Die Rettung vor dem Gericht

Francis Schaeffer (Kirche am Ende des 20. Jahrhunderts, 1973, S .54–55):

Wie sieht nun diese Lösung aus? Paulus sagt, es gebe für den Menschen ohne Bibel und den Menschen mit Bibel dieselbe Lösung. Er nennt uns eine erstaunliche Lösung für das Problem des Menschen. Sie erscheint uns nur dann nicht erstaunlich, wenn wir sie so oft gehört haben, daß wir einfach nicht mehr hinhören. Wenn Sie sich aber einmal in die Lage versetzen könnten, Sie würden mit dieser Antwort plötzlich zum erstenmal konfrontiert, würden also nicht sofort abschalten, weil Sie die evangelikale Phraseologie so gut kennen, sondern wären einmal wirklich gepackt von der Größe der Lösung Gottes für das wirkliche Dilemma, die wahre Schuld des Menschen, dann würden Sie einsehen, daß das Wort »erstaunlich« nicht übertrieben ist.

»Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; es ist ja eine Gotteskraft (das griechische Wort lautet dynamis, das Dynamit Gottes, die explosive Kraft Gottes) zum Heil für jeden, der glaubt, zunächst für den Juden und dann auch für den Griechen« (Rö 1,16). Paulus erweitert das in Rö 3, 23—26: »Denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes«. Denken Sie daran, wen Paulus hier anspricht — die intellektuelle und kultivierte griechische und römische Welt. »Denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes«. Im Griechischen ist das noch deutlicher — denn alle haben gesündigt (in der Vergangenheit), und sie ermangeln im Augenblick (in der Gegenwart) der Herrlichkeit Gottes. Aber sie werden »geschenkweise gerechtfertigt.«

Hier wird der Errettung keine humanistische Note hinzugefügt. Der Mensch versucht immer wieder der Erlösung seinen Humanismus zur Seite zu stellen. Ob es nun die Juden zur Zeit des Paulus waren, die klassische katholische Kirche mit ihrem Hinzufügen von Werken oder der moderne Theologe — immer ist es dasselbe. Stets versucht der Mensch, ein humanistisches Element in die Errettung hineinzuschmuggeln. Aber wo es um die Errettung des einzelnen geht, lehnt die Heilige Schrift jeden Humanismus ab. Der Mensch wird »aufgrund der Erlösung in Christus Jesus geschenkweise gerechtfertigt. Ihn hat Gott in seinem eigenen Blut als Sühnmal hingestellt durch den Glauben, um seine Gerechtigkeit zu erweisen. Die früher begangenen Sünden ließ er hingehen in der Zeit der Geduld Gottes, weil er seine Gerechtigkeit erweisen wollte in der jetzigen Zeit, auf daß er selbst gerecht sei und den gerecht mache, der aus dem Glauben an Jesus ist.«

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111 Kommentare
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Theophil Isegrim
8 Jahre zuvor

@ Rolf Eicken:

Ich gehe davon aus, daß die Bibel die Wahrheit ist. Von Menschen geschrieben, die vom Geist Gottes inspiriert waren. Deshalb irrtumslos.

Nun gibt es einige schwierige Stellen in der Bibel. Aber vielleicht verstehe ich sie auch nicht ganz? Die Diskussion hier ist ein passendes Beispiel. Jeder hier kann Bibelstellen beisteiern, die seine Annahme bestätigen. Ich habe mir auch meine Meinung gebildet, aber sollte es einmal herausstellen, daß es anders ist, dann ist es halt so. Ich mag mich darüber auch gar nicht so sehr streiten. Deswegen haben sich schon Gemeinden gespalten. Und das muß nicht sein.
Es gibt ja so einige dieser umstrittenen Themen. Zu fast jedem habe ich meine Meinung, aber ich diskutiere darüber nur wenig. So wichtig ist es dann doch nciht. Da gibt es anderes, was wesentlich wichtiger ist.

PeterG
8 Jahre zuvor

@Theophil Isegrim

Der Teufel beeinflußt unseren Willen.

Das ist zu wenig. Wir gehören dem Teufel ganz und gar. Es gibt keinen Teil, der nach Gen 3 nicht gefallen wäre. Wir sind völlig versklavt.

Wir Menschen können uns für oder gegen Gott entscheiden. Sollen es sogar.

Das hast du bisher mit keiner Stelle belegt. Ich hatte mehrere Stellen aus Joh genannt, die deiner Aussage definitiv widersprechen.

Die Prädestinationslehre hat so weitreichende Folgen auf mein Weltbild und auf Gott, das paßt dann für mich hinten und vorne nicht mehr.

