Zitate

Martin Luther: Was ist der Mensch?

luther.jpegDer große Reformator Martin Luther starb am 18. Februar 1546 in Eisleben. Trotz schwerer Herzprobleme hatte er sich auf den Weg gemacht, um bei einem Streit der drei Grafen von Mansfeld zu schlichten. Der Streit wurde erfolgreich befriedet. Luther hatte aber nicht mehr die Kraft, in seine Heimat Wittenberg zurückzukehren. Er starb am 18. Februar in der Gegenwart zwei befreundeter Theologen. Auf dem Sterbebett sagte er: „Wir sind Bettler, das ist wahr“ und betete vor dem Heimgang zu seinem HERRN: „In Deine Hände befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott.“

Anläßlich seines Todestages ein deftiges Lutherzitat aus seiner Disputation über den Menschen. Die Schrift entstand in dem Jahr, in dem Johannes Calvin die erste Auflage seiner Institutio veröffentlichte, 1536.

Daher philosophieren diejenigen gottlos gegen die Theologie, die sagen, die natürlichen Fähigkeiten [des Menschen] seien nach dem Fall unversehrt erhalten geblieben. Ähnlich diejenigen, die sagen, indem der Mensch tue, was in seinen Kräften steht, könne er Gottes Gnade und das Leben verdienen. Ebenso diejenigen, die Aristoteles (der vom Menschen in theologischer Hinsicht nichts weiß) anführen [um zu belegen], dass die Vernunft inbrünstig das Beste erstrebe. Ebenso, dass im Menschen das Licht des Angesichts Gottes sei, das als Zeichen über uns gesetzt sei, d.h. das freie Willensvermögen zur Gestaltung der rechten Vorschrift und des guten Willens. Ebenso, dass der Mensch in der Lage sei, zwischen Gut und Böse oder Leben und Tod usw. zu wählen. Alle solche verstehen weder, was der Mensch ist, noch wissen sie, wovon sie sprechen. Paulus fasst in Rom 3,28: „Wir halten dafür, dass der Mensch gerechtfertigt wird durch den Glauben ohne Werke“ kurz die Definition des Menschen zusammen, indem er sagt: Der Mensch wird durch den Glauben gerechtfertigt.

Lady Gaga und der Geist der verstorbenen Tante

Ihre Drogensucht hat der amerikanischen Diva Lady Gaga fast das Leben gekostet. Wie sie in ihrer Autobiographie offenbart, hat schließlich ihre verstorbene Tante sie zurück ins Leben geholt.

„Ich war kein fauler Junkie. Ich wollte unbedingt Künstler sein“, sagt sie. „Ich nahm Demotapes auf und schickte sie los. Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht gedacht, dass etwas mit mir verkehrt wäre.“ Erst ein Gespräch mit einem Freund habe ihr deutlich gemacht, in was für einem Sumpf sie steckte, heißt es in dem Buch. Halt habe sie schließlich bei der Schwester ihres Vater gefunden – obgleich diese seit vielen Jahren tot ist. „Ich habe damals begriffen, dass Joanne, die mit 19 Jahren starb, ihren Geist in mich hat fließen lassen. Sie war eine Malerin und eine Poetin – und ich hatte die spirituelle Erkenntnis, dass ich ihr Werk vollenden muss.“ Bis heute ist ihre Tante ihre wichtigste Bezugsperson. Ihr widmete sie sogar ihre „Fame Ball“-Tournee. „Ich habe sie nie getroffen“, räumt Lady Gaga ein, „aber sie ist eine der wichtigsten Personen in meinem Leben.“

Mehr bei Focus: www.focus.de.

Weltverbesserung als Erziehung des Menschengeschlechts?

Bei der Lektüre eine Aufsatzes von Eberhard Busch habe ich einen grandiosen Absatz über den Ausgang der Föderaltheologie in der historisch-kritischen Theologie gefunden. Busch schreibt im Blick auf die erwartete Weltverbesserung (Ökonomiegedanke) bei G.E. Lessing (Eberhard Busch,„Calvins Lehre vom Bund“, in: M. Hofheinz; W. Lienemann u. M. Sallmann: Calvins Erbe: Beiträge zur Wirkungsgeschichte Johannes Calvins, Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, S. 168–181, hier S. 179):

Wer heute einen „Paradigmenwechsel“ zu einem Zeitalter des Geistes ausruft, sollte an Lessing denken. Es zeigt, wie leicht sich der Gedanke von der fortschreitenden Offenbarung in den vom Fortschritt der Menschheit umwandelt. Man wollte zunächst das Rechte sagen, dass sich Gott der Schwachheit des Menschen anpasst. Aber man sagte es in unheilvoller Weise so, dass der Mensch eine Macht zugesprochen bekam, nach der sich Gott richten sollte.

Deutschland: Mehr Wahrsager als Theologen

Michael Thoms schreibt in einer wissenschaftlichen Hausarbeit (Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung ohne Quellenangaben):

Inzwischen sinkt die Zahl der evangelischen und katholischen Theologen deutlich im Gegensatz zu den Wahrsagern. Eine Statistik aus dem Jahre 1998 bezeichnet die Zahlen bei den Theologen auf 35.000, bei den Wahrsagern hingegen auf 90.000. 57 Prozent aller Deutschen lesen Horoskope und machen ihren Tagesablauf und Handlungen davon abhängig. 48 Prozent glauben an Astrologie und halten das für wahr. Abergläubische Handlungen sind im Alltag wieder normal und Menschen vertrauen auf alles, aber nicht mehr auf Jesus Christus. Laut einer Studie von 1996 kommen bei den wichtigsten satanischen Gruppen dreiundzwanzig aus den USA, drei aus Deutschland, eine aus Neuseeland und eine aus Italien.

