Bibel

Allgemein

B.B. Warfield’s Path to Inerrancy

Im Westminster Theological Journal ist der Artikel:

  • Paul Helm: »B. B. Warfield’s Path to Inerrancy: An Attempt to Correct Some Serious Misunderstandings«, WTJ, Vol. 72, 2010, S. 23–42

erschienen. Helm schreibt:

There may well be features of Warfield’s path, the logic of his argument for the doctrine of biblical infallibility or inerrancy, that are open to criticism. Perhaps there is an inherent logical weakness in his inductivist approach to the data of Scripture. Perhaps Warfield is too naïve in his acceptance of the general reliability of the Bible. Perhaps he does not appreciate as he should that a river cannot rise higher than its source, that a book whose inerrancy is established on inductive grounds is, at best, only very probably inerrant. Perhaps he does not do justice to what Calvin called the self-authenticating character of Scripture. Perhaps he does not sufficiently stress the ineffability of the operation of the divine and human elements in the concursus that is inspiration. Perhaps at certain points he is under the influence of the Scottish Common Sense Philosophy. Perhaps he is not sufficiently under the influence of that philosophy. All such issues are a matter of legitimate debate. But these legitimate points of debate must arise from a fair and accurate and full exposition of Warfield’s views themselves, not from a caricature of them. To follow up these important issues here would take us beyond the scope of this study, which is to consider Warfield’s own path to inerrancy, not whether this is the best possible path.

Der Artikel, der gewiss einige Debatten anstiftet, kann derzeit hier heruntergeladen werden: Warfield20Inerrancy.pdf.

Allgemein, Rezensionen

ESV Studienbibel

41HDp8x1kgL._SL160_.jpgFalls noch jemand ein passendes Weihnachtsgeschenk sucht, kann ich die ESV Study Bible sehr empfehlen (siehe hier). Amazon kann die ausgezeichnete Studienbibel noch rechtzeitig vor Weihnachten liefern. Die einfache Ausgabe kostet derzeit ca. 33 Euro.

Eine vergleichbare Studienbibel wird es in deutscher Sprache leider in absehbarer Zeit nicht geben.

Allgemein

Die Bedeutung von »antrōpois« in 2Tim 2,2

Denny Burke und Craig Blomberg diskutieren über die akkurate Übersetzung von »antrōpois« in 2Tim 2,2.

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Im deutschen Kontext ist die Diskussion zunächst schwer nachvollziehbar. Die meisten Übersetzungen hierzulande nennen »Menschen« oder »Personen«, auch die Elberfelder Übersetzung oder die Einheitsübersetzung. Sogar die Lutherausgabe von 1914 spricht von »Menschen«. Nur das von dem Genius Fridolin Stier übersetzte Neue Testament schreibt:

Und was du – durch viele Zeugen verbürgt – von mir gehört hast, das vermache vertrauenswürdigen Männern, die fähig genug sein werden, auch andere zu lehren.

Hier die »pro Männer«-Argumente von Denny Burke: www.dennyburk.com.

Allgemein

Grundkurs entlang Heidelberger Katechismus

Hanniel hat in den letzten Wochen mit einer Gruppe von Leuten den Heidelberger Katechismus durchgearbeitet. Er schreibt:

Es tut gut, sich immer wieder mit dem christlichen Glauben auseinander zu setzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dies zu tun. Manche bevorzugen einen thematisch-gemeinschaftlichen Zugang und besuchen einen Alphakurs. Eine weitere ausgezeichnete Möglichkeit ist es, gemeinsam durch die Bibel zu gehen. Der Grossteil des Inhalts ist erzählend und beispielhaft aufgebaut. Drittens gibt es den systematischen Zugang. In Frage-/Antwortform, für die Unterweisung von Kindern und Erwachsenen gedacht, präsentieren die Katechismen ein Konzentrat des christlichen Glaubens. Mit einer Gruppe habe ich in den letzten Wochen den Heidelberger Katechismus durchgenommen. Der reformierte Katechismus hat über die Jahrhunderte Anerkennung und Verbreitung gefunden. In einer Zeit, in welcher der emotionale Zugang zum Glauben dominiert, lohnt es sich, sich mit den 129 Fragen und Antworten beschäftigen.

Das von ihm entwickelte Kursmaterial hat Hanniel online gestellt: www.hanniel.ch.

Der Blog Täglich bekennen von Matthias postet übrigens täglich eine »Frage und Antwort« aus meinem Lieblingskatechismus (inklusive Bibelstellen).

Bibelwissenschaft, Theologiegeschichte

Die Bedeutung der Inspiration für die Autorität der Schrift bei Calvin

Shin Hye Yang hat an der Humboldt Universität zu Berlin über das Thema: »Die Bedeutung der Inspiration für die Autorität der Schrift bei Calvin« promoviert (Anlass gaben Kontroversen in der süd-koreanischen presbyterianischen Kirche). Shin Hye Yang widerspricht in seiner Arbeit B.B. Warfield, J.I. Packer, R. Nicole und vielen anderen, die davon ausgehen, dass Calvin an eine wörtliche Inspiration der biblischen Schriften glaubte.

Die Überprüfung der Argumente, die in der Forschung zum Beweis von Calvins Überzeugung von der inspirierten Unfehlbarkeit des Textes der Schrift vorgebracht werden, hat ergeben, dass die Belege, die herangezogen werden, diese Argumente nicht tragen.