„für mich“ kann kein Kriterium sein. Wichtig und richtig ist: was sagt Gottes Wort dazu.

vg
Peter

PS: : Es fehlt ein Kommentar von mir.

Theophil Isegrim
8 Jahre zuvor

Versöhnt euch mit Gott! Zum Beispiel ist eine Bibelstelle. Warum dieser Aufruf, wenn es eh nicht an uns liegt? Oder ich habe die Bibelstellen zur Einladung des Königs angedeutet. Es ist ja nicht so, daß ich hier im luftleeren Raum diskutiere. Ja, das stimmt! Es ist wichtig und richtig, was Gottes Wort sagt. Aber die Prädestinationslehre ist keine biblische Lehre, sondern eine Interpretation der Bibel. Und Du meinst leider, Deine Ansicht ist die Wahrheit, die direkt aus der Bibel stammt. Ich bin da etwas vorsichtiger. Es gibt Bibelstellen, die scheinbar widersprüchlich sind. Kommt die große Drangsal vor der Entrückung oder kommt sie danach? Mal als Beispiel. Zu solchen Stellen habe ich mir meine Meinung gebildet. Das hatte ich im letzten Kommentar erläutert. Du hingegen meinst, Deine Meinung sei die Wahrheit, weil sie biblisch begründet ist. Aber meines Erachtent irrst Du Dich da etwas. Es ist nur eine Sicht der Dinge. Und wie geschrieben, ich mag darüber gar nicht diskutieren, weil… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

@Theophil Isegrim Der Teufel beeinflußt unseren Willen. Aber Gott beeinflußt unseren Willen auch Aber damit gibst Du zu, dass der Wille nicht frei ist. Denn wenn der menschliche Wille beeinflusst wird – von wen oder was auch immer –, dann ist er davon abhängig. Abhängigkeit = Unfreiheit. Also ist der Wille unfrei. Oder macht es keinen Unterschied, ob der Wille vom Teufel beeinflusst wird oder nicht wird? Offensichtlich doch! Also ist der Wille abhängig. Also ist er unfrei! Wir Menschen können uns für oder gegen Gott entscheiden. Sollen es sogar. Wo steht das in der Bibel? Kannst Du uns bitte Bibelstellen dafür nennen? Deshalb bete ich, daß Gott die negativen Einflüße wegnimmt, damit der Mensch sich ohne diese Beeinflußung für oder gegen Gott entscheidet. Dass Gott die negativen Einflüsse wegnimmt? Aber dann gibst Du ja zu, dass der Wille gar nicht frei ist! Dann gibst Du ja zu, dass der Wille unfrei (= abhängig) ist. Außerdem: Was soll Gott denn… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

@ der Calvin sagt
„Das sehe ich genauso wie Du! Wenn es in einer Theorie widersprüchliche Bibelstellen gibt, dann muss diese Theorie falsch sein.“

und

„Wie wäre es mit der Auslegung, nach der die Bibelstellen widerspruchsfrei verstanden werden? ….
Wie gesagt, einen Vorteil hat diese Auslegung: Damit wird gewährleistet, dass die Stellen widerspruchsfrei verstanden werden.“

Mir scheint hier gibt es keine Widersprüche, weil es keine Widersprüche geben darf.

8 Jahre zuvor

@Francesco meint:

Mir scheint hier gibt es keine Widersprüche, weil es keine Widersprüche geben darf.

Meine Aussagen waren deshalb so banal, weil jemand genau das bestritten hat. Jemand hat nämlich hier gesagt: Selbst wenn es in seiner eigenen Theorie innere Widersprüche geben sollte, selbst dann (!) würde er an seiner Theorie noch festhalten.

Ich wollte nur sagen: Nein, das geht doch nicht. Wenn (aber nur wenn) in meiner eigenen Theorie Widersprüche seien sollten, dann muss ich meine Theorie entweder fallenlassen oder eben ändern.

Widerspruchsfreiheit ist also (mindestens) ein Minimalkriterium.

Solltest Du also Widersprüche in meiner Theorie sehen, dann zeige sie mir bitte.

8 Jahre zuvor

@ der Calvin

Deine Theorie besagt doch, dass du an ihr fest halten würdest, selbst wenn es in deiner eigenen Theorie innere Widersprüche geben sollte: weil Gott es so will. Du hast keine Wahl.

Du sagst aber auch

„Nein, das geht doch nicht. Wenn (aber nur wenn) in meiner eigenen Theorie Widersprüche seien sollten, dann muss ich meine Theorie entweder fallenlassen oder eben ändern.“

Also hast du doch eine Wahl?

