Klaus Bockmühl hat vor vielen Jahren einen Aufsatz mit dem Titel »Das Evangelium in der Begegnung mit dem Menschen unserer Zeit« geschrieben. Ein Absatz in diesem Text ist so aktuell, dass ich ihn hier gern zitiere (Bockmühl-Werk-Ausgabe, Bd 2, S. 125–126):
Jesus steht im Mittelpunkt des Evangeliums vom Reich. Denn er bringt das Reich, er verwirklicht die Herrschaft Gottes. Mit ihm tritt die sehnlich erwartete allgemeine Tendenzwende ein: »Christus hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unver- gängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium« (2. Tim 1,10). Jesus eröffnet den Menschen neu den Zugang zu Gott und versöhnt sie mit ihm. Er ist der Mittler, er »erlöst die, die durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten« (Hebr 2,15). Er bewirkt, daß wir »Kinder Gottes heißen sollen, und wir sind es« (1. Joh 3,1). Er heilt die Verwundeten, er entreißt die Men schen dem Schicksal der Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit. Das Werk Christi, Christus »mitsamt all seinen Wohltaten« (Calvin) ist der Inhalt der guten Botschaft. Wenn wir doch nur wieder anfingen, Jesus und sein Werk zu verkündigen, statt alles mögliche andere! Dies muß heute, in einer Zeit der Moralisierung, der Ethisierung des Christentums, wieder betont werden: Im Zentrum des christlichen Glaubens steht Evangelium, steht die gute Botschaft: »Es ist vollbracht.« Das Evangelium ist nicht in erster Linie eine neue Pflichtenlehre. Gewiß, es hat eine Aufgabe für den erlösten Menschen, einen Auftrag, der dazu mithilft, seinem Leben Würde und guten Sinn zu geben, die Mitarbeit am Werk Gottes selbst, die Bewässerung der Wüste in Natur und Menschenwelt, die Erhaltung des gefährdeten und die Heilung des verletzten Lebens. Aber dieser Auftrag, mit Gott zu arbeiten, ist nur zu verstehen auf der Basis der Versöhnung, der Freundschaft mit Gott, ja der Kindschaft Gottes. Ohne die Gottesfreundschaft, ohne »Schritte zur Mitte«, ohne die Voraussetzung des Evangeliums als Evangelium fehlte es uns an der Kraft zu lieben.
[…] und zwar den Gekreuzigten. (1Kor 2,2)Was ist das Evangelium?Folgendes hilfreiche Zitat habe ich auf Ron Kubschs Blog gefunden:Jesus steht im Mittelpunkt des Evangeliums vom Reich. Denn er bringt das Reich, er […]
[…] Was ist das Evangelium?»Das Evangelium in der Begegnung mit dem Menschen unserer Zeit« geschrieben. Ein Absatz in diesem Text ist so aktuell, dass ich ihn hier gern zitiere (Bockmühl-Werk-Ausgabe, Bd 2, S. 125–126):„Jesus steht im Mittelpunkt des Evangeliums vom Reich. Denn er bringt das Reich, er verwirklicht die Herrschaft Gottes. Mit ihm tritt die sehnlich erwartete allgemeine Tendenzwende ein: »Christus hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium« (2. Tim 1,10). Jesus eröffnet den Menschen neu den Zugang zu Gott und versöhnt sie mit ihm. Er ist der Mittler, er »erlöst die, die durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten« (Hebr 2,15). Er bewirkt, daß wir »Kinder Gottes heißen sollen, und wir sind es« (1. Joh 3,1). Er heilt die Verwundeten, er entreißt die Menschen dem Schicksal der Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit. Das Werk Christi, Christus »mitsamt all seinen Wohltaten« (Calvin) ist der Inhalt der guten… Weiterlesen »