„Woher stammst du eigentlich?“

Das Magazin Zeit Wissen sucht in der Ausgabe Nr. 5 (09/10, 2020) den Rassisten in uns. Zu den Fragen, die wir uns stellen müssen, um den inneren Rassismus zu entlarven, gehört etwa: „Würde ich U auf einer Party kennenlernen, würde ich sie fragen, woher sie stammt“? Dazu heißt es dann (S. 97):

Auch eine Form von „die“ und „wir“, im englischen Fachjargon Othering genannt. U sieht nicht so aus, als würde sie „von hier“ kommen, bedeutet ja, dass Menschen „von hier“ ein bestimmtes Aussehen haben. Obwohl hier sympathisierend gemeint, ist das eine Form von Abgrenzung — und das Werkzeug dazu ist oft die Sprache.

Wirklich? Könnte es nicht sein, dass ich mit dieser Frage mein Interesse am anderen ausdrücke? Ich jedenfalls freue mich, wenn ich im Ausland gefragt werde, woher ich stamme. Eine ideale Einstiegsfrage für ein gutes Gespräch.

Rassismus liegt auch dann vor, wenn ich davon überrascht bin, „dass P so gut Deutsch spricht“. Zeit Wissen klärt mich auf:

Hier taucht erneut das eigentümlich Fremde auf. Das berührt sowohl „Wer anders aussieht, kann gar nicht von hier kommen“ als auch „Wer so aussieht, kann und wird niemals deutsch sein“. Dass in ihnen etwas so denkt, entdecken Menschen, die bereit sind, in die Teile ihres Selbst hineinzuleuchten, die sie lieber im Dunkeln lassen. Rassisten nennen Menschen wie P dann offensiv „kulturfremd“, als sei Kultur etwas Festgefügtes und Unverrückbares. Das „wir“ und „die“ wird hier wieder sichtbar, manchmal auch in einer exotisierenden Form („P spricht Bayerisch, wie süß!“) oder wenn P auf der Straße auf Englisch angesprochen wird, denn „von hier“ kann die ja nicht sein.

Kann es nicht auch hier genauso gut umgekehrt sein? Ich bringe meine Freude darüber zum Ausdruck, dass jemand so schnell eine neue Sprache lernt und werde ihm dadurch zu einem Ermutiger?

Ich glaube ja, dass Rassismus ein ernstes menschliches Übel ist. Aber diese Hermeneutik der Unterstellung fördert Formen des Misstrauens, die uns gerade nicht dabei helfen, respektvoll miteinander umzugehen. Könnte es sein, dass auch die von der Zeit berufenen Gedankenleser unbewusste Vorurteile pflegen?

Wer theologisch über das Problem des Rassismus arbeiten möchte, kann zum Beispiel mit der Lektüre von „Thinking Theologically About Racial Tensions“ beginnen.

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Markus Jesgarz
4 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage im Beitrag: GLAUBE AUF DER SUCHE NACH VERSTÄNDNIS: Theologisch über Rassenspannungen nachdenken https://media.thegospelcoalition.org/wp-content/uploads/2020/09/02151317/KDY-Racial-Tensions-series.pdf im Jahr 2020 von Kevin DeYoung unter „IMAGE OF GOD AND RACE“ („ABBILD GOTTES UND RASSE“) auf der Seite 5 und der Seite 6 von 21 in der Seitenanzeige im letzten Absatz am Anfang: Es gibt keine weiße, schwarze, asiatische oder hispanische Natur. Es gibt eine menschliche Natur. Jegliche gegenteilige Auffassung verstärkt nur die Art von rassistischen Vorstellungen, die wir zu überwinden versuchen. Meine Meinung ist: 1. Die kaukasische Rasse als „den höchsten Typus von allen“ zu bezeichnen ist moralisch verdorben. Im Beitrag: VORSICHT VOR DER PHILOSOPHIE: EINE WARNUNG AN DIE BIBELWISSENSCHAFTLER bastionbooks.com/wp-content/uploads/Beware-of-Philosophy-r12320.pdf im Jahr 2012 von Dr. Norman L. Geisler steht unter „BEWARE OF EVOLUTIONISM“ („VORSICHT VOR DEM EVOLUTIONISMUS“) ab der Seite 12 und der Seite 12 von 36 in der Seitenanzeige am Ende: In der Tat war der im Bundesstaat Tennessee, um den es im John-Scope-Prozess ging, verwendete… Weiterlesen »

Helge Beck
4 Jahre zuvor

„Ich glaube ja, dass Rassismus ein ernstes menschliches Übel ist. Aber …“
Telling.

Es geht ganz einfach nicht um dich. Ob du „Interesse ausdrückst“ oder deine „Freude“ … Es geht um deinen Nächsten, der/die unter dem strukturellen Rassismus zu leiden haben, den immer gleichen gut gemeinten Klischees/Phrasen/Verhaltensweisen.

