Für Feministinnen ist die Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht. Dennoch haben junge Frauen heute viel mehr Chancen als ihre Mütter – und ganz andere Prioritäten als die Gleichstellung von Mann und Frau. Dorothea Siems zeigt, dass die Wünsche der Frauen nicht mit den Vorstellungen der Gleichstellungspolitiker verwechselt werden dürfen:
Das neue Leitbild der Politik sind die doppelt vollberufstätigen Eltern. Vor allem sie profitieren vom neuen Elterngeld und dem Krippenausbau. Das neue Unterhaltsrecht signalisiert den Frauen ebenfalls, dass sie auch als Mütter beruflich keinesfalls kürzertreten sollten, wollen sie im Fall einer Trennung nicht sozial absteigen. Linke Gleichstellungspolitiker propagieren ohnehin schon seit langem, dass Frauen nur dann gleichberechtigt seien, wenn sie – wie die Männer – einen Vollzeitjob hätten. Dabei haben die meisten Frauen mit Kindern hierzulande ganz andere Wünsche. Eine Allensbach-Umfrage im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zeigt, dass flexiblere Arbeitszeiten, viele Teilzeitjobs und Erleichterungen beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit die vordringlichsten Wünsche berufstätiger Eltern sind.
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