Kultur

Evangelikale, Gesellschaft, Politik

Jonathan Rauch: „Ganz vieles wurde ganz schnell schlechter“

Der jüdische, schwule und atheistische Jonathan Rauch hat lange den Niedergang des Christentums in Amerika gefeiert. Nun erkennt er, was der Preis dafür war: Einsamkeit und Radikalisierung. In einem Interview mit DER WELT erklärt er, warum er den Einfluss des christlichen Glaubens in Amerika vermisst:

Ein Auszug:

DIE WELT: Wie kommt ein schwuler jüdischer Atheist wie Sie dazu, ein Buch zu schreiben, in dem er das Christentum verteidigt?

Jonathan Rauch: Wie viele andere Amerikaner habe ich darüber nachgedacht, warum unser Land unregierbar geworden ist. Und mir wurde irgendwann klar: Das liegt unter anderem am Kollaps des Christentums, das eine tragende Wand unserer Demokratie war. Dieser Zusammenbruch hat das hinterlassen, was manche „das Loch in der Form Gottes“ nennen. Die Leute wenden sich falschen Göttern zu, sie machen die Politik zum Religionsersatz.

WELT: Was meinen Sie, bitte, mit „Zusammenbruch des Christentums“? Europäern fällt eher auf, welch große Rolle das Christentum im Leben der Vereinigten Staaten immer noch spielt: Hier gibt es Megakirchen, Fernsehpastoren, öffentlich betende Politiker …

Rauch: Wir hatten in den vergangenen 50 Jahren zwei große Wellen der Säkularisierung. Sie betraf zunächst die großen Kirchen – als ich in den Sechziger-, Siebzigerjahren aufwuchs, hatten sie enorme kulturelle Bedeutung, und sie verschwanden praktisch in der Bedeutungslosigkeit. In derselben Periode begann die Bewegung der weißen Evangelikalen zu wachsen, weil sie sich der Mehrheitskultur entgegenstemmte, weil sie härtere Kanten hatte, weil sie politischer war. Aber in den vergangenen 20 Jahren haben wir einen nie dagewesenen Prozess der Entkirchlichung erlebt. Vierzig Millionen Amerikaner haben schlicht aufgehört, in die Kirche zu gehen und religiös zu sein. Binnen 14 Jahren hat sich die Zahl der Amerikaner, die sich selber als Christen bezeichnen, von 78 Prozent auf 63 Prozent reduziert. Das ist ein Erdbeben!

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Ethik, Theologie

Tickt so die Jugend – und wenn ja, was dann?

Andreas Boppart, Missionsleiter von Campus für Christus in der Schweiz, hat in einem aktuellen idea-Kommentar dafür Partei ergriffen, in der Verkündigung einem Trend zu folgen, den die postmoderne Gesellschaft vorgebe. Viele junge Menschen empfänden Scham und sehnten sich danach, angenommen zu sein. Die Kirche erreiche solche Leute nicht mehr, wenn sie in der Verkündigung eine Schuldorientierung voraussetze. Unsere Kultur sei – so wie die griechische Kultur zur Zeit des Paulus (wirklich?) – eher schamorientiert. Die „Kreuzreduktion“ mit ihrer Schulddynamik müsse sich von daher zurücknehmen und einer Verkündigung Raum geben, die die Sehnsüchte der Menschen in einer Schamgesellschaft ernst nehme und durch eine angepasste Verkündigung sowie Gemeinschafts- und Gruppenzugehörigkeitserfahrungen auffange.

Zitat:

