Das Evangelium für Litauen

lahayneEs ist mir eine Freude, das Blog meines ehemaligen Kollegen Holger Lahayne vorzustellen. Holger lebt mit seiner Familie in Litauen und arbeitet dort für die Studentenmission IFES (in Litauen LKSB) sowie als Dozent am Ev. Bibelinstitut. Ausserdem übersetzen Holger und seine Frau Rima christliche Literatur in die litauische Sprache, derzeit arbeiten sie an einer Neuübersetzung des Heidelberger Katechismus.

Holger ist Kurator der Evangelisch-reformierten Kirche Litauens. Die Kirche hat kürzlich einen „Kanon zu Ehe und Scheidung“ herausgegeben, der im Auftrag der Synode ins Deutsche übersetzt wurde (der Text kann hier eingesehen werden). Der Beschluss der Ev.-reformierten Kirche Litauens ist bibelbezogen und hebt sich damit deutlich von der Orientierungshilfe der Ev. Kirche in Deutschland ab. In einem ideaSpektrum Leserbrief schrieb Holger Lahayne kürzlich:

Eine Kluft zwischen den Protes­tanten Europas entsteht Kardinal Meisner warnt vor einem „tiefen Riss in der Ökumene“, verursacht durch die jüngste „Orientierungshilfe“ der EKD zum Thema Ehe und Familie. Eine immer größere Kluft tut sich auch innerhalb der Protes­tanten Europas auf. Aufgrund ganz unterschiedlicher Ansichten zu Ehe und Sexualität haben beispielsweise die Lutheraner der baltischen Länder schon seit Jahren keine Gemeinschaft mehr mit der Kirche Schwedens. Nun nahm bei der Synode im Juni die Evangelisch-refomierte Kirche Litauens einen Kanon zu Ehe und Scheidung an und kehrte damit zu biblischen und reformatorischen Grundsätzen zurück. Die Ehe wird dort als „ein heiliger Bund zwischen einem Mann und einer Frau“ bezeichnet, und es ist Gottes Wille, dass dieser Bund ein Leben lang hält. Unzucht wird biblisch definiert, und bei den Scheidungsgründen und der Wiederheirat wird die traditionelle reformierte Lehre bekräftigt. Diese Sicht wurde von Deutschland her schon als biblizistisch gebrandmarkt. Sie würde eine evangelikal-fundamentalistische Weltanschauung widerspiegeln. Die Kirche Litauens wird ihre Position auch in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, zu der einige EKD-Kirchen gehören, verteidigen. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass manche Kirchen des Westens und die Zentral- und Osteuropas unterschiedliche Wege gehen.

Wer sich für das wunderschöne Litauen und die Kirchen dort interessiert, wird auf der Seite www.lahayne.lt viele interessante Informationen finden. Holger kommentiert auch Themen, die weit über Litauen hinausreichen, wie z.B. den neuen evangelikalen Moralismus: Sünde Smartphone?.

Holger und Rima brauchen für Ihre Arbeit weitere Unterstützung. Wer ihnen helfen möchte, findet hier weitere Informationen: lahayne.lt.

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