Soll die Diakonie zwei theologisch konservativ ausgerichtete Organisationen ausschließen? Das fordert der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck. Er wandte sich in einem Brief an den Präsidenten des Diakonischen Werks der EKD, Johannes Stockmeier (Berlin). Der Vorstoß des prominenten Grünen richtet sich gegen die ökumenische Kommunität „Offensive Junger Christen“ und den evangelischen Fachverband für Sexualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“. Die Nachrichtenagentur idea schreibt:
In seinem – von Beck veröffentlichten – Antwortbrief versichert Präsident Stockmeier, dass er auch weiterhin dafür eintreten werde, dass es keine Diskriminierung Homosexueller in Kirche und Diakonie geben dürfe. Er erhalte immer wieder Anfragen, inwieweit die Offensive Junger Christen, das ihr angeschlossene Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft und das Weiße Kreuz diese Position teilten. Deshalb suche er mit ihnen das regelmäßige Gespräch, um die Haltung des Diakonischen Werkes der EKD zu verdeutlichen. Dessen Mitglieder seien aber rechtlich selbstständige Organisationen. Das Diakonische Werk verfüge deshalb weder über eine Fach- noch eine Dienstaufsicht. Gemäß der Satzung sei das Diakonische Werk der EKD nicht befugt, in die Arbeit der Mitglieder einzugreifen. Ein Ausschluss könne nur dann erfolgen, wenn Mitgliedsorganisationen nicht mehr in Verbindung zur diakonischen oder volksmissionarischen Arbeit ihrer Kirche stünden. Abschließend schreibt Stockmeier: „Vor diesem Hintergrund ist das Gespräch mit den genannten Fachverbänden ein wichtiger Beitrag, um hier Klarheit zu erlangen und gegen eine mögliche Diskriminierung von Homosexualität einzutreten.“
Ich kann aufmerksame Staatsbürger nur bitten, genau hinzuschauen. Die Desinformationen, die Volker Beck seit Jahren verbreitet, und die politischen Forderungen, die er nachhaltig einklagt, bedrohen – finden sie Gehör – die Meinungsfreiheit, auf die er sich selbst über viele Jahre berufen hat. Gehören nicht Wissenschaftsfreiheit und Lehrfreiheit zu den bürgerlichen Grundrechten? Will Volker Beck die offene Gesellschaft tatsächlich stärken (vgl. auch den Beitrag: Die Tyrannei der liberalen Moral)?
Hier der vollständige idea-Beitrag: www.idea.de.
Naja, der Beck macht seinen Job als Lobbyist – so weit, so normal.
Erschreckender (wenn auch leider nicht überraschend) finde ich schon die Reaktion des DW-Präsidenten.
@Alexander: Wohl, dieser vorauseilende Gehorsam ist erschreckend.
Liebe Grüße, Ron
Es gibt in der heutigen Gesellschaft zwei Arbeitsbereiche, in denen Christen den größten Mut aufbringen müssen, um dort „Licht und Salz“ zu sein:
1. Als Wissenschaftler in der etablierten Forschung evolutionskritisch zu publizieren
2. Unter Homosexuellen therapeutisch zu arbeiten
Was sind mögliche Folgen?
Diffamierung, Distanzierung und Isolierung, gesellschaftliche Ächtung bis hin zu persönliche Angriffen und Verhetzung.
Mögen wir doch ganz besonders für Christen und solche Werke beten, die diese wertvolle Arbeit machen!
@Theo,
genau. Fuer solche Werke beten, und sie finanziell unterstuetzen.
@alle bisherigen Stimmen: „Vorauseilender Gehorsam?“ „zwei Arbeitsbereich, in denen Christen…. „Licht und Salz“ sein sollen? – Gut es bleibt die Frage aus welche Gründen Beck diesen Vorstoß macht. Das wäre für mich die erste Frage. – Ich persönlich halte nichts von Ausschluß. Stockmeier ist im Dialog mit diesen Organisationen. Blickt man auf seine Reaktion: ganz lutherisch: Er rückt das ganze in das rechte Licht bzw. er verortet es vernünftigerweise dorthin wo es hingehört, zumindest was das Diakonische Werk betrifft nämlich satzungsgemäßes Handeln, Dienst- und Fachaufsicht und Anbindung an Aufgabe, Auftrag und Selbstverständnis des Diakonischen Werkes. – Es geht eben gerade nicht um Lehrfreiheit und Wissenschaftsfreiheit oder (grüne) Meinungsfreiheit, diese sind bei Weitem nicht gefährdet – Es geht um grundsätzliches: Christen haben m.E. anderes zu tun als evolutionistische Positionen und die Akzeptanz homosexueller Orientierung zu „bekämpfen“ oder „dafür zu beten“ – gerade am ersten Advent. – Welche Aufgabe hat ein Theo-Blog, der sich aus den Quellen reformatorischer Tradition speist? – oder… Weiterlesen »
@theonik,
was wolltest Du eigentlich sagen?