BjörnJ
8 Jahre zuvor

@alle interessierten, Ich habe eure Diskussionen mit Interesse aber auch mit ein bischen Frust/Enttäuschung verfolgt. Kurz ein paar Anmerkungen die ich wichtig finde: -hier ein Link zu einer Predigt von Tim Keller, die mir persönlich sehr weitergeholfen hat. https://www.youtube.com/watch?v=-vMA9BwDCJ0 Hier vertritt er, dass unser menschliches „entweder…oder“ bei Gott zu kurz greifen denn wir können es nicht fassen. Ein starkes Argument hierfuer ist auch diese Diskussion hier, die son schon hundertfach weltweit gefuehrt wurde. Ich fuer mich persönlich sehe es mittlerweile so wie Keller dass ein „sowohl..als auch“ bei der Frage um meinen Willen und Gottes Souveränität völlig im Einklang mit dem biblischen Befund ist. Reduziert Gott nicht aufgrund euren logischen akrobatischen Kunststuecken. „Der Mensch setzt sich’s wohl vor im Herzen; aber vom HERRN kommt, was die Zunge reden soll“ „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein gibt, daß er fortgehe“ Sprueche 16, 1+9 Ich denke wenn wir Menschen es nicht lernen manche Spannungen in der Bibel… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

@ BjörnJ
„Ich denke wenn wir Menschen es nicht lernen manche Spannungen in der Bibel auszuhalten, dann fallen wir immer vom Pferd, entweder rechts oder links“
Vielen Dank für diesen Beitrag, allerding möchte ich deiner Meinung an dieser Stelle widersprechen, „wir Menschen“ müssen nicht die „Spannungen“ in der Bibel aushalten. Es stehen faktisch genügend Pferde rechts und links bereit, Menschen auf geradem Weg weiterzutragen.

PeterG
8 Jahre zuvor

@BjörnJ
Dann vertrittst du also eine ‚agnostische‘ Sicht – so nach dem Motto: Nichts genaues weiß man nicht. Du hast insofern Recht, dass es Themen gibt, wo wir mit unseren Aussagen an Grenzen gelangen, wie z. B. beim Versuch, die Trinität zu verstehen. Wenn du das allerdings auf die Debatte um den freien Willen überträgst, finde ich die Belegstellen aus der Bibel unser Berücksichtigung des jeweiligen Kontextes mehr als überzeugend.
Weißt du, es gibt Menschen, die benutzen das, was du hier sagst, für sich als Ausrede, damit sie sich nicht ändern oder ihre Meinung nicht ändern müssen. Ich hoffe, dass du nicht so einer bist.

vg
Peter

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Francesco

Und manche dieser Pferde haben sogar Flügel und man kann auf ihnen nachts nach Jerusalem reiten oder gar gen Olymp fliegen – was natürlich viel glaubwürdiger ist.

Mal ernsthaft: Hat es die islamische Theologie in der hier diskutierten Frage nach dem Verhältnis von Vorherbestimmung und Freiheit nicht mit exakt derselben Antinomie zu tun?

BjörnJ
8 Jahre zuvor

@Francesco @PeterG hier kommt schnell wieder zum Vorschein,warum diese Diskussionen zu schwierig sind. Man reißt Dinge an, muss sich aber schon aus Zeit-und Höflichkeitsgründen in den Ausführungen zurückhalten und ist danach 2Wochen beschäftigt alle Missverständnisse und Fehlinterpretationen zu korrigieren? Ich denke nicht, dass ein Pferdewechsel möglich. Ist gibt nur den einen Weg oder das eine Pferd , das zum Ziel führt. So wie Jesus uns aufruft bei ihm und in ihm und seinem Wort zu bleiben. Na ja. Überstrapazieren wir das Beispiel nicht zu sehr. Eine Theologie die mir alles erklärt (ich meine wirklich alles) ist mir sehr suspekt. @PeterG Das sich eine Meinung als Ausrede für falsches Verhalten eignet, sagt ja sicher nicht immer was über den Wahrheitsgehalt einer solchen aus. Der Missbrauch ist sicher auch im Fall von strenger Auslegung der Prädestination auch möglich. Wärst du bereit deine Meinung zu ändern in dem hier geschilderten Problem? Oder dich und dein Verhalten zu verändern? Das ist doch genau der… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

@Francesco

Deine Theorie besagt doch, dass du an ihr fest halten würdest, selbst wenn es in deiner eigenen Theorie innere Widersprüche geben sollte

Nein, das habe ich nie (!) gesagt. Du hast mich vollkommen falsch verstanden!