Wir mümmeln seit Jahren nun in irgendwelchen ethischen und moralischen Ecken und versuchen, die Schrauben zwischen falsch und „fälscher“ zu drehen. Die Fragen gehen immer in die Richtung: „Was heißt das jetzt für die sexuelle Moral?“ etc. Natürlich sind diese Fragen nicht unwesentlich – aber die Fragen, die wir uns als Kirche übergeordnet einmal stellen müssten, wären: „Was heißt das jetzt für das Evangelium? Was heißt das für unseren Auftrag als Kirche? Was heißt das für Christus-Nachfolge?“ Menschen, die sich nicht schuldig fühlen, brauchen keinen Christus, der am Kreuz für ihre Schuld stirbt. Alle Erklärungsversuche sind ebenso erfolglos, wie wenn ich dem grünen Männchen, das soeben vom Uranus her in meinem Vorgarten gelandet ist und mich mit singenden Klicklauten begrüßt, in Schweizerdeutsch zu erklären versuche, dass sein Ufo meine Tomaten plattdrückt. Der falsche Rückschluss wäre nun zu meinen, dass das Kreuz für eine kommende Generation keine Bedeutung mehr haben könnte. Vielmehr aber müssen wir wegkommen von der Verkürzung der Kreuzesdimension und ihrer Reduktion auf reine Schuldvergebung. Was Christus am Kreuz getan hat, übersteigt das reine Schuldvergeben bei weitem – nur leben wir seit Jahrhunderten mit einer Schmalspurversion des Kreuzes. Die Reduktion auf Schuldvergebung hatte nicht nur im mittelalterlichen Ablasshandel ihren Höhepunkt, sondern zieht sich ziemlich konsequent durch die vorherrschende Theologie hindurch. So ist auch „Umkehr“ immer gleichgesetzt mit „sich seiner Schuld bewusstwerden“. Es wäre spannend, sich nur schon mal der Frage anzunähern, was wäre, wenn eine Gesellschaft vielleicht gar nicht bis zu einem Punkt vordringt, an dem sie eine Schuldeinsicht hat? Wäre es möglich, dass Umkehr auch mit der Erkenntnis beginnt, dass man Christus als Entschämer benötigt, um die eigene Scham zu überwinden und in eine Gottesbeziehung hineinzukommen?

Nun sind solche Fragen nicht neu. Im Kontext der jüngeren deutschen Missionsforschung haben sich etwa Klaus W. Müller, Hannes Wiher, Lothar Käser oder Thomas Schirrmacher damit beschäftigt (das Buch Scham- oder Schuldgefühl? ist frei als PDF-Datei zu haben). Erst 2018 erschien das Buch Mit anderen Augen von Jayson Georges in deutscher Sprache, das den Blick für scham- und angstorientierte Kulturen weiten möchte (siehe dazu die hilfreiche Rezension von Tanja Bittner). Es gibt einen weitreichenden Konsens darüber, dass in der Heiligen Schrift sowohl Gerechtigkeit (Schuld),  Ehre (Scham) als auch Macht (Furcht) eine Rolle spielen und eine angemessene Verkündigung diese Aspekte berücksichtigt.

Warum also das Thema nicht auch für die Missions- und Jüngerschaftsarbeit in Europa aktivieren? Ich kann einigen Fragen und Impulsen von Andreas Boppart etwas abgewinnen. Ich selbst halte beispielsweise eine Verkündigung, die sich einseitig an das Gewissen wendet, für defizitär.

Doch ich sehe gleichzeitig mehrere Problemfelder. So frage ich mich etwa (auf der rein empirisch-pragmatischen Ebene), ob die Verkündigung heute tatsächlich so sehr auf die Wahrheits- und Schuldfrage abzielt, wie Boppart das voraussetzt? Hören wir denn das Wort von dem heiligen Gott und der Vergebung der Sünden tatsächlich noch oft? Anders gefragt: Sind die Kirchen voll, in denen ein „ganzheitliches Evangelium“, das die Schuldfrage in den Hintergrund schiebt, angeboten wird? Auf den Kanzeln und christlichen Medien-Kanälen wimmelt es von „Du bist wertvoll“- und „Du bist so angekommen, wie Du bist“-Botschaften. Trotzdem stecken die Kirchen in einer geistlichen Krise. Es scheint so, also ob die Versicherung, „du bis ok und gehörst dazu“, die Sehnsucht der Menschen nicht stillen kann. Offensichtlich trägt diese Botschaft nicht durchs Leben. Und ich frage mich auch, ob es stimmt, dass wir in einem schamorientierten Europa leben? Vielleicht leidet Europa ja in einem gewissen Sinn mehr an seiner Schamlosigkeit als an der Schamsättigung?

Wie dem auch sei. Das eigentliche Problem einer „schamorientierten“ Jugendarbeit scheint mir noch tiefer zu liegen.

Was denken die Leser des TheoBlogs so darüber?

Hier der vollständige Kommentar (nur für Abonnenten): www.idea.de.