1) Calvins Reden vom dictare des Heiligen Geistes und von den biblischen Verfassern als Werkzeugen, Sekretären oder Schreibern dieses Geistes legt den Ton darauf, dass der allem menschlichen Zeugnis vorangehende Gott der Urheber der Schrift ist. Die Autorität der Schrift stammt von ihm, indem er durch seinen Geist Menschen antreibt, seinem Willen entsprechend das von ihm Empfangene aufzuschreiben. Er fordert dabei den Gehorsam von Menschen als von ihm Beauftragten und sorgt durch seine Vorsehung dafür, dass sie seiner Herrschaft und ihrem Ziel dienen. Es ist aber nicht erkennbar, dass Gott im Sinne Calvins damit den Buchstaben und Wörtern, welche diese Beauftragten verwenden, eine ihnen immanente göttliche Qualität verleiht. Auch daraus, dass das dictare die Aufforderung an die biblischen Verfasser impliziert, nichts Eigenes hinzuzufügen, ist nicht mit W. Krusche zu folgern, dass die Inspiration auch die Form der Schrift betrifft.

2) Wie ich unter 3.2. schon summiert habe, leitet die Unterscheidung zwischen einem inspirierten unfehlbaren Urtext der Bibel und fehlerhaften Abschriften Calvins Umgang mit Fehlern und Versehen in vorliegenden Texten nicht.

3) In der Bibel berichtete Wunder und Weissagungen sowie die Überlieferungsgeschichte der Heiligen Schrift unterstützen nach Calvin die Glaubwürdigkeit und die Autorität der Schrift. Sie unterstreichen das ungewöhnliche und unbegreifbare Handeln Gottes, von dem die Texte berichten, verleihen der schriftlichen Form, in der das geschieht, aber keinen göttlichen Charakter. Dennoch gehören sie zur Verwirklichung des Heilswillens Gottes, für den Gott mit seiner allmächtigen Vorsehung sorgt, indem er Menschen für das Aufschreiben seines Handelns und das Überliefern der Schriften durch seinen Geist in Anspruch nimmt. Diese Schriften gehören darum in den dynamischen Prozess hinein, in dem Gott die Geschichte der erwählten Menschheit zu ihrem eschatologischen Ziel führt.

Obwohl mich Shin Hye Yang mit seiner These nicht überzeugt, bietet die Dissertation eine Menge Quellenmaterial und »Denkstoff«. Ich hoffe, dass sich bald jemand intensiv mit dem Ertrag auseinandersetzt und (vielleicht sogar) eine Antwort formuliert.

Die Dissertation kann hier heruntergeladen werden: yang.pdf.

Syst. Theologie

Frame: Die Lehre vom Wort Gottes

51TBxXl-gXL._SL160_.jpgJohn Frames Buch zur Heiligen Schrift ist gerade erschienen:

  • John Frame: The Doctrine of the Word of God: Theology of Lordship, P & R Publication, 2010, 1056 S.

D.A. Carson schreibt über das Buch:

The fourth volume in John Frame’s Theology of Lordship series, The Doctrine of the Word of God, is the best of them—and that is high praise. In a 700-page »draft« of what he hopes will be a longer and more definitive work, Frame thinks through what Scripture is, what authority means, how to understand inspiration, canon, and a host of other categories intrinsic to any responsible treatment of revelation, especially the revelation provided by Holy Scripture. Frame’s style is highly personal, occasionally sliding all the way to an almost stream-of-consciousness set of associations, but his reflections are invariably so fresh (even when he is articulating old truths) and so thought-provoking (not least where one wants to demur or introduce a caveat) that this reader, at least, overlooks the style he would otherwise have found a bit cloying. More so than the other volumes in the series, this book works hard at developing its theology, the theology of the word of God, out of Scripture itself—and without descending to vicious circularity. This is an important book, and those who write on this subject in the near future without wrestling with Frame will merely testify to their own narrowness.

Ich vermute, dass damit Frames wichtigstes Buch erschienen ist. Hier eine Datei mit dem Inhaltsverzeichnis und dem Vorwort (sowie der Einleitung): 9780875522647.pdf.

Bibelwissenschaft, IT, Rezensionen

Accordance 9

Zwei gute Nachrichten: Noch heute soll die Version 9 der Accordance Bibel Software freigegeben werden. Die Neuerungen der Version 9 werden hier beschrieben.

Johannes hat außerdem Luthers 95 Thesen (1517) und das Augsburger Bekenntnis (1530) für Accordance aufbereitet, so dass diese Texte als Module in der Software implementiert werden können.

Nachtrag vom 16.09.2010: Die Veröffentlichung von Accordance 9 verzögert sich um einige Tage. Johannes hat unter der oben genannten Adresse weitere Module zur Verfügung gestellt.

Allgemein

Hotels bibeln

Der ORF hat einen Beitrag über die Gideons mit dem lieben Franz Seiser ausgestrahlt.

Die ist auch in österreichischen Hotels anzutreffen: die Bibel im Hotelzimmer. Nicht nur Hotels, sondern auch Altersheime, Krankenhäuser und das Bundesheer kostenfrei mit Bibeln auszustatten, das ist das Ziel des überkonfessionellen Gideonbundes. Diese Vereinigung vorwiegend evangelischer oder evangelisch-freikirchlicher Geschäftsleute, gegründet 1899 in den USA, ist seit 1957 in Österreich tätig und verteilt laut eigenen Angaben weltweit rund 80 Millionen Bibeln pro Jahr.

Hier: tvthek.orf.at.

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