Bullinger: Ein Lob auf die Ehe

Heinrich Bullinger lobt die Institution der Ehe in den höchsten Tönen (Schriften, Bd. 3, 418):

[Der Apostel Paulus mahnt], die Ehe stehe bei allen, nämlich: allen Völkern, in Ehren. Man findet nämlich nur ganz wenige Völker, die die Ehe nicht überaus gelobt haben. Xenophon ist der Meinung, dass sich unter allen Einrichtungen Gottes kaum eine schönere und nützlichere als die Ehe finden lasse. Musonius, Hierokles und andere Weise des Altertums halten die Ehe für so notwendig für ein gutes und angenehmes Leben, dass das menschliche Leben außerhalb der Ehe mangelhaft zu sein scheint. Sie sind der Meinung, dass das Böse und Beschwerliche in der Ehe nicht aus der Ehe selbst, sondern von den Eheleuten komme.

Die Ehe ist nämlich gut, aber viele gehen mit diesem Gut nicht recht um und erleiden deshalb die verdiente Strafe für ihren Missbrauch. Wer wüsste nicht, dass das Böse, das aus Trunkenheit entsteht, nicht auf den Wein zurückzuführen ist, der eine zuträgliche Schöpfung Gottes ist, sondern vielmehr auf das übermäßige Trinken und die böse Begierde des Menschen, der diese gute Schöpfung Gottes missbraucht? Der Herr sagt im Evangelium [Mt 15,11.18]: „Was aus dem Herzen des Menschen herauskommt, verunreinigt ihn, nicht was in den Mund hineinkommt.“ Hierauf zielt auch Paulus, der Apostel Christi, ab, wenn er der Ehe heilende Wirkung zuschreibt.

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13 Kommentare
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Felixpe
1 Jahr zuvor

Die Ehe zu loben ist eines, es ist aber was anderes, wenn Ehe als das einzig Wahre angepriesen wird, als ob jeder Unverheiratete automatisch ein emotionales Wrack wäre. 🙁

Diese Ansichten muss man wahrlich nicht teilen, vorallem, wenn man wie ich asexuell und aromantisch ist. Manche Menschen (wie ich) können auch auch unverheiratet glücklich sein! Selbst Heterosexuelle wollen manchmal einfach nicht heiraten und das ist auch OK.

Chrissen
1 Jahr zuvor

@Felixpe: Du darfst/kannst doch Single bleiben ohne jegliche sexuelle/romantische Beziehung. Wenn ich mich richtig erinnere, war es Paulus selbst, der gesagt hat, daß es ihm lieber wäre, wenn man alleinstehend bleiben würde. Die Ehe sagte er jenen zu, die ihre Sexualität leben wollen und deshalb einen „geschützten Rahmen“ vor und von Gott dafür benötigen. Das habe ich jetzt aber sehr salopp geschrieben, Ron wird das sicherlich besser wissen.

Übrigens finde ich Deine Asexualität sehr beneidenswert. Ich wäre sehr gerne asexuell und nicht homosexuell. Nun, so ist das halt. Einer hat dies, ein anderer hat jenes. Ich habe nur zu Recht Abneigung dagegen, das, was unnatürlich ist, zu etwas durchweg Gutem zu erklären und so zu tun, als wäre es richtig und lebenswert. Letztlich sind Du und ich Das Ergebnis einer gefallenen Schöpfung. (Heterosexuelle mit abnormalen Trieben übrigens auch.)

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

Zitat: „Letztlich sind Du und ich Das Ergebnis einer gefallenen Schöpfung.“
Tja, Adam und Eva sollen schuld sein, dass jemand als Mann auf Männer steht oder eben auf gar nichts steht. Von wegen Souveränität Gottes und Prädestination!
Vielleicht will Gott jeden Menschen genauso wie er ist.

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

: Vielen Dank für den Hinweis und das für mich neue Fremdwort „Emotivismus“, was ich echt schön finde. 
Du hast in Teilen recht, dass ich relativ „selbstbezogen“ argumentiere. 
Etwas ungerecht ist jedoch die Unterstellung, dass ich an keinen Begründungen interessiert bin. Mag sein, dass ich einigen Begründungen manchmal intellektuell nicht ganz folgen kann, aber das Gerede von „gefallener Schöpfung“ ist selbst mir zu platt. 
Aber mehr als dieses „Potpourri“ habe ich in der Tat leider nicht auf Lager. 
Und ja, ich lasse mich gerne von der Wirklichkeit (und natürlich auch von dir) belehren.

