Zitate

Die Kirche hört seine Stimme

Mir gefällt die erste der zehn Berner Thesen von 1528 besonders gut. Sehr aktuell!

Die heilige christliche Kirche, deren einziges Haupt Christus ist, ist aus dem Worte Gottes geboren, bleibt in demselben und hört nicht die Stimme eines Fremden [Joh 10,5].

 

Irgendjemand muss ja Werte schaffen

Gestern bei Jean-Paul Sartre gelesen:

Es ist mir sehr unangenehm, daß es so ist; aber da ich Gottvater beseitigt habe, braucht es ja wohl jemanden, die Werte zu erfinden. Man muß die Dinge nehmen, wie sie sind.

Und im übrigen, wenn wir sagen, daß wir die Werte erfinden, so bedeutet das nichts anderes als: das Leben hat a priori keinen Sinn. Bevor Sie leben, ist das Leben nichts, es ist an Ihnen, ihm einen Sinn zu geben, und der Wert ist nichts anderes als dieser Sinn, den Sie wählen.

Gott schenk uns Sinn

Francis Schaeffer (Gott ist keine Illusion, 1974, S. 78):

Wenn Gott existiert und wir in seinem Bilde geschaffen sind, dann kann unser Leben einen wirklichen Sinngehalt haben, und wir können durch das, was er uns mitgeteilt hat, wahre Erkenntnis erlangen. Wer das leugnet, dem bleibt nur noch der Mensch und sein begrenzter Selbstausdruck, der Ausdruck des einzelnen Menschen.

Bewährung unseres Gehorsams

Der Reformator Johannes Calvin schrieb im Vorwort zu seiner Psalmenauslegung im Jahre 1557:

Dies ist die rechte Bewährung unseres Gehorsams, wenn wir unseren eigenen Neigungen den Abschied geben, uns Gott unterwerfen und unser Leben so von seinem Willen lenken lassen, dass auch die schwersten Lasten uns angenehm werden, weil sie von ihm selber kommen.

Calvin: Kennzeichen echter Frömmigkeit

Der Reformator Johannes Calvin beschreibt in seiner Auslegung von Psalm 1 ein bedeutsames Kennzeichen echter Frömmigkeit:

Im zweiten Vers [von Psalm 1] preist [der Psalmist] nicht einfach, wie sonst, die Gottesfürchtigen glücklich, sondern macht die intensive Beschäftigung mit dem Gesetz zum Kennzeichen der Frömmigkeit. Daraus sollen wir lernen, dass Gott nur dann so verehrt wird, wie es ihm zusteht, wenn man seinem Wort gehorcht. Deshalb darf sich auch nicht jedermann die Religion nach seinem eigenen Belieben zurechtlegen, sondern der Maßstab der Frömmigkeit muss aus Gottes Wort erhoben werden.

Wachset!

Der große Wilhelm Lütgert predigte vor ca. 110 Jahren zu: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesu Christi“ (2. Petrus 3,18).

Die Gefahr, daß das Wachsen aufhört, ist groß. Es gab vielleicht in unserem Leben einmal eine Zeit des Wachsens, und dann trat ein Stillstand ein. Ein gewisser Besitz an Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesu Christi ist gewonnen und wird nun nicht mehr vermehrt. Mancher sieht darin gar keinen Fehler. Es sind ja immer dieselben einfachen und großen Pflichten, die wir zu erfüllen haben. Wir suchen die Gnade unseres Herrn Jesu Christi nicht erst, wir haben sie ja. Was fehlt uns noch? Das Fragen, Suchen und Bitten ist zur Ruhe gekommen. Wir haben Frieden, und das unruhige und hastige Verlangen nach Gott ist still geworden.

Hier liegt allerdings eine große Gefahr. Jedermann kennt sie. Der Besitz kann träge machen. Wer am Ziel ist, hört auf zu laufen. Der Kreis des Lebens und der Gedankenkreis hat sich geschlossen. Was bleibt nun? Eine beständige Wiederholung. In der Predigt kehrt immer wieder der gleiche Gedankenkreis wieder und schließlich auch immer wieder mit denselben Worten. Man macht auch nicht neue Erfahrungen. Man erlebt nichts mehr. Man lebt von der Vergangenheit, von vergangener Arbeit und vergangenen Erfahrungen. Es war einmal! Wie leicht kann es so werden.