Biermann: »Im Paradies würde ich vor Langeweile sterben«

DIE ZEIT hat mit dem Bürgerrechtler und Skeptiker Wolf Biermann zum 75. über falsche Hoffnungen gesprochen. Auch der Glaube an Gott kam dabei zur Sprache.

Ich schätze die Denkanstöße des sprachmächtigen Biermann. Diesmal gefällt mir folgendes Zitat besonders gut:

Wenn ich früher einen Pfarrer traf, einen von Gottes Bodenpersonal, dann war mein Gedanke: Ach, dieser arme irrende Mensch. Heute denke ich: Hoffentlich glaubt er wenigstens an Gott. Ich habe gerade ein neues Lied geschrieben, eine Ode an Adam, wo ich mich bei Adam bedanke, dass er damals in den Apfel biss und die Erbsünde beging. Denn im Paradies würde ich vor Langeweile sterben.

Mehr: www.zeit.de.

Augustinus: Vom Ermutigen und ›Dämpfen‹

Aurelius Augustinus (De utilitate credendi, 24):

Es gibt … kaum jemanden, der seine Fähigkeiten richtig beurteilt. Wer sie unterschätzt, muss ermutigt, wer sie überschätzt, muss gedämpft werden, damit der erste nicht an der Hoffnungslosigkeit zerbricht, der zweite nicht tief stürzt durch seine Vermessenheit.

Augustinus: Der Christ und seine Kritiker

Aurelius Augustinus (Confessiones 10.5):

Möchte Brudersinn an mir lieben, was Du [Gott] als liebenswert ihm zeigst, und an mir beklagen, was Du als beklagenswert ihm zeigst. Doch das brüderliche Herz soll es tun, nicht eins, das draußen ist, keins von den Kindern der Fremde, deren Mund unnütz redet und deren rechte Hand eine Rechte der Bosheit ist. Das brüderliche Herz aber freut sich über mich, wenn es mich loben kann, und trauert um mich, wenn es tadeln muss. Denn mag es mich nun loben oder tadeln, es hat mich lieb.

Als Gott die Sünder schuf

In der aktuellen Ausgabe von chrismon stellt sich der Chefredakteur Arnd Brummer der Frage: »Warum soll Gott Geschöpfe bestrafen, die er als Sünder geschaffen hat?«. Da schon die Frage falsch gestellt ist, darf man von der Antwort nicht viel erwarten. Aber wieder einmal wurden meine Erwartungen untertroffen. Anknüpfend an die irreführenden Denkbahnen seines atheistischen Schulfreundes bekennt Brummer:

Also gut: Ich glaube nicht an einen strafenden Gott. Ich halte es da mit dem evangelischen Theologen Friedrich Schleiermacher. Ich glaube an einen Gott, der wusste, was er tat, als er Menschen schuf. Er hat nicht zufällig fehlbaren Typen das Leben eingehaucht, die einen freien Willen haben, nach Erkenntnis streben und dabei alle möglichen Torheiten begehen. Und den größten Mist machen sie, wenn sie es gut meinen. Warum aber soll Gott sie dafür bestrafen, dass er sie so geschaffen hat?

Hier die ganze Geschichte: chrismon.evangelisch.de.

Calvins Bibel- und Gesetzesverständnis

201105191603.jpgReiner Zimmermann schreibt in:

  • Reiner Zimmermann: Calvinismus in seiner Vielfalt: Die Bedeutung des Reformators für die evangelische Christenheit, Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlagsgesellschaft, 2011, S. 98

Calvin wusste sich – wie wir sahen – durchaus als Schüler Luthers. So konnte auch er sein »Sola scriptura« anerkennen. Aber Calvin glaubt nicht, dass Gott die Absicht habe, alle Menschen zu erlösen, im Mittelpunkt seines Bibelverständnisses steht Gottes Ehre, die die Erwählten durch ihren Glauben und Gehorsam bekennen und verkünden sollen. Calvin vertritt, wie auch Zwingli, die Verbalinspiration aller biblischen Bücher: »Die Theologie soll darstellen, was in der Bibel niedergelegt ist. Der Gedanke der Inspiration der Schrift wird damit zur Lehre vom Diktat des Heiligen Geistes, unfehlbar von jenen Menschen vermittelt, die die Worte der Schrift niederschrieben.« Dementsprechend galten auch bei den Puritanern – als Schülern von Knox und Calvin – alle Texte der Bibel als gleichwertig, die alttestamentlichen wie die des Neuen Testaments, es sei denn, alttestamentliche Ordnungen wurden ausdrücklich von Jesus oder den Aposteln für nicht mehr gültig erklärt. »Das Alte Testament nimmt bei Calvin eine andere Stellung als in der lutherischen Theologie ein: Das zeremonielle Mosaische Gesetz ist mit dem Erscheinen Christi abgeschafft. Dagegen gilt das alttestamentliche Moralgesetz auch für die Christen. Sie stehen unter seiner Verpflichtung und sollen ihren Wandel nach den Vorschriften führen, die man der Gesetzesverkündigung der Schrift entnehmen kann. Desgleichen soll das gesellschaftliche Leben nach der Richtschnur des biblischen Gesetzes gestaltet werden.«

 

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