August 2018

Reformpädagogik in der Krise

Gleich zwei aktuelle Beträge der FAZ eröffnen Einblicke in die Reformpädagogik, die in den letzten Jahrzehnten vor allem durch linke Strömungen durchgesetzt wurde und, so kann man sagen, einen bildungspolitischen „Scherbenhaufen“ hinterlassen hat.

Der Beitrag „Diplome für alle“ informiert über eine vermeintlich sensationell erfolgreiche Schulreform in den USA:

Märchenhaft, anders kann man es nicht nennen. Vor zehn Jahren begann die Reform der völlig desolaten Schulen in Washington. Sie verlief so erfolgreich, dass man mitunter seinen Augen nicht traute, wenn wieder neue Fortschritte vermeldet wurden. Die Noten wurden immer besser, die Schüler immer schlauer, die Lehrer immer beliebter. Die Disziplin an den Schulen stieg, die Zahl der Abschlüsse auch, die Zahl der Problemfälle und Schulverweise sank. Der damalige amerikanische Präsident Barack Obama hielt vor nationalem Publikum eine Lobrede auf das Washingtoner Erfolgsmodell, das ein Vorbild für alle Schulen in den Vereinigten Staaten sein müsse. Das Magazin „Time“ setzte die strahlende Schuldezernentin Michelle Rhee mit einem eisernen Besen in der Hand aufs Cover und feierte sie als siegreiche Heldin im Kampf gegen die verkrustete Bürokratie. Mehr Ehre geht gar nicht.

Die Sache hat allerdings einen Haken. Dahinter stecken Lug und Trug: Die Ballou High School hatte die Diplome praktisch an alle Schüler verschenkt, unabhängig davon, welche Leistungen sie erbracht hatten oder ob sie überhaupt am Unterricht teilgenommen hatten. Denn:

Jeder zweite Absolvent hatte mehr als drei Monate des Schuljahres unentschuldigt gefehlt, jeder Fünfte hatte sogar mehr als die Hälfte des Jahres geschwänzt, viele andere waren in den entscheidenden Tests durchgefallen. Sogar Schüler, die sich praktisch nie hatten blicken lassen, bekamen zum Abschied von ihrer Schule ein Diplom – aber auch solche, die wegen Gewalt- und Drogendelikten aufgefallen waren. Spätere Nachforschungen zeigten, dass mehrere Schüler des Abschlussjahrgangs nach gängigen Maßstäben kaum lesen und schreiben konnten – was darauf hindeutet, dass sie schon in früheren Jahren kaum am Unterricht teilgenommen hatten.

In dem Artikel „Der Pädagoge als Erzieher“ geht es um einen kollektiven Verdrängungsmechanismus. Die Gesellschaft ignoriert nämlich, dass Schule nicht nur bilden, sondern auch disziplinieren muss. Viele Lehrer spüren, dass in Familien immer weniger Grenzen gesetzt werden. Der Erziehungswissenschaftler Thomas Wenzl stellt aber fest, dass man den Lehrern diese erzieherischer Kompetenz andererseits nicht zugestehen will. Lehrer sollen nur begleiten. Das treibt die Lehrer in eine Zwickmühle (und manche wohl auch in eine Identitätskrise):

Lieber, bemerkt Wenzl, wollen gerade junge Lehrer bei ihren Schülern „beliebt“ sein, wohinter sich die Hoffnung verbirgt, damit dem befürchteten jugendlichen Widerstand gegenüber der amtsgegebenen Autorität des Lehrer in der Simulation eines Freundschaftsverhältnisses von Gleichberechtigten zu entgehen.

Das kann eigentlich nicht gut gehen, zumal die Familie als Erziehungsraum oft ausfällt:

Die Gesellschaft verdränge die Notwendigkeit der Disziplinierung der Kinder, sie verschweigt sie lieber, weil sie sich selbst als frei und zwanglos imaginieren möchte. Es passt nicht zum Selbstbild, dass die Notwendigkeit von Erziehung nicht geringer geworden ist, sondern eher zunimmt. Was auch daran liegt, dass die Familie als primärer Raum einer solchen Disziplinierung mehr und mehr ausfällt.

Stattdessen habe die Gesellschaft den Zwang an die Schule delegiert und empöre sich dann darüber, dass diese mit seiner Durchsetzung überfordert ist. Liegt hierin vielleicht der tiefere Grund des akuten Lehrermangels in Deutschland, dass immer weniger junge Menschen bereit sind, diese Rolle des Prügelknaben der Nation anzunehmen?