@Roddy
LOOL!
@Schandor und Roderich: lesen nicht lollen – Um es kurz zu machen. Man sollte in der theologischen Diskussion Gespensterdebatten unterlassen. Manchmal kommt mir dieser Blog so vor. Man trägt Fragestellungen und Problematiken an ein Geschehen heran oder beschwört eine Diskussion herauf die es nicht Wert ist geführt zu werden (auch wenn ich mich zugegebenermaßen auch eingeklinkt habe, aber gerade darum um daran zu erinnern). Gott hat uns nicht einen Geist der….. sondern….. Unsere Großkirchen haben, vor allem hinsichtlich der theologischen Differenzen, ein nahezu paradigmatisches Faible für diese Art des Umgangs mit den Dingen, insofern gebärdet sich dieser Blog manchmal nennen wir es mal „päpstlicher als der Papst und synodaler als die EKD Synode“. Um nochmals auf den Fall zurückzukommen: vernünftige Leute wie Stockmeier machen deutlich: das ist/war Herr Beck gar nicht die Frage deshalb sind ihre Forderungen völlig fehl am Platz und bezogen auf den Blog: um (grüne) Meinungsfreiheit (auch wenn sich dieser plakative Titel gut macht), Wissenschaftfreiheit und die… Weiterlesen »
@theonik
Ja. Du hast recht. Aber bedenke: Hier werden – womöglich – Kommentare abgegeben, die sich auf ganz spezielle und bestimmte Aspekte beziehen. Manchmal entsteht eine Diskussion; aber das ist eigentlich themenfremd, denn es heißt ja da unten im Feld, wo Du schreibtst: „KOMMENTAR ABSCHICKEN“. Dein Beitrag ist etwas konfus; sag doch mal ganz einfach, was Du sagen willst, ohne alles in komplexe Sätze zu verpacken! Wir können das zwar lesen und verstehen, aber was mich betrifft: ich will nicht. Verstehst Du? Und darum hab ich „gelollt“ 😉
Manchmal muss man sein Wissen und seine Fähigkeiten zugunsten des Moments hintanstellen, um kurrente Momente zu treffen … Und DU hast doch Esprit genug, um das zu tun!
lg.
S.
@theonik: War die Reaktion von Stockmeier vernünftig? Wenn ja, inwiefern?
Liebe Grüße, Ron
@theonik: Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir im Kern darum, dass wir hier über Themen diskutieren, die uns als Christen nicht zustehen oder deren Fragestellungen für unsere heutige Zeit unangemessen sei, da z. T. auch die beiden Großkirchen bereits darüber hinweg gekommen seien. Habe ich das so richtig verstanden? Nun ist es so, dass wir in einer Demokratie leben, zumindest nennt sie sich so. Demokratie ist die Herrschaft des Volkes, die Herrschaft der Mehrheit des Volkes. Das bedeutet zwangsläufig, dass das Volk zunächst einmal AUFGEKLÄRT werden soll über das, was in der Politik gerade läuft. Dies ist m. E. auch mit eine Aufgabe eines TheoBlogs. Die Aufklärung über die Dinge des aktuellen Tagesgeschehens in Politik, Wirtschaft, Kultur und vieles mehr, sowie die theologische Auseinandersetzung mit diesen Themen. Dies wird durch die Kommentarfunktion hier gefördert, das finde ich sehr gut. Und es ist auch wichtig, dass ein Meinungspluralismus vorhanden sein darf. Jede und jeder darf sich hier einbringen und… Weiterlesen »
