Wer wie ich über viele Jahre SPIEGEL-Abonnent gewesen ist, dürfte auch in diesem Jahr von der religionskritischen Weihnachtsausgabe kaum überrascht worden sein. Thomas Schirrmacher hat die »Fundamentalismusschelte« gelesen und einige Korrekturen vorgeschlagen:
Der Spiegel führt kein einziges Beispiel dafür an, dass christliche Mission mit Gewalt betrieben wird oder Gewalt legitimiert. Er stößt sich – wie ich auch – nur an bisweilen drastischer Sprache, nur ist das eben ein ganz anderes Kapitel und nichts, wogegen das Gewaltmonopol des Staates in Stellung gebracht werden müsste.
Fundamentalist ist nicht einfach jeder, der meint, die Wahrheit zu haben, denn dann wäre die große Mehrheit der Menschheit Fundamentalisten und nur die Westeuropäer wären gute Menschen. Fundamentalismus heißt vielmehr, einen Wahrheitsanspruch mit Gewalt oder wenigstens undemokratischen Mitteln durchsetzen zu wollen. Das ist, wovor die Menschen Angst haben. Demnach hat der Islam einen leider zu großen, insgesamt aber kleinen Flügel an gewaltbereiten Fundamentalisten, die Christen und auch die Evangelikalen dagegen praktisch keinen – die wenigen Ausnahmen lehnen alle selbst den Kontakt zur evangelikalen Mehrheit ab.
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