Nix Genaues weiß man nicht

Der Musiker Jonnes hat in einem Video-Interview mit dem MEDIENMAGAZIN PRO darüber gesprochen, welche Rolle der Glaube in seinem Leben und in seiner Musik spielt. Dabei fällt ein Satz, der die Tragik der neuzeitlichen (und wohl auch post-evangelikalen) Theologie recht gut auf den Punkt bringt. Er sagt (ab Minute 4:55):

„Für mich ist meine Spiritualität, mein Glaube an Gott, ein pures Hoffen und Vertrauen. Weil ich kein Wissen habe. Ich weiß nix über Gott. Ich habe vier Jahre Theologie studiert und weiß nix über Gott. Aber ich glaube etwas über Gott.“

Das klingt ganz fromm. Aber es ist eben alles andere als fromm, wenn wir den Begriff „Glaube“ mit neuzeitlichen und nicht mit biblischen Verstehenskategorien füllen. Dahinter steckt nämlich die Trennung von Wissen und Glaube.

Erinnern wir uns, wie Augustinus Wissen und Glaube aufeinander bezieht. Der Glaube durchdringt nach ihm den gesamten Erkenntnisprozeß. Glaube und Vernunft sind nicht zwei logisch oder psychologisch streng zu unterscheidende Kapazitäten, sondern sie sind aufeinander bezogen.

In einer Predigt hat Augustinus seine Auflösung der dialektischen Beziehungen von Glaube und Wissen auf die Formel „crede, ut intelligas“ (dt. glaube, um erkennen zu können) gebracht. Diese Formel steht als Leitspruch über der Denktradition, die Raum schafft für eine Vernunftlehre im Rahmen des Glaubens. Die Vernunft regiert nicht den Glauben, sondern die Vernunft wird vom Glauben umschlossen. In seinem Werk Über den Lehrer schreibt Augustinus: „Was ich demnach erkenne, das glaube ich auch; aber nicht alles, was ich glaube, erkenne ich auch. Alles aber, was ich erkenne, weiß ich; nicht jedoch weiß ich alles, was ich glaube.“ Gewisse Dinge können demnach nur geglaubt werden, andere können dagegen gewusst werden. Die Denkinhalte, die gewusst werden, werden aber zugleich geglaubt. Es gilt also: Ohne Glaube kein Wissen, ohne Glaube kein Wissenserwerb, ja ohne Glaube kein Existieren (vgl. die Kind-Elternbeziehung).

So sinnvoll es also sein kann, zwischen Glaube und Wissen zu unter scheiden, so überflüssig ist die scharfe Trennung der Begriffe. Die Lösung von Augustinus lässt sich so darstellen:

Synthese Ver1 0

Im Anschluss an Kants Kritische Philosophie hat sich in der Neuzeit das Gefüge verschoben. Durch seine Leistungen setzte sich die Überzeugung durch, dass unbedingte Geltung nur Einsichten beanspruchen können, zu denen der aufgeklärte Mensch unabhängig von historischen Autoritäten aus eigener Erfahrung gelangen kann. Die bisherige Ordnung von natürlicher Theologie und offenbarter Theologie wird umgekehrt. Es geht nicht mehr – wie bei Augustinus – um Vernunft im Rahmen des Glaubens, sondern um „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“.

Die kategorische Aufspaltung von Glauben und Wissen bei Kant veränderte das gesellschaftliche und kirchliche Leben mittelfristig auf entscheidende Weise. Die Antithese von Religion auf der einen Seite und Wissenschaft auf der anderen wurde Programm.

Kant erörtert die Frage, welche Art von Freiheit erforderlich sei, um die „Aufklärung“ voranzubringen und verlegt das wissenschaftliche Arbeiten in den öffentlichen Raum. Es bedürfe der Freiheit, „von seiner eigenen Vernunft in allen Stücken öffentlich Gebrauch zu machen“ (I. Kant, Aufklärung, S. 11). Unter öffentlichem Gebrauch versteht er „denjenigen, den jemand als Gelehrter von ihr vor dem ganzen Publikum der Leserwelt macht“(I. Kant, Aufklärung, S. 9). Der Privatgebrauch der Vernunft könne dagegen eingeschränkt sein.

„Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen. Nun höre ich aber von allen Seiten rufen: räsoniert nicht! Der Offizier sagt: räsoniert nicht, sondern exercirt! Der Finanzrat: räsoniert nicht, sondern bezahlt! Der Geistliche: räsoniert nicht, sondern glaubt! … Hier ist überall Einschränkung der Freiheit. Welche Einschränkung aber ist der Aufklärung hinderlich? welche nicht, sondern ihr wohl gar beförderlich? – Ich antworte: der öffentliche Gebrauch seiner Vernunft muß jederzeit frei sein, und der allein kann Aufklärung unter Menschen zu Stande bringen; der Privatgebrauch derselben aber darf öfters sehr enge eingeschränkt sein, ohne doch darum den Fortschritt der Aufklärung sonderlich zu hindern.“ (I. Kant, Aufklärung, S. 9.)