@Ron@Jonas: Vernünftig insofern, dass er darauf verwiesen hat, dass man in einem Werk, wie dem Diakonischen im Dialog mit diesen Organisationen sein muss und zwar hinsichtlich(!) der Frage nach dem Umgang mit dem Thema der Diskriminierung von Homosexualität oder homosexueller Menschen in den eigenen Reihen, hinsichtlich der eigenen Satzungsgemäßen verfasstheit usw. und so wie ich Stockmeier verstanden habe tut er das. Insofern schmettert er Beck ab aber nicht im Sinne einer Unterbindung des Dialogs oder eines kritischen Umgangs mit dem Thema (@Jonas). Ich denke nicht, dass ein Mann wie Stockmeier einfach nur im Sinne einer „political correctnes“ handelt. Das unterstellt man ihm möglicherweise. Im Gegenteil ich erwarte, dass jemand in dieser Position gut informiert ist (oder es zumindest sein sollte). Aus diesem Grund wittere ich hier auch nicht den Untergang der Meinungsfreiheit. Selbst wenn sein Standpunkt liberaler sein sollte oder vielmehr ist, bedeutet dass nicht, dass damit automatisch eine political Correctness einhergeht, die suggeriert das man alles, was der Zeitgeist… Weiterlesen »
@theonik: ich finde Deinen Kommentar sehr gut und fände es äußerst schade, diesen nicht lesen zu können. Schon allein deshalb bin ich dem TheoBlog dankbar für die Möglichkeit zum Kommentieren. Es stimmt absolut, dass Kommentare immer nur einen sehr kleinen Teil dessen abdecken können, und doch ist es sehr gut und nachdenkenswert. Deshalb vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich werde ihn mit in die kommenden Tage (Adventszeit) nehmen und es Maria gleich tun: Die Worte „im Herzen bewegen“ (Lk. 2, 19) und mich evtl. später noch zurückmelden! Vielen Dank!
LG
Jonas
@theonik: Hier ist das Schreiben von Herrn Stockmeier: http://www.volkerbeck.de/cms/files/homoheiler.pdf. Kurz: Wenn ich könnte, würde ich OJC und WK rausschmeißen, aber ich kann es nicht.
Liebe Grüße, Ron
@Ron: Ich kann Deine Kurzfassung auch nach mehrmaligem Lesen des verlinkten Briefes nicht zwingend aus Herrn Stockmeiers Worten herauslesen. Hast Du noch weitere Infos zu Herrn Stockmeiers Sichtweise, die dafür sprechen, das Schreiben auf jene kurzgefasste Art lesen zu müssen? Oder bin ich einfach zu ungeübt im Lesen versteckter Botschaften?
LG
Jonas
@Jonas: Ich sehe in dem Schreiben keinerlei Anzeichen dafür, dass S. die beiden genannten Werke schützt. Siehst Du Aussagen, die in diesem Sinne verstanden werden können? Der Verweis auf die Satzung muss m.E. so interpretiert werden: Die Satzung verbietet es mir, Einfluss auf die inhaltliche Ausrichtung dieser Werke zu nehmen. Der Verweis auf eine mögliche (!) Diskriminierung ist ausserdem politisch korrekt: „Sage oder schreibe besser nichts, was einen verletzen könnte.“
Liebe Grüße, Ron
@Ron: Muss Stockmeier dies zwingend so überdeutlich schreiben, dass er jene Werke schützt? Kann es sich nicht auch um einen doppelten Schutz der Werke handeln, indem S. seine eigene Position schützt, um die Werke weiterhin schützen zu können? Ich kann mich natürlich täuschen, ich kenne Herrn Stockmeier nicht, habe in Deinem Blogbeitrag zum ersten Mal von ihm gelesen und dann noch ein wenig gegoogelt. Wenn ich zum Beispiel seine Rede anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Baden-Württemberg lese, wo er sich engagiert dafür ausspricht, den Menschen die notwendige Zeit zum Sterben zu lassen und versucht, eine Kultur der Dankbarkeit für die Menschen, die auch in einer schweren Zeit ihres Lebens noch unter uns sind, dann habe ich ganz ehrlichen Respekt vor diesem Mann, der sich in seiner Position trotz aller gesellschaftlichen Widerstände für biblische Werte einsetzt. Die Rede kann hier gelesen werden: http://hospiz-bw.de/johannes_stockmeier_oberkirchenrat
LG
Jonas
@Jonas: Kann ich mir nicht vorstellen. Sollte es trotzdem so sein, frage ich mich: Wo leben wir eigentlich? Dürfen wir nicht mehr sagen, was wir denken?
