Evangelium

Evangelium auf der Bühne: Eric Wehrlin

Der Schweizer Schauspieler Eric Wehrlin, der in Salzburg lebt, rezitiert in seinem Bühnenprogramm zum Markusevangelium anderthalb Stunden den Markustext. Er hat ungefähr zwei Jahre für dieses Programm gelernt und geprobt.

Hier ein Ausschnitt:

Evangelium auf der Bühne: Klaus Kinski

Es gab viele prominente Versuche, das Evangelium auf der Bühne zu präsentieren. Unvergessliche ist die Erlöser-Tour von Klaus Kinski. 1971 trat Kinski, der schon als Jugendlicher das Neue Testament auswendig gelernt hatte, in der Berliner Deutschlandhalle auf und sprach sein Evangelium.

Der brillante Schauspieler, der allerdings oft die Beherrschung verlor, löste an diesem Abend einen Skandal aus. Es war sein letzter Bühnenauftritt. (Hintergrundinformationen dazu gibt es hier und hier).

Schneider: Kern des Evangeliums

Präses Nikolaus Schneider hat sich in einem Chat kritischen Fragen gestellt und dabei mitgeteilt, was für ihn Kern des Evangeliums ist. Chatten läuft sehr hektisch ab und niemand sollte erwarten, dass bei so einem Interview theologisch reife Erklärungen abgegeben werden. Aber was Präses Schneider hier über das Evangelium gesagt hat, eignet sich als Beleg dafür, dass das Evangelium unserer Tage gründlich vom therapeutischen Moralismus zur Stärkung des Selbstwertgefühls imprägniert ist. Ein Evangelium ohne Sünder, ohne Gericht, ohne Christus, ohne Kreuz. Was würde wohl Martin Luther dazu sagen?

Hier der Auszug aus dem Interview-Protokoll:

atemhaus: Sehr geehrter Präses Schneider, wir leben in einer Zeit kurzer prägnanter Botschaften. Wie würden Sie den Kern des Evangeliums kurz umschreiben?

PraesesSchneider: Kurz und knapp: Du bist ein von Gott geliebter Mensch, musst Dir Deine Würde nicht erarbeiten und kannst sie auch nicht verlieren. Das gilt auch für das Himmelreich! Gott ist in allenHöhen und Tiefen des Lebens an Deiner Seite.

kpuschmann: Das ist ja mal eine Prima Aussage präses Schneider. Wenn Sie nicht dagegen haben nehme ich selbige für die Nächste Sitzung im beschäftigungsfonds als Alternative zur Tageslosung

atemhaus: @Präses Schneider: Danke für diese wunderbare Formulierung. Ich glaube es lohnt sich, Menschen dazu zu ermutigen, das in und an ihrer eigenen Lebensgeschichte durchzubuchstabieren – und das natürlich auch selber zu tun.

Archbishop Kwashi: Zeugnis geben in der Kraft des Heiligen Geistes

Archbishop Benjamin Kwashi aus Nigeria hat mit seiner Familie schon Verfolgung erlebt. Sein Haus wurde vollständig niedergebrannt. In seinem Vortrag auf dem Lausanner Kongress spricht er über Evangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes und äussert sich, meines Erachtens völlig zu Recht, deutlich zur Kraftlosigkeit im Evangelikalismus des Westens. Wenn wir über Fußball sprechen, sind wir europäischen Christen überzeugte und entschiedene Menschen, reden wir über das Evangelium, sind wir zurückhaltend und meiden das klare Bekenntnis.

Was ist nur los mit uns? Wir sollten uns schämen! Hören wir auf unsere afrikanischen Brüder, wenn sie über das Kreuz und ein Leben in der Kraft der Auferstehung sprechen. Lernen wir von ihnen!

Damit wir durch ihn leben

1. Johannesbrief 4,9:

Darin ist die Liebe Gottes unter uns erschienen, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.

VD: JT

Was ist das Evangelium?

31FTXQeaiFL._SL160_.jpgGreg Gilbert hat ein kleines Buch über das Evangelium von Jesus Christus geschrieben (Vorwort von D.A. Carsen). Das Kapitel 7 mit dem Titel »Keeping the Cross at the Center« kann hier herunter geladen werden. Gilbert schreibt dort?

And what if that brings on the ridicule of the world? What if people respond better to a gospel tilted toward the renewal of the world instead of toward the death of Christ in the place of sinners? What if people laugh at the gospel because it’s about a man dying on a cross? So be it, Paul said. I’m preaching the cross. They may think it’s ridiculous; they may think it’s foolish. But I know “the foolishness of God is wiser than man’s wisdom” (1 Cor. 1:25 niv).

Paul made sure the cross was the central point of the gospel he preached, and we should do the same. If we let anything else become the center, we might as well be saying, “Here, let me give you a hand jumping over that wall. Trust me. You’ll be fine.”

Beim Crossway Verlag kann sogar durch das Buch geblättert weren: www.crossway.org. Ein Intro-Video gibt es auch.

Bestellt werden kann das Buch hier:

 

 

 

Nachtrag vom 13.03.2011: Das Buch gibt es inzwischen auch auf Deutsch.

Was ist das Evangelium?

Klaus Bockmühl hat vor vielen Jahren einen Aufsatz mit dem Titel »Das Evangelium in der Begegnung mit dem Menschen unserer Zeit« geschrieben. Ein Absatz in diesem Text ist so aktuell, dass ich ihn hier gern zitiere (Bockmühl-Werk-Ausgabe, Bd 2, S. 125–126):

Jesus steht im Mittelpunkt des Evangeliums vom Reich. Denn er bringt das Reich, er verwirklicht die Herrschaft Gottes. Mit ihm tritt die sehnlich erwartete allgemeine Tendenzwende ein: »Christus hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unver- gängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium« (2. Tim 1,10). Jesus eröffnet den Menschen neu den Zugang zu Gott und versöhnt sie mit ihm. Er ist der Mittler, er »erlöst die, die durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten« (Hebr 2,15). Er bewirkt, daß wir »Kinder Gottes heißen sollen, und wir sind es« (1. Joh 3,1). Er heilt die Verwundeten, er entreißt die Men schen dem Schicksal der Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit. Das Werk Christi, Christus »mitsamt all seinen Wohltaten« (Calvin) ist der Inhalt der guten Botschaft. Wenn wir doch nur wieder anfingen, Jesus und sein Werk zu verkündigen, statt alles mögliche andere! Dies muß heute, in einer Zeit der Moralisierung, der Ethisierung des Christentums, wieder betont werden: Im Zentrum des christlichen Glaubens steht Evangelium, steht die gute Botschaft: »Es ist vollbracht.« Das Evangelium ist nicht in erster Linie eine neue Pflichtenlehre. Gewiß, es hat eine Aufgabe für den erlösten Menschen, einen Auftrag, der dazu mithilft, seinem Leben Würde und guten Sinn zu geben, die Mitarbeit am Werk Gottes selbst, die Bewässerung der Wüste in Natur und Menschenwelt, die Erhaltung des gefährdeten und die Heilung des verletzten Lebens. Aber dieser Auftrag, mit Gott zu arbeiten, ist nur zu verstehen auf der Basis der Versöhnung, der Freundschaft mit Gott, ja der Kindschaft Gottes. Ohne die Gottesfreundschaft, ohne »Schritte zur Mitte«, ohne die Voraussetzung des Evangeliums als Evangelium fehlte es uns an der Kraft zu lieben.

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