Nun dürfen wir dankbar sein, dass Kant sich für die Freiheit des Denkens eingesetzt hat. Das intellektuelle Klima litt damals sehr unter Denkverboten und Kant selbst bekam die Zensur zu spüren. Aber in der Konsequenz bedeutet diese Aufspaltung, dass sich der öffentliche Diskurs streng wissenschaftlich vor dem Forum der Vernunft zu verantworten hat, während in Fragen der Pietät ‚unvernünftige‘ Gehorsamsschritte eingefordert werden dürfen. In der Folge wissen wir nichts über Gott, sondern verlagern – wie bei Schleiermacher – den Glauben ins Gefühl oder wagen – wie bei Kierkegaard, den Sprung in den Glauben (siehe dazu: Kierkegaards Sprung).

Solche Sprünge ins „Gemüt“ oder die „Beziehung“ mögen für eine gewisse Zeit Entlastung bringen, da sie vor dem Rechenschaftsdruck gegenüber einer kritischen Wissenschaft schützen. Eine wirklich Lösung bringen sie allerdings nicht, da diese Trennung die Theologie in die Sprachlosigkeit treibt und gemäß der Heiligen Schrift Wissen und Glaube nicht voneinander zu trennen sind.

Betrachten wir das Problem einmal mit Hilfe der aus der lutherischen Orthodoxie stammenden Unterscheidung von den drei Ebenen des Glaubens. Die erste Ebene ist notitia, die Kenntnis eines Glaubensinhaltes. Natürlich hatten die ersten Christen Gemeinschaft miteinander, sie beteten und feierten das Herrenmahl. Aber ihre liebevoll gelebten Beziehungen waren getragen von einer konkreten Lehre, der sie gehorsam folgten. Sie hielten fest an der Lehre der Apostel. Der griechische Begriff didache, den Lukas in Apg 2,42 verwendet, steht schon in der Apostelgeschichte und eindeutig in den Pastoralbriefen (vgl. z. B. 2Tim 4,2–3 u. Tit 1,9) für eine Lehrüberlieferung mit bewertbaren Inhalten.

Wir können solche Inhalte auch Propositionen nennen. Propositionen sind Objekte mentaler Aktivitäten wie Wollen, Glauben oder Hoffen. Sätze oder Aussagen mit propositionalem Gehalt sind prüfbar, können wahr oder falsch sein. Die Apostel unterschieden zwischen wahren und falschen Glaubensinhalten, zwischen ungesunden Lehren und der heilsamen Lehre (vgl. Röm 16,17). Eine falsche Lehre steht im Widerspruch zu dem, was Gott denkt und offenbart hat. Die Apostel verkündigten die Lehre des Christus (2Joh 10), die scharf gegenüber fremden Lehren abgegrenzt werden kann (vgl. Hebr 13,9). Sie waren beispielsweise davon überzeugt, dass der Gott, dem sie sich anvertraut haben, nicht lügt (vgl. Tit 1,2 u. Hebr 6,18) oder Jesus Christus im Fleisch gekommen ist (1Joh 4,2; 2Joh 7). Menschen, die diese Propositionen ablehnten, waren in ihren Augen falsche Propheten.

Die zweite Ebene des Glaubens ist assensus, die Bejahung oder Annahme bestimmter Inhalte. Jemand, der einem Sachverhalt zustimmt, bekundet sein Interesse und Einverständnis mit dem, was er sachlich wahrgenommen hat. Stellen wir uns vor, wir interessierten uns für die Frage, ob Jesus Christus tatsächlich gelebt habe. Wir würden kritische und apologetische Bücher studieren, die sich mit der Frage des historischen Jesus befassen. Irgendwann formulierten wir dann ein Ergebnis unserer Untersuchungen. Das, was wir als Resultat unserer Bemühungen präsentierten, und sei es das zurückhaltende Bekenntnis „Wir können nichts Genaues dazu sagen!“, fände unsere Zustimmung. Wir hielten das, was wir ausgearbeitet hätten, für annehmbar und vertrauenswürdig.

Drei Ebenen des Glaubens

Die dritte Ebene, fiducia, ist schließlich das Gottvertrauen, der persönlich gelebte Glaube.

Keine der drei Ebenen des Glaubens darf fehlen. „Man kann Gott nicht anerkennen (= assensus), ohne ihn zu kennen (= notitia). Man kann Gott nicht vertrauen (= fiducia), ohne ihn anzuerkennen (= assensus). Oder man könnte auch sagen: Das (Gott)Gehören (= fiducia) setzt ein Gehorchen (= assensus), das Gehorchen ein Anhören (= notitia) voraus“ (H.G. Pöhlmann, Abriss der Dogmatik, 1985, S. 85). Der Gläubige soll nicht glauben, weil er Ungewusstes und Unverstandenes auf die Autorität der Kirche hin glaubt, sondern weil er sich darüber klar ist, woran er glaubt.

