Gebet goes Gender
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) stellt ihren Geistlichen ab sofort „Tipps für Gottesdienste in einer zeitgemäßen Sprache“ zur Verfügung. Empfohlen wird, Gott in verschiedenen Bildern anzureden. Das ist insofern problematisch, da zu Bildern animiert wird, die der Bibel fremd sind.
Das klingt dann so:
Gott ist nicht männlich und nicht weiblich. Er*Sie kann auf verschiedene Weisen angesprochen werden. So wird die Vielfalt biblischer Gottesbilder deutlich. Unsere Sprache kennt bislang in der personalen Beziehung nur zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Die Vielfalt biblischer Gottesbilder kann sich darin abbilden, dass wir in der Gottesanrede alternierend mal männliche und mal weibliche Anreden verwenden, ohne ein Genus einseitig zu verfestigen. Zum Beispiel: Ewige*r, Lebendige*r, Schöpfer*in.
Dabei können Adjektive eher sparsam verwendet werden.
Statt:
Barmherziger und gütiger Gott
eine verbale Auflösung in zwei Sätzen:
Gott, du bist barmherzig. Du bist gütig.
oder die Umwandlung in Adverbien als Attribute:
Gott, barmherzig und gütig.
In der Anrede im Gebet können auch neutrale Formulierungen als Apposition gewählt werden, ohne aus Gott ein „Es“ zu machen. Zum Beispiel:
Gott, Quelle des Lebens
Gott, Grund unserer HoffnungDie Ausrichtung der betenden Gemeinde auf Gott wird leichter, wenn die Anrede kurz ist und keine Nebensätze wie z.B. Relativsätze enthält.
Statt:
Gott, der du wie ein Freundin oder ein Freund bist
kurze Appositionen:
Gott, mein Freund. Meine Freundin.
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