handbücher zur Seelsorge und Lebenshilfe. Seit dieser Zeit muss sich ein engagierter Christ und Seelsorger nicht mehr nur mit der Spannung von Psychologie (oder Psychotherapie) und Seelsorge auseinandersetzen. Was den Laien oder Profi erwartet, ist ein schier unüberschaubarer Markt an säkularen Forschungszweigen und Therapieformen sowie ein beständig wachsendes Angebot teilweise unverträglicher christlicher Seelsorgemodelle.

Anbei ein Vortrag, den ich im Jahr 2004 zum Thema gehalten habe. Doris Nauer hat in ihrem Aufsatz »Leadership in a Multidimensional Concept of Pastoral Counseling« den Ansatz wie folgt eingeordnet: »Radikale Reflexion der theologischen Tradition, der biblischen Verwurzelung, des ausdrücklich christlich-geistlichen Profils und der spirituellen Dimension der pastoralen Seelsorge« (Nauer/Naua/Witte, Religious Leadership and Christian Identity, Tilburg Theological Studies, Münster: LIT Verlag, 2004, S.72).

Hier der Aufsatz: mbstexte001.pdf.

Postmoderne in dreißig Minuten

Den Slogan »In nur 2 Stunden wissen Sie Bescheid!« mit der Postmoderne in Verbindung zu bringen, provoziert. Jetzt wird’s allerdings noch verrückter: Ich biete einen nur dreißigminütigen Vorlesungsmitschnitt über »Emerging Church« an, in dem ich ›Leitgedanken‹ der Postmoderne kurz skizziere. Die Tonqualität ist leider nur suboptimal.

Den Podcast aus dem Jahr 2007 gibt es hier: podcast2008:1.mp3. Die Folie dazu kann ebenfalls herunter geladen werden: leitbegriffe-der-postmoderne.pdf.

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Was ist Wahrheit?

Die meisten Menschen haben ein ganz gutes Gespür dafür, was Wahrheit ist. Andererseits ist »Wahrheit« umstrittener als jeder andere Begriff. Ohne große Anstrengungen wäre es möglich, mehr als 10 Wahrheitstheorien aufzulisten, die in den Geisteswissenschaften oder der Wissenschaftstheorie miteinander konkurrieren. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Wahrheit eine lange und nicht immer ruhmreiche Geschichte hat. Im Namen der Wahrheit wurden bedeutende Bücher verfasst und Menschen befreit. Doch im Namen der Wahrheit wurden ebenfalls furchtbarste Verbrechen verübt, Fehlurteile gefällt und tragische Kriege angezettelt. Der Wahrheitsbegriff ist also zwiespältig und komplex.

Anbei ein kleiner Vortrag zum Thema »Was ist Wahrheit?«, den ich im Januar in einer Gemeinde gehalten habe: wasistwahrheit.pdf. Außerdem die dazugehörigen Folien im Flash-Format: wasistwahrheit.swf.

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