Felixpe
1 Jahr zuvor

Lol holy shit. Schwule und Asexuelle – das Ergebnis einer »gefallenen Schöpfung«? »unnatürlich«? Hört ihr euch eigentlich selber reden? Wir sind doch nicht weniger wert, nur weil die sexuelle Orientierung nicht heterosexuell heißt. Dass ein Schwuler so über sich selbst als »nicht lebenswert« denkt macht mich unfassbar traurig. Wenn deine Religion dazu führt, dass du dein eigenes Recht auf Leben hinterfragst (EGAL, aus welchen Grund auch immer), dann bist nicht du das Problem, sondern deine Religion, denn sowas ist keine Religion mehr, sondern ein gefährlicher Kult!

Und ich erinnere hiermit dezent daran, dass Konversionstherapien zurecht von allen seriösen Medizinern geächtet werden. Fangt am besten gar nicht erst damit an!

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@ Ron:
Die Aussage „Gott mag jeden Menschen so wie er ist.“ habe ich mir nie zu eigen gemacht.
So durchweg „positiv“ ist mein Gottesbild nicht.
VIELLEICHT sind wir so wie wir sind, weil ER es so will. Vielleicht, wie einige sagen, weil Gott souverän ist.
Vielleicht, weil Gott Liebe und Gerechtigkeit ganz anders definiert, als wir Menschen glauben. Vielleicht gibt er uns dem Verderben hin wie bei Hiob – „einfach so“, ganz ohne Grund und ohne echte Wiedergutmachung (Wiedergutmachung Gottes bei Hiob übrigens blanker Hohn).
Jesus als sein Sohn lässt trotzdem irgendwie hoffen…

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@ Ron:
Dekonstruieren kann man doch nur, wenn man sich zuvor was konstruiert hat. Daher möchte ich dieses postevangelikale Dekonstruktions-Ding von mir weisen. War selber nie evangelikal – den Kelch musste ich zum Glück nicht trinken.
Die Bibel ist schließlich auch voll von diesen „vielleichts“. Haben nicht mal nen einheitlichen Kanon. Die Texte bleiben uns ebenfalls größtenteils fremd. (Aber natürlich nicht für Leute von MBS, FTH, STH etc.)

“Damit“ leben ging bisher halbwegs. Wie und ob man damit sterben kann, wird sich in der Tat noch zeigen.

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@ Ron: „zerlegen, hinterfragen, verstören“
passt tatsächlich ganz gut – allerdings für beide Seiten. Für Skeptiker wie auch für die Verteidiger des rechten Glaubens.
Bei allem Dekonstruktivismus und bei aller Destruktivität fühle ich keiner der beiden Seiten zugehörig.

Chrissen
1 Jahr zuvor

@Felixpe: Wenn Du kein wiedergeborener Christ bist, warum bist Du dann hier? Es gibt genug andere Seiten im Netz, auf denen Du Dich über Gott, sein Wort und uns Gläubige abschätzig äußern kannst. Was reizt Menschen wie Dich nur, immer Anstoß an uns zu nehmen? (Wobei ich der Ehrlichkeit wegen schreiben muß, daß ich die Fragen mit fast hundertprozentiger Sicherheit selbst beantworten kann, denn nach meiner Bekehrung war ich viel beim alten Jesus.de, einer Seite, auf der bibeltreue Christen damals durch die Betreiber und die Moderation weggeekelt und gesperrt wurden, während Zeugen Jehovas, Mormonen, Radikalatheisten, Esoteriker, Zweifler, die ihre Zweifel übrigens geradezu gepflegt haben und diese Zweifel gar nicht aufgeben wollten, und allerlei andere Abstruse ihre gottlosen Zeilen reinhauen durften. Am Ende durfte man als Antwort nicht mal mehr Bibelzitate einfügen. Das nannte sich tatsächlich „JESUS“.de) Ich bin gläubig und lese die Heilige Schrift. In dieser Schrift sagt JHWH, der HERR und einzig wahrer lebendiger Gott, ganz klar, was die… Weiterlesen »

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