Liebe Grüße, Ron
@jonas und ron: Ich stimme Jonas zu, danke für die verlinkung.. ich kann da auch nichts rauslesen. Um „aktiven“ Schutz der Werke geht es meines Erachtens auch nicht. Und wie gesagt ich bin auch nicht der Meinung dass es sich um political Correctness handelt wenn er Beck so erwidert, selbst dann nicht wenn er der Meinung von Beck zustimmen würde (was ich nicht glaube), selbst dann nicht. Beck darf ja seine Meinung sagen. Ich denke jedoch das Beck mit seiner Meinung eigentlich eher Erwartungen und Forderungen formuliert und diese werden mit Verweis auf die Satzung abgewiesen. Wir wissen zwar das Angehörige dieser Gruppen anders zur Homosexualität eingestellt sind aber rechtfertig das einen Ausschluss? … mehr kann ich dazu nicht sagen…. vielleicht hilft euch das weiter. http://www.ojc.de/aktuell/fuer-beratungs-und-therapiefreiheit.html.. was ich da finde finde ich noch skuriller… mit Verweis sachlichkeit und wissenschaftlichkeit wird von der ojc die ICD Klassifizierung völlig missinterpretiert und einen entscheidenden Satz scheinbar zu übersehen scheint: Die Richtung der sexuellen… Weiterlesen »
@theonik: Nun, dann sind wir eben unterschiedlicher Meinung im Blick auf Herrn S. Ich bleibe bei meinem Eindruck, dass er sich in gewisser Weise mit Beck solidarisiert.
Könntest Du das mit der ICD-Missinterpretation noch etwas erläutern? Ich habe eben mal in meinen ICD reingeschaut und sehe hier keine prinzipielle Unvereinbarkeit zwischen der OJC-Pressemitteilung und F66.1. Es seid denn, Du verstehst F66.1 so, dass nur in eine Richtung, nämlich in Richtung gefühlter Geschlechtsidentität, gearbeitet werden darf. Das steht aber so nicht drin.
Mal davon abgesehen, sollten wir immer im Blick haben, dass ICD oder DSM keine „heiligen Klassifikationen“ vermitteln, sondern immer Ausdruck einer Kultur und damit vergänglich sind. Der DSM V wird meine These wahrscheinlich stützen.
Liebe Grüße, Ron
@alle: Diese Meldung lief über den ARD-Videotext der EKD:
http://www.ekd.de/aktuell_presse/vt_111125.html
Liebe Grüße, Ron
Petrus und Paulus wollen sich verstärkt gegen eine Diskriminierung von Homosexuellen in ihren Gemeinden einsetzen. Diakoniepräsident Stephanus sagte, dass der Verband entsprechende Verstöße auch mit einem Gemeindeausschluss ahnden könne.
Agrippa, menschenrechtspolitischer Sprecher der Nichtchristen begrüßte die Bemühungen der Diakonie. Therapien, die eine angebliche Heilung von Homosexualität versprächen, dürften unter dem Dach der Gemeinde Jesu Christi keinen Platz finden.
So in einem Papyrus aus dem Chester-Beatty-Konvolut (vereinzelte Lesart, daher bei der Kollationierung nicht weiter berücksichtigt).
