Als die Deutsche Evangelische Allianz im Jahr 2017 die Leitgedanken „Ehe als gute Stiftung Gottes“ verabschiedet hat, habe ich sie mit vier Glossen kommentiert. In der zweiten Anmerkung heißt es:
Dann ist unter Absatz 2 davon die Rede, dass die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis „mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar (3.Mose 18,22; 20,13; Römer 1,24–27; 1.Korinther 6,9; 1.Timotheus 1,10)“ ist. Ich befürchte, dass einige es so lesen und lesen wollen: Nur die in der Bibel beschriebene Praxis der Homosexualität ist mit dem Willen Gottes nicht vereinbar. Damals sei – so eine progressive Lesart – die homosexuelle Praxis ausbeuterisch und von Gewalt gezeichnet gewesen. Heute sei die homosexuelle Praxis von Liebe und Treue geprägt; sie beruhe auf Freiwilligkeit und habe mit dem, was in der Bibel beschrieben wird, nicht mehr viel zu tun.
Ich glaube inzwischen, dass ich mit meiner Vermutung völlig richtig lag. Die Formulierung „die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis“ taucht wörtlich in der Handreichung „Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen“ noch einmal auf. Auf Seite 18 heißt es dort:
Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis ist mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar (3. Mose 18, 22; 20, 13; Römer 1, 24 – 27; 1. Korinther 6, 9; 1. Timotheus 1, 10).
Wieder kann man den Text so lesen, als ob hier die Praxis der gleichgeschlechtlichen Sexualität als Sünde bezeichnet werden solle. Doch die andere Lesart ist ebenfalls möglich. Wer das Interview studiert, das Dr. Martin Grabe kürzlich dem Medienmagazin Pro gegeben hat, wird schnell erkennen, dass genau diese zweite Interpretation gesichert werden sollte.
Grabe unterscheidet zwischen destruktiven homosexuellen Beziehungen, wie sie in Orgien oder sexsüchtigem Verhalten ihren Ausdruck finden, und treuen, verbindlichen homosexuellen Beziehungen. Die verantwortlich gelebten homosexuellen Beziehungen stehen nicht unter dem verwerfenden Urteil Gottes. Sie werden in der Bibel gar nicht erwähnt. Der Apostel Paulus wäre wahrscheinlich mit der Situation, dass Menschen verbindlich homosexuell zusammenleben möchten, „überfordert gewesen, weil sie undenkbar war“. „Nach damaliger und jetziger Gemeindetheologie wäre ihre Beziehung aber auch deswegen nicht in Ordnung gewesen, weil die beiden ohne den Segen der Gemeinde in wilder Ehe zusammen gelebt hätten“, sagt Grabe. Wenn Gott Menschen mit einer nicht heterosexuellen Orientierung geschaffen habe, dann sei dies von den Betroffenen und der Kirche anzunehmen.
Dr. Martin Grabe leitet die Klinik Hohe Mark und ist 1. Vorsitzender der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS). Er hat an den Symposien, die die Evangelische Allianz in Deutschland zum Thema veranstaltet hat, mitgewirkt. Es liegt auf der Hand, dass die Formulierung „die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis“ diese Interpretation biblischer Aussagen eingliedern soll.
Sein Buch Homosexualität und christlicher Glaube: Ein Beziehungsdrama ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und ich gehe davon aus, dass die offensichtlichen und weniger offensichtlichen historischen, exegetischen und ethischen Schwachpunkte in den nächsten Monaten bei Besprechungen eingehend erörtert werden. Jedenfalls hoffe ich das!
