Niemand ist gerne allein. Dass es sich bei Einsamkeit nicht nur um ein abstraktes Gefühl handelt, sondern sie auch messbare Folgen für die Gesundheit haben kann, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse der Universitätsmedizin Leipzig.
DIE WELT schreibt:
Für die Studie beobachteten die Forscher für einen Zeitraum von sechs Jahren mithilfe regelmäßiger MRT-Scans die Hirnsubstanz von 1.992 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen 50 und 82 Jahren. Begleitend wurden die Probanden zudem zu ihren sozialen Kontakten befragt. Sie absolvierten außerdem diverse Gedächtnis- sowie Aufmerksamkeits-Tests und ihre mentale Flexibilität wurde überprüft.
Dabei fanden die Forscher heraus: Bei Menschen, die wenig soziale Kontakte haben und älter als 50 Jahre sind, nimmt die Struktur der grauen Hirnsubstanz im Zeitverlauf stärker ab als bei Personen, die weniger isoliert sind. Auch die kognitive Leistungsfähigkeit nimmt bei ihnen ab. Die graue Substanz ist essenziell für das Gehirn: Sie steuert alle Hirnfunktionen sowie das Zentralnervensystem. Vor allem im Hippocampus und der Hirnrinde konnten die Forscher bei einsamen Probanden einen rapiden Abbau der grauen Substanz feststellen. Der Hippocampus ist insbesondere für Gedächtnisleistungen und Lernprozesse zuständig, ist aber auch beteiligt bei der Bildung von Emotionen. Die Hirnrinde hingegen ist hauptsächlich für kognitive Funktionen wie Sprache, Entscheidungen und Willkürmotorik zuständig.
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