Deswegen zur Klarstellung: Wenn es in meiner eigenen Theorie innere Widersprüche geben sollte und ich davon wüsste, dann würde ich sie NICHT mehr vertreten.

Ich hoffe das war deutlich genug?

PeterG
8 Jahre zuvor

@Björn Sonder ich vertrete dass der biblische Befund für mich ein sowohl als auch ist. Gott lässt uns mit der Spannung leben … Und wenn deine Sicht falsch ist? Lässt du dich überzeugen? Wie verstehst du denn solche Stellen, wie z. B. „es kommt niemand zu mir, es sei denn, der Vater zieht ihn“? Ein Tipp aus 18jahren Ehe und Ehearbeit: Nehmt erstmal an was der andere sagt, so wie er es sagt und interpretiert nicht. Fragt lieber nach ob ihr es richtig verstanden habt. Ein Tipp aus 28 Jahren Ehe und Eheseelsorge: Nimm andere ernst in ihren Aussagen und nimm nicht immer eine unverbindliche Mittelstellung ein. Auch Gott macht das nicht 😉 Er ist in seinen Aussagen klar. Und wie bereits geschrieben: Vorherbestimmung zum Heil ist für mich offensichtlich in der Bibel – ab der Erwählung eines einzelnen Menschen oder gar des ganzen Volkes Israel. Wenn ich das nicht so sehen würde, müsste ich etliche Bibelstellen ausblenden. Belege für… Weiterlesen »

BjörnJ
8 Jahre zuvor

@PeterG Lieber Bruder Peter, (ich hab da keine Probleme dich so zu nennen) Na gut. Letzter Versuch bevor ich mich ausklinke. Wie du schon gesagt hast ist auch fuer mich die Vorherbestimmung keine heiltentscheidende Lehre. Wichtig ist sie fuer mich schon. Ich bleibe auch am Forschen und Studieren dran und kann auch nicht mit Sicherheit sagen wie sich meine Meinung entwickeln wird. Das ist doch auch normal. Also in meinem Leben hat Gott schon an vielen Stellen korrigiert und neue Sachen aufgezeigt. Ich habe Sachverhalte in einem neuen Licht sehen können und immer wieder neu gehen mir die Augen ueber das was Gott in seinem Wort alles fuer uns bereit hält. Also wenn ich hier falsch liegen wuerde, kein Problem. Ich wuerde es akzeptieren und mich ueber neue Erkenntnis freuen. „Ein Tipp aus 28 Jahren Ehe und Eheseelsorge: Nimm andere ernst in ihren Aussagen und nimm nicht immer eine unverbindliche Mittelstellung ein. Auch Gott macht das nicht “ Also das… Weiterlesen »

PeterG
8 Jahre zuvor

Hallo Björn!
Ich möchte dir einfach auch das Buch über Spurgeon empfehlen: I. Murray: „C. H. Spurgeon – wie ihn keiner kennt.“ Im Buch wird sehr gut herausgearbeitet, dass Spurgeon eine deutliche Position bezogen hatte zw. Vorsehung und freier Wille.
Auch dir wünsche ich Gottes Segen!
Peter

PeterG
8 Jahre zuvor

Wenn ich hier schon im Werbeblock bin 😉
Auch dieses Buch ist gut zu lesen:
Spurgeon: Erwählt vor Grundlegung der Welt.
http://www.betanien.de/verlag/material/175964.pdf
Kann man natürlich auch kaufen 🙂

8 Jahre zuvor

Björn J „Ich denke nicht, dass ein Pferdewechsel möglich. Ist gibt nur den einen Weg oder das eine Pferd , das zum Ziel führt. So wie Jesus uns aufruft bei ihm und in ihm und seinem Wort zu bleiben. Na ja. Überstrapazieren wir das Beispiel nicht zu sehr.“

Dein Denken in allen Ehren. Aber Fakt ist dass Menschen ständig das Pferd wechseln. Die Realität zu verleugnen ist wenig hilfreich.

8 Jahre zuvor

@ Tim-Christian „Mal ernsthaft: Hat es die islamische Theologie in der hier diskutierten Frage nach dem Verhältnis von Vorherbestimmung und Freiheit nicht mit exakt derselben Antinomie zu tun?“

Der Mensch ist DAS körperliche Geschöpf, das durch einen – natürlich relativen – freien Willen ausgezeichnet ist. Dem Menschen freien Willen abzusprechen heißt ihm die Menschlichkeit absprechen.