Selbstredend können wir über Gott nur insofern etwas wissen, so er sich uns Menschen offenbart. Wir werden ihn auch nicht erschöpfend verstehen. Aber die neuzeitliche Skepsis im Blick auf Glaubensdinge ist ganz und gar unangebracht, da Gott sich ja verbindlich offenbart hat. Die Skepsis entkernt nicht nur den Glauben, sie beraubt ihn auch der Fähigkeit, Geister zu unterscheiden.

Ich will zum Schluss noch an Paulus erinnern. Im Zweiten Timotheusbrief beschreibt er, dass er als Verkündiger, Apostel und Lehrer des Evangeliums eingesetzt worden ist. Aus diesem Grund hatte er allerlei Schwierigkeiten zu ertragen. So haben sich etwa viele enge Mitarbeiter von ihm abgewandt (vgl. 2Tim 1,15) oder so musste er im Gefängnis in Ketten liegen. Warum hat der Apostel das ohne Scham ertragen können? Weil er wusste, an wen er glaubt (2Tim 1,12; Griech. oida)! Er kannte Gott und er war sich sicher, dass dieser Gott hält, was er verspricht. Seine Hoffnung hatte nämlich einen vernünftigen Grund.

Die Vorwürfe von Carlo Maria Vigano

Der ehemalige Erzbischof von Washington, Theodor McCarrick, ist einer der Hauptbeschuldigten im Missbrauchsskandal der Katholischen Kirchen in den USA. Nun hat der ehemalige Nuntius in Washington, Carlo Maria Vigano, in einem Brief schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus erhoben: Er habe Strafen gegen den Erzbischof aufgehoben und ihn zu seinem Berater ernannt.

Thilo Kößler berichtet sachlich für den DLF über den Vorgang:

Viganó behauptet, dass die Missbrauchsvorwürfe gegen den Washingtoner Erzbischof Theodor McCarrick seit langem im Vatikan bekannt gewesen seien. Es sei noch Papst Benedikt XVI. gewesen, der McCarrick deshalb u.a. mit der Strafe belegte, ein zurückgezogenes Leben in Buße zu führen. Diese Strafen habe Franziskus nicht nur de facto zurückgenommen, sondern McCarrick sogar noch zum Königsmacher für Ernennungen in der Kurie und in den Vereinigten Staaten gemacht, schreibt Vigano. Obwohl Papst Franziskus spätestens im Jahr 2013 von den Verfehlungen McCarricks wusste, habe er ihn – so wörtlich – bis zum bitteren Ende gedeckt.

Hier der Hörbeitrag:

 

Petra Lorleberg liefert in ihrer Zwischenbilanz hilfreiche Hintergrundinformationen.

Calvins Sicht auf die Philosophie

Christoph Strohm (Ethik im frühen Calvinismus, 1996, S. 80–81):

Im Zuge seiner humanistischen Anfänge hat sich Calvin ein solides Wissen antiker Philosophie angeeignet. Anders als Luther, dessen Kampf gegen die Scholastik sich nicht zuletzt gegen den Mißbrauch der Philosophie bzw. Vernunft in Glaubensdingen richtet, äußert Calvin bei aller Kritik keine pauschalen Vorbehalte gegen die Philosophie. Mit Erasmus und anderen Humanisten vertritt Calvin die Vorstellung einer „christlichen Philosophie“, die auf dem Boden der Heiligen Schrift steht und, wie er besonders hervorhebt, auf der Inspiration durch den Heiligen Geist beruht. Dabei orientiert er sich nicht an dem scholastischen Modell, in dem die Offenbarung eine Art Hilfs- und Zusatzfunktion zur Vernunft übernimmt, sondern die „christliche Philosophie“ gründet sich auf den Glauben. Die Erkenntnisse der klassischen Philosophie müssen für die Erläuterung der christlichen Theologie genutzt werden, da Gott auch unter den Heiden Zeugnisse seiner Wahrheit aufscheinen lasse.

Calvin hat die Kraft des Verstandes zur Betrachtung des Irdischen und zur Gestaltung der menschlichen Gemeinschaft auch nach dem Fall hervorgehoben. Dem Verstand und damit der Philosophie kommt in der christlichen Ethik eine zwar begrenzte, aber wichtige Rolle bei der Analyse der „irdischen“ Dinge zu. Da der Geist Gottes auch dort hervortreten kann, wäre die pauschale Verachtung von Vernunft und Philosophie eine Schmähung des Geistes Gottes. Wie Luther und Melanchthon weist Calvin jedoch auf die strikte Begrenztheit der natürlichen Erkenntnis der Philosophen hin.7 Sie wissen nichts vom Sündenfall und seinen Folgen für die menschliche Erkenntnisfähigkeit. Darum kennen sie nicht den wahren Zustand des Menschen nach dem Fall. So ist die christliche Philosophie von der allein auf die depravierte Vernunft gegründeten profanen Philosophie klar zu unterscheiden.

