Kürzlich habe ich auf einen Beitrag von Holger verwiesen, indem die Entkehrung von Torsten Hebel gründlicher durchleuchtet wird. Hier noch der Verweis auf ein Interview, das Philipp Kessler mit Torsten Hebel für das Deutschlandradio geführt hat:
Kürzlich habe ich auf einen Beitrag von Holger verwiesen, indem die Entkehrung von Torsten Hebel gründlicher durchleuchtet wird. Hier noch der Verweis auf ein Interview, das Philipp Kessler mit Torsten Hebel für das Deutschlandradio geführt hat:
Diese Drohmails, die er da bekommen hat, sind natürlich nicht richtig. Das darf man nicht tun. Und Zweifel sind auch nicht verboten. Ich kenne das so nicht, wie er das schildert, daß es ein Tabu sein soll. Ansonsten finde ich das etwas nervend. Wie er da sein Verständnis ausdrückt für die Menschen, die noch nicht so weit sind wie er. Dabei ist er ja gar nicht weit. So oft hat er von Christus gehört und selber drüber gepredigt. Aber erfaßt hat er ihn nicht. Ob ihm da vielleicht noch verborgene, unvergebenen Sünden den Weg zu Christus versperren? Er scheint mit seinen Zweifeln jedenfalls sehr populär zu werden. Tut ihm sicher gut so im Mittelpunkt zu stehen. Aber wird wohl nur ein Strohfeuer sein. Interessant fand ich auch, daß es Evangelikale in Hauptamtlichen Positionen geben soll, die nur so tun als ob. Die eigentlich keine Evangelikalen mehr sind, aber die Spenden einheimsen müssen. Wenn es ganz viele davon gibt, dann können… Weiterlesen »
@Theophil Isegrim: Ich behaupte, dass bei genauerem Hinsehen die Position von Torsten Hebel das Gegenteil von dem ist, was sie vorgibt zu sein, nämlich demütig. Er vertritt einen außerordentlich hochmütigen Ansatz. Zunächst einmal wirft er Gott vor, er sich hätte klarer ausdrücken müssen. Er konfrontiert ebenso 2000 Jahre Christentum mit der Anklage, die Gläubigen hätten sich nicht gründlich mit kritischen Anfragen und Zweifeln auseinandergesetzt. Dann kommt das uralte Relativismusargument. Kurz: Gott mag die Wahrheit sein, aber wir können ihn nicht verstehen. Dann kommt eine rhetorische Wendung, die in den heutigen Debatten oft zu beobachten ist. Er setzt sich selbst auf den Thron und bietet uns die göttliche Perspektive an. Kurz: So und so ist es! Zum Beispiel: • Theologie sei zu 80 Prozent Biographie. • Gott ist nicht personal, sondern etwas außer mir und in mir. • Zu behaupten, Jesus sei Mensch und zugleich Gott, sei unlogisch. • Der Weg ist das Ziel. • Den Begriff Gott haben wir Menschen… Weiterlesen »
@Ron Vielen Dank für die Darstellung der Punkte – vor allem, weil sie in sich schon widersprüchlich sind, also gar kein System bilden. Vertritt Torsten Hebel wirklich Punkt 2? Wenn er der humanistischen Psychologie mit ihrer wertschätzenden Kommunikation ganz auf den Leim gegangen wäre, dann müsste er sagen: Es gibt keinen Gott – das bin ich alles selbst. Insoweit wundert und freut es mich, dass Gott ihn noch nicht ganz verlassen hat. Ein bisschen schwanger ist er also noch. Was mich wirklich ärgert, ist die Rede von den Evangelikalen. Das ist in der Theologie ein Kampfbegriff, wie Fundamentalisten. Wer mit der Wirklichkeit Jesu Christi rechnet, der ist ein Christ – wer es nicht tut, der ist noch Jude oder sonst etwas, aber kein Christ. Und noch eines: Die Rede davon, dass unter Christen nicht über Zweifel gesprochen werden darf, ist reine Konstruktion – und dient hier nur als rhetorischer Aufhänger, um mittels seines Buches an die Kohle der Christen zu… Weiterlesen »
Gegen Ende, wo er etwas in Fahrt kommt, gefällt Torsten mir gut: Es ist tatsächlich schlimm, wenn Fragen und Zweifel unterdrückt werden; der Bezug aufs AT ist hier passend. Auch der Hinweis auf Hauptamtliche, die aus Rücksicht auf Spenden nicht sagen, was sie wirklich denken, wirft Fragen auf. Allerdings ist mein Eindruck eher, dass in den emergenten und postevangelikalen Kreisen der Zweifel schon Kult ist. Schaeffer, Guinness und andere sind da ganz bei Torsten, aber sie haben eben auch Antworten gegeben. Torsten predigt nur noch „sich selbst“. Das wird dann wohl als Authentizität verkauft… „Ich habe einfach das gemacht, was ich fühle“. Da fällt mir nur Dennis Prager ein: „We live in a feelings-based society, and it is killing us“. (https://www.youtube.com/watch?v=V9BHGPqQoHI) „Mit diesem Spiel kann ich nichts mehr anfangen“. Dieser Satz zu den großen Debatten der Theologiegeschichte ist wahrlich vielsagend. Gerade die Tage ist das Westminster-Bekenntnis in litauischer Sprache herausgekommen. Über zwei Jahre haben damals über einhundert Geschwister an dem… Weiterlesen »
Vielen Dank für deinen Kommentar, Ron. Sehr treffend!!
Der Judasbrief kann uns da mehr helfen, als psychologische Theorien.
@ Ron: Im Vortext steht „Thorsten Heben“ statt „Thorsten Hebel“… Zu Hebels Theologie: Wenn ich ihn reden höre, muss ich unweigerlich an Rob Bell denken. Im pro-Medienmagazin hat Moritz Breckner mal in einer (sehr guten) Rezension zu Bells neuem Buch die liberale Theologie treffend analysiert: „Der progressive Theologe demontiert die gängigen christlichen Bilder von Gott und erklärt anschließend, wie wenig der Mensch über Gott wissen könne, um hinterher sein eigenes Gottesbild auf die Leinwand zu malen.“ Dieselbe „Masche“ wendet auch Hebel an. In dem gesamten Interview argumentiert er außerdem kein einziges Mal anhand der Bibel, sondern begründet alles mit den tyischen Versatzstücken der postmodernen Geisteshaltung: Es ist meiner Meinung nach eine Mischung aus folgenden Dingen: (1) kritiklose Übernahme der historisch-kritischer Denkweise (2) Verneinen der Existenz der Wahrheit als einzige Wahrheit (3) Austausch der Theologie durch Gefühle, Erfahrungen und positiven Resonanzen der Umwelt (4) mystisch-esoterische Vorstellungen von Gott (5) Allversöhnungslehre (6) letztenendes: eine vollständige Aushöhlung des Evangeliums als Zentrum des christlichen… Weiterlesen »
[…] DAS GEGENTEIL VON DEMÜTIG […]
[…] Abkehr vom christlichen Glauben und die Entdeckung eines neuen Glaubens (vgl. auch hier und hier). Ich finde es in Ordnung, wenn jemand seine Entkehrung kommuniziert und ich nehme ihm ab, dass es […]
[…] Kaum einer verkörpert diese neue alte Theologie so klar und fertig gedacht wie Torsten Hebel. Er verließ das lächerliche Schwimmbecken der Frommen und bewegt sich nun als Freischwimmer in der offenen See. Ron Kubsch hat die Theologie haarscharf umrissen: […]