Herausstreichen will ich deshalb nur das theologische Hintergrundargument: Gottes Kirche braucht einen Transformationsprozess. So etwas wie ein neues „Apostelkonzil“, in dem sich Gemeinde Jesu von alten Traditionen und der Angst vor Außenseitertum verabschiedet. Das klingt dann etwa so (S. 87–88):
Ein gutes Beispiel für solch einen Vorgang findet sich in der Apostelgeschichte. In Kapitel 10 wird beschrieben, wie Petrus in einer Vision lauter kultisch unreine Tiere gezeigt bekommt. Gottes Stimme weist ihn an, diese zu essen, aber Petrus wehrt sich als guter Jude standhaft: »Auf gar keinen Fall, Herr! In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas Unheiliges und Unreines gegessen!« (10,14, NGÜ) Gott antwortet ihm: »Was Gott für rein erklärt hat, das behandle du nicht, als wäre es unrein!« Insgesamt bekommt er drei Mal diese Aufforderung, bis das Bild verschwindet. Kurz darauf stehen drei Abgesandte eines römischen Hauptmanns vor seiner Haustür. Gottes Geist macht ihm klar, dass er mit diesen mitgehen darf. Petrus wagt es. Er geht gegen alle religiösen Verbote als frommer Jude in dieses heidnische Haus. Und er erlebt dort staunend mit, wie nicht nur der Hauptmann, sondern auch dessen ganze Familie zum Glauben kommt. Später zeigte sich, dass dieser Schritt des Petrus der Anfang einer großartigen Entwicklung war, die irgendwann das ganze römische Reich erfassen sollte.
Ich glaube, dass sich das Thema Homosexualität für viele Christen ein bisschen so anfühlt wie die Vision, die Petrus hatte. Und die Frage ist jetzt, ob wir bei unserer tief angelegten Abwehr bleiben.
Hören Sie, was Gott Ihnen sagt.
Ist das suggestiv formuliert? Wer so eine Frage stellt, durchschaut wahrscheinlich seine (sündhafte) innere Abwehr noch nicht! Mit so einer simplen Argumentationsfigur kann man sich gegenüber sachlicher Kritik schützen. Wer mir nicht zustimmt, hat Angst oder klammert sich an alten Traditionen fest. Wirklich?
Im Ernst: Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist eben keine Tradition, sondern eine Ordnung, die Gott zum Schutz der Menschen eingesetzt hat und die wir nicht einfach durch einen neuen Konsens (z.B. die kirchliche Segnung oder Trauung gleichgeschlechtlicher Paare) ändern können (vgl. Mt 19,3–6). Ich befürchte, dass heutzutage – zumindest in der westlichen Welt – genau diejenigen Außenseiter bleiben, die das so sehen.
VD: CV
Zu diesem Thema möchte ich gerne einige Auszüge aus meinem „Zeugnis“ veröffentlichen. Ich hoffe, daß das erlaubt ist. Online ist das ganze „Zeugnis“ leider nicht mehr abrufbar. (Und hier geht es vor allem um die Evangelische Kirche, nicht um die Evangelische Allianz.) (…) Ich ging spontan auf die Knie und betete das erste Mal in meinem Leben. Es war kein großes Gebet, kein gekonntes oder sprachgewaltiges Gebet. Es war ein ganz einfaches und unspektakuläres Gebet. Ich fragte Gott, ob er in mein Leben kommen wolle. Von da an wußte ich: Gott ist da – und Er hat mich eingeladen! Später stieß ich natürlich auch auf jene Stellen in der Bibel, die homosexuellen Geschlechtsverkehr verurteilen. Dort las ich im Alten Testament, daß damals vor vielen Jahrtausenden die Todesstrafe auf Homosexualität stand. Es warf mich erst mal aus der Bahn, in vielerlei Hinsicht ein Sünder zu sein und zudem eine Neigung zu haben, die – wenn man sie auslebt – nicht gottgefällig… Weiterlesen »
@ Chrissen:
Es freut mich, daß sich der Herr Jesus mit seiner Liebe Dir offenbart hat und Du bereit bist Dein Leben anders zu führen und zu verzichten. Den positiven Effekt daraus hast Du ja auch schon erfahren. Du lebst nun „sauber“. Die Versuchung ist zwar immer noch da, aber es lohnt zu widerstehen. Doch das gilt für uns alle. Ob homosexuell oder hetero, jeder hat seine Schwächen und Versuchungen, die in Sünde enden können und dann kommen wir weg von Jesus. Kurzfristig mag das befriedigen, aber unsere eigentliche Sehnsucht, die nur in der Gemeinschaft mit Gott gestillt werden kann, bleibt dann unerfüllt. Bleib an Jesus!