Calvin hebt die Übereinstimmung der christlichen Lehre mit der Philosophie in dem Bemühen um methodische Stringenz und eine rationale Darlegung des Stoffes hervor. Jedoch gibt es auch hier einen Unterschied. Das ausgeprägte Streben der Philosophen nach methodischer Stringenz in der Ethik beruht nicht zuletzt auf ihrer Eitelkeit. Der Heilige Geist hingegen habe sein Lehramt in der Schrift ohne Künstelei betrieben und die geordnete Darstellungsweise nur, soweit es für unser Verständnis nötig ist, eingehalten.

 

Was ist Apologetik?

Apologetik ist eine systematisch-theologische Disziplin, die den Gläubigen dabei hilft, den in 1Petr 3,15 formulierten Auftrag in die Tat umzusetzen. Apologetik ist demnach denkerische Rechtfertigung und Verteidigung der christlichen Hoffnung.

Ihren besonderen Charakter gewinnt die Apologetik dadurch, dass sie Fragen (und Klagen) Andersdenkender aufgreift und für diese formal nachvollziehbar zu beantworten sucht. Petrus erwartet von den Christen, dass sie den Grund für ihre Hoffnung vernünftig kommunizieren können. Ein Apologet glaubt nicht nur, er kann auch erklären und begründen, warum und woran er glaubt. Ein Apologet versucht plausibel darzulegen, warum ein Christ Christ ist und Nicht-Christen Nachfolger von Jesus Christus werden sollten.

Apologetik ist keine Disziplin für Spezialisten. Bei allen denkbaren Gelegenheiten und gegenüber jedermann (vgl. 1Petr 3,15) sollen Christen zur Rechenschaftslegung bereit sein. Somit ist nicht nur die akademische Auseinandersetzung Forum für die Apologetik, sondern das gesamte Gemeindeleben einschließlich der Katechese, Verkündigung, Seelsorge oder Evangelisation.

Wir können zwischen reflektierender, defensiver und offensiver Apologetik unterscheiden. (In der Literatur findet sich manchmal die Unterscheidung zwischen negativer und positiver Apologetik. Ich ziehe defensive und offensive Apologetik dieser traditionellen Bezeichnung vor, da sprachlich präziser.)

(a) Reflektierende Apologetik. Sie richtet sich nach innen, also an die Gemeinde der Christusgläubigen. Diese Form der Apologetik liefert den Gläubigen einsichtige und prüfbare Gründe für ihren Glauben. Auch Gläubige haben Zweifel und werden durch leere und verführerische Gedankengebäude angefochten (vgl. Kol 2,8). Jesus und die Apostel haben den Gläubigen überzeugende und tragfähige Gründe für ihre Nachfolge gezeigt (vgl. z. B. Joh 20,24–31; 1Kor 15,1–11). Reflektierende Apologetik hilft dabei, Vernunftsschlüsse, die sich gegen die Erkenntnis Gottes richten, aufzudecken und alles Denken in den Gehorsam gegenüber Christus zu führen (vgl. 2Kor 10,5).

Reflektierende Apologetik klärt also Fragen des Glaubens und Unglaubens im Kreis der Kirche. Defensive und offensive Apologetik wendet sich vor allem an den Kreis der Menschen, die (noch) nicht an Jesus Christus glauben.

(b) Defensive Apologetik. Sie liefert Belege und Argumente für die Verteidigung des christlichen Glaubens gegenüber Einwänden und Angriffen. Sie reagiert auf Argumentationen, die von außen an die Kirche herangetragen werden. Einige Reden des Apostels Paulus gehören zu dieser Form der Apologetik, da er das Evangelium gegenüber Anklagen von Juden und Griechen verteidigte. Ebenso wurden viele Reden Jesu durch verbale Angriffe der Pharisäer und Schriftgelehrten provoziert (vgl. Abschnitt „Adressaten der Apologetik im Neuen Testament“). Wie wir bereits gesehen haben, sind Apologien überwiegend defensiv ausgerichtet. Theologen bemerken, dass die Gläubigen in den Gemeinden durch populäre Geistesströmungen verunsichert werden und bei ihren evangelistischen Bemühungen Überzeugungskraft verlieren. Um Zweifel auszuräumen und die Gemeinden geistlich, intellektuell und ethisch zu stärken, verteidigen sie das historische Christentum durch eigene Schriften.

