9.4 Points for Accordance

accord4.pngRubén Gómez hat eine Rezension zur aktuellen Version der Bibelsoftware Accordance geschrieben. Erstaunlich, das eine gute Software noch so viel besser werden kann. Das Urteil von Gómez fällt eindeutig aus:

Accordance Bible Software is an incredibly powerful and easy to use program, sporting a very Mac-like user interface and a rather gentle learning curve. It has been designed as a central hub for Bible study (following the study Bible metaphor) and, although it certainly excels as an scholarly tool, it is perfectly suited for general purpose Bible study.

In my opinion, it remains the best overall Bible software product available on any platform. Other packages may offer certain features not yet available in Accordance, or more modules, but all in all, lack the power, elegance and ease of use found in this program. For anyone serious about studying the biblical texts and related works, Accordance is a must-have.

Hier die Rezension: www.bsreview.org.

Ich sehe das, was du nicht siehst

300px-Rorschach1.jpgJörg Albrecht hat für die FAZ eine kleine Geschichte des Rorschach-Tests geschrieben.

Nachdem Rorschach den Kleckstest rund zweihundert Psychiatriepatienten vorgelegt hatte, war er überzeugt, ein System gefunden zu haben, mit dem sich das Wesen einer Person geradezu mathematisch beschreiben ließ. Hohe F-Werte verrieten demnach Intelligenz, aber auch Pedanterie. Lagen gar keine B-Deutungen vor, handelte es sich sehr wahrscheinlich um depressiv Verstimmte oder Debile. Hinter vergleichsweise wenigen Fb-Deutungen konnten sich Maniker, Labile oder Neurotische verbergen. Und so fort. Am Ende fällte Rorschach ein Gesamturteil: »Die Versuchsperson ist ein guter praktischer Arbeiter, stereotyp, aber strebsam.« Oder: »Vielseitig begabt, sehr gründlich in allem, was ihn interessiert, aber unstet und leicht zu anderem überspringend.«
… Der Kern des Ichs, dieses unfassbare Gebilde, schien auf einmal dingfest gemacht. Und das auch noch in Prozentsätzen und Zahlen. Rorschachs Schüler gingen alsbald daran, sein Formelwerk zu perfektionieren.

Warum der Test, der über das Leben so vieler Menschen mitentschieden hat, in Deutschland kaum noch angewendet wird, kann man hier erfahren: www.faz.net.

Ist Obama der Antichrist?

Die Kritiker des zeitgemäßen Christentums und besonders des Evangelikalismus überzeichnen und dramatisieren gern. Ganz anders als wie sie, behaupte ich, dass christlicher Glaube und Evangelikalismus Demokratie stärken und Toleranz fördern. Zugleich muss ich zugeben, dass im Raum des Evangelikalismus gelegentlich Blüten treiben, für die man in Grund und Boden versinken möchte.

Eine solche Blüte ist eine »Exegese«, die derzeit in den U.S.A. Furore macht und angeblich biblisch belegt, dass Brack Obama der oder ein Antichrist ist. So etwas ist nicht lächerlich, sondern erschreckend. Die Evangelikalen müssen lernen, selbstkritischer zu werden!

Hier die blütenreiche Exegese: www.youtube.com.

Themelios Vol. 34.2 ist da

themelios-34-2.jpgEine neue Ausgabe von Themelios steht im Internet zur Einsicht bereit. Ausgabe 34/2 enthält folgende Artikel:

  1. Editorial: D.A. Carson
  2. Minority Report: A Question of Accountability: Carl Trueman
  3. The Relationship Between Justification and Spiritual Fruit in Romans 5–8: Jonathan R. Pratt
  4. Sola Fide Compromised? Martin Luther and the Doctrine of Baptism: D. Patrick Ramsey
  5. The Inexhaustible Fountain of All Good Things: Union with Christ in Calvin on Ephesians: Lee Gatiss
  6. Pastoral Pensées: Power in Preaching: Desire (1 Thessalonians 1:2–5), Part 2 of 3: Raymond C. Ortlund Jr.
  7. Book Reviews

Hier kann die PDF-Datei kostenlos herunter geladen werden: Themelios_34.2.pdf.

Der »Frontal 21«-Beitrag »Sterben für Jesus«

Am 4. August wurde im ZDF bei »Frontal 21« ein Beitrag über die angeblich unverantwortliche Missionspraxis der Evangelikalen ausgestrahlt. Der Beitrag kann hier als Video eingesehen werden. Außerdem steht das Manuskript zur Sendung als PDF-Datei für eine Auswertung bereit.