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Francesco „Abdullah berichtete: ‚Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte zu uns – und er ist ja der Wahrhaftige, der Glaubwürdige -: Wahrlich, die Schöpfung eines jeden von euch wird im Leibe seiner Mutter in vierzig Tagen (als Samentropfen) zusammengebracht danach ist er eben solang ein Blutklumpen danach ist er eben solang ein kleiner Fleischklumpen. Danach entsendet Allah einen Engel, der mit viererlei beauftragt wird: Mit der Bestimmung seines Lebensunterhalts, seiner Lebensdauer und ob er elend oder glückselig sein wird. Dann haucht er ihm die Seele ein. Ich schwöre bei Allah, dass es einige unter euch gibt, die wahrhaftig solche Werke der Bewohner der Hölle vollbringen, bis sie von ihr nur um eine Ellenlänge entfernt sind, dann ereilt sie das Vorherbestimmte, und somit vollbringen sie die Werke der Bewohner des Paradieses und gehen in dieses ein. Und es gibt einige unter euch, die wahrhaftig solche Werke der Bewohner des Paradieses vollbringen, bis sie von ihm nur um… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

Wow, Tim Christian, das ist fantastisch wie du aufgrund einer Tradition eine vollständige islamische Theologie entwickeln kannst. Ich bin schwer beeindruckt. Willst du nicht eine eigene Rechtschule gründen, Sheikh?

„Allah hat den gläubigen Männern und Frauen Gärten versprochen, in deren Niederungen Bäche fließen, daß sie (ewig) darin weilen, und gute Wohnungen in den Gärten von Eden“ Quran 9, 72

„Es gibt kein stellvertretendes Sühneopfer für die Erwählten und daher auch keine Heilsgewissheit.“

Es gibt keine erbsündliche Verfassung. Es gibt kein stellvertretendes Sühneopfer. Es gibt den Menschen, der sich frei mit Gottesbewusstsein für Aufrichtigkeit und Reue entscheiden kann. Für ihn gibt es Heilsgewissheit. Siehe das Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer.

Markus
8 Jahre zuvor

@Tim-Christian:
Ich meine, dass es weniger interessant ist, welche theologischen Implikationen der Islam hat. Viel interessanter ist die Frage, ob es Gründe und Indizien gibt, ob er wahr oder falsch ist. Das ist sehr stark eine Frage der Geschichtswissenschaft. Und hier sieht der Islam schlecht aus.
– Er muss die bestens bestätigte historische Tatsache leugnen, dass Jesus gekreuzigt und gestorben ist.
– Er behauptet, die kanonische Bibel sei umfassend gefälscht, wofür jegliche historische Evidenzen fehlen.
– Umgekehrt entnahm der Koran einiges aus den NT-Apokryphen, die die Kirche stets als gefälscht ansahen – ebenso wie heutige Historiker.
– Mohammed hat ein grotesk falsches Verständnis zentraler christlicher Lehren, z.B. von der Trinität. Für ihn war die Trinität zwischen Gott, Jesus und Maria.
– Es existieren keinerlei Indizien, warum der Islam wahr sein sollte.
Auf einige Debatten von christlichen Wissenschaftlern mit Muslimen habe ich ja bereits hingewiesen.
http://theoblog.de/gott-ist-wirklich-da/25662/comment-page-2/#comment-53614

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

Oh, da hab ich wohl einen Nerv getroffen. 😉

Und danke für die Blumen, aber es gibt im Islam nun wahrlich schon genug einander widersprechende Rechtsschulen, die u.a. auch – wie wir Christen – mit der Frage nach dem Zusammenspiel von Vorherbestimmung und Freiheit ringen. Der von dir empfohlene „Pferdewechsel“ entpuppt sich somit in dieser Frage als wenig hilfreich.

Aber wie gehst du denn mit der zitierten Tradition um? Du sagst ja gar nichts dazu. Zitierst stattdessen aus at-Tauba, als ob die von der Hadith aufgeworfene Frage nicht gerade genau darin bestünde, ob die „gläubigen Männern und Frauen“ sich sicher sein können, auch bis zum Ende gläubig zu bleiben. Und was ist damit:

„Wenn wir gewollt hätten, hätten wir einem jeden seine Rechtleitung zukommen lassen. Aber mein Wort ist in Erfüllung gegangen: „Ich werde die Hölle mit lauter Dschinn und Menschen anfüllen.“ (32,13)

Sounds like double predestination to me.

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Markus

Stimme vollumfänglich zu. Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, dass islamische Theologen es in der hier diskutierten Frage mit den selben Anfragen und Aporien zu tun haben wie wir.