(c) Offensive Apologetik. Sie präsentiert Argumente für die Wahrheit des christlichen Glaubens mit dem Ziel, die weltliche Weisheit als Torheit zu überführen (vgl. Spr 9,6; Ps 53,2; 1Kor 1,18–21). Offensive Apologetik ist also „angriffslustig“, sie attackiert die gottlosen Denksysteme und Lebensentwürfe mit der Offenbarung Gottes. Nicht-christliches Denken ist dem Wahn verfallen (Röm 1,21). Offensive Apologetik will nun dieses verfinsterte Denken aufdecken und überzeugende Denkalternativen entfalten. Apologetik in diesem Sinn zeigt, dass der Glaube an Christus wahr ist.

Theologia theoretico-practica

TheoreticalDie Menschen verbinden Scholastik selten mit Frömmigkeit, sondern eher mit „toter Orthodoxie“. Es gibt allerdings herausragende scholastische Werke, die klares Denken mit persönlicher Frömmigkeit verbinden. Zu nennen sind hier etwa Turretin oder Bavinck. Ein weiteres gelungenes Werk reformierter Scholastik wird derzeit aus dem Lateinischen in die englische Sprache übersetzt, nämlich (bisher nur ein Band):

  • Petrus van Mastricht, Theoretical and Practical Theology, Bd. 1: Intellectual Prerequisites, Reformation Heritage Books, Grand Rapids, Michigan, 2018,S. 336.

Hier ein Auszug: SAMPLE-van-Mastricht-Petrus.-Theoretical-and-Practical-Theology-Vol.-1.pdf.

Ryan McGraw hat das Werk für CREDO vorgestellt: credomag.com.

 

Der Begriff „Apologetik“ im NT

Der Begriff „Apologetik“ leitet sich vom griechischen apologia ab, das auch in 1Petr 3,15b–16, dem neutestamentlichen locus classicus der christlichen „Verteidigungswissenschaft“, zu finden ist. Wir lesen dort:

„Aber wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr! Fürchtet aber nicht ihren Schrecken, seid auch nicht bestürzt, sondern haltet den Herrn, den Christus, in euren Herzen heilig! Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung [griech. apologian] jedem gegenüber, der Rechenschaft [griech. logon] von euch über die Hoffnung in euch fordert, aber mit Sanftmut und Ehrerbietung! Und habt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verleumden, darin zuschanden werden, worin euch Übles nachgeredet wird.“

Wie hier überwiegt auch bei anderen Verwendungen des Begriffs im NT der prozessuale Anklang. Das Verb apologeomai bedeutet so viel wie „sich vor Gericht verteidigen“ (übliche dt. Übersetzungen lauten: „sich verteidigen“, „verantworten“ o. a. „Verhör“. Siehe: EWNT, S. 330). In einer klassischen gerichtlichen Verhandlung wurde der Angeklagte zuerst seiner Vergehen beschuldigt. Anschließend bekam der Beschuldigte die Gelegenheit, zu den Anklagepunkten Stellung zu nehmen. Der Versuch, die Anschuldigungen abzuweisen, wurde apologia genannt. (Von der Präposition apo mit der Bedeutung „von“ und logion mit der Bedeutung „Wort, Spruch“. Das zusammengesetzte Wort heißt also soviel wie: „wegsprechen der Anschuldigung“.)

Das älteste uns überlieferte Beispiel für eine Verteidigung diese Art ist die Rede des Sokrates (469–399 v. Chr.) vor dem Gericht in Athen im Jahre 399 v. Chr., als ihm Gotteslästerung (Einführung neuer Götter) und Verführung der athenischen Jugend vorgeworfen wurde. Da wir keine Schriften des Philosophen besitzen, kennen wir die Verteidigungsrede nur aus einem Dialog seines berühmten Schülers Platon. Der nannte die Verteidigung einfach Apologie.

Das Wort erscheint im NT als Verb oder Substantiv insgesamt 18-mal, davon 10-mal allein bei Lukas im Evangelium bzw. in der Apostelgeschichte (das Verb kommt im NT 10-mal vor (Lk 12,11; 21,14; Apg 19,33; 24,10; 25,8; 26,1f.24; Röm 2,15; 2Kor 12,19), das Substantiv 8-mal (Apg 22,1; 25,16; 1Kor 9,3; 2Kor 7,11; Phil 1,7.16; 2Tim 4,16; 1Petr 3,15)). Gegenüber Anklägern und Andersdenkenden wird der hoffnungsvolle Christusglaube gerechtfertigt. Anfeindungen oder Inhaftierung wegen des Bekenntnisses werden dabei in der Regel vorausgesetzt.

So benutzt Lukas den Begriff, um eine Verteidigungsrede des Paulus in Jerusalem wiederzugeben (Apg 21,27–28). Der Apostel wurde durch die Juden der Volksverhetzung bezichtigt. Als sie versuchten, ihn zu töten, wurde er durch die Römer festgenommen und stand damit unter ihrer Schutzmacht. Paulus bekam die Erlaubnis, Hebräisch mit dem Volk zu sprechen und rief ihnen zu: „Ihr Männer, Brüder und Väter! Hört, was ich euch zu meiner Verteidigung [griech. apologia] zu sagen habe“ (Apg 22,1).