Ein kritischer Kommentar zu »Sterben für Jesus« ist beim Medienmagazin pro zu finden. Der Deutschlandfunk (DLF) hat heute in »Tag für Tag« über den Vorfall und die Beschwerde der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) berichtet. Die Sendung kann auf der Internetseite des DLF als Podcast herunter geladen werden.

Es bleiben für mich viele Fragen:

  • In dem Beitrag werden Christen und islamistischen Terroristen auf eine Stufe gestellt: »Bereit sein, für Gott zu sterben: Das klingt vertraut – bei islamischen Fundamentalisten. Doch auch für radikale Christen scheint das zu gelten.« Das ist wirklich ein Griff in die rhetorische Trickkiste. Islamisten wollen ihre politischen Machtansprüche mit Gewalt durchsetzen und sind dafür bereit, ihr Leben zu opfern. Das ist etwas völlig anderes als eine friedliche und unpolitische Missionspraxis. Steht ein lebensvernichtender Selbstmordattentat auf einer Stufe mit dem lebenserhaltenden Pflegedienst im Krankenhaus?
  • In dem Beitrag wird der Eindruck vermittelt (trotz oder gerade wegen der Einblendung »Kursteilnehmer«), Bibelschüler aus Brake hätten gesagt, sie seien bereit, für die Mission ihr Leben zu geben. Bei den Interviewten handelte es sich allerdings nicht um Bibelschüler, sondern überwiegend um Teenager, die als Gäste die Ausbildungsstätte besucht hatten.
  • Die Redaktion von »Frontal 21« behauptet nachhaltig, es sei völlig normal, eine Veranstaltung der AEM von als Studenten getarnten Journalisten besuchen zu lassen. Das Drehen mit verdeckter Kamera sei in diesem Fall ein »legitimes und legales Mittel«, heißt es. Aber was ist mit dem Schutz des nicht öffentlich gesprochenen Wortes? Im § 201 des Strafgesetzbuches steht: »Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. unbefugt das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmt oder 2. eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.« In § 201a können wir lesen: »(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet, unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt …«. Sich hier im Sinne einer Pflichtenabwägung auf ein überragendes öffentliches Interesse zu berufen, scheint mir abwegig.
  • Das Hauptargument: Lasse alles, was gefährlich ist, klingt wenig überzeugend. (Wie kann man so etwas denken und beispielsweise gleichzeitig den Widerstand von Mahatma Gandhi gegen das Kastensystem gutheißen?)
  • Der tatsächliche Skandal, dass nämlich in vielen Ländern den Menschen das Recht auf Mission und einen Glaubenswechsel verweigert wird, kommt im Beitrag überhaupt nicht zur Sprache.

Die einseitigen und oft desinformierenden oder diffamierende Berichterstattungen über die Evangelikalen nehmen zu. Als indirekt Mitbetroffener (auch wenn ich kein klassicher Evangelikaler bin) und, wenn man so will, ›Kenner‹ der Szene, kann man über das Ethos der Journalisten nur staunen. Wie schlecht es um die Qualität des Journalismus allgemein bestellt ist, lässt sich leicht erahnen, wenn man davon ausgeht, dass wahrscheinlich in anderen Bereichen genau so ›vorurteilsfrei‹ und sensationslüstern gearbeitet wird.

Übrigens prognostiziere ich, dass es heute Abend gleich weitergeht. Der DLF strahlt um 19:15 Uhr ein Dossier mit dem vielsagenden Titel: »Fossiles Denken als Gottesbeweis – Die Allianz christlicher und muslimischer Kreationisten« aus.

Merkwürdige Online-Filtersysteme zum Jugendschutz

Nicht nur die Nachrichtenportale von idea, factum oder dem Islaminstitut wurden durch die Filtersoftware JusProg gefiltert oder als jugendgefährend eingestuft, auch die Seiten der taz oder des Chaos Computer Clubs landeteten auf der Negativliste.

Die Bundesregierung selbst leistet zwar keine Unterstützung für den Verein JusProg, der ein neues Verfahren zur Gewährleistung des Jugendschutzes in Telemedien anbietet. Der Verein verwende allerdings in seiner Software ein Modul der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, das die Filterung von Onlineangeboten, die von der Bundesprüfstelle indiziert wurden, ermöglicht, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/13744) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (16/13342).