Stephan
4 Jahre zuvor

Das Wort „struktureller Rassismus“ ist schon Quatsch an für sich, eine Erfindung der Linksextremen, die immer wieder selbst im Kopf in Rassismus verfallen. Und dann geht es getreu dem Motto „Wenn ich keine Unterschiede benenne oder benennen kann, weil ich die Worte erfolgreich auf die Tabuliste gesetzt habe, dann kann man auch nicht diskriminieren, weil man Unterschiede nicht mehr benennen kann.“ Es geht daher ausschließlich darum, den im eigenen Kopf verankerten Rassismus zu überlisten. Dass es andere Menschen verinnerlicht haben, ganz gleich ob aus dem christlichen Glauben heraus oder einfach aufgrund eines ethisch gesunden Empfindens, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist, egal ob Mann, Frau, Schwarz, Weiß, mit Behinderung oder auch nicht, mit Abi oder Mittelschulabschluss, dass kapieren Linke einfach nicht. Und wenn die mehr Kontakt mit Ausländern hätten, würden die vielleicht auch mal begreifen, dass diese sich aufrichtig freuen, wenn man nach Herkunft, Familie, Kultur usw. fragt – denn das zeigt echtes Interesse an ihnen als Mensch. Die Schere… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
4 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage von Herr Kevin DeYoung: https://theoblog.de/woher-stammst-du-eigentlich/35682/#comment-87494 Es gibt keine weiße, schwarze, asiatische oder hispanische Natur. Es gibt eine menschliche Natur. Jegliche gegenteilige Auffassung verstärkt nur die Art von rassistischen Vorstellungen, die wir zu überwinden versuchen. Meine Meinung ist: 1. Glücklicherweise spricht die Bibel von Völker und nicht von Rassen. 1. Im Beitrag: Eske Wollrad: Wie kommt der „Mohr“ in die Bibel? Rassismus aktuell https://www.benkhumalo-seegelken.de/menschenrechte/2766-eske-wollrad-wie-kommt-der-mohr-in-die-bibel-rassismus-aktuell/ am 8. März 2018 von Dr. Eske Wollrad steht unter Sortiert die Bibel nach Hautfarben? Kennt sie menschliche „Rassen“? am Anfang: Die mächtigste Verbündete, die wir im Kampf gegen Rassismus haben, ist die Bibel. Sie kennt nämlich keine „Rassen“, keine Hautfarben und keine damit verbundenen Wertungen. 2. Im Betrag: Das Gesetz des Mose https://www.academia.edu/31050489/Das_Gesetz_des_Mose_Darmstadt_2007_Wissenschaftliche_Buchgesellschaft_full_text_of_the_book im Jahr 2007 von Eckart Otto steht unter „II. Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen. Die Entstehung einer göttlichen Rechtsordnung für das Volk Israel in der Völkerwelt. Eine synchrone Lektüre der Mosebücher“ und „1. Der Ursprung der Völkerwelt (Genesis… Weiterlesen »

Tim-Christian
4 Jahre zuvor

@Helge Beck

Ich weiß genau, was Du meinst! Ich persönlich bin z.B. gebürtiger Nordrheinwestfale, werde aber aufgrund der niedersächsischen Herkunft meiner Eltern, meines hannoverschen Phänotyps und meines hochdeutschen Akzents permanent gefragt, woher ich „eigentlich“ stamme! Geht’s noch? Das nervt sowas von. Ich sags ungern, aber der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. F#ck systemic racism! Kein Millimeter nach rechts! Ostwestfalen ist bunt!

Stephen
4 Jahre zuvor

@ Helge Beck. Leider misslungen. Der Zitat von Ron ist aus seinem Kontext gerissen. Er lehnt Rassismus ab. Er stellt in Frage, ob diese Hermeneutik funktioniert, um das Erwünschte zu erreichen. Darf man. Zwar bin ich europäischer Herkunft, habe aber gerade deswegen mehrere Freunde aus dem englischsprachigen Ausland mehrerer Kontinente. Ich erfahre das, was Tim-Christian mit Humor darstellt, auf einer anderen, manchmal problematischen Ebene, aber die Erfahrung der meisten gebildeten Nicht-Europäer ist, auch bei Kommentierung der Sprache und der Herkunft, überwiegend positiv in gebildeten Kreisen. Es freuen sich meine Kollegen und Schüler über meine Sprache, ihre Humor ist im Fall eines Fehlers ist passend (das hat Unterricht erfordert, geht aber), und höfliche Korrektur bekomme ich gern. Ähnliche Erfahrungen machen andere. Wir sind in der Lage, „Interesse“ und „Freude“ zu erkennen, keine Sorge! @Stefan „Struktureller Racismus“ wird manchmal quatschhaft verwendet. Ist aber leider gar kein Quatsch. Hätte ich Zeit und Lust (bin jetzt in Quarantäne, also kommentiere ich überhaupt wieder lang),… Weiterlesen »

