Zornfreies Singen

Die PC (USA) ist mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern die größte presbyterianische Kirche Nordamerikas. Obwohl dem Heidelberger Katechismus, dem Zweiten Helvetischen Bekenntnis (confessio Helvetica posterior) und dem Westminster Bekenntnis verpflichtet, zeigen sich in dieser Kirche, die 1983 durch den Zusammenschluss des südlichen und des nördlichen Zweiges der Presbyterianer entstand, seit vielen Jahren liberale Tendenzen.

Diese Neigungen haben selbstverständlich Auswirkungen auf das Liedgut. Da in dem Lied „In Christ Alone“ von Keith Getty und Stuart Townend in der vierten Strophe:

Bis zu diesem Kreuz, als Jesu starb, dem Zorn Gottes wurde Genüge getan; für jede Sünde, die auf ihm lag — hier durch den Tod von Christus lebe ich.

gesungen wird, fliegt es nun wegen der damit verbundenen Sühneopfertheologie aus dem Gesangbuch.

Im Westminster Bekenntnis von 1647 heißt es in Artikel 8.5 übrigens:

Der Herr Jesus hat durch seinen vollkommenen Gehorsam und durch das Opfer seiner selbst, das er durch den ewigen Geist ein für alle Mal Gott dargebracht hat, der Gerechtigkeit seines Vaters volle Genugtuung geleistet und hat für alle, die ihm der Vater gegeben hat, nicht allein die Versöhnung, sondern auch ein ewiges Erbe im Himmelreich erworben.

Hier ein Kommentar von La Shawn Barber: www.worldmag.com.

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2 Kommentare
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Katharina
11 Jahre zuvor

Da bleiben aber im Gesangbuch nicht mehr viele Seiten übrig – von Watts („When Christ the mighty Maker died for His own creature’s sin“) bis Wesley („Can my God His wrath forbear, Me, the chief of sinners, spare?“).

Alexander
11 Jahre zuvor

Ich hab nochmal nachgelesen und wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Lied nicht aus dem Gesangbuch „rausgeflogen“, wie Du schreibst, sondern es wurde mit 9 zu 6 Stimmen des zuständigen Kommittees beschlossen, es nicht als neues Lied in das Gesangbuch aufzunehmen. Das Ergebnis ist natürlich dasselbe: Ein Gott ohne Zorn bringt Menschen ohne Sünde in ein Reich ohne Gericht durch den Priesterdienst eines Christus ohne Kreuz, wie der von Dir kürzlich zitierte Richard Niebuhr so treffend schrieb.

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