Weitere Kirchenprivilegien sollen fallen

Der Staat mischt sich immer stärker in das kirchliche Leben ein. Bisher erlaubt das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) kirchlichen Arbeitgebern, Vorgaben zur privaten Lebensführung zu machen, wozu zum Beispiel die sexuelle Orientierung gehört. Der Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, passt das nicht. Sie fordert: „Solche weiter gehenden Rechte gehören abgeschafft.“ 

Die FAZ meldet:

Ataman spricht sich auch dafür aus, die sogenannte Kirchenklausel aus dem AGG zu streichen. Konfessionelle Arbeitgeber dürfen bisher die Religionszugehörigkeit als entscheidendes Kriterium für die Einstellung eines Bewerbers geltend machen. Die von Ataman vorgeschlagene europarechtskonforme Ausgestaltung würde dazu führen, dass Ausnahmeregelungen für Kirchen nur bei Pfarrern zum Tragen kämen, nicht aber bei Erziehern in konfessionellen Kindergärten oder Lehrern in entsprechenden Schulen.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

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6 Kommentare
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Nik
1 Jahr zuvor

Teilweise beteiligt sich der Staat mit bis zu 95 Prozent an der Finanzierung von kirchlichen Kindergärten. Wieso sollten dann kirchliche Arbeitgeber das Privileg haben, die kirchliche Zugehörigkeit als Einstellungskriterium geltend zu machen? Und inwiefern hat das was mit Einmischen des Staates in kirchliches Leben?

Matze
1 Jahr zuvor

Nik hat hier schon einen guten Punkt. Die Kirche ist gewohnt Geld vom Staat zu bekommen, aber trotzdem eigene Regeln zu haben in moralischen Fragen. Es ist doch jedem Christen freigestellt seinen Glauben in einer freien Gemeinde zu leben nach den biblischen Maßstäben und kein Geld vom Staat zu nehmen um in Glaubensfragen wirklich unabhängig zu sein. Die russlanddeutschen Gemeinden geben in dieser Frage doch ein gutes Beispiel ab

Helge Beck
1 Jahr zuvor

freie gemeinden bekommen doch auch geld vom staat für schulen z. B. no?

Felixpe
1 Jahr zuvor

Gut so. Es ist gerdezu grotesk, wie die Situation in DE ist. Es gibt im Moment nicht ein Arbeitsrecht, sondern zwei: Eins für die Kirchen und eines für alle anderen. Die Kirche haben einen seltsamen Sonderstatus. Die Kirchen dürfen einfach so Menschen feuern, weil sie LGBT+ sind. Andere dürfen das nicht. Darauf hat ja auch die OutInChurch-Kampagne hingewiesen, einer Kampagne, wo Queers ein bisschen gegen ihre eigene Kirche rebellierten. Die Kirchen dürfen einfach so Menschen feuern, weil sie sich mal haben scheiden lassen (Was für mich noch mal 100 mal mehr WTF ist. In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?). Andere dürfen sowas nicht. Es ist ein offensichtlicher Doppelstandard. Und es geht hier um viel mehr als »nur« Diskriminerung sondern auch im Macht. Die Kirche als große Arbeitgeberin nutzt ihre Macht und ihren Sonderstatus gezielt aus, um LGBTs für ihre Existenz zu bestrafen. Also entweder ist es moralisch immer gut, Queers auszugrenzen, oder es ist nie gut (ratet mal, auf welcher… Weiterlesen »

Chris
1 Jahr zuvor

An sich ist es nicht gut, aber ich muss gestehen, dass es doch auch konsequent ist und dass die Verantwortlichen bei beiden großen Kirchen auch keinen Grund haben, sich darüber zu beschweren, denn gerade in Sachen „LGBTQIAP“, „Ehescheidung“ oder „multireligiöse Ausrichtung mit Schwerpunkt Islam“ sind die RKK und die EKD schon lange nicht mehr biblisch, auch wenn es bei den Katholiken sicherlich vordergründig noch ein wenig anders aussieht. Letztlich tut man christlich, wenn es passt, und wenn weltliche Politik attraktiver und der eigenen Meinung dienlicher ist, ist man plötzlich dann doch ganz woke und divers. Für die eher wenigen freikirchlichen Arbeitgeber dürfte es aber mehrheitlich ein Schlag ins Gesicht sein, sollten die Woke-Ideologen dieses Vorhaben vor dem Hintergrund ihres totalitären Machtanspruchs umsetzen. Wobei ich mich immer wieder ganz allgemein frage, warum man sich als jemand, der kein Christ ist oder vorgeblich so tut, als wäre er ein Christ, für christliche Institutionen als Arbeitsplatz entscheidet, nur um sich dann diskriminiert zu… Weiterlesen »

Matze
1 Jahr zuvor

@ Helge Deine Frage ist noch nicht beantwortet. Richtig, auch die Freikirchen die eine KdöR sind bekommen Geld vom Staat und freie christliche Schulen. Das Geld wird sich aber erkauft über die Zustimmung zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Es ist bei uns eben nicht ( mehr) wie in den USA dass die Gewissenfreiheit über dem Gesetz steht. Damit wird es da immer Kompromisse geben und die Aufregung über solche Aktionen wie von Frau Ataman wirken da sehr aufgesetzt wenn nicht sogar heuchlerisch: die Hand die einen nährt, sollte man nicht schlagen. Es gibt nur zwei Alternativen: – Einen Status als Gemeinde wie z.B. die Russlanddeutschen anzunehmen und sich durch wenig Geld vom Staat die Gewissenfreiheit möglichst lange erhalten. Dann ist man aber Randgruppe will man das aber sein auch wenn es um die Sache des Evangeliums geht? – oder man sorgt für politische Veränderung. Da aber selbst in den Kirchen und Freikirchen fast alles, was Richtung einer konservativen Wende angeht abgelehnt… Weiterlesen »

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