Jutta
4 Jahre zuvor

Das Bedenklichste ist, dass die Debattenkultur keine mehr ist, wenn sie es denn wirklich je wahr. Natürlich gibt es Rassismus und in jedem Klischee steckt ein wahrer Kern. Ausserdem heisst es doch immer: der Ton macht die Musik. Wenn in einem Land mit (noch) vorwiegend weisser europäischer Bevölkerung Andersfarbige und Menschen mit anderen Gesichtszügen auftauchen, wieso sollte es unhöflich sein, zu fragen woher er/sie käme respektive welche Wurzeln er hat… ? Der Ton macht die Musik. Ich habe in jungen Jahren nicht deutsch ausgesehen. Ich wurde von Italienern italienisch angesprochen, aber auch manchmal auf türkisch. Ist das dann auch Rassismus? Eine Freundin von mir und ich wurden einmal beim Spazierengehen von dunkelhäutigen Soldaten, die es damals in meiner Heimatstadt gegeben hat, angebaggert und als wir höflich abgelehnt haben, wurde uns als Argument entgegengeschleudert: das ist nur, weil wir schwarz sind. Als ob eine weisse Frau für jeden Weissen zu haben wäre. Ich habe in Japan erlebt, dass eine Deutsch-Japanerin in… Weiterlesen »

Matze
4 Jahre zuvor

Bin ich Rassist, wenn ich bei thüringischer Mundart meines Gegenübers nach der Herkunft frage, weil mein Vater in Südthüringen geboren ist? Nein Spaß beiseite, aber bedenklich ist das schon wenn meine Wortwahl sich am Empfinden und Gefühl des anderen messen soll. Ich meine, dass dies einfach eine Überforderung des einzelnen darstellt In der Schrift heisst es deshalb auch: „Liebe Gott“ (um das Wertesystem ausserhalb von mir als Grundlage für mein Leben zu haben) „und deinen Nächsten wie dich selbst“(um diese Werte von meiner Individualität ausgehend zu leben). Es heisst ja nicht: „Liebe Deinen Nächsten so wie der andere sich liebt“. Wir werden es einfach nicht jeden Recht machen können, weil wir dabei unsere Identität verlieren, die Gott unterstellt sein solte Noch ein Beispiel. Das Wort Mohr ist für mich total positiv besetzt. Wenn ich an Mohr denke fällt mir der frühere nach Deutschland geflohene persönliche Sekretär von Haile Selassie ein, der immer trotz einem Leben in einfachsten Verhältnissen seine Würde… Weiterlesen »

Schlotti
4 Jahre zuvor

Liebe Diskutanten,

leider habt ihr keine Ahnung, wovon ihr überhaupt redet! All dies mit deutschen Dialekten usw. Was ihr verstehen müsst ist:

(1) die meisten die hier kommentieren sind weiß,
(2) sind männlich,
(3) und vielleicht sogar alt.

Damit ist klar, dass ihr überhaupt nicht von Rassismus betroffen sein könnt. Im Gegenteil gehört ihr per definitionem zu den Privilegierten bzw. zu Menschen, die rassistisch denken. Ihr könnt gar nicht anders. Das müsst ihr euch einfach eingestehen.

Die Einzige, die hier einen kleinen Opferstatus für sich in Anspruch nehmen kann, ist Jutta, weil sie weiblich ist. Also ihr anderen: Klappte halten und gefälligst darunter leiden, dass ihr seid, was ihr seid.

Liebe Grüße
Schlotti

Last edited 4 Jahre zuvor by Schlotti
Helge Beck
4 Jahre zuvor

??‍♀️

Tim-Christian
4 Jahre zuvor

@Schlotti

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Schlotti
4 Jahre zuvor

@Helge Beck
Genau das ist auch meine Reaktion auf so manche Entwicklung in unserer Gesellschaft. Deshalb ?!

Matze
4 Jahre zuvor

@Schlotti
Interessante Antwort, aber wer oder was legitimiert Dich (und auch andere), der Du selbst sicher 1. männlich und 2. weiß bist über die Diskurs(un)fähigkeit anderer in einer Frage zu entscheiden?
Zudem können auch alte und auch junge weiße Männer zumindest in anderen Ländern Rassimus erfahren. Wenn männliche junge Schüler hier als „Scheiss Deutsche“ beschimpft werden, wie Bekannte von uns das erlebt haben ist das Rassismus.