😉 😉
Es geht also darum, wie die Aussagen von Herrn S. zu interpretieren wären? Während theonik & Jonas eher optimistisch sind, bleiben die übrigen bei ihrer pessimistischen Sichtweise – eigentlich ein Streit um Kaisers Bart! Denn Stockmaier hat die Äußerungen sicher mit Bedacht so gewählt, dass jede Seite ihre Sicht herauslesen kann. Ich gebe aber zu, dass mir auch die Position der Skeptiker etwas besser nachvollziehbar scheint. Aber das besagt nix: gegebenenfalls kann der Diakoniepräsident seine Aussagen so oder so nachbessern und sich immer darauf berufen, das habe er doch schon längst so gesagt. Aber was soll er auch sonst tun? Natürlich wird er alles zu vermeiden suchen, was seine Organisation ins Kreuzfeuer einer aufgeladenen Debatte brächte. Ich glaube auch nicht, dass die Meinungsfreiheit durch Herrn Beck bedroht wäre; er geriert sich als schwuler Lobbyist, das ist sein gutes Recht. Vermutlich ist er wirklich der Meinung, dass solche Organisationen wie z.B. das OJC ´gefährlich´ wären. Aus anderer Perspektive muss das natürlich… Weiterlesen »
@ernst: Einverstanden, in allen Punkten. So einverstanden, dass ich den Text leicht ergänzt haben. 😉
Liebe Grüße aus der Schweiz, Ron
Tja, seit der EKD-Meldung (habe sie verspätet erst gesehen) muss ich zugeben, mich getäuscht zu haben. Ist schade, aber nicht zu ändern. Nun – auf jeden Fall stimmt es leider sehr, dass wir in allem einen sehr starken Linksdrall haben, was natürlich auch die Einschränkung der Meinungsfreiheit beinhaltet. Dass wir uns deshalb zum Schweigen verdonnern lassen sollen, sehe ich gar nicht ein. Es ist auch ein Beitrag zur Demokratie und zu den Menschenrechten, sich von der grünen Zensur nicht den Mund verbieten zu lassen. Ich bin auf jeden Fall auch dafür, dass wir als Christen ganz speziell diejenigen unterstützen müssen, die homosexuelle Menschen therapieren. Ebenso auch die, welche evolutionskritisch publizieren. Da stimme ich Theo und Roderich voll und ganz zu. Dies sind die am stärksten angefochtenen Arbeitszweige. Ein weiterer, der wohl bald hinzukommen wird, ist die Pflege von dementen und unheilbar kranken Menschen. Auf jeden Fall darf man gespannt sein, wie es weitergeht, und natürlich die Augen offenhalten und die… Weiterlesen »
@Alexander Hirsch: so schnell sind Sie der Propaganda aufgesessen. Die Behauptungen Becks über die Haltung des DW sind gelogen. Das kann jeder erkennen, denn Beck hat den Antwortbrief des DW (unter Verletzung des Urheberrechtes) auf seiner Homepage veröffentlicht. Ich werde ihm aber nicht den Gefallen tun und das hier verlinken. @theonik: deine Unterstellung, die OJC würde das ICD-10 verzerrt anwenden: „Die Richtung der sexuellen Orientierung selbst ist nicht als Störung anzusehen. (das wurde schon vor zig Jahren erkannt) ICD klassifiziert hier Verhaltensstörungen IN VERBINDUNG mit der sexuellen Orientierung…nicht aufgrund…“ stimmt nicht. Das DIJG der OJC publiziert regelmäßig zum Thema und da wird deutlich, dass sie Homosexualität nicht als „Grund“ ansehen, sondern die Ich-Dystonie als Symptom betrachten, dessen Ursache es vorurteilsfrei aufzudecken glit, um dann die Ursache zu therapieren. Sie schreiben, dass die Betroffenen häufig eine Therpie wünschen, die das Problem behebt, indem das heterosexuelle Potential entwickelt wird, nicht dass das ihr Ziel wäre. Du hast die Webseite des DIJG ja… Weiterlesen »
@Ron: zum Thema Missverständnis. Ich bin deiner Meinung, ICD und DSM sind keine Klassifikationen, die man zu heiligen Kühen stilisieren sollte bzw. kann. Mit dem Fortschreiten psychologischer und medizinischer bzw. entwicklungsbiologischer Erkenntnisse werden auch diese sich entwickeln. Sie wären, wenn sie so nicht verstanden würden Ausdruck einer gewissen „Kultur“. Sie sind aber eben gerade kein Kulturgut. Es ist sinnvoll sie nicht als Ausdruck einer wie auch immer gearteten (liberalen oder zeitgeistorientierten? ist das so verstanden?) „Kultur“ zu beschreiben oder zu bewerten. Meine Aussage bezieht sich auf die Frage, auf welchem Grund sich die „Verteidigung“ der so genannten „Selbstbestimmung und Therapiefreiheit“ bewegt. Die Stellungnahme unterstellt meines Erachtens, dass weder Selbstbestimmung noch Therapiefreiheit (was auch immer das bedeutet) nicht gegeben sind oder dass irgendjemand dem leidenden Menschen das Recht auf eine Therapie und Selbstbestimmung verweigert oder denjenigen möglicherweise diffamiert. Wenn sich die OJC auf die Wissenschaft beruft dann vermute ich dass Homosexualität als Ganzes „heilbar“ oder homosexuelle Gefühle als „therapierbar/änderbar“ verstanden werden.… Weiterlesen »
@theonik: Vielen Dank für Deine Antwort! Nun, hier sind wir eben unterschiedlicher Auffassung. Während für Dich das Konzept des „sozialen Geschlechts“ nicht hinterfragbar scheint, zweifle ich an diesem Konstrukt. Ich gestehe jedem zu, dass er dem relativ jungen Modell des sozialen Geschlechts Glauben schenkt. Ich will ja nur, dass Menschen, die anders darüber denken und an der Beziehung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht festhalten, dieses auch dürfen. Das verstehe ich unter Freiheit der Forschung.