Paulus selbst gebraucht das Wort vielförmig. In 1Kor 9,3 hält er es für angebracht, sich gegenüber seinen Kritikern als autorisierter Apostel zu verteidigen: „Meine Verteidigung [griech. apologia] vor denen, die mich kritisch überprüfen, ist diese: …“. In Röm 2 behandelt er die Ungerechtigkeit aller Menschen vor Gott. Alle Menschen sind vor dem gerechten Gott schuldig. Maßstab der Gerechtigkeit ist für die Juden unter dem Gesetz das Gesetz. Die Heiden ohne Gesetz sind sich selbst ein Gesetz, da das moralische Gesetz in ihre Herzen eingeschrieben ist und durch das Gewissen gespiegelt wird. Ihre Gedanken klagen einander an oder „verteidigen“ (griech. apologemenōn) sich (Röm 2,15).

Bisweilen erwächst aus einer ursprünglichen Verteidigungsrede Verkündigung. So schrieb Paulus am Ende seines Lebens beispielsweise in 2Tim 4,16–17 an seinen Mitarbeiter Timotheus (s. a. Apg 22,1ff; Phil 1,7):

„Bei meinem ersten Verhör [griech. apologia] stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Botschaft ausgebreitet würde und alle Heiden sie hörten, so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen.“

In einem seiner Gefangenschaftsbriefe teilt der Apostel mit, dass er sich selbst als jemand versteht, der durch Gott zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt wurde (Phil 1,16):

„Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums [griech. apologian toun euiaggeliou] hier liege; …“

Es gibt neben apologia noch weitere relevante Begriffe. 10-mal finden wir das Verb dialegomai im NT, das meist so viel wie „argumentierend reden“ bedeutet. Der Evangelist benutzt den Begriff in Mk 9,34, um uns eine Debatte im Jüngerkreis darüber zu schildern, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Von dem Apostel Paulus heißt es, dass er in Ephesus frei und offen drei Monate lang durch Unterredungen (griech. dialegomenos) die Menschen in der Synagoge „von den Dingen des Reiches Gottes zu überzeugen suchte“ (Apg 19,8 nach Schlachter). Lukas verwendet das Wort auch, um in Apg 20,7 mitzuteilen, dass Paulus in Troas am Sonntag in einer Synagoge mehrere Stunden predigte. Es ist offensichtlich eine argumentierende Verkündigung oder ein auf Gründe zurückführendes Gespräch gemeint. Schon die griechischen Logiker benutzten das Wort dialegomenos im Zusammenhang logischer Schlussverfahren.

Das Verb peithō ist 52-mal belegt und wird vorzugsweise von Lukas und Paulus benutzt. Im Passiv bedeutet es „vertrauen“ oder auch „gehorchen“. Bei aktivem Gebrauch kann es (eher negativ) mit „beschwatzen“ übersetzt werden.

Einige Verse gebrauchen das Verb allerdings im Sinne von „überzeugen“. So schreibt Lukas in Apg 18,4, dass Paulus in der Synagoge an den Sabbaten lehrte und Juden und Griechen „überzeugte“ (griech. epeiten, 3. Pers. Sing. Impf. akt. Ind.). In Apg 26,28 sagt Herodes Agrippa II. zu Paulus: „Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden (griech. peiteis, 2. Pers. Sing. Präs. akt. Ind.) und einen Christen aus mir machen.“(Apg 26,28 ist textkritisch allerdings nicht ganz unproblematisch, da der Codex Alexandrinus peithē liest: „Du glaubst (o. denkst), Du kannst aus mir einen Christen machen.“)

Nach Apg 21,14 lies Paulus sich von Mitarbeitern und Einheimischen nicht „überreden“ (griech. peitomenou), wegen einer drohenden Gefangenschaft die Reise nach Jerusalem abzubrechen. Das Verb findet sich ebenfalls in dem bereits zitierten Vers aus Apg 19,8. Paulus versuchte in Ephesus seine Zuhörer durch „Überredungen“ (griech. dialegomenos) von den Dingen des Reiches Gottes zu „überzeugen“ (griech. peitōn).