Eine Demokratie zeichnet sich durch die unterschiedliche Positionen aus. Leider scheint aber das nicht mehr überall bekannt zu sein

Nik
4 Jahre zuvor

Helge Beck. Stimme der Vernunft. Ansonsten sind sowohl der Blogpost, als auch die Kommentare wunderbar entlarvend, und zeigen genau die Probleme mit strukturellem Rassismus auf die wir haben. Zitat: „Ich bringe meine Freude darüber zum Ausdruck, dass jemand so schnell eine neue Sprache lernt und werde ihm dadurch zu einem Ermutiger?“ Was ist aber wenn die Person (z.B. dunkelhäutig als auch z.B. asiatisch aussehend) in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Wieso muss ich mich darüber freuen, dass die Person so gut Deutsch gelernt hat, ist ja eigentlich selbstverständlich. Oder ist das Problem, dass ich mir noch garnicht vorstellen kann, dass ein dunkelhäutiger Mensch garkein Afrikaner ist, sondern Deutscher. Der Kommentar von Stephan, zeigt das ja auch ganz wunderbar, dass das für manche noch schwierig vorstellbar ist. Klar sollen doch die Afrikaner so ein Fachbuch schreiben, es gibt ja nur in Afrika dunkelhäutige… Talking about racism! Ich hatte mal eine Bekannte. Asiatisch aussehend, aber in Göttingen aufgewachsen von klein auf, vielleicht… Weiterlesen »

Nik
4 Jahre zuvor

https://youtu.be/RU_htgjlMVE
Ich finde dieses kurze Video, passt zu diesem Thema ganz gut.

Tim-Christian
4 Jahre zuvor

@Nik

Das ist nicht entlarvend. Es ist auch kein Rassismus, sondern schlichtweg auf Statistik und Alltagserfahrung beruhender Common sense. Das, was deiner Bekannten passiert, passiert wahrscheinlich auch Menschen, die ein europäisches Erscheinungsbild aufweisen, aber in Shanghai oder, sagen wir, Riad geboren wurden und die dortige Staatsangehörigkeit besitzen. Und da ist auch nichts schlimm dran. Natürlich weckt das das – in der Regel freundlich gemeinte – Interesse des Umfelds, wenn ein Chinese nicht chinesisch oder ein Saudi nicht arabisch ausschaut. Meine türkischen und arabischen Freunde unterscheiden zum Beispiel auch zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Biodeutschen. Ich hab damit kein Problem.

Last edited 4 Jahre zuvor by Tim-Christian
Schlotti
4 Jahre zuvor

@Matze Mein ganzer Post war ironisch gemeint. Es stimmt, ich bin männlich, weiß und (puh wenigstens das) erst mittelalt. Es macht mir schon Sorge, wie heute bei einigen ein Diskurs gar nicht mehr gewollt ist, was sich daran zeigt, nicht zu argumentieren, sondern jeden Diskurs durch „abfällige“ Worte im Keim zu ersticken. Wie es eben diejenigen tun, die getrieben von Identitätspolitik abwertend von alten, weißen Männern reden. Da diese so viele Privilegien genießen, werden sie als blind für den eigenen Rassismus angesehen und damit als Gesprächspartner ausgeblendet. Weiße werden heute vom Prinzip her als Rassisten angesehen (Stichwort: White Fragilty), während PoC aus Prinzip nicht rassistisch sein können. Nik ist ein gutes Beispiel, wie das dann funktionieren kann: Du widersprichst dem Narrativ, womit du beweist, dass das Narrativ richtig ist. Wenn du den Leuten (ich meine jetzt nicht Nik!) Recht gibst, ist alles gut. Wenn du ihnen widersprichst, ist es ein Zeichen dafür, dass sie recht haben. Das ist eine tolle… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

War hoffentlich mehr Dummheit als Rassismus, aber als 2012 der Tiroler Landeshauptmann (ÖVP) das österreichische Fußballnationalteam besuchte, grüßte er David Alaba mit „How do you do?“. Dabei spricht Alaba wohl besser Deutsch als der Landeshauptmann…

Nik
4 Jahre zuvor

@Ron. Ich denke schon dass eine Wurzel dieser Frage, ‚wo kommst du denn her‘ Rassismus ist. Zumindest gestellt einer Person die ich nicht kenne mit der ich nur 30 sekunden verbringen werde. Wenn nicht, dann zeugt das zumindest von wenig Sensibilität. Und ist meiner Meinung auch nicht eine Form des normalen Umgangs. Ich würde mich selber da ja garnicht rausnehmen. Dass ich auch manchmal inneren Rassismus besitze. Ich denke, dass es halt auch immer auf den Kontext ankommt wann ich solche Fragen Stelle wie, ‚wo kommst du her‘, ‚was ist dein Hintergrund‘. Das ist ein Unterschied ob im Fahrstuhl gestellt oder wenn ich jemanden zu mir zu Hause eingeladen habe und ich die Person schon etwas kenne. @ Tim-Christian. Ich finde dieses Argument, dass so was in anderen Ländern auch passiert immer bei dieser Diskussion spannend. Das ist jetzt kein Gegenargument. Es gibt genauso Rassismus in Shanghai, Riad, Afrika, Japan oder unter Türken in Deutschland. Die Aussage, dass sei in… Weiterlesen »