Es wohnt einer vielleicht von jeder geistigen Anregung abgeschnitten in äußerlicher und innerlicher Vereinsamung auf einem Dorf. Niemand gibt ihm etwas. Jahraus jahrein ist er der einzige Gebende. Ja, es macht vielleicht nicht einmal jemand Ansprüche an ihn. Aber auch und gerade im größten Lärm eines großstädtischen Pfarramtes ist die Gefahr der innerlichen Verarmung groß. Das Leben geht vollkommen nach außen. Die Ansprüche übersteigen die Leistungsfähigkeit weit. Man muß so oft reden, daß man sich notwendigerweise schließlich wiederholt. Auch hier hört das Wachsen auf. Ohne innerliches Wachsen wird das Reden zum Schwatzen und das Handeln zum Machen.

Dem steht das Wort des Apostels gegenüber: Wachset in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesu Christi.

 

John Stott: Christlicher Glaube ist missionarisch

John Stott, The Canticles and Selected Psalms, (London: Hodder and Stoughton, 1966, S. 54):

Jesus ist das Licht der ‚Welt‘. Deshalb können wir ihn [Jesus] nicht für uns behalten. Wir sollten nicht so dreist sein und meinen, wir könnten Jesus allein für uns in Beschlag nehmen. Der christliche Glaube ist eindeutig und ohne jede Scham ein Missionarischer Glaube.

 

Jesus Christus ist das Evangelium

Oswald Chambers vor ungefähr 100 Jahren:

Die pietistischen Erweckungsbewegungen unserer Zeit haben oft nichts von der rauhen Wirklichkeit des Neuen Testamentes an sich, nichts, das den Tod Jesu Christi zu einer Notwendigkeit macht; sie verlangen nur eine fromme Atmosphäre, Gebet und Hingebung. Diese Art des religiösen Erlebens ist weder übernatürlich noch wunderbar; sie musste nicht mit der Passion Gottes erkauft werden; sie ist weder mit dem Blute des Lammes gefärbt, noch mit dem Gepräge des Heiligen Geistes gestempelt; und sie trägt auch nicht jenes Merkmal an sich, das die Menschen mit ehrfürchtigem Staunen sagen lässt: ,Das ist das Werk des Allmächtigen‘. Davon und von nichts anderem ist im Neuen Testamente die Rede. Die persönliche leidenschaftliche Hingegebenheit an die Person Jesu Christi ist die Art der christlichen Erfahrung, von der im Neuen Testamente gesprochen wird. Jede andere sogenannte christliche Erfahrung ist von der Person Jesu Christi losgelöst, d. h. sie hat es nicht mit der Wiedergeburt zu tun – mit dem Neugeborenwerden in das Königreich Christi – sondern nur mit der Idee, dass Jesus Christus unser Vorbild sei. Im Neuen Testament ist Jesus Christus zuerst der Erlöser, ehe Er zum Vorbild wird. Heutzutage wird Er als Aushängeschild einer Religion und als bloßes Beispiel abgetan. Er ist ein Beispiel, doch ist Er noch unendlich viel mehr: Er ist die Erlösung selbst; Er ist das Evangelium Gottes.

Pascal: Alles durch Christus betrachten

Das nachfolgende Zitat könnte auch von Bonhoeffer stammen. Geschrieben hat es aber der Mathematiker Blaise Pascal 1648 in einem Brief. Er schrieb über den Mittler Jesus Christus:

… denn in den Menschen ist alles abscheulich, und da Gott die Menschen nur durch den Mittler Jesus Christus ansieht, sollten auch die Menschen die anderen und sich selbst nur durch die Vermittlung Jesu Christi betrachten; wenn wir nämlich nicht diesen Mittelweg beschreiten, finden wir in uns nur wahres Unglück oder abscheuliche Lüste; wenn wir aber alle Dinge in Jesus Christus betrachten, finden wir allen Trost, alle Genugtuung und alle Erbauung.

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