Ich grüße Dich mit 1. Timotheus 4,8: „… die Gottseligkeit, aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen.“
Die Aussagen von Martin Grabe im Interview finde ich enttäuschend. Die meisten Evangelikalen sind unreflektiert, wissen nicht richtig, was in der Bibel steht, sondern übernehmen einfach Traditionen. Und zu guter letzt haben sie einfach nur Angst. Na, dann gehen wir doch alle mal schnell in seine Klinik und lassen uns therapieren. Wir werden es wohl nötig haben. Sehr schön finde ich dann die Kommentare auf sein Interview. Alles Kommentare von diesen unreflektierten Evangelikalen, die keine Ahnung haben. Das ist wirklich köstlich. Mir scheint, der hat zuviele Beiträge von Siegfried Zimmer gehört. Dessen Mantra: „die Bibeltreuen kenne die Bibel gar nicht“ ist bei ihm angekommen. Bildet aber nicht die Realität ab. Verheerend finde ich, daß er bei den Leitgedanken der Evangelikalen mitgearbeitet hat. Selbst so ein Hobbytheologe wie ich könnte seine schwache Argumentation auseinander pflücken. Ist er innerhalb der DEA nicht auf Widerspruch gestoßen? Gibt es noch mehr von seinem „Kaliber“ dort? Kein Wunder, daß Parzany ein neues Netzwerk gegründet hat.… Weiterlesen »
Es ist zu erwarten, dass sich die Akzeptanz homosexueller Beziehungen im deutschen Mainstream-Evangelikalismus in den nächsten Jahren weiter deutlich ausbreiten wird. Bei diesen Diskussionen wird allerdings oft wenig beachtet, dass im evangelikalen Milieu bei so einigen sexualethischen Themen, die die heterosexuelle Mehrheit betreffen, sich in weiten Teilen (wenn auch nicht überall) schon länger das Primat der Situationsethik durchgesetzt hat. Insbesondere sind hier zu nennen: – Wiederheirat nach Scheidung – Unverheiratetes Zusammenleben im Alter mit einem zweiten Partner nach dem Tod des ersten Partners zur Vermeidung finanzieller Nachteile – Eine völlig unkritische Haltung gegenüber Manipulationen natürlicher Körperfunktionen, mit dem Ziel, ohne jede Enthaltsamkeit leben zu können (umgangssprachlich künstliche Verhütung genannt), also „Sex ohne Fortpflanzung“ – Die weithin akzeptierte Praxis von „Fortpflanzung ohne Sex“ mithilfe Dritter unterm Mikroskop (IVF) Solange eine christliche heterosexuelle Mehrheit nicht bereit ist, die eigene Kompromittiertheit in den sexualethischen Bereichen, die selbst betreffen, einzugestehen und ernsthaft anzugehen, sind Statements, Positionspapiere und dergleichen, die eine kompromissloses gesinnungsethisches Handeln in Sachen Homosexualität fordern, wenig… Weiterlesen »
Ich freue mich immer wieder, von Chrissen zu lesen. Danke, Chrissen, für Dein Zeugnis. Ich hatte es mal in Deiner langen Version gespeichert, aber der alte PC exisitiert nicht mehr und leider habe ich keinerlei Sicherungskopien gemacht, mir sind da viele gute Dinge entwischt, die man nun nicht mehr findet, im www .. obwohl man doch sagt, dass das gar nicht ginge. Als Heterosinglefrau muss ich ja auch enthaltsam leben und mir die Kraft dazu schenken lassen. Und Gott ist treu. Ich möchte auch inhaltlich mich den Vorgängerkommentatoren anschliessen und nur sagen: wie mich diese Arroganz der Heutigen manchmal nervt. Die meinen, und allen Ernstes behaupten können, dass Paulus „überfordert“ gewesen wäre mit .. was glauben die eigentlich, wer sie sind? In der Bibel wird auch nirgends verheissen, dass die Zustände besser werden sollen, und die Menschen „entwickelter“ und zivilisierter. Im Gegenteil. Wie der Mensch so ist, hat es diese Spielart, neben der brutalen, „liebevollen“ homosexuellen Beziehungen mit Sicherheit damals… Weiterlesen »
@Theophil Isegrim: Vielen Dank für die ermutigenden Worte und Deine nette Rückmeldung. Ich habe mich sehr gefreut. Ich grüße Dich mit Epheser 1,15-19 … @Jutta: Herzlichen Dank für Deine lieben Worte. Weißt Du, in meiner damaligen „geschlossenen Brüdergemeinde“ gab es auch eine Schwester, die mit Mitte 40 leider weder Mann noch Kinder gefunden hatte, obwohl sie sich so sehr danach gesehnt hat. Für sie war es gewiß auch nicht einfach, enthaltsam zu leben und zu warten, zu warten und immer nur zu warten. Es gibt viele heterosexuelle Christen, die enthaltsam leben, weil sie sich, um Gott die Ehre zu geben, aufsparen wollen für eine Ehe, aber leider nicht den Mann oder die Frau für das Leben finden. Was die Gefühle hierbei angeht, unterscheidet sich das nicht von uns Homosexuellen, die Gott den Vorzug geben möchten. Trost finde ich in guten, richtig guten und engen Freundschaften mit anderen Christen und natürlich bei Gott selbst, der mich auf der anderen Seite wieder… Weiterlesen »
Lässt man Aussagen wie
„Wenn Gott Menschen mit einer nicht heterosexuellen Orientierung geschaffen habe, dann sei dies von den Betroffenen und der Kirche anzunehmen.“
unkommentiert stehen, müsste man in Zukunft auch Aussagen wie
„Wenn Gott durch Sünde beeinträchtigte Menschen geschaffen habe, dann sei dies von den Betroffenen und der Kirche anzunehmen.“
akzeptiert werden. Ist wohl die Frage, was man unter „anzunehmen“ versteht. Denn „annehmen“ müssen wir den Sündenfall schon immer, wäre das Evangelium Christi andernfalls doch ziemlich überflüssig.