2005 habe die Kommission für Jugendmedienschutz einen Modellversuch für das System von JusProg zugelassen, »um in einer Kombination aus Filtersoftware mit redaktionell gepflegten Black- and Whitelists‘ ein neues Verfahren zur Gewährleistung des Jugendschutzes zu erproben«, schreibt die Bundesregierung. In einem Prüflabor der Kommission für Jugendmedienschutz würden verschiedene Systeme auf ihre Fehlerquoten getestet. Bisher habe keines der getesteten Systeme eine akzeptable Wirksamkeit gehabt. Zu viele zulässige Inhalte würden blockiert und zu viele ungeeignete Angebote würden durchgelassen, heißt es in der Antwort.

Nun denn.

Eine Taufe – drei Sichtweisen

4159DZ19tzL._SL160_.jpgDavid F. Wright hat soeben ein Buch über die Taufe herausgegeben:

Folgende Sichtweisen werden vorgestellt:

  1. Glaubenstaufe: Bruce A. Ware
  2. Kindertaufe: Sinclair B. Ferguson
  3. Duale Taufe (Kindertaufe und Glaubenstaufe werden nebeneinander praktiziert): Anthony N. S. Lane

Hier ein Auszug aus dem Buch als PDF-Datei: 9780830838561.pdf.

Einkaufsmöglichkeit

Letzter Halt Sex

Der Filmemacher, Arzt und Psychologe Manfred Bölk begleitete Jugendliche auf ihrer Suche nach Identität. Er beginnt seine Reise dort, wo die Abgründe, an denen Kinder in Deutschland leben, mit am deutlichsten sichtbar sind, in Berlin-Hellersdorf. Warum hier vieles deutlicher zutage tritt als in anderen Teilen der Republik, hat seinen Grund in der einzigartigen Einrichtung Arche – Christliches Kinder- und Jugendwerk e.V. des Berliner Jugendpfarrers Bernd Siggelkow und seiner Mitstreiter, die seit mehr als einem Jahrzehnt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

In der Filmvorschau heißt es:

Sie heißen Cheeks und Jenny, Nadine, Roger oder Yasmina. Sie sind 13, 15, 17 oder 19 Jahre alt. So unterschiedlich sie sind, sie haben zwei gemeinsame Leidenschaften: Rappen und Sex. Der Rap, der brachiale Sprechgesang der Straße, bringt ihr Lebensgefühl in einer brutalen Umwelt zur Sprache. Sex ist in ihrer Welt nahe des zivilisatorischen Abgrunds oft der letzte Halt. Cheeks träumt davon, es mal mit drei oder vier Mädchen gleichzeitig zu machen, Jenny taumelt von einem One-Night-Stand zum nächsten, von einer Schwangerschaft in die nächste. Cheyenne hat jahrelange, brutale Vergewaltigungen durch ihren Vater zu verarbeiten und gerät mit 14 prompt wieder an einen, der sie betäubt und an seine Freunde verhökert.

Letzter Halt Sex (SWR): Kids am Abgrund wird am Mittwoch, 5. August 2009 um 23:30 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Weiter Informationen zum Buch von Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher: Deutschlands sexuelle Tragödie: Wenn Kinder nicht mehr lernen , was Liebe ist, sind hier zu finden.

Händels »Messias«

Händel.jpgDaniel I. Block, Professor für Auslegung des Alten Testamentes am SBTS, geht in einem Aufsatz der Frage nach, ob »Der Messias« von Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1741 ein heiliges oder einfach nur ein unterhaltendes Oratorium ist.

Hier das PDF-Dokument: messiah.pdf.

Vom Segen der Kritik

Vor einigen Jahren hörte ich in einem evangelikalen Vortrag, dass Jesus uns Menschen niemals kritisiert, sondern immer ermutigt. Ich sehe das anders. Trotz gesammelter Erfahrungen mit unqualifizierter Kritik, bin ich nach wie vor der Meinung, dass Kritik uns Menschen vorzüglich dabei helfen kann, reif und klug zu werden.

David Powlison hat seine hilfreiche Sicht der Kritik jetzt online veröffentlicht. Der Artikel:

  • David Powlison: »Does the Shoe Fit?«, The Journal of Biblical Counseling, Spring 2002, S. 2–14

kann hier herunter geladen werden: Doesthe%20shoefit-DP.pdf.