Matze
4 Jahre zuvor

@Schlotti
vielen Dank für Deine nette Antwort und ich hatte noch überlegt ob das ironisch gemeint war 😉
Eine Leseempfehlung zu dem ganzen Thema Meinungsbildung und Diskussionskultur:
Alexander Grau: „Hypermoral- Die neue Lust an der Empörung“

Jutta
4 Jahre zuvor

@danke, Schlotti 😉 Ich gehe davon aus, dass Dein Kommentar ironisch gemeint ist. Die größten Opfer sind genau die: (1) die meisten die hier kommentieren sind weiß, (2) sind männlich, (3) und vielleicht sogar alt. Was die Feministinnen verbrochen haben in den letzten Jahrzehnten ist der schlimmste „Rassismus“, der vollzogen ist. Auch wenn es ganz sicher viel verbesserungswürdiges gab, an den althergebrachten Rollenbildern .. vor allem wie sie gelebt wurden .. haben die Frauen immer gejammert, dass DIE Männer nicht richtig sind usw. Unhöflich, sexistisch, unromantisch, helfen zu wenig, führen nicht, uswuswusw… Dann haben die Männer sich verändert … und wieder jammern die Frauen… Jungs fallen hintenrunter in der Schule, weil man ja die Mädels besonders fördern muss, denn ach du meine Güte, es kann ja nicht sein im 21. Jahrhundert, dass Frauen gerne Mütter und NUR-Hausfrauen sind. Immer wieder höre ich von Männern, dass man nur ankommt bei Frauen, wenn Mann Geld hat. Ob das in allen Kulturen so… Weiterlesen »

Last edited 4 Jahre zuvor by Jutta
Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

@ Stephan

Struktureller Rassismus ist leider keine Erfindung Linksextremer, ich erinnere mich zum Beispiel, wie wir als Jugendliche einmal einen schwarzen Freund zu uns in eine noble Stadt am Rande Wiens eingeladen haben und dort abends fortgehen wollten. Es war eine Schande, wie wir nicht nur beschimpft, sondern auch physisch attackiert wurden. Solche Vorfälle waren und sind keine „Einzelfälle“. Schön, wenn es in deiner Gegend anders ist. Aber dieser Bericht über die vielen Fälle in der deutschen Exekutive ist sicher nicht linksradikal motiviert, da aus der Bild-Zeitung:

https://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-regional-politik-und-wirtschaft/skandal-weitet-sich-aus-100-rechte-verdachtsfaelle-in-der-nrw-polizei-73079804.bild.html
 
Und dieses Computerspiel hat sich innerhalb weniger Tage zigtausend mal verkauft:
https://www.youtube.com/watch?v=_rm-1T5KPb8

Markus Jesgarz
4 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage: https://theoblog.de/woher-stammst-du-eigentlich/35682/#comment-87494 Er (George William Hunter) schrieb: „Gegenwärtig gibt es auf der Erde fünf Rassen oder Varietäten des Menschen…. Diese sind der äthiopische oder Negertyp…; die malaiische oder braune Rasse…; die amerikanischen Indianer; die mongolische oder gelbe Rasse…; und schließlich der höchste aller Typen, die Kaukasier, vertreten durch die zivilisierten weißen Bewohner Europas und Amerikas“. Meine Meinung ist: Objektiv gesehen gibt es keine unterschiedlichen Menschenrassen. 1. Im Beitrag von Wikipedia zu „The Mismeasure of Man“ steht unter „Schädelmessungen“: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Mismeasure_of_Man#Sch%C3%A4delmessungen Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der Kraniometrie, also der Theorie und Praxis der Schädelmessungen. Da im 19. Jahrhundert Intelligenz an Gehirnvolumen geknüpft wurde und man aus Schädelmessungen auf das Gehirnvolumen schließen kann, versuchten zahlreiche Biologen mit Hilfe der Kraniometrie zu Erkenntnissen über die Intelligenz von Menschen zu kommen. Eine besondere Rolle spielte dabei das Anliegen, die intellektuelle Überlegenheit von Weißen gegenüber Schwarzen und von Männern gegenüber Frauen zu beweisen. Laut Gould zeigen sich… Weiterlesen »

Chrissen
4 Jahre zuvor

Gelöscht.