Diese Textstellen zeigen neben vielen anderen, dass es den Aposteln bei ihren evangelistischen Bemühungen zwar nicht ausschließlich um gute Argumente ging, sie jedoch sehr an einer verständlichen und logisch nachvollziehbaren Verkündigung interessiert waren. Treffend schreibt Michael Green in seinem Klassiker Evangelisation zur Zeit der ersten Christen:

„Natürlich hat weder Paulus, noch irgend jemand sonst in der urchristlichen Mission daran gedacht, daß man durch Debatten allein Menschen ins Reich Gottes bringen könnte. Aber man wußte, daß sich dadurch Schranken niederreißen ließen, die den Menschen nicht erkennen ließen, was sich in sittlicher und persönlicher Hinsicht für ihn daraus ergab, wenn er Christus annahm oder nicht.“(M. Green, Evangelisation, 1970, S. 237)

Väter in der Familie

Professor Bradford Wilcox von der Universität Virginia (USA) hat sich genauer mit der Arbeit und Funktion der Väter in der Familie befasst. Jürgen Liminski hat die Ergebnisse für iDAF zusammengefasst:

Die jüngste Weltfamilienkarte (World Family Map 2017), an der Forscher aus Europa, Amerika, Afrika und Asien teilnehmen – deutsche sind nicht dabei – , zeigt anhand von Daten aus diesen Kontinenten, dass der Rückgang der Ehe deutlich Einfluss auf die Stabilität der Kinder, der jüngeren Generation und damit auch auf die gesellschaftliche Stabilität ausübt. Umgekehrt lässt sich sagen: Ehe stabilisiert, wer sie schwächt, schwächt auch die Gesellschaft. Das ist nicht neu, in Deutschland allerdings kaum verbreitet. Die Blockaden des Relativismus funktionieren, besonders in der Medienwelt. Zu diesen Blockaden gehören auch Mythenbildungen. Manche Mythen sind zäh, zum Beispiel, dass nichtverheiratete Väter genauso gut erziehen wie verheiratete. Oder dass signifikant immer mehr Väter Vollzeit zuhause blieben, oder dass die Hälfte aller Mütter die Aufgaben des Haushalts partnerschaftlich zu fifty-fifty mit den Vätern teilen wollten. Oder auch der Mythos von der „guten Scheidung“, also der Trennung der Eltern ohne bedeutsame Folgen für die Kinder.

In amerikanischen Universitäten ist man solchen Mythen jetzt auf den Grund gegangen. Professor Bradford Wilcox von der Universität Virginia und dort Direktor des „Nationalprojekts Ehe“ (http://nationalmarriageproject.org) hat sie anhand von neuen wissenschaftlichen Befunden und Daten entzaubert.

Mehr: www.i-daf.org.

Entscheidungschristentum

Reinhard Bingener in der FAZ (15.08.2018, Nr. 188, S. 1):

Die Evangelische Kirche in Deutschland wartete vor kurzem mit einer bemerkenswerten Rechnung auf. Bei der Vorlage ihrer jährlichen Statistik rechnete die EKD vor, mit 180 000 Taufen und 25 000 Eintritten seien im Jahr 2017 abermals mehr Menschen in die evangelische Kirche eingetreten als aus ihr ausgetreten. Formal betrachtet, ist diese Rechnung korrekt. Der Sache nach handelt es sich aber um Schönfärberei, die einer Kirche unwürdig ist. Der tatsächliche Saldo wird nämlich erst sichtbar, wenn man den 25 000 Eintritten die 200 000 Austritte entgegenhält und den 180 000Taufen die 350 000 Todesfälle. Dann wird auch erkennbar, dass die evangelische Kirche von zwei etwa gleich starken Entwicklungen in die Zange genommen wird: von einer stark negativen demographischen Entwicklung und von der weiterhin hohen Zahl von Austritten.

Die ignatianischen Qualitäten des Papstes

Der aus Kanada stammende katholische Priester und Journalist Thomas Rosica hat einen vielbeachteten Artikel über Papst Franziskus geschrieben. Er reiht den Argentinier Jorge Mario Bergoglio voll Dankbarkeit und Erwartung in die ignatianische Linie ein und spricht sogar von einer neuen Phase in der Entwicklung der Katholischen Kirche (Hervorhebung von mir):

Papst Franziskus bricht katholische Traditionen, wann immer er will, weil er „frei von ungeordneten Bindungen“ ist. Unsere Kirche ist in der Tat in eine neue Phase eingetreten: Mit dem Erscheinen dieses ersten Jesuitenpapstes wird sie offen von einem Individuum regiert, nicht nur von der Autorität der Schrift allein oder von ihrem eigenen Diktat der Tradition plus Schrift. Papst Franziskus hat einen jesuitischen Intellektualismus ins Büro des Petrus gebracht. Indem er den Namen Franziskus gewählt hat, bekräftigt er auch die Kraft der Demut und Einfachheit. Papst Franziskus, der argentinische Jesuit, bezeugt nicht nur die Komplementarität des ignatianischen und des franziskanischen Weges. Er weist jeden Tag darauf hin, wie sich Geist und Herz in der Liebe Gottes und der Nächstenliebe begegnen. Und vor allem erinnert er uns jeden Tag daran, wie sehr wir Jesus brauchen und wie sehr wir einander auf der Reise brauchen.

Hier der vollständige Artikel: saltandlighttv.org.

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