Ich glaube, dass sich das Thema Homosexualität für viele Christen ein bisschen so anfühlt wie die Vision, die Petrus hatte. Und die Frage ist jetzt, ob wir bei unserer tief angelegten Abwehr bleiben, …. Da hat er nicht ganz Unrecht, der Herr Dr. Grabe. Ich gestehe, ich gehöre zu den vielen Christen, die eine enorme und sehr tief angelegte Abwehr gegen Situationen haben, in denen sie sich unbeliebt machen könnten – etwa bei Leuten, die andere Vorstellungen von Sexualität und Ehe, „rein“ oder „unrein“ haben als sie selbst. Auch gegen Umstände, in denen ich anderen Anlass geben könnte, sich über meinen Glauben, meine Professionalität oder meine intellektuellen Skills zu echauffieren, habe ich eine tiefliegende Abwehr. Dann male ich mir lebhaft aus, wie viel Ablehnung mir entgegenschlüge, welcher Kübel von Unrat über mir ausgekippt würde, weil ich an falscher Stelle, mit falschen Worten anfechtbare Positionen artikuliere. Dann wäre im Nu alles im Eimer: meine Reputation, meine Selbstachtung als aufgeklärter und menschenzugewandter… Weiterlesen »
Die Diskussion über Homosexualität zeigt eigentlich nur einen kleinen Ausschnitt eines größeren Themas und deshalb lenkt die Auseinandersetzung damit oft vom wesentlichen ab.
Der Kern ist doch welches Schriftverständnis man, wie man die Erlösungstat Jesu versteht und wie das Verständnis von Sünde und Schuld ist. Die Standpunkte laufen dazu im evangelikalen Bereich immer weiter auseinander und es damit auch logisch dass man beim Thema Homosexualität, Sex vor der Ehe und vieler anderer Fragen nicht mehr einig ist. Ob es dann sinnvoll ist von konservativer Seite immer weiter die Verwässerung biblischer Positionen in kirchlichen und freikirchlichen Organisationen hinzunehmen und damit selbst der Gefahr zu unterliegen Salzkraft zu verlieren wird wahrscheinlich auch unterschiedlich beurteilt werden.