Last edited 4 Jahre zuvor by Chrissen
4 Jahre zuvor

@Nik

Zitat: „Ich bringe meine Freude darüber zum Ausdruck, dass jemand so schnell eine neue Sprache lernt und werde ihm dadurch zu einem Ermutiger?“

Was ist aber wenn die Person (z.B. dunkelhäutig als auch z.B. asiatisch aussehend) in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Wieso muss ich mich darüber freuen, dass die Person so gut Deutsch gelernt hat, ist ja eigentlich selbstverständlich. Oder ist das Problem, dass ich mir noch garnicht vorstellen kann, dass ein dunkelhäutiger Mensch garkein Afrikaner ist, sondern Deutscher.

Da ist dein Denkfehler. Du setzt voraus, dass der Betreffende weiß, dass das Gegenüber Deutscher ist. Du erfährst das aber nur, indem du nachfragst oder sein Anderssein kommentierst und er reagiert. Aber das wird bereits als (struktureller) Rassismus gewertet.

Nik
4 Jahre zuvor

@PeterG. Ich glaube nicht, dass bei mir ein Denkfehler besteht. Ich weiß natürlich, dass man nicht immer wissen kann ob der andere Deutscher ist. Sprichst du aber alle Leute an, die du flüchtig triffst, auf einer Feier, auf der Straße wieso sie anders aussehen? Also, fragst Du sie: wieso bist du klein, dick? Wieso hast du lange oder kurze oder garkeine Haare. Wieso ist dein Bein amputiert? Sprichst du die immer auf ihre Andersartigkeit kann? (Wie schon in einem anderen Kommentar erwähnt, bin ich mir bewusst, dass es einen Kontext gibt in dem so ein Thema wie Herkunft Platz hat.) Du sagst, der andere kann nicht wissen ob jemand deutsch ist. Ich behaupte die Wahrscheinlich nimmt zu, dass jemand der dunkelhäutig ist oder asiatisch aussehend hier in Deutschland aufgewachsen ist, einen deutschen Pass besitzt oder sogar hier geboren ist (Achtung Multi-Kulti Alarm ?) Und dafür kann man m.E. schon sensibel für sein. Gerade jungen Menschen zeige ich mit solchen Nachfragen… Weiterlesen »

Helge Beck
4 Jahre zuvor

Rassismus in deutscher Gesellschaft
*existiert*

vernünftige Frage:
wie leiden Opfer von Rassismus darunter

biodeutsche christliche Konservative:
aber ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich …

Tim-Christian
4 Jahre zuvor

@ Helge Beck

Als ob ihre Justice-Warrior-Mentalität nicht selbstbezogen und selbstgratifikatorisch wäre. Ihnen geht doch offensichtlich einer ab, wenn Sie biodeutsche konservative Christen zurechtweisen können. Ansonsten wären Sie wohl kaum sooft hier. ?

Last edited 4 Jahre zuvor by Tim-Christian
Jutta
4 Jahre zuvor

„Was ist für dich Heimat? Türkei.“
https://www.youtube.com/watch?v=kx3yW-hik9c
Warum sich in Deutschland geborene Türkischstämmige immer häufiger zurückziehen | REPORT MAINZ

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Thema, weil halt die Türken nun mal die größte sogenannte „Community“ hier ist, als ich vor Jahren auf ein kurzes Video, welches ich nicht finde, gestoßen bin, in dem junge Türken*innen gefragt wurden, warum sie nicht mit deutschen Jugendlichen „abhängen“.
Antwort: mit Schweinefleischfressern wollen wir nichts zu tun haben.
Alle sprachen gutes Deutsch.

Last edited 4 Jahre zuvor by Jutta
4 Jahre zuvor

@Nik Ich weiß nicht, was du unter „flüchtig“ verstehst … Der Ausgangspunkt ist aber folgender: „Würde ich U auf einer Party kennenlernen, würde ich sie fragen, woher sie stammt“? Ganz klares Ja! Wenn ich so einen Einbeinigen kennenlernen würde, würde ich ihn auch danach fragen. Ich finde das ganz natürlich und überhaupt nicht anstößig. Ich arbeite viel mit Kindern zusammen. Die sind da viel offener als wir Erwachsene. Dafür erfahren sie aber auch mehr. Daran können wir uns ruhig ein Beispiel nehmen. Also, fragst Du sie: wieso bist du klein, dick? Wieso hast du lange oder kurze oder gar keine Haare. Wieso ist dein Bein amputiert? Sprichst du die immer auf ihre Andersartigkeit kann? Damit erfasst du nicht das Problem, sondern ziehst es ins Lächerliche. Eine AndersARTigkeit liegt nicht in der Figur oder im gesellschaftlich etablierten Haarschnitt. Dein Heranziehen der Wahrscheinlichkeit ist zu optimistisch. Zur Zeit gibt es etwa 700000 Afrikaner in Deutschland, von denen aber nur ein Teil Schwarzafrikaner… Weiterlesen »