VD: BS

Feuilleton

Die narzisstische Sackgasse

Melanie Mühl beschreibt in ihrem FAZ-Artikel „Ich kam, ich sah, ich wirke!“ die Kultur der krankhaften Selbstliebe. Überall begegnen uns Narzissten, sogar im eigenen Spiegel.

Die permanente Aufforderung zur Selbstbetrachtung hat etwas Übergriffiges. Ob man nicht die optimale Helligkeit seiner Zähne herausholen wolle? fragt der Zahnarzt, noch bevor er sich ein Bild über deren Gesundheitszustand gemacht hat, und der Hautarzt warnt eindringlich vor der sich andeutenden Zornesfalte. Botox helfe. Im Grunde ist es unmöglich, durch eine Zeitschrift zu blättern, ohne animiert zu werden, sein Ich testend unter die Lupe zu nehmen. Wie gut bin ich im Bett? Wie wirke ich auf Männer? Bin ich der geborene Erfolgstyp? Ganze Industriezweige verdienen enorm viel Geld damit, die Ichbezogenheit beharrlich voranzutreiben. Je früher man mit der Selbstoptimierung beginnt, so wird einem suggeriert, desto besser. Der Ratgeber- und Coaching-Markt boomt. „Ich kam, ich sah, ich wirke! Mehr Charisma für mehr Erfolg!“- „Ich bin ich und ich bin gut“. Ich. Ich. Ich – das ist das stärkste Verkaufsargument solcher Buchtitel. Voraussetzung dieser hemmungslosen Selbstbejahung ist der komplette Verzicht auf alle Vergleichsmaßstäbe.

Zu einer erfolgreichen Erwerbsbiographie reicht es nicht mehr zu studieren und ein paar Praktika zu absolvieren. Die Internetseite „studium-ratgeber“ empfiehlt vielmehr Folgendes: „Die eigene Person als Marke definieren und etablieren – in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar. Das fängt schon bei der ,Bewerbungsschlacht‘ um die guten Jobs an.“ Von „Markenpersönlichkeit“ und „Ego-Marketing“ ist die Rede. Die Werbeindustrie und die Massenmedien züchten mit ihrer Sehnsuchtsstimulierung nach Erfolg, Ruhm und Reichtum narzisstische Charakterzüge geradezu heran.

Da passt ein Zitat von David Platt ganz gut:

„In einer Welt, wo sich alles um das Selbst dreht, darum: sich zu schützen, sich selbst zu fördern, sich selbst zu trösten, sich um sich selbst zu kümmern, sagt Jesus: „Ans Kreuz mit dem Selbst. Lege alle Selbsterhaltung auf die Seite, um für Gottes Verherrlichung zu leben, egal, was das für die Kultur um dich herum bedeutet.“

Emerging Church, Praktische Theologie

Subkulturelles Christentum

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Brett McCracken hat mit Hipster Christianity: When Church and Cool Collide ein Buch über subkulturelle Formen des Christentums geschrieben. Hier das Inhaltsverzeichnis:

  1. Is Christianity Cool?
  2. The History of Hip
  3. Hipsters Today
  4. The History of Hip Christianity
  5. Christian Hipsters Today
  6. Christian Hipster Churches
  7. The Emerging Church
  8. Social Justice, Missional, and the New Christian Left
  9. Reframing Christian »Art«
  10. Wannabe Hip Churches
  11. What’s So Wrong with Cool?
  12. Authentic Christian Cool
  13. Reversing the Ripple Effect

Scot McKnight schreibt zum Buch:

Brett McCracken courageously and accurately sketches the perennial temptation to sacrifice faithfulness on the altar of “cool.” Every pastor, youth pastor, college chaplain, and Christian college professor needs to sit down with Hipster Christianity, read it carefully, and take a good hard look at whether we are being faithful or being cool. The best example of generous orthodoxy I’ve seen yet.

Das erste Kapitel kann hier heruntergeladen werden: freeChapter.pdf.

Das vollständige Buch:

  • Brett McCracken: Hipster Christianity: When Church and Cool Collide, Baker Book House, 210 S., ca. 13 Euro

gibt es hier:

VD: JT

Gesellschaft, Theologie

Die Gesellschaft transformieren?