Markus
8 Jahre zuvor

@Tim-Christian:
Alles klar! Finde Deine Ausführungen gut, nicht zuletzt weil Muslime gerne (angebliche) Schwächen christl. Theologien diskutieren (siehe Trinität), ungern aber die eigenen überhaupt nur zur Kenntnis nehmen.
LG, Markus

8 Jahre zuvor

@Markus
„– Er muss die bestens bestätigte historische Tatsache leugnen, dass Jesus gekreuzigt und gestorben ist.“ Falsch

„– Er behauptet, die kanonische Bibel sei umfassend gefälscht, wofür jegliche historische Evidenzen fehlen.“ Falsch

„– Umgekehrt entnahm der Koran einiges aus den NT-Apokryphen, die die Kirche stets als gefälscht ansahen – ebenso wie heutige Historiker.“ Belege?

„– Mohammed hat ein grotesk falsches Verständnis zentraler christlicher Lehren, z.B. von der Trinität. Für ihn war die Trinität zwischen Gott, Jesus und Maria.“ Falsch

„– Es existieren keinerlei Indizien, warum der Islam wahr sein sollte.“ Falsch

8 Jahre zuvor

@Tim-Christian „Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, dass islamische Theologen es in der hier diskutierten Frage mit den selben Anfragen und Aporien zu tun haben wie wir.“ Nicht mit den selben, mit ähnlichen Anfragen. Ich bin sehr für Differenzierung. Die Fähigkeit dazu scheint mir „hier“ in Bezug auf „den Islam“ allerdings wenig ausgeprägt.

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Francesco

Für etwaige, allzu grobe Verallgemeinerungen bitte ich um Entschuldigung. Ich darf aber auch darauf hinweisen, dass du bisher noch keine Alternativtheorie geliefert hast, die (a) deinen eigenen Quellenschriften gerecht wird und die (b) besser oder irgendwie selbstevidenter ist als das, was christliche Theologen zum Thema sagen. Wenn man sich auf einem christlichen Blog an einer inner-christlichen Diskussion beteiligt und obendrein noch die Chuzpe hat, daʿwa-mäßig zu einem „Pferdewechsel“ aufzurufen, dann sollte man schon auch erklären (können), *warum* man den eigenen Vierbeiner für leistungsstärker hält. Meine Meinung.

8 Jahre zuvor

@ Tim-Christian „…dann sollte man schon auch erklären (können), *warum* man den eigenen Vierbeiner für leistungsstärker hält“
Habe ich bereits getan, ist mal wieder im Spam gelandet? Sämtliche Alternativfahrzeuge der Weltreligionen bieten sich an, wenn man „manche Spannungen in der Bibel“ nicht aushalten will/kann. Man muss nicht vom Pferd fallen.

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Francesco

Darf ich mal zwei Fragen persönlicher Natur stellen: Bist du wirklich Moslem? Und wie alt bist du (ungefähr)?

8 Jahre zuvor

Wieso? Ashhadu an la illaha illa Llah, wah ashhadu anna Muhammadan abduhu wa rasulu.
Mein Alter? nö. Vielleicht wenn wir bessere Freunde sind, insha Allah.

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

Deo concedente

8 Jahre zuvor

Tim-Christian, stimmst du mir zu dass sich sämtliche Alternativfahrzeuge der Weltreligionen anbieten, wenn man „manche Spannungen in der Bibel“ nicht aushalten will/kann? Man muss nicht vom Pferd fallen, korrekt?

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

Das hängt davon ab, was man unter „sich anbieten“ versteht. Natürlich sind die anderen Religionen faktisch da und müssen – auch von uns Christen – in ihrer Eigenwirklichkeit wahr und ernst genommen werden. Da ich persönlich aber die Erfahrung gemacht habe, dass Jesus der Herr ist, kommen sie für mich nicht länger in Frage. Und da Jesus sagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, kommt auch kein christlicher Religionspluralismus in Frage. Ich kann zwar anerkennen, dass es in den anderen Religionen Elemente gibt, die durchaus gut, wahr und schön sind; ich kann auch anerkennen, dass etwa der islamische Monotheismus der Wahrheit näher kommt als der römische oder hinduistische Polytheismus — aber ich kann keine Religion oder Glaubenslehre als Heilsweg akzeptieren, die den gekreuzigten und auferstandenen Christus leugnet. So gesehen bieten sich die anderen Religionen zwar als Alternativfahrzeuge an, sie sind m.E. aber im entscheidenden Sinne fahruntüchtig. Und was die Spannungen in der Bibel anbelangt, so habe… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

@Tim-Christian „Schließlich gibt es Dinge, die bei uns unmöglich, bei Gott aber möglich sind.“ z.B. dass der Islam göttliche Wahrheit ist?

