Bibel

Bibelwissenschaft, Bücher

Deutsche Bibeldrucke vor Luther

Bern Kollmann schreibt über deutsche Bibelausgaben vor Luthers Septembertestament 1522 (Martin Luthers Bibel, 2021, S. 47, siehe auch hier):

Der Buchdruck ermöglichte nicht nur eine Herstellung der Vulgata in höheren Stückzahlen, sondern trug auch zur raschen Verbreitung deutscher Bibeln bei. Vor allem das zahlungskräftige städtische Bürgertum hatte ein starkes Verlangen danach, zur persönlichen geistlichen Erbauung eine Bibel in der Umgangssprache zu besitzen. Die Aussage von Johannes Aurifaber aus dem Jahr 1566, die Bibel habe voller Staub unter der Bank gelegen, bis Luther sie hervorzog und mit seiner Übersetzung allen Menschen in verständlicher Sprache zugänglich machte, ist eine Übertreibung. Vor dem Erscheinen von Luthers Septembertestament 1522 sind 14 hochdeutsche und vier niederdeutsche Druckausgaben der Bibel belegt. Die Zentren des hochdeutschen Bibeldrucks waren Straßburg, Augsburg und Nürnberg. Im Jahr 1466 brachte Johannes Mentelin in Straßburg die erste gedruckte Bibel in deutscher Sprache auf den Markt. 

Bücher

Die größte Geschichte aller Zeiten

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Pünktlich vor dem Weihnachtsfest ist die Kinderbibel Die größte Geschichte aller Zeiten beim Verlag Verbum Medien erschienen! 

Die Bibel ist ein Buch voller spannender Geschichten, über die Kinder immer wieder staunen. Aber es muss noch einen Schritt weitergehen – die Kinder sollen auch sehen, wie all diese Geschichten mit der übergreifenden Botschaft der Bibel zusammenhängen, nämlich Gottes großartigem Plan, sein rebellisches Volk zu erlösen. In Die größte Geschichte führt Kevin DeYoung, Bestsellerautor und selbst Vater von neun Kindern, 4–12-Jährige auf eine spannende Reise durch die Bibel, indem er den Bogen vom Garten Eden über Christi Tod am Kreuz bis hin zum neuen Himmel und der neuen Erde spannt. Zusammen mit den Illustrationen des preisgekrönten Künstlers Don Clark begeistert diese Nacherzählung der Kernbotschaft der Bibel sowohl Kinder als auch Erwachsene und zeigt, dass Gottes Verheißungen noch größer und besser sind, als wir denken. Besonderes Highlight: Eines der ausdrucksstarken Motive findet sich als großes Poster im aufgeklappten Schutzumschlag.

Das Buch eignete sich hervorragend als Geschenk für Familien mit Kindern und kann direkt beim Verlag oder bei Amazon bestellt werden.

Feuilleton

Verbotsfieber

Das Verbotsfieber treibt immer neue Blüten. In Utah (USA) wird die Heilige Schrift aus Schulbibliotheken entfernt, da sie sei voll von „sexueller Amoralität“ sei. Ein Elternteil hatte sich „beschwert“. Die FAZ schreibt: 

Ein offenbar von den ausufernden Bü cherverboten frustrierter Elternteil hatte im Dezember des vergangenen Jahres daraufhin beklagt, dass bei den Bemühungen einer Elterngruppe namens Utah Parents United, gewisse Bücher aus Schulen und Bibliotheken zu verbannen, die Bibel als eines der „am schlimmsten von Sex beherrschten Bücher überhaupt“ übersehen worden sei. Die Bibel enthalte „Inzest, Masturbation, Sex mit Tieren, Prostitution, Genitalverstümmelung, Oral sex, Dildos, Vergewaltigung und Kindermord“, heißt es in der Klage.

Utahs Moralhüter sahen sich glatt gehalten, der Sache mit allem Ernst nachzugehen. Ein Ausschuss nahm sich die Bibel zur Überprüfung vor und beschloss tatsächlich, das Buch „wegen Vulgarität oder Gewalt“ nur noch Oberschülern, als o ab der neunten Klasse, zugänglich zu machen, wie Christopher Williams, ein Sprecher des Schulbezirks, gegenüber NBC News sagte.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Biblische Theologie

Bibeljournale

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VM BJ Roemer Webseite Mockup07Im Verlag Verbum Medien haben wir damit begonnen, hochwerte Journale für das Studium der Bibel herauszugeben. Auf der linken Seite ist der Bibeltext (Luther 2017) abgedruckt, auf der rechten Seite gibt es Platz für eigene Notizen. Die Bibeljournale eignen sich für die persönliche Stille Zeit, zur Nutzung im Hauskreis und in der Gemeinde oder für das Bibellesen mit einem Freund. 