Die Zeitschrift Christianity Today hat mit James Davison Hunter gesprochen. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt (siehe hier), unterstellt Hunter einer Theologie, die meint, durch ›Relevanz‹ die Gesellschaft transformieren zu können, ein naives Kulturverständnis. »Populismus bestimmt das amerikanische Christentum, besonders innerhalb des Evangelikalismus.«

Hunter fordert die Christen auf, treu in der Welt ›anwesend‹ zu sein.

All the paradigms speak to authentic biblical concerns. Yet the desire to be relevant to the world has come at the cost of abandoning distinctiveness. The desire to be defensive against the world is rooted in a desire to retain distinctiveness, but this has been manifested in ways that are, on one hand, aggressive and confrontational, and, on the other, culturally trivial and inconsequential. And the desire to be pure from the world entails a withdrawal from active presence in huge areas of social life. In contrast to these paradigms, the desire for faithful presence in the world calls on the entire laity, in all vocations—ordinary and extraordinary, »common« and rarefied—to enact the shalom of God in the world. Christians need to abandon talk about »redeeming the culture,« »advancing the kingdom,« and »changing the world.«

Such talk carries too much weight, implying conquest and domination. If there is a possibility for human flourishing in our world, it does not begin when we win the culture wars but when God’s word of love becomes flesh in us, reaching every sphere of social life. When faithful presence existed in church history, it manifested itself in the creation of hospitals and the flourishing of art, the best scholarship, the most profound and world-changing kind of service and care—again, not only for the household of faith but for everyone. Faithful presence isn’t new; it’s just something we need to recover.

Hier das interessante Interview: www.christianitytoday.com.

Theologie

Christus, Reich Gottes und die Kultur

Videomitschnitte der Konferenz »Christ, Kingdom & Culture«, veranstaltet vom Westminster Seminar in Kalifornien (U.S.A.), können inzwischen herunter geladen. Hier die Links zu den Vorträgen:

Bücher, Gesellschaft, Historische Theologie

Der Westen dominiert die Welt längst nicht mehr

41bbquqc28L._SL160_.jpgWas kennzeichnet den Westen? Gewaltenteilung, Herrschaft des Rechts und universelle Menschenrechte sind Kernbestandteile unserer Werteordnung. Nach der Epochenwende von 1989 fragen sich viele, für was der Begriff »Westen« künftig stehen sollte. Ein neues Buch erzählt, wie der Westen wurde,was er ist.

Das Ergebnis dürfte einige Leute überraschen:

Die Frage, wie es dazu kam, dass nicht ganz Europa dem Westen zuzurechnen ist, führt zurück in die Zeit, die der historischen Spaltung in eine West- und eine Ostkirche vorausging. Diese Frage ist nicht bloß von historischem Interesse. Denn sie zielt auf kulturelle Prägungen, die Europa einmal verbunden haben und von denen noch vieles nachwirkt. Die stärkste dieser gemeinsamen Prägungen ist religiöser Natur: die christliche. Im Zuge der fortschreitenden Entkirchlichung und Entchristlichung Europas ist eine solche Feststellung alles andere als selbstverständlich. Laizisten könnte sie sogar als ein Versuch erscheinen, der Säkularisierung Einhalt zu gebieten. In Wirklichkeit ist es gerade der spezifische, ja weltgeschichtlich einzigartige Charakter des westlichen Säkularisierungsprozesses, der uns veranlassen sollte, religiösen Bedingungen dieser Entwicklung nachzugehen.

Von Jesu’ Unterscheidung zwischen den Sphären von Gott und (römischem) Kaiser bis zur ansatzweisen Trennung von geistlicher und weltlicher Gewalt im Investiturstreit des späten 11. und frühen 12. Jahrhunderts verging über ein Jahrtausend. Die Unterscheidung zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt erscheint im historischen Rückblick als Keimzelle der Gewaltenteilung überhaupt, als Freisetzung von Kräften, die sich erst durch diese Trennung voll entfalten und weiter ausdifferenzieren konnten.

