Die Bibelfrage

Francis Schaeffer schrieb 1975 (dt. Der Schöpfungsbericht, 1976, S. 7):

Meiner Überzeugung nach ist die entscheidende Frage, die die Evangelikalen in den nächsten Jahren durchdiskutieren müssen, die Frage nach ihrer Stellung zur Heiligen Schrift. Daran wird sich erweisen, ob der Evangelikalismus evangelikal bleiben wird.

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8 Kommentare
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Michael P.
4 Jahre zuvor

Interessant, dass FS das vor 45 Jahren gesagt hat. Wo stehen wir denn heute? Ist die Diskussion geführt worden? Ist sie beendet? Manchmal denke ich, wir stehen heute mitten drin in der Auseinandersetzung von damals. Wenn FSJler aus unserer Schule zu einem Seminar eines evangelikalen Veranstalters geschickt werden und da hören, dass nur die Worte Jesus wirklich Wort Gottes sind und man Paulus zeitbedingt-theologisch deuten müsse, dann ist das nicht wirklich neu. Neu ist, dass es unter dem Begriff „evangelikal“ läuft.

PeterG
4 Jahre zuvor

Die Diskussion war nie beendet, sie geht seit mehreren Jahrhunderten (dann halt ohne Evangelikale, aber mit anderen Richtungen).
Das ist ein Grundphänomen des Glaubens, dass er immer ein angegriffener sein wird. Daher sollten wir nicht auf eine Zeit ohne Frage nach dem Schriftverständnis hinarbeiten, sondern uns dafür einsetzen, unser Schriftverständnis deutlich zu machen, zu belegen und zu lehren. Letzteres kommt viel zu kurz.

FrankS
4 Jahre zuvor

Ja, die Frage die Herr Schaeffer da stellt ist nicht neu und sie war nie unwichtig. Ist doch bereits unser Umgang mit der Schrift und die Haltung die man ihr gegenüber einnimmt ein Gradmesser unserer Nachfolge.

Alex
4 Jahre zuvor

@FrankS: Warum soll denn unser Umgang mit der Schrift und unsere Haltung ihr gegenüber ein Gradmesser unserer Nachfolge sein????? Wie kommst du darauf? Schrift=Jesus? Richtige Meinung=Nachfolge?

Versteh ich nicht!

PeterG
4 Jahre zuvor

@Alex
Es gibt keinen Jesus für uns jenseits der Schrift. Was wir über Ihn und vom Ihm wissen können, kann nur aus der Schrift stammen. Ebenso kommt aus der Schrift die Beschreibungen dessen, was wir unter Nachfolge verstehen. Da, wo man sich den Ansprüchen der Schrift entzieht oder ihr widerspricht, entziehst du dich automatisch auch Jesus und der Nachfolge. Natürlich ist die Schrift nicht identisch mit Jesus im Sinne einer mathematischen Gleichung. Aber ohne die ganze Schrift hast du auch nicht Jesus.

Alex
4 Jahre zuvor

@PeterG
Natürlich ist die Schrift unsere erste und zuverlässigste Quelle und Zeugnis über Leben, Wirken und Sterben Jesu! Aber das ist doch hier nicht die Frage. Die Anfrage, die ich hatte bezog sich ja darauf, warum eine evangelikale Positionierung zu dieser Quelle gleich ein Gradmesser für Nachfolge ist. Denn Schaeffer macht diese Verbindung ja gar nicht. Ihm geht es ja um den Evangelikalismus, der evangelikal bleiben muss. Was dass dann für die konkrete Nachfolge bedeutet steht auf einem anderen Blatt. Oder würdest du wirklich behaupten, dass viele einflussreiche und konservative Theologen der jüngeren Geschichte, wie z.B. Schlatter, Bonhoeffer, Barth, Thielicke, Cullmann u.s.w., graduell weniger Nachfolger waren als Evangelikale, die eine richtige Positionierung zur Schrift haben. Hört sich doch ganz schön vermessen an, oder??
Darüber hinaus habe ich auch eine Anfrage an dich: Du schreibst, dass Jesus und Schrift natürlich nicht gleichgesetzt werden können wie in einer mathematischen Gleichung. Jedoch tust du das genau einen Satz später.

PeterG
4 Jahre zuvor

@Alex
Lies meinen Kommentar: Nein, ich setze nicht Jesus und die Schrift gleich. Ich stelle aber auch die Autorität der Schrift nicht infrage.

Alex
4 Jahre zuvor

@PeterG
„Aber ohne die ganze Schrift hast du auch nicht Jesus.“

Ich verstehe deinen Gedankenansatz. Ich bin selbst durch Gemeinde und Ausbildung evangelikal geprägt und weiss nur zu gut, welcher Stellenwert der Autorität der Schrift beigemessen wird. Aber wenn es den Evangelikalen so sehr um die Autorität der ganzen Schrift geht und somit um den „ganzen“ Jesus, gleichzeitig aber problematische Stellen entweder gar nicht beachtet werden oder so umgebogen werden, damit die Aussagen in das Vorverständnis der Schrift passen, dann stelle ich mir die Frage, wer oder was wirklich unsere Autorität ist: die ganze Schrift oder unser Vorverständnis. Nicht eine richtige Positionierung zur Schrift ist die entscheidende Frage sondern eine ehrliche und mutige Auseinandersetzung mit der ganzen Schrift.

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