Liebe Grüße, Ron
@Ron: Danke auch für deine Antwort. Gruß!
@theonik: da muss ich wohl tiefer in die Entwicklungspsychologie eintauchen. Heute ist es in der Sexualwissenschaft Konsens, dass die Sexuelle Neigung veränderbar ist und sich verändert. Nur versucht eine Homolobby ständig zu suggerieren, dass diese Veränderung nur in eine Richtung erfolge und erfolgen dürfe. Unter dieser Prämisse, versucht man genau, dass, was sie der OJC vorwerfen, man therapiert nur das Symptom und versucht einfach dass Gefühl, dass die eigene Homosexualität unerwünscht ist, durch die Bestätigung, dass sei „gut so“ zu therapieren. Nur wird dadurch die Ursache nicht geheilt. Der Ansatz der OJC ist ein anderer. Denen ist die sexuelle Neigung egal, die sind für beide Richtungen offen. Sie raten dazu, die tiefere Ursache zu finden und das Problem zu finden, dass zur Ich-Dystonie geführt hat. Das könnte tatsächlich Diskriminierung der Gesellschaft sein, aber ein echter Therapeut darf nicht vorurteilsbeladen an die Arbeit gehen. Ich habe gerade jemand kennengelernt, dessen schwuler Sohn ist mit 12 von einem Pädophilen vergewaltigt worden. Was… Weiterlesen »
@Sorry: Ich möchte darauf hinweisen sexuelle Neigung nicht mit Sexueller Orientierung zu vermischen bzw. gleichzusetzen. Ich habe von sexueller Orientierung gesprochen. Das sexuelle Neigungen sich entwickeln (biologisch und sozial beinflusst) und auch ändern bzw. änderbar sind sei unbestritten. (siehe auch Eintrag zum Thema soziales Geschlecht von Ron, da wurde ich wohl missverstanden.) Wenn ich die Sexualwissenschaft richtig verstanden habe ist die Orientierung an sich nicht änderbar und schon gar nicht eine Störung (man Beachte den Störungsbegriff!) Die sexuelle Orientierung an sich ist nicht die „Ursache“ des Konflikts, da spielen vielmehr weitere Faktoren (Sozialisation, Gewissen, Erziehung, Moral, Identitäsentwicklung Glaube, Erfahrung usw) eine Rolle. Das Vorhandensein, Aufkommen bestimmter sexueller Neigungen, mit denen man nicht klar kommt sind Anzeichen des Ich dystonen Konflikts. Therapeutisches Arbeiten bewegt sich meiner Meinung nach auf wissenschaftlichen Grundlagen (oder sollte es zumindest) und ist damit vorurteilsfrei. Vielleicht wurde mein Kommentar so verstanden als müsste immer ein homosexueller Mensch das Ziel sein, das war nicht gemeint. Ich habe lediglich… Weiterlesen »
@Theonik: Es ist schön, dass du der OJC jetzt Ergebnisoffenheit zugestehst. Aber auch der von dir befürchtete religiöse Druck in ihrem Hintergrund lässte ausser Heterosexualität noch mehr Auswege. Man kann auch homosexuell sein und keusch leben, indem man Enthaltsamkeit übt. Das tun auch genug Heterosexuelle mangels Gelegenheit. Christliche Frauen finden oft keinen Partner, weil es weniger männliche Christen gibt. Ansonsten leben wir in einer freien Welt ohne religiöse Unterdrückung, wer nicht an den christlichen Gott und seine Werte glauben möchte, kann gerne etwas anderes glauben und muss keine Diskriminierung fürchten. Jedenfalls nicht von der OJC oder den Christen, mit denen ich lebe. Wenn du auf der Unterscheidung zwischen sexueller Neigung und sexueller Orientierung bestehst, bist du aber schon auf der weltanschaulichen Schiene und hast die Wissenschaft verlassen. Wenn du die neueste Sexualwissenschaft richtig verstanden hättest, wüsstest du, dass selbst die, die von einer sexuellen Orientierung sprechen, inzwischen zugeben müssen, dass diese veränderlich ist und das beide Begriffe vertreten werden und… Weiterlesen »
