Evangelikale

F. Schaeffer: Gottes Kirche inmitten der Verwirrungen des 20. Jahrhunderts

Am 23. September 1981 war Francis A. Schaeffer der Hauptredner für den Mittwochabend-Gottesdienst der 1. Generalversammlung in der Ward Presbyterian Church in Livonia, Michigan (USA). Der Vortrag wurde mitgeschnitten. Obwohl die Qualität zu wünschen übrig lässt, erlaubt die Aufnahme einen guten Einblick in die Art, wie Schaeffer in den letzten Lebensjahren zu den Gemeinden sprach. Er hatte gerade das Manuskript des Buches A Christian Manifesto abgeschlossen. Schaeffer zeigte in dem Buch, wie Recht, Regierung, Bildungseinrichtungen und die Medien zu einer Abkehr von den jüdisch-christlichen Wurzeln beigetragen haben.

Glööcklers Glaube

Es ist schon erstaunlich, was die evangelikale Verlagswelt heutzutage so puscht. Ein „Wir sind Gott“-Hobbytheologe darf inzwischen in einer adeo-Publikation für seine skurrilen Thesen werben. Auf einer Pressekonferenz hat er kürzlich das Buch Kirche, öffne dich vorgestellt (das MEDIENMAGAZIN PRO berichtet darüber).

Der adeo-Verlag gehört zur Stiftung Christlicher Medien (früher Hänssler). SCM schreibt über das Selbstverständnis der Verlagsgruppe: „Sie versteht sich dabei als „ein Haus mit vielen Zimmern“, das offen ist für alle publizistisch tätigen Organisationen, die auf der Basis der Deutschen Evangelischen Allianz arbeiten … Der Vorstand und die Mitarbeiter dieser größten evangelischen Verlagsgruppe sehen es als ihren Auftrag, die christliche Botschaft aktiv zu verbreiten.“

Ist die Allianz inzwischen so breit aufgestellt, dass auch die Botschaften eines Glööckler hineinpassen? Oder nimmt die Verlagsgruppe ihren Auftrag nicht mehr so ernst?

Harald Glööckler verkündet ja – wenn man genau hinhört – einen anderen Glauben.

Anything goes. Ein weiterer Tiefpunkt in der Welt der Evangelikalen.

Großer Unfug

Viele „Bildungspolitiker“ träumen davon, dass eine Welle der Digitalisierung die Schulen in Deutschland nach vorn bringt. Demnächst sollen Schüler in NRW sogar ihr eigenes Smartphone im Unterricht nutzen.

Großer Unfug, meint Jürgen Kaube und spricht mir aus dem Herzen:

An vielen Schulen dieses Landes sind Smartphones nicht als Lösung, sondern als Problem bekannt. Man hat darum mancherorts die Nutzung der Geräte im Bereich der Schule untersagt: um Ablenkung im Unterricht zu verhindern. Um die Schule nicht zur Versammlung isoliert computerspielender oder filmchenschauender Atome zu machen, die sich der Bildschirme halber nur noch in den schattigen Zonen des Pausenhofs bewegen. Um Cybermobbing wenigstens ein paar Stunden lang zu verhindern. Die Behauptung, es handele sich bei Smartphones in Händen von Kindern und Jugendlichen in erster Linie um Instrumente der Wissensgesellschaft, ist abenteuerlich.

Mehr: www.faz.net.

Turbulenzen am Moody Bible Institute

Das Magazin CHRISTIANITY TODAY berichtet über Turbulenzen am Moody Bible Institute (MBI) in Chicago (USA). Der Präsident der Einrichtung, J. Paul Nyquist, und der Geschäftsführer, Steve Mogck, haben ihr Amt niedergelegt. Der Verwaltungsdirektor Junias Venugopal ist in den Ruhestand gegangen. Das Leitungsgremium gab bekannt, dass die Zeit für eine neue Leitung gekommen sei.

Erst im Oktober 2017 hatte eine Absolventin des MBI einen Offenen Brief eingereicht und sich darin über die Einstellung einiger Dozenten und Studenten beschwert. Die Disziplinlosigkeit sei offensichtlich und bedrückend gewesen. Die Autorin des Briefes thematisierte zudem eine Verflachung der Lehre am Institut. Es werde mehr über Gesellschaftstransformation als über die Verkündigung des Evangeliums für Verlorene gesprochen. Besonders auffällig sei diese Tendenz beim Thema „Urbane Mission“.

Der Leiter der Abteilung betonte konsequent menschliche Handlungen und Heilmittel gegenüber dem Evangelium und betonte, dass es wichtig sei, unsere Werte zu leben, anstatt explizit zu sein. Als ich respektvoll sagte, dass das Evangelium das Unterscheidungsmerkmal christlichen Engagements sei, da Nichtchristen soziale Projekte ebenfalls durchführen könnten, sagte er: „Wir können uns bewusst um Menschen kümmern, ohne sie geistlich zu betreuen“. Ich kam nach vielen Diskussionen zu der Schlussfolgerung: Die Definition des Evangeliums steht der Befreiungstheologie und dem sozialen Evangelium näher als den biblischen Anliegen. Seine Idee, die er in allen Klassen, die ich besucht habe, konsequent darlegte, war, dass es im „Dienst“ nicht um Erlösung gehe; stattdessen müsse die Kirche anderen helfen, sich von den gesellschaftlichen und politischen Zwängen der Gesellschaft zu befreien.

Julie Roys, Moderatorin einer bekannten Radiosendung des Moody Bible Institutes, hatte vor wenigen Tagen außerdem den übertriebenen Luxus und fehlende Transparenz im Umgang mit Geld in der Führungsetage der Einrichtung geschildert. Sie schrieb etwa:

Von 2000 bis 2008 soll das Institut wieder eigenmächtig gehandelt haben, indem es Jerry Jenkins, dem Autor der beliebten Bücher „Left Behind“ und dann Vorsitzender des Board of Trustees von Moody, eine Luxus-Suite im obersten Stockwerk der Jenkins Hall zur Verfügung gestellt hat. 1999 spendete Jenkins Moody eine ungenannte Summe, die es dem Institut ermöglichte, das Gebäude zu erwerben, das seinen Namen trägt. Und laut einem Artikel aus dem Jahr 2006 in der Chicago Tribune verwandelte MBI zwei ehemalige große Einheiten im obersten Stockwerk des Gebäudes in eine Suite für Jenkins und seine Frau, was laut von Regierungsbeamten „verstörend“ sei.

Julie Roys wurde daraufhin ohne Angabe von Gründen gekündigt.

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