Bestimmt ist der ausführliche Artikel von Ulrich Parzany auf idea.de von heute bekannt. Aber ich setzte dennoch einen Link hier rein. https://www.idea.de/glaube/detail/das-versteckspiel-ist-zu-ende-was-kommt-nun-113687.html Ein sehr ausführlicher und sehr guter Artikel. Interessant fand ich dann noch die Zitate von Michael Diener von einem Facebook-Post zu Grabes Buch. Er wird nicht mehr diskutieren, alle Argumente sind ausgetauscht. Die Evangelikalen werden diese Position immer mehr unterstützen, denn dies sei Gehorsam gegen das Evangelium und das lebendige Wort Gottes. Dieners Standpunkt ist bei mir schon lange durch. Aber, er meint doch glatt, er sei Gottes Willen und seinem Wort gehorsam und wir sind total falsch. Das ist echt ein starkes Stück. Ich bin nicht bei Gnadenau, wäre ich dort, würde ich mich dafür einsetzen, daß er sich verabschiedet. Der ist ja total verblendet. Er verdirbt den Tempel Gottes und meint, er würde Gottes Willen tun. Aber, wer den TEmpel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Sünde ist doch kein Spaß! Auf Sünde gibt es nur… Weiterlesen »
Man wirft den Evangelikalen immer wieder Arroganz und Überheblichkeit vor. Aber mal ehrlich: Grabe unterstellt den Evangelikalen, sie hätten sich noch nie bzw. lange nicht mehr mit den relevanten Bibeltexten zur Homosexualität befasst. Das ist für mich überheblicher und arroganter als alles, was ich je von evangelikalen Theologen gehört habe. Aber lasst uns gnädig sein. Warum sollte auch jemand der ein Buch zum Thema Homosexualität schreibt, zum Beispiel den Römerbrief Kommentar von Eckhard Schnabel lesen. Der hätte sich lieber zuerst einmal intensiv mit den Bibelstellen befassen sollen. Was mich schon ein wenig wundert: Der AfeT läuft doch unter dem Dach der Allianz, oder sehe ich das falsch? Macht es denen eigentlich nichts aus, dass (überhaupt nicht schlimm gemeint), ein Psychiater ihnen als Theologen vorwirft sich als Evangelikale nicht genug mit den relevanten Bibelstellen befasst zu haben? Oder gibt es selbst unter ihnen in dieser Frage keine Einheit mehr, sodass man lieber schweigt? Es sieht für mich so aus, als laufe… Weiterlesen »
Die letzte Frage von Ulrich Parzany sollte in seinem Beitrag doch nicht “ was kommt nun?“ sondern „was können wir nun tun“heissen. Die Christen die die bekennenden Kirche 1933 in viel gefährlicherer Situation haben nicht abgewartet sondern sind aktiv geworden. Warum nicht stärker für bekenntnistreue Gemeinden eintreten? Warum keine Vernetzung über Hauskreise schaffen? Es gibt soviele gemeindlich heimatlose Christen, die man aus meiner Sicht sammeln sollte. Warum nicht den Brückenschlag zu wenigstens einem Teil der Gläubigen ausserhalb der EAD wagen? Ich meine man kann sich nicht dauerhaft theologisch laufend abgrenzen und dann trotzdem mit diesem großen Maß an Widerspruch in der Praxis leben. Irgendwann wird nämlich dann mit dieser Methode selbst unglaubwürdig. Wenn keine praktische Schritte folgen können warum soll man dann in der Theologie überhaupt noch widersprechen?
@ Matze: Vor etwa zwei Jahren hatte ich ähnliche Gedanken. Wir müssen mehr Netzwerke bilden. Aber, eigentlich gibt es das schon. Das Netzwerk von Bibel und Bekenntnis ist der richtige Ansatz. Es müßte nur noch wachsen und größer werden. Ich denke, das werde ich mit ins Gebet nehmen. Ein weiterer Gedanke war, die Gründung von Denkfabriken. Aber, mittlerweile glaube ich, das ist gar nicht mehr nötig. Parzany hat in seiner Kritik an Grabe ein Link reingesetzt, da wurde die These, welche Homosexualität die Antike kannte schön widerlegt. Auf pro hat einer im Kommentar ein Link zum Gemeinschaftswerk reingesetzt. Der schlug in die gleiche Kerbe. Ich denke, es gibt viel gutes Material, was den Thesen der Bibelkritischen entgegen tritt. Man muß nur wissen, wo es steht. Und ich denke, wir Bibeltreuen müssen mehr zum Kern unseres Glaubens. Wir müssen das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden und beim Unwichtigem nicht den Beißreflex bekommen. Und beim Thema Liebe haben wir wohl auch noch Nachholbedarf.… Weiterlesen »