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

Jau, Achi! Jetzt wo du’s sagst, fällt’s mir auch voll auf — wo kann ich mich beschneiden lassen?!

Ehrlich gesagt sind es solche platten Antwort-Posts, die in mir immer wieder den Verdacht wecken, dass es sich bei dir um einen (post-)pubertierenden Jugendlichen handelt, der im Internet voll krass zum Islam konvertiert ist, um gegen sein (christliches?) Elternhaus zu rebellieren … Schade

8 Jahre zuvor

Tim-Christian Ich glaub dein „one step forward two step backward“ Gaul hat keine Scheuklappen, sondern du 😉

Du sagst „Ich kann zwar anerkennen, dass es in den anderen Religionen Elemente gibt, die durchaus gut, wahr und schön sind…“

Quranische Wahrheiten:
Es gibt nur einen Gott
Jesus ist von Gott gesandt
Die Bibel enthält das Wort Gottes

Falsch? Oder Wahr?

Markus
8 Jahre zuvor

@Tim-Christian:
Ja, ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Es sind alles andere als rationale Motive, die junge Europäer Muslime werden lassen. Neben mir im Büro saß ein wirklich netter, junger Mann, der kürzlich Muslim geworden war. Argument: In der Bibel gebe es ja Widersprüche! Sonst (und auch hier) war er argumentativ blank. Das war ihm aber egal. Später habe ich erfahren, dass der Grund eine muslimische Freundin war.

8 Jahre zuvor

Markus „Es sind alles andere als rationale Motive, die junge Europäer Muslime werden lassen.“
Deine oftmals diffamierenden Pauschalisierungen sind oftmals einfach nur dümmlich.
Meine Meinung.

Markus
8 Jahre zuvor

Danke für die Blumen, Francesco 😉
Getroffene Hunde bellen.

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Markus

Man muss aber auch der Ehrlichkeit halber sagen, dass es auch Leute gibt, die sich vor ihrer Konversion zum Islam echt Gedanken gemacht haben:

https://www.youtube.com/watch?v=3wiH9Otoy3g#t=2m20s

😉

8 Jahre zuvor

@Tim-Christian „ich kann auch anerkennen, dass etwa der islamische Monotheismus der Wahrheit näher kommt als der römische oder hinduistische Polytheismus“

Das wundert mich doch etwas. Wie argumentierst du gegenüber einem Hindu? Wenn Gott „Mensch werden“ kann, warum kann er z.B. keine Kuh sein?

Oder sind dir die Argumente nicht geläufig, die das Entstehen des trinitarischen Christentum auch auf entscheidende Einflüsse der paganen graeco-römischen Kultur zurückführen?
Immerhin bist du Heidenchrist, oder nicht?

Markus
8 Jahre zuvor

@Tim-Christian,
danke, wieder typischer Fall.
Kennt irgendjemand von Euch einen Fall, wo jemand nachweislich nach wirklich gründlicher Prüfung der Indizien (historische Fakten etc.) vom Christentum zum Islam konvertiert ist?

Roderich
8 Jahre zuvor

@Francesco, Wenn Gott „Mensch werden“ kann, warum kann er z.B. keine Kuh sein? Eine etwas schwache „reductio ad absurdum“. Christus kam ja, um die Menschen zu erlösen, nicht (primär) die Kühe. Auch ist der Mensch ja gottebenbildlich, nicht aber eine Kuh. Der Mensch ist dank der Fähigkeit zur Reflexion und Rationalität das höchste der auf der Erde geschaffenen Wesen. Eine Kuh hätte ja nicht die Fähigkeit, freie Entscheidungen zu treffen, also wie könnte eine Kuh moralisch hervorragende Taten tun und dann als Messias verehrt werden? Deine Frage grenzt also an Gotteslästerung. Natürlich „kann“ Gott alles (was nicht logisch widersprüchlich ist), und er könnte sich in jedes Geschöpf verwandeln. Aber derjenige, der diese Sichtweise für sinnvoll hält, ist dann in der Bringschuld 1.) für Nachweise, dass Gott das in der Geschichte getan hat (also für konkrete Indizien innerhalb der Geschichte), und 2.) dafür, dass so etwas überhaupt Sinn macht. Beides liegt beim Christentum vor, beides fehlt bei Deiner absurden „die göttliche… Weiterlesen »

