Hubert Windisch schreibt in seiner Minima Pastoralia (Würzburg: 2001, S. 23):
Eines der markantesten Zeitzeichen der Gegenwart ist das ausgeprägte Interesse an der Zeit als solcher. Es ist bemerkenswert, dass gegenwärtig über nichts so viel nachgedacht und gerätselt, publiziert und gestritten wird wie über die Zeit selbst. Es fällt dabei die Selbstbezüglichkeit des Phänomens der Zeit auf. In gewisser Weise kann man von einer herkunfts- und zukunftslosen Zeit-Selbst-Befassung sprechen, von einem tempus incurvatum in se ipsum, worin sich letztlich Nietzsches Botschaft vom Tode Gottes geltend macht. Denn diese Botschaft ist – genau besehen – eine Botschaft von der Göttlichkeit der Zeit. Die Aufkündigung der Herrschaft Gottes ist die Ankündigung der Herrschaft der Zeit. Der Tod Gottes erhebt die Zeit zum Gott. Da Gott aber tot ist, ist die Herrschaft der Zeit, und das, was die Zeit ausmacht, unerbittlich.
tempus incurvatum in se ipsum – super!
Wird es wieder Zeit, zu heideggern? Dann blas ich schon mal den Staub von „Sein und Zeit“ und entsinne mich meiner Verfallenheit an das Man …