Last edited 4 Jahre zuvor by PeterG
WoNe
4 Jahre zuvor

TEIL 1 „Rassismus“ ist der Ausfluß eines unterkomplexen Menschenbildes, das vor allem durch ein zoologisches Verständnis vom Menschen geprägt ist. Insofern ist dieses schräge Menschenbild mit einer christlichen Weltsicht, welche den Glauben zum Fundament hat, nicht vereinbar. Man vergegenwärtige sich die Schöpfungsgeschichte und auch die Predigt Paulus` (Apg 17,26f). Vor diesem Hintergrund ist es gehässig, wenn ein Kommentator süffisant von „biodeutschen christlichen Konservativen“ fabuliert. Der Weg für eine „wissenschaftlich“ betriebene „Rassenforschung“ wurde erst dann frei, als sich die westlichen Nationen soweit säkularisierten, daß sie den christlichen Glauben von der Geschöpflichkeit des Menschen hinter sich ließen. Insofern geht historisch das Forschungsinteresse an „Menschenrassen“ eher auf das Konto der sog. Aufklärung als auf das des christlichen Glaubens. Besonders tragisch (aber – ich gebe zu – auch amüsant) wird es, wenn zwei Kommentatoren (Helge Beck und Tim-Christian), die anscheinend vom Sendungsbewußtsein der sog. Wokeness angetrieben werden, von „Biodeutschen“ sprechen. Zeigt sich in dieser abstoßenden und absurden Vokabel nicht bereits das zoologische Menschenverständnis dieser… Weiterlesen »

Last edited 4 Jahre zuvor by WoNe
WoNe
4 Jahre zuvor

TEIL 2 Das Perverse an der psychotisch geführten Debatte der Linken um „strukturellen Rassismus“ liegt darin, daß dieser Rassismus grundsätzlich allen „Weißen“ und nur ihnen (!) vorgeworfen wird. Das heißt, die Beweislast wird umgekehrt. Das widerspricht nicht nur allen gängigen Vorstellungen von Gerechtigkeit und Maß, sondern ist bereits selbst ein Verbrechen im Sinne der Denunziation. Meine Lebenserfahrung als jemand, der kurz davor ist, aus der werberelevanten Zielgruppe herauszufallen, ist, daß es sich nicht lohnt, mit ideologisch aufgeladenen Zeitgeistlern zu sprechen, die sich aufführen als Reinkarnation der französischen Jakobiner. Ich hatte das vor einigen Jahren noch anders gesehen, aber ich glaube, daß es nun ander Zeit ist, sich ein Stück weit zu separieren. „Social Justice“, „Feminism and Patriarchy“, „Racism“ und und und wurzeln alle in der kulturmarxistischen Kritischen Theorie und der Intersektionalität (siehe Frankfurter Schule und deren Nachfolger). Entscheidend wird es sein, die christlichen Gemeinden vor diesem ideologischen Unflat zu bewahren, was allerdings kaum zu bewerkstelligen sein wird. Versuchen muß man es… Weiterlesen »

Last edited 4 Jahre zuvor by WoNe
4 Jahre zuvor

@WoNe
Vielem kann ich dir zustimmen …

„Rassismus“ ist der Ausfluß eines unterkomplexen Menschenbildes, das vor allem durch ein zoologisches Verständnis vom Menschen geprägt ist.

… dem aber nicht. Wir Menschen brauchen, um mit unserer Umwelt umgehen und alle Eindrücke verarbeiten zu können, diverse Kategorien, Schubladen … Sie helfen uns, Entscheidungen schneller treffen zu können. Auch darin liegt ein Grund für Rassismus, also nicht nur im „zoologischen Verständnis“.

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

@ WoNe

Du schreibst dem Marxismus eine Größe zu, die er längst nicht mehr hat. Auch der Ursprung des Strebens nach sozialer Gerechtigkeit ist er natürlich nicht. Helfen, wenn jemand Hilfe braucht, unabhängig von Herkunft und Geschlecht, ist die Einstellung, die das Christentum groß gemacht hat. Deiner Sicht nach wäre der barmherzige Samariter ein Proto-Marxist. Ich habe wenige Bekannte, die ernsthaft noch Marx huldigen, und streite gerne mit ihnen darüber. Auch an der Uni ist natürlich immer wieder Blödsinn gepredigt worden, aber Marxist war nur ein einziger Vortragender. Die Kritische Theorie wird bloß als Anekdote aus der Vergangenheit unterrichtet. Die Linken sind heue von Foucault und Butler beeinflusst. Foucault baut nicht auf Marx, sondern auf Nietzsche (seiner postmodernen Seite), und Butler auf Foucault.