@Sorry: dass beide Begriffe mittlerweile viceversa verwendet werden war mir neu.. ..jedem sei zugestanden in Konfliktsituationen eine Therapie aufzusuchen gar keine Frage… .. es ist keine „Befürchtung“ bezogen auf den religiösen Druck sondern eine Vermutung. Ich erlebe immer wieder Gemeindemitglieder der unterschiedlichsten Kirchen (meist jedoch aus dem freien evangelischen oder freichristlichen Bereich aber auch aus dem katholischen Bereich) die eine „hetero affirmative“ Tendenz in ihrer Haltung zum Thema Homosexualität/homosexuelle Neigung zeigen, die zudem theologisch begründet wird. – Wenn dass auch für die OJC zuträfe würde die plakative Unterstellung Becks gegenüber Stockmeier über die OJC zutreffend. – Mich hatte ja gerade interessiert ob eine solche religiös motivierte Haltung bei der OJC vorzufinden ist. Deshalb versuche zu verstehen, ob und in welcher Weise das theologische Moment eine Rolle spielt. Auf den Seiten von OJC, DIJG und NARTH wird ja gerade nicht oder kaum theologisch argumentiert . Das hat mich verwundert und vielleicht kamen meine Fragen deshalb als Zweifel an der Aufrichtigkeit rüber.… Weiterlesen »
@Thonik: Zu allererst ist Homosexualität theologisch zu unscharf. Theologisch interessiert nur die „praktizierte Homosexualität“ (Fachbegriff), also weder „Orientierung“ noch „Neigung“, da es ja um Sünden (oder nicht), also Taten geht. Bei der OJC muss man unterscheiden. Da es sich um eine ökumenische Kommunität handelt, haben sie natürlich katholische Aspekte, allerdings nicht die katholische Doktrin in Reinform. Theologisch vertreten sie den Standpunkt, dass der Gott der Bibel praktizierte Homosexualität als Sünde ansieht. Das kann man in ihren öffentlich verfügbaren Schriften nachlesen. So hart, wie das isoliert klingt, sind sie aber nicht. Denn sie „hassen die Sünde, lieben aber die Sünder“ (Der Täter wird geliebt, wie alle Menschen, die ja alle Sünder sind. Nur die Tat wird bewertet). Sie sind weder überheblich, noch verurteilend. Ich weiß, dass dort alle möglichen Menschen mitleben und mitgelebt haben vom Ehebrecher bis zum/zur Transsexuellen. Wenn du ihren theologischen Standpunkt erfahren willst, empfehle ich dir, auf ihrer Webseite „Brennpunkt Seelsorge“ zu suchen, dort gibt es Beiträge zum… Weiterlesen »
Nachtrag: Ich hatte heute wieder ein Gespräch mit einem Vater, der einen erwachsenen, homosexuellen Sohn hat. Wieder hat die Homosexualität keine Rolle gespielt. Aber die verhärten Fronten (unter anderem bei der „Bewertung“ der praktizierten Homosexualität) hindern die beiden daran, über ihre eigentlichen Probleme ins Gespräch und zu Lösungen zu kommen. Darum ist mir zuallererst wichtig, auf beiden Seiten das Verständnis zu wecken. Wer praktizierende Homosexuelle allein wegen dieser Praxis aus der Gemeinde mobbt, hat Paulus nicht verstanden und letztendlich Jesu Kreuzestod, denn er weiß nicht, dass er selbst Sünder ist und keinen Deut besser als der, den er verurteilt und ausschließt. (Siehe heutige Tageslosung) Was aber am Schlimmsten ist, er verbaut einem Christen den Weg zu Gott. Ich bitte daher, betet für die beiden, dass sie wieder miteinander ins Gespräch kommen und neu lernen, sich zu respektieren, akzeptieren und zu lieben.
Danke!