Judith Sevinç Basad warnt vor neuen Ideologien, die Weiße pauschal als rassistisch brandmarken. Ich stimme ihr nicht in allem zu, was sie so sagt. Aber ihre Kernthese kann ich bejahen. Ich glaube auch, dass die Ideologie der „Social Justice Warriors“ totalitär und „durchheuchelt“ ist. Reale Probleme lösen, ist anspruchsvoller als das verbreiten von Stimmungspolitik.
Sie schreibt:
Aber mit einem Milieu, das nichts mit Foucault und Bourdieu anfangen kann, will sich die Anti-Rassismus-Bewegung nicht wirklich auseinandersetzen. Realpolitik ist ihnen viel zu anstrengend. Leichter ist es, mit dem Finger auf den alten, weißen Mann zu zeigen und dafür viele Likes auf Twitter und Facebook abzuräumen. Es gibt also eine Diskrepanz zwischen realen Problemen und dem abgedrehten Diskurs, den wir momentan führen, der immer mehr ins Rassistische und Reaktionäre abdriftet.
Und:
Ja, die rassistische Struktur, an die die Social Justice Warriors glauben, ist eigentlich wie eine Weltverschwörung. Man geht von der Annahme aus, dass der Kolonialismus als historisches Ereignis so tiefgreifend war, dass er alles beherrscht. Unsere Kultur, unsere Filme, die Art und Weise, wie Politik gemacht wird. Es wird meistens von unbewusstem Rassismus gesprochen, dem wir alle qua Hautfarbe aufsitzen.
Ich habe selbst einmal so ein Anti-Rassismus-Seminar besucht, wie sie momentan massenweise angeboten werden. Das Erste, was uns Weißen da gesagt wurde, war, dass wir alle Rassisten sind. Und dass wir nichts dagegen tun können, als uns in die Hände der Coaches zu begeben. Meiner Meinung nach ist das totalitär.
Mehr, hinter einer Bezahlschranke: www.welt.de.
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