Dass sie keine echte Linke mehr ist, ist auch der Grund, warum sie in diesem Artikel vom Spiegel auseinandergenommen wird:

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-88656099.html

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

@ Ron

Klar war die Kritische Theorie marxistisch inspiriert, aber ihr letzter einflussreicher Vertreter ist mit Habermas verstorben. Schon zu Lebzeiten hat er darunter gelitten, dass seine Schule längst out war.
Identity politics ist post-marxistisch, post-kritische Theorie. Ein Freund von mir will mal wo gelesen haben, dass identity politics von rechts erfunden wurde, damit die Linken mit sich selbst beschäftigt sind und nicht mehr gegen die Weltherrschaft des Kapitalismus aufbegehren.

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

Sorry, Habermas lebt natürlich noch!

Stephen
4 Jahre zuvor

Es tut mir echt Leid, dass ich die Quelle nicht zur Hand habe, aber ich erinnere mich daran, dass es Foucault war, der mich (in einer seiner Schriften) an „Die Deutsche Ideologie“ zurückgeschickt hat. Leider in den intervenierenden 15-16 Jahren ist einiges geschehen. Ich erinnere mich nur mit Sicherheit daran, dass die Lektüre der britischen Standardstudentenausgabe der Deutschen Ideologie mir geholfen hat, Foucaults Grundgedanke zu verstehen. Übrigens wäre mein Bruder, von dessen Bücherregal ich das Werk hatte, einer denen, die Marx noch für großartig halten, wie einige Kollegen in meiner Schule noch. Ich würde auch sagen, dass das marxistische Werkzeugkasten einige nützliche Geräte enthält. Wirtschaftstheorie und die anderen Sozialwissenschaften wären nichts ohne Marx, oder? Und wieso wurde Marx von den Zuhörern von „In our Time“ (BBC Radio 4) zum wichtigsten Philosoph aller Zeiten gewählt, wenn er heute nicht einflussreich wäre? Der Begriff „Kulturmarxismus“ mag dunkle Ursprünge haben, da kann ich nicht richten, aber er ist nicht ohne Berechtigung. Viel schwerer… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

@ Ron Ja, das war ein kurzes Blackout, hab mich dann gleich erinnert, dass Habermas ja vor kurzem 1700 Seiten über das Verhältnis von Glaube und Vernunft in der Philosophiegeschichte veröffentlicht hat. Und wer von auch beiden hat den anderen durch den „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ überzeugt? 😉 Klar beeinflussen Marxsche Gedanken auch heute noch die Welt, seine Analyse wie der Kapitalismus von einer Krise in die nächste taumelt hat sich ja bewahrheitet. Nur den Marxismus als Ideologie schluckt heute kaum noch jemand, denn mit seiner Prophezeiung, die Geschichte könne nicht anders als zum Sieg des Kommunismus führen, erwies er sich als falscher Prophet. Foucault hat in seiner Jugend mit dem Kommunismus sympathisiert, wurde dann aber von Nietzsche bekehrt. Foucault hatte „mit dem Marxismus und Stalinismus der Fünfzigerjahre wenig zu schaffen. Dass er ihnen gedanklich entkommen war, schrieb er später der Entdeckung von Nietzsches Unzeitgemäße Betrachtungen zu, die er eines Sommers gelesen hatte. Von diesem Zeitpunkt an, bemerkte er,… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

@ Ron Ich habe mich ein bissl in Marx vertieft und muss zugeben, ihr habt schon recht: Marx steht nicht nur für politischen Totalitarismus, sondern auch für moralischen Relativismus. Wovon ich bisher nichts wusste, ist Marx´ Zielsetzung „jegliche Moral zu entlarven“, da sie aus „bürgerlichen Vorurteilen“ bestehe. D.h. er wollte nicht die „bürgerliche“ durch eine „sozialistische“ Moral ersetzen, sondern er forderte eine radikale Moraldestruktion, selbst einen Abschied von der Idee der Gerechtigkeit, denn diese sei ein normativer Maßstab, der dem „falschen Bewusstsein“ entspringe. Marx war der konsequenten Überzeugung, dass „Werte, Pflichten und Tugenden imaginär sind, bloße Nebelbildungen des Bewusstseins“.  Er verachtete die allgemeine Menschenliebe und proklamierte stattdessen „revolutionäre Leidenschaft“. Stalin hat da Marx schon richtig verstanden. Ganz wie bei Hegel, tritt bei Marx die „Eigendynamik der Geschichte“ an die Stelle der Moral und Verantwortung des Einzelnen. Nietzsche ist daher nur auf den ersten Blick ein Antipode zu Marx. Sozialismus war für ihn zwar ein Verbrechen gegen die Natur, aber in ihrer… Weiterlesen »

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