Griechische und Hebräisch Paradigmen

Paradigmata.pngWer in den Prüfungsvorbereitungen steckt oder einfach Mal wissen möchte, wie es um seine Kenntnis der biblischen Sprachen bestellt ist, kann die griechischen und hebräischen Paradigmata mit Hilfe eines Internetquiz abfragen lassen. Aber Vorsicht: Hoher Frusttrationsfaktor!

Den Hinweis verdanke ich Martin Zeindl, der gute Erfahrungen mit dem Lernmodul gemacht hat. Hier der Link: quiz.emergence.dk.

Unendlicher Spaß: Infinite Jest

200907310753.jpg Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace, einer der wichtigsten Vertreter der postmodernen Literatur, das Leben (vgl. hier). Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces »Opus magnum« mit 1646 Seiten gearbeitet. Es handelt sich um das bisher größte Übersetzungsprojekt des Kiepenheuer & Witsch Verlages.

1996 erschien Infinite Jest in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Nicht allein der schiere Umfang, sondern vor allem die sprachliche Kreativität, die ungeheure Themenvielfalt, die treffsichere Gesellschaftskritik, scharfe Analyse sowie der Humor machen den Roman zum Meilenstein der amerikanischen Literatur. Unendlicher Spaß: Infinite Jest ist nicht einfach zu lesen, aber Pflichtlektüre für Leute, die die Zeitgeistkultur (z.B. hybride Identitäten) besser verstehen wollen.

Das Buch, das ab dem 24. August ausgeliefert wird, kann schon jetzt bestellt werden.

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Gott erkennen

200907310741.jpgDas Buch Gott erkennen von J.I. Packer ist zurecht ein Klassiker. Es entfaltet systematisch die Grundaussagen der Bibel über Gott und weist seelsorgerlich die falschen Wege von heute auf und ermuntert, Gottes Wort als Leitfaden unseres Lebens anzuerkennen und dem, der zu uns in diesem Wort redet, zu vertrauen. Die fundierten biblischen Aussagen sind eine gute Hilfe für Interessierte und Nachdenkende, die sich mit der Gottesfrage beschäftigen wollen.

Ich empfehle das Buch herzlich!

Einkaufsmöglichkeit

Protestantischer Schamanismus

Mein Freund Cristiano hat mich mehrfach auf die komplizierte Situation der protestantischen Kirchen in Südamerika aufmerksam gemacht. Gute evangelistische Aktivitäten vermischen sich leider oft mit Geschäftemacherei und skurrilen Erscheinungsformen des Wohlstandsevangeliums.

Milton Acosta, Schüler von John Stott und derzeit Professor für Altes Testament am Biblical Seminary of Colombia (Kolumbien), hat für CT einen aufrüttelnden (und trotzdem ausgewogenen) Artikel über einige neo-pfingstliche Bewegungen in Südamerika geschrieben:

The future of Latin American theology concerns some theologians for three reasons: faulty theology, divisionism, and the proliferation of sub-international-standard theological institutions along with a cheap »degree fever.«

Some descriptions of neo-Pentecostalism are puzzling. For example, Latin American church historian Arturo Piedra argues that non-Catholic Christianity in Latin America is evangelical and neo-Protestant. But when he details a new movement called »apostles and prophets« in these churches, he says this is a kind of injerto (»grafting«) done by people who have no knowledge of or respect for »the principles of the Protestant Reformation of the 16th century.«

René Padilla schätzt die Lage ganz nüchtern so ein:

They reduce their biblical message, if they have one, to a minimum, and their view of discipleship is extremely limited. For these reasons, Padilla holds that these non-Catholic churches are an expression of evangelical popular religiosity. He calls it a form of Protestantism »closely related to a light culture of postmodern times. With those characteristics, it is hard to imagine how these big churches could be of any significant influence in preaching the message of the kingdom of God and the practice of justice in our continent.«

Hier der vollständige Beitrag: www.christianitytoday.com.

Was ist der richtige Name Gottes?

Die Übersetzung der Bibel ist keine einfache Angelegenheit. Christen in Südostasien diskutieren derzeit über die korrekte Anrede Gottes. Was eigentlich, wenn Nicht-Muslimen die Nutzung des Namens ›Allah‹ verboten ist? Die Zeitschrift CT informiert über die Debatte: www.christianitytoday.com.

Hinweis: Siehe dazu auch den MBS Text 96: »Dürfen arabische Christen Gott ›Allah‹ nennen?«.

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