Roderich
8 Jahre zuvor

@Markus, Kennt irgendjemand von Euch einen Fall, wo jemand nachweislich nach wirklich gründlicher Prüfung der Indizien (historische Fakten etc.) vom Christentum zum Islam konvertiert ist? Ich habe noch von keinen Fällen gehört, aber möglicherweise gibt es sie. (Die haben dann aber nicht Craigs „Reasonable Faith“ gelesen 🙂 ) Im Jahre 2006 gab es offenbar 4000 Konversionen zum Islam in Deutschland. http://www.islaminstitut.de/Artikelanzeige.41+M5240ac782b3.0.html – demnach waren 60% der Konvertiten Frauen, viele davon wurden gerade durch die Diskussion um das Kopftuchverbot angeregt, sich mit dem Islam zu beschäftigen und zu konvertieren. In Deutschland ist die Konversion vom Christentum zum Islam ja legal, anders als in Muslimischen Ländern die Konversion vom Islam zum Christentum – vielerorts muss man da ganz praktisch mit Todesstrafe rechnen. (Als ein Beispiel von vielen Algerien: http://www.islaminstitut.de/Nachrichtenanzeige.4+M5b42c2530da.0.html) Erinnert mich an den totalitären Ostblock: man baute dort die Mauer, um sicherzugehen, dass keiner abhaut, denn freiwillig würden da (bei voller Kenntnis der Fakten) nicht viele bleiben wollen. So sind viele Muslime… Weiterlesen »

Markus
8 Jahre zuvor

Shabir Ally ist wohl einer der fähigsten Apologeten des Islam. Hier erklärt er, warum der Islam wahr sein soll.
https://www.youtube.com/watch?v=faV_XC_oF-o
So lautet das Argument:
1. Botschaft muss von Gott oder von Mohammed selbst sein.
2. Aber sie kann nicht von Mohammed sein.
Konklusion: Also muss sie von Gott sein.
Was sind Allys Gründe? A) Mohammed war Analphabet, der Koran zeige dagegen hohe sprachliches Level. B) Mohammed wurde wegen seiner Botschaft verfolgt, das zeigt seine Ernsthaftigkeit und dass er es selbst glaubte. C) Koran befahl Mohammed Verschiedenes und kritisierte ihn. D) Koran spricht korrekt von vergangener Geschichte. E) Koran sagt richtig die Zukunft voraus F) Koran beschreibt bestimmte physikalische Eigenschaften die richtig sind und erst später herausgefunden wurden. G) Mathematische Besonderheiten „Design“ im Koran.

Markus
8 Jahre zuvor

Shabir Ally ist wohl einer der fähigsten Apologeten des Islam. Hier erklärt er, warum der Islam wahr sein soll.
https://www.youtube.com/watch?v=faV_XC_oF-o
So lautet das Argument:
Prämisse 1: Botschaft muss von Gott oder von Mohammed selbst sein.
Prämisse 2: Aber sie kann nicht von Mohammed sein.
Konklusion: Also muss sie von Gott sein.
Prämisse 1 ist nicht überzeugend. Nach der Bibel können z.B. Dämonen ein falsches Evangelium übermitteln. Außerdem können noch andere Menschen mitgewirkt haben. Für Prämisse 2 nennt Ally einige Gründe, die jedoch m.E. von falschen Voraussetzungen ausgehen oder zu wenig Substanz aufweisen. Aber schaut es Euch selber an!

Tim-Christian
8 Jahre zuvor

@Markus

Muslime verweisen diesbezüglich gerne auf Muhammad Asad alias Leopold Weiss. Nachdem ich sein Buch „Der Weg nach Mekka“ gelesen habe, muss ich aber sagen, dass es sich eher um die Konversion eines desillusionierten Europäers zum exotischeren und abenteuerlicheren Arabertum zu handeln scheint. Nichtsdestotrotz war er später auch ein anerkannter Islam-Gelehrter. Seine Ablehnung des Juden- sowie des Christentums folgt aber weitestgehend altbekannten und wenig originellen Linien.

Markus
8 Jahre zuvor

@Tim-Christian:
Danke. Also nichts grundlegend Neues. Aber natürlich interessieren mich weiterhin die stärksten Argumente für den Islam. Denn das sind (oder wären) die einzigen interessanten.

PeterG
8 Jahre zuvor

Argumente für den (radikalen bzw. radikalisierten) Islam sind seine enge in der Lebensführung und Meinungsbildung. Das enthebt labilere Personen vom kritischen Denken, da sie hier eine einfache Struktur bekommen, um in ihrem Leben zurecht zukommen. Ähnliche Phänomene gibt es auch in christlichen Kreisen. Z. B. bei vereinnahmenden Sekten, einigen (wenigen) exklusiven Brüdern …

8 Jahre zuvor

[…] 7) Die Rettung vor dem Gericht […]

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