Mittlerweile hat Grabe auf die Kritik von Parzany reagiert. Da wurde dann deutlich, was ich vermutet hatte. Grabe hat großes Mitgefühl für die Homosexuellen in seiner Klinik. Das ist verständlich und nachvollziehbar. Es ist aber auch einseitig. Für einen Homesexuellen gibt es nur eine Lösung und das ist die Homosexualität. Und wenn der Homosexuelle seine Homesxualität auslebt und trotzdem nicht glücklich und zufrieden ist, liegt es an der „bösen“ Gesellschaft. Das ist ein ähnliches „Argument“, wie von den Leuten, die im Knast sind, die alle zu Unrecht im Knast sind, weil eigentlich die Gesellschaft schuld ist. Was ist aber, wenn es nicht an der Gesellschaft liegt? Und was ist mit den Homosexuellen, die nicht froh sind, wenn sie ihre Homosexualität ausleben? Die darunter leiden? Die gerne eine Ermutigung hören würden sie nicht auszuleben. Grabe versteht, wie so viele andere nicht, daß ausgelebte, unvergebene Sünde von Gott trennt. Ein bekehrter Christ, der in Sünde lebt (egal welche), der sie nicht vergeben… Weiterlesen »
Und ich habe eine weitere Vermutung zu Grabe. Er tauscht sich wohl nur mit Bibelkritischen aus. Er lebt in einer Blase, wie man heute so sagt. Die These von der Homosexualität in der Antike ist ja schon Jahre zuvor von anderen widerlegt worden. Das kannte er wohl nicht. Und er kennt uns Bibeltreue nicht. Wir sind ja alle nur dumm und unkritisch. Vielleicht hat er zuviele Videos von Siegfried Zimmer geschaut und sein Mantra – die Bibeltreuen kennen die Bibel gar nicht – ist so richtig bei Grabe angekommen. Wahrscheinlich war die Kritik von Parzany die erste Entgegnung seit langem und das hat ihn in seiner Blase etwas aufgeschreckt.
Grabe sollte sich mal für die Argumente von uns öffnen, diese einseitige Sicht ist reines Gewürge.
@Theopil Isegrim
danke für Deine Reaktionen.
zu Parzany: Um ein Beispiel zu verwenden: Ich kann nicht laufend in einer Raucherkneipe sagen, dass rauchen schlecht ist und aber trotzdem jeden Abend mit Begeisterung wiederkommen. Das glaubt mir irgendwann keiner. Deshalb meine ich, dass aus Worten irgendwann Taten folgen MÜSSEN
zu Grabe: Stimme ich Dir voll zu. Er sagt im Prinzip weil Homosexualität nicht heilbar sei, müsse man gelebte Homosexualität in der Gemeinde akzeptieren.
Das ist dann so wie wenn einer das Einbrechen nicht lassen kann man diese Straftat nicht als Sünde bezeichnen darf. Dann sind wir bei einer Situationsethik, die abhängig von der Situation entscheiden lässt was richtig oder falsch ist und dann sind wir gleich wieder bei Intersektionalität und weit weit weg von einer allgemein gültigen biblischen Ethik
@Chrissen:vielen Dank für das freundliche Angebot, das ich gerne in Anspruch nehme.
Vielleicht kannst Du über Ron meine email-Adresse bekommen?
Zur Homosexualität fällt mir immer wieder auf: interessanterweise scheint dies festgeschrieben. Aber man kann von hetero zu homosexuell wechseln, und das freut irgendwie „jeden“ dann.
Wenn von hetero zu homo, muss das auch umgekehrt möglich sein.
Wer also Hilfe braucht, sollte Hilfe bekommen. Und wer als Christ leben will, muss die Bibel lesen und die Bestimmungen Gottes annehmen. Die eindeutig sind.
https://www.amazon.de/Die-Wissenschaft-sagt-NEIN-Betrug/dp/3869544333
Aus dem Rezensionstext im neuen „Aufbruch“:
„Van den Aardweg blickt zurück auf eine jarhzehntelange Forschungstätigkeit, und vor allem hat er hunderte Homosexuelle als Berater begleitet. Er weiss, wovon er spricht.“
Nachzulesen hier:
https://www.gemeindehilfsbund.de/fileadmin/Aufbruch/aufbruch_2_2020.pdf
Ebenso eindeutig ist, dass Frauen nicht in der Gemeinde lehren, leiten und predigen sollen.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2020/bremer-pastor-latzel-nimmt-dienst-wieder-auf/
Eine interessante Formulierung:
„zu einer Mäßigung im Rahmen seines Verkündungsauftrages verpflichtet“, sagte die Landeskirche katholisch.de.“
[…] dem Beitrag „Der Kreis schließt sich“ habe ich im Juli 2020 die Hoffnung ausgesprochen, dass demnächst Beiträge erscheinen werden, die […]