Hier ein Auszug aus dem Buch des Historikers Heinrich August Winkler: www.welt.de. Der erste Band des Werkes:

kann hier bestellt werden:

Einkaufsmöglichkeit

Gesellschaft, Syst. Theologie

Christus und die Kultur

Mein Kollege Thomas K. Johnson ist 2006 in einem Vortrag der bedeutsamen Frage nachgegangen, wie sich christlicher Glaube und Kultur zueinander verhalten. Hier ein Auszug:

Das Wort Gottes leistet einen bereichernden Beitrag zur säkularen Kultur. Was bedeutet das? Auch wenn ein großer Teil des säkularen Europas das christliche Erbe, das es geformt hat, verleugnet und außer Acht lässt, gibt es viele Elemente in der europäischen Kultur, die unter dem Einfluss der biblischen Botschaft hervorgebracht und entwickelt wurden. Dies sind Aktivitäten, Institutionen oder Denkweisen, die kaum mit einer ungläubigen Weltsicht im Einklang zu stehen scheinen, und die, historisch gesehen, das Resultat des Einflusses der biblischen Botschaft auf die europäische Zivilisation zu sein scheinen. Als Gläubige können wir das als eine Art des Handelns Gottes sehen, durch die er diese Welt zu einem sehr viel schöneren und lebensfreundlicheren Ort gemacht hat.

Der Vortrag »Christus und die Kultur« kann frei herunter geladen werden: mbstexte100.pdf.

Gesellschaft, Musik, Postmoderne

Pure Vernunft darf niemals siegen

Wohl keine deutschen Musiker verstehen den Geist der Postmoderne besser einzufangen und zu predigen, als die der Hamburger Band Tocotronic. Geradezu nietzeanisch düster sind die Songbotschaften auf der Platte Pure Vernunft darf niemals siegen.

Hier Auszüge aus dem Titelsong:

Pure Vernunft darf niemals siegen
Wir brauchen dringend neue Lügen
Die uns durchs Universum leiten
Und uns das Fest der Welt bereiten
Die das Delirium erzwingen
Und uns in schönsten Schlummer singen
Die uns vor stumpfer Wahrheit warnen
Und tiefer Qualen sich erbarmen

Pure Vernunft darf niemals siegen
Wir brauchen dringend neue Lügen
Die uns den Schatz des Wahnsinns zeigen
Und sich danach vor uns verbeugen
Und die zu Königen uns krönen
Nur um uns heimlich zu verhöhnen
Und die uns in die Ohren zischen
Und über unsere Augen wischen

Pure Vernunft darf niemals siegen
Wir brauchen dringend neue Lügen
Die unsere Schönheit uns erhalten
Uns aber tief im Inneren spalten
Viel mehr noch, die uns fragmentieren
Und danach zärtlich uns berühren
Und uns hinein ins Dunkel führen
Die sich unserem Willen fügen
Und uns wie weiche Zäune biegen
Pure Vernunft darf niemals siegen

Bücher, Kunst

Christ & Kunst

kunst.jpgDas Verhältnis von Christen zur Kunst ist manchmal ein angespanntes. Mehrfach bin ich künstlerisch überaus begabten Christen begegnet, denen ihr eigenes Vermögen Unbehagen bereitete. Im günstigsten Fall lag ihr Charsima einfach brach. Doch kenne ich auch Künstler, denen vermittelt wurde, bildende Künste seien Zeitverschwendung oder würden gar von Gott verachtet. Ich kenne – und das macht mich besonders betroffen – junge Menschen, die meinen, zwischen einem Leben als Christ und dem als Künstler wählen zu müssen und die sich deshalb für einen »glaubenslose» Existenz in der Welt der Künste entschieden.

Wenn ich solchen Menschen begegne und die Gelegenheit habe, ausführlicher mit ihnen zu sprechen, empfehle ich neben einem gründlichem Bibelstudium gern Bücher von Hans Rookmaaker (1922–1977). Rookmaaker war ein außergewöhnlicher Christ, der als Kunst-, Kultur- und Musikkritiker in den akademischen Kreisen Hollands einen brillanten Ruf genoss. Ein wirklich lesenwertes Buch ist:

Im Jahre 2003 ist zudem eine kostbare Werkausgabe erschienen:

Eine kurze Einführung in das Leben von Hans Rookmaaker kann bei Crossway Books herunter geladen werden: www.gnpcb.org. Einen Vortrag mit dem Titel »The Artist Needs No Justification« gibt es als mp3-Datei hier: www.bethinking.org.

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