Hier eine Leseprobe: Bibeljournal-Roemer_Leseprobe.pdf.

Bestellt werden können die Journale am Besten direkt beim Verlag: verbum-medien.de.

Bibelwissenschaft

10 Gründe, die Bibel in den Originalsprachen zu lesen

Peter J. Williams nennt zehn Gründe, die dafür sprechen, die Bibel in ihren originalen Sprachen zu lesen. Dazu gehört:

Wenn man die Heilige Schrift nicht in der Originalsprache liest, entgehen einem möglicherweise wichtige Aspekte und man merkt noch nicht einmal, dass sie einem entgehen. Wusstest du beispielsweise, dass du dich in einer guten Tradition mit der Bibel befindest, wenn du in deinen Predigten Alliterationen (ein literarisches Stilmittel, bei dem Wörter dieselben Anfangslaute haben, Anm. d. Übers.) verwendest? In den deutschen Übersetzungen kommt das nicht zum Ausdruck, doch Jesus begann die ersten vier Seligpreisungen in Matthäus 5,3–6 tatsächlich mit demselben Buchstaben. Es gibt Tausende von Sachverhalten, die im Original eigentlich klar sind, die aber jemand, der die Texte in einer Übersetzung liest, schlichtweg nicht erkennen kann.

Mehr: www.evangelium21.net.

Theologie, Bibelwissenschaft, Zitate

Bullinger: Es droht ein hartes Gericht

Heinrich Bullinger schreibt über die Missachtung göttlicher Gerichtsandrohungen (Schriften II, 2006, S. 21): 

Wir lesen im Evangelium, dass unser Herr Jesus Christus beredt gegen sein Volk vorgebracht bat [Mt 12,41f.]: »Die Männer von Ninive werden im Gericht gegen dieses Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jona hin, und siehe, hier ist mehr als Jona. Die Königin aus dem Süden wird im Gericht gegen dieses Geschlecht auftreten und es verurteilen, kam sie doch von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören, und siehe, hier ist mehr als Salomos.« Und während wir diese Urteile unseres Erlösers durchaus kennen, schätzen sie doch nur wenige von uns mit gläubiger Einsicht richtig ein und erkennen, was für ein hartes Gericht unserer Zeit droht. Denn obwohl es unzählige Beispiele der Vorfahren gibt, die zur Verteidigung des Gesetzes unseres Gottes hätten anspornen können, werden alle diese Beispiele von uns missachtet, und wir verfaulen entweder in tiefstem Müßiggang oder geben uns ganz Lappalien, nichtigen Streitereien und unserer Neugierde hin. Indes wird das Wort Gottes bekämpft, gefangen gesetzt und äußerst schändlich behandelt.

Bibelwissenschaft

Bullinger: Wortlaut der Vulgata muss an Ursprachen geprüft werden

Das Konzil von Trient stellte 1546 im sogenannten Dekret über die Vulgata-Ausgabe der Bibel klar, dass die lateinische Übersetzung als authentisch zu gelten hat. Wörtlich heißt es in dem Erlaß (DH, 1506–1507):

Erwägend, daß der Kirche Gottes nicht wenig an Nutzen zuteil werden könne, wenn bekannt wird, welche von allen lateinischen Ausgaben, die von den heiligen Büchern im Umlauf sind, für authentisch zu halten ist, beschließt und erklärt dasselbe hochheilige Konzil überdies, daß diese alte Vulgata-Ausgabe, die durch den langen Gebrauch so vieler Jahrhunderte in der Kirche anerkannt ist, bei öffentlichen Lesungen, Disputationen, Predigten und Auslegungen als authentisch gelten soll, und daß niemand wagen oder sich unterstehen soll, diese unter irgendeinem Vorwand zu verwerfen. Außerdem beschließt es, um leichtfertige Geister zu zügeln, daß niemand wagen soll, auf eigene Klugheit gestützt in Fragen des Glaubens und der Sitten, soweit sie zum Gebäude christlicher Lehre gehören, die heilige Schrift nach den eigenen Ansichten zu verdrehen und diese selbe heilige Schrift gegen jenen Sinn, den die heilige Mutter Kirche festgehalten hat und festhält, deren Aufgabe es ist, über den wahren Sinn und die Auslegung der heiligen Schriften zu urteilen, oder auch gegen die einmütige Übereinstimmung der Väter auszulegen, auch wenn diese Auslegungen zu gar keiner Zeit für die Veröffentlichung bestimmt sein sollten.

Der Reformator Heinrich Bullinger hat in seiner Fünften Dekade gezeigt, dass Augustinus anderer Auffassung gewesen ist. Der Kirchenvater bestand darauf, die Vulgata in Zweifelsfällen an den Ursprachen zu überprüfen. Der Antistes der Zürcher reformierten Kirche vertrat insgesamt eine ausgewogene Position. Die Vulgata ist seiner Meinung nach hilfreich. Aber „wir alle fordern dazu auf, an zweifelhaften, umstrittenen, unklar übersetzten oder verfälschten Stellen auf griechische oder hebräische Quellen zurückzugehen. Authentisch ist nämlich das Buch, das hebräisch und griechisch abgefasst ist, schrieben doch weder die Propheten noch die Apostel lateinisch, sondern die Apostel griechisch und die Propheten hebräisch.“

Hier das Zitat im Zusammenhang (Schriften, Bd. V, 2006, S. 20–22):

Was ferner die allgemein verbreitete lateinische Übersetzung der Bibel betrifft, so verdammt oder verwirft sie kein vernünftiger Mensch schlechthin. Aber wir alle fordern dazu auf, an zweifelhaften, umstrittenen, unklar übersetzten oder verfälschten Stellen auf griechische oder hebräische Quellen zurückzugehen. Authentisch ist nämlich das Buch, das hebräisch und griechisch abgefasst ist, schrieben doch weder die Propheten noch die Apostel lateinisch, sondern die Apostel griechisch und die Propheten hebräisch. Wir verlangen hier nichts Ungehöriges und nichts, was die Papisten früher nicht selbst erlaubt hätten. So ist im Decretum Gratani, Distinktion 9, folgende Bestimmung zu lesen: »Der zuverlässige Wortlaut der altestamentarischen Bücher muss anhand der hebräischen Schriften überprüft werden, ebenso verlangt der zuverlässige Wortlaut der neutestamentarischen Bibel, dass man sich nach der griechischen Fassung richtet.«

Das sind übrigens Worte, die einem Brief des heiligen Augustin an den heiligen Hieronymus entnommen sind. Augustin schreibt ferner im elften Buch seiner Abhandlung gegen den Manichäer Faustus, Kapitel 2: »Sollte es eine Frage geben bezüglich der Glaubwürdigkeit der einzelnen Handschriften – wie denn in einigen Fällen Unterschiede im Wortlaut der Sätze bestehen, die allerdings selten sind und denen bekannt, die sich dem Studium der Heiligen Schrift widmen –, so muss unser Zweifel entweder durch Abschriften aus den Gebieten ausgeräumt werden, aus denen unsere Lehre selbst herstammt, oder, falls sich auch dort die Handschriften voneinander unterscheiden sollten, die häufiger überlieferte der seltener überlieferten und die ältere der jüngeren Fassung vorgezogen werden. Sollte dann noch immer ein Unterschied im Wortlaut bestehen bleiben, so muss die ältere Sprache, aus welcher der Text übersetzt worden ist, zu Rate gezogen werden.« Ebenso schreibt er im zweiten Buch seines Werks über die christliche Lehre, Kapitel 11: »Die Menschen lateinischer Zunge bedürfen zweier weiterer Sprachen zum Verständnis der Heiligen Schrift, der hebräischen und der griechischen, damit sie auf die älteren Textfassungen zurückgreifen können, wenn die lateinische Übersetzung irgendeinen Zweifel aufkommen lässt.« Und weiter: »Die, welche die Heilige Schrift aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt haben, können einzeln aufgezählt werden, nicht aber die, welche sie ins Lateinische übersetzt haben. Denn wer auch immer in der Frühzeit unseres Glaubens eine griechische Handschrift in die Hände bekam und von sich glaubte, er habe ein wenig Talent in diesen beiden Sprachen, der wagte es, eine lateinische Übersetzung anzufertigen.« Ebenfalls im zweiten Buch, Kapitel 12, wo er über die Verschiedenheit der Übersetzungen spricht, bemerkt er noch: »Dies hat das Verständnis mehr gefördert als gehemmt, solange nur die Leser nicht nachlässig sind. Denn mit der prüfenden Durchsicht mehrerer Handschriften hat sich manch dunkle Stelle klären lassen.« Wenn nun die Väter des Konzils von Trient dies alles mit einem Dekret in Abrede stellen und uns gegen jede Vernunft die lateinische Übersetzung als die authentische Fassung aufdrängen, ohne das Alter der Übersetzungen und die Ansicht der Väter zu berücksichtigen, sehen wir wiederum ganz deutlich, wenn wir nicht mit Blindheit geschlagen sind, was wir von ihnen zu erwarten haben.

Bibelwissenschaft, Hermeneutik

Die Bibel als Literatur lesen

C.S. Lewis stellte einmal fest: „Die Bibel, die ja nun einmal Literatur ist, kann gar nicht richtig gelesen werden, außer als Literatur; und ihre verschiedenen Teile nicht anders als die verschiedenen Arten von Literatur, die sie sind.“ Diese häufig zitierte Aussage ist der Leitgedanke eines Artikels von Leland Ryken. Er schreibt in „Die Bibel als Literatur lesen“:

Wenn der literarische Charakter der Bibel anhand ihres Erfahrungsgehalts bestimmt werden kann, dann ist dies auch in Bezug auf die Formen möglich, die diesen Inhalt transportieren. Im Laufe der Jahrhunderte war die gängigste Methode, einen Text als literarisch zu bezeichnen, ihn bestimmten Gattungen oder literarischen Typen zuzuordnen. Schon seit Langem wurden einige Gattungen als expositorisch und andere als literarisch anerkannt. Der expositorische Diskurs vermittelt Informationen direkt und abstrakt (z.B. Berichte, Tagebucheinträge und Aufsätze). Zu den literarischen Gattungen gehören Geschichte oder Erzählung, Poesie, Satire, visionäres Schreiben, Sprichwort und Epistel. Die Bibel ist eine der umfangreichsten Sammlungen verschiedener literarischer Gattungen und Formen in der Welt. Ihr Vorhandensein zeigt klar, dass es sich bei der Bibel um Literatur handelt.

Ein zweiter Hinweis auf den literarischen Charakter der Bibel ist ihre hohe Qualität, die wir als Kunstfertigkeit bezeichnen und mit der wir automatisch Schönheit assoziieren. Allgemein kann man dies an der durchgängigen Struktur einer Geschichte oder dem sorgfältigen Aufbau eines Gedichts nach dem Prinzip von Thema und Variation erkennen. In Psalm 1 wird die Glückseligkeit des gottesfürchtigen Menschen so beschrieben, dass wir verschiedene Facetten eines einzigen Themas betrachten können. Die Schönheit des Wortes durchdringt die Bibel und macht sie zum aphoristischsten Buch, das wir kennen – voller einprägsamer, leicht zu merkender Aussagen. Die rhetorische Gestaltung ist eine Form der Kunstfertigkeit, wie in Matthäus 5,2–10 zu sehen ist, wo jede Seligpreisung dem gleichen Muster folgt: (1) Segenszusage, (2) Benennung einer Gruppe, (3) Grund für den Segen, der mit der Formel denn beginnt, und (4) Nennung einer versprochenen Belohnung. Zum Beispiel: „Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!“ (Mt 5,3).

Mehr: www.evangelium21.net.

Bibelwissenschaft, Bücher

Reformations-Studienbibel bei Logos

RFRMTNSSTDNBBLDie Reformations-Studienbibel steht für die Tradition der ursprünglichen Genfer Bibel aus dem 16. Jahrhundert. Die beim 3L-Verlag erschienene deutschsprachige Ausgabe beabsichtigt, die Klarheit und Kraft dieser Ausgabe zurückzubringen. Sie enthält mehr als 40.0000 Vers-für-Vers-Erklärungen und etliche Essays zu theologischen Themen sowie 10 Glaubensbekenntnisse in reformierter Tradition. Das Alte Testament ist überwiegend in der Schlachter-Übersetzung 2000 wiedergegeben, das Neue Testament, das Buch der Psalmen und die Sprüche enthalten die Neue Genfer Übersetzung.

Eine digitale Ausgabe unter der Bibel-Software Logos ist in Vorbereitung. Vorbestellungen mit einem Rabatt sind möglich unter: de.logos.com.

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