Philipp Melanchthon, beschrieb 1546 in seiner Beerdigungsrede für Luther den Reformator als Psalmbeter:
Ich bin selbst oft dazu gekommen, dass er mit heißen Tränen für die ganze Kirche sein Gebet gesprochen hat; denn er nahm sich täglich besondere eigene Zeiten und Weilen, etliche Psalmen zu sprechen, darunter mengte er mit Seufzen und Weinen sein Gebet zu Gott und ward oft in täglichen Reden unwillig über die, die da aus Faulheit oder wegen ihrer Geschäfte vorgaben, es sei genug, wegen allem Gott mit einem kurzen Seufzen anzurufen. Es sind – sprach er – uns darum Gebetsformen und -weisen vorgeschrieben, dass, so wir solche lesen oder sprechen, unsere Herzen dadurch erweckt und entzündet werden und dass auch unser Mund